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Gerhard55 16.09.2016 19:09

Wer in den 50er- und/oder 60er-Jahren schon gelebt hat, hat in den ersten paar Jahren seines Lebens wesentlich mehr radioaktives Material über Atemwege und Nahrung in seinen Körper aufgenommen als in den letzten 45 Jahren zusammengerechnet. Was meint Ihr, warum es in dieser Altersgruppe eine massive Häufung von Krebserkrankungen der Atemwege und des Magen-Darm-Traktes gibt?

Da kommt es auf ein paar µS mehr von Thorium-belasteten Objektiven nicht mehr an...

NEX3NNeuling 16.09.2016 21:24

Ich würde es trotzdem nicht essen.

SanGerman 16.09.2016 21:37

Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 1850116)
NetrunnerAT hat die Strahlenbelastung in das richtige Licht gerückt und das sollte dich eigentlich beruhigen.

Wenn du aber zu den den Angstneurotikern gehörst, die ihr ganzes Leben lang nichts anderes tun, als ihre Angst mit immer neuen Argumenten zu füttern, um sie mit aller Gewalt am Leben zu erhalten, so kann dir nur noch ein Psychotherapeut helfen. Ich denke z.B. an die Endlagerneurotiker, die bei ihren Forderungen inzwischen bei einer Million Jahre für die Sicherheit des Endlagerbergwerks angelangt sind. Die letzte Eiszeit ist erst rd. 6000 Jahre her. Die allermeisten Menschen können nur 1-2 Jahre voraus planen/denken. Langfristige Projekte in Politik und Wirtschaft kommen auf 10-15 Jahre und ganz seltene auch auf noch mehr Jahre für Planung und Verwirklichung. Eigentlich sollte jeder froh sein, wenn der radioaktive Müll aus den vielen Lägern (>1000 ?) in Deutschland in wenigen Bergwerken unter Aufsicht käme. Das Gegenteil ist der Fall.

So und jetzt mache ich mir mal den Spass, Öl ins radioaktive Feuer zu gießen. :crazy:

Ich zeige dir jetzt mal eine ganz andere Sichtweise der Dinge auf:

Stell dir vor, du hättest den billigsten Geiger-Müller-Zähler auf dem Markt zur Anzeige von Radioaktivität gekauft. Du misst jetzt die Radioaktivität am Arbeitsplatz, im Schlafzimmer, in der Küche, im Garten usw.
Da es das einfachste Messgerät ist, löst jeder radioaktive Strahl im Zählrohr einen Stromfluss aus, der in einem angeschlossenen Lautsprecher als Knacken zu hören ist. Du zählst jetzt die Knackgeräuche pro Minute:
Egal wo du misst, du kommst auf rd. 6 Knackgeräusche oder Strahlendurchgänge/Minute.
Jetzt stell dir vor, du würdest die 1 Kubikzentimeter große Messkammer in deiner Lunge oder in deinen A...muskel plazieren, was wirst du wohl messen? Du hast es bestimmt schon erraten, es sind wieder rd. 6 Strahlendurchgänge/Minute. Diese sogenannte Nullrate durchfließt jeden Kubikzentimeter deinen Körpers, wo du auch gehst und stehst.

Das Billiggerät kann allerdings nur wenige starke Strahlen hörbar machen.

Nimmst du empfindlichere Messgeräte, die auch schwächere radioaktive Strahlung (z.B. Spektrum der Röntgen- und Gammastrahlung) detektieren können, kommst du auf ganz andere Nullraten. Z.B. der einfachste Szintillationszähler kommt locker auf eine Nullrate von 60 Impulse/Minute. Jetzt bist du dran: Wie ist dein Gemütszustand, wenn ich dir sage, durch jeden Kubikzentimeter deines Körpers pro Minute 60 ionisierende Strahlen gehen.

Falls du noch nicht sitzst, muss ich noch erwähnen, das in deinem Körper ständig radioaktiver Kohlenstoff und Kalium und andere Isotope zerfallen. Sitzt du jetzt oder musst du dich jetzt doch mal hinsetzen.

Um z.B. die Radioaktivität einer Thoriumlinse zu vermessen, benötigt man einen Versuchsaufbau, der es ermöglicht, zuerst die Nullrate zu bestimmen und dann die Gesamtaktivität der Linse, von der man die Nullrate abziehen muss.
Alles nicht so trivial.

Alle Lebewesen mussten seit vielen Millionen von Jahren mit der natürlichen Radioaktivität klarkommen, die früher noch höher war als heute. Die Evolution hat Reparaturmechanismen entwickelt, die gewährleisten, dass intakte DNA auch an Nachwuchs weitergegeben wird. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass verletzte Zellen gezielt zum Absterben gebracht werden und dann durch neue ersetzt werden. In sieben Jahren soll sich jede Zelle im Körper einmal erneuert haben. Ist doch tröstlich, dass die Natur sich so entwickelt hat.

Falls du jetzt über meine Sichtweise empört bist, kauf dir eine gute Flasche Rotwein und entspann dich.

na zum Glück haben wir solche Wissenschaftler wie Dich, die uns die Welt erklären, wie sie sie gerne hätten. Also in unserem Universum ist die letzte Eiszeit ca. 20.000 Jahre her - wie es in deinem Paralleluniversum war - erzähl uns doch mehr von deinen Märchen!
Aber Recht hast du, eine Endlagerung gibt es nicht, selbst wenn der Dreck nicht mehr radioaktiv strahlt, ist er immer noch hoch toxisch.

tempus fugit 16.09.2016 22:58

Es ist doch kein 58 1,2 sondern ein 85 1,7 mit Seriennummer 250wxyz
Kostet 170€
Hat einen Berg-Tal Fokusring und einen silbernen Blendenring.
Also hat es sich erledigt.

TONI_B 17.09.2016 07:35

Zitat:

Zitat von SanGerman (Beitrag 1850421)
na zum Glück haben wir solche Wissenschaftler wie Dich,

Oder so wie dich...:roll: Die Ausführungen waren bis auf den minimalen Fauxpas mit der Eiszeit weitgehend richtig. Die letzte Kaltzeit endete vor ca. 10000-12500 Jahren! Also war seine ANgabe mit 6000 Jahren nicht sooo schlecht.

Zitat:

Zitat von SanGerman (Beitrag 1850421)
Aber Recht hast du, eine Endlagerung gibt es nicht, selbst wenn der Dreck nicht mehr radioaktiv strahlt, ist er immer noch hoch toxisch.

Plutonium ist toxisch, ok - aber wenn der Dreck nicht mehr strahlt, warum sollte er dann toxisch sein? Welches Element, das in der Zerfallsreihe entsteht, ist giftig?

Und dafür hast du ein posting mit fast 40 Zeilen vollständig zitieren müssen?

Gerhard55 17.09.2016 11:20

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1850491)
Plutonium ist toxisch, ok - aber wenn der Dreck nicht mehr strahlt, warum sollte er dann toxisch sein? Welches Element, das in der Zerfallsreihe entsteht, ist giftig?

Plutonium ist wie alle anderen Schwermetalle (also auch die in der Zerfallsreihe entstehenden) toxisch, also chemisch giftig. Das hat nichts mit der Radioaktivität zu tun. Pu-Mengen im zweistelligen Milligrammbereich sind für den Menschen tödlich giftig, wenn sie in der Körper gelangen.

NetrunnerAT 17.09.2016 11:31

Was hat Plutonium mit Thorium zutun? Zerfallsprodukte sind ganz andere.

TONI_B 17.09.2016 12:21

Zitat:

Zitat von Gerhard55 (Beitrag 1850527)
Plutonium ist wie alle anderen Schwermetalle (also auch die in der Zerfallsreihe entstehenden) toxisch, also chemisch giftig...

Das ist schon klar, aber es ging darum, welche giftigen Stoffe übrig bleiben sollen, wenn die Strahlung abgeklungen ist! Dass hätte ich gerne gewusst.

Und dass Blei am Ende der drei Hauptzerfallsreihen steht, ist auch klar. Nur geht es bei der Endlagerung selten um Materialien, die in den Zerfallsreihen stehen.

NetrunnerAT 17.09.2016 12:23

https://de.wikipedia.org/wiki/Thorium-Reihe

https://upload.wikimedia.org/wikiped...agramm.svg.png

Rudolfo 17.09.2016 13:36

Zitat:

Zitat von SanGerman (Beitrag 1850421)
na zum Glück haben wir solche Wissenschaftler wie Dich, die uns die Welt erklären, wie sie sie gerne hätten. Also in unserem Universum ist die letzte Eiszeit ca. 20.000 Jahre her - wie es in deinem Paralleluniversum war - erzähl uns doch mehr von deinen Märchen!
Aber Recht hast du, eine Endlagerung gibt es nicht, selbst wenn der Dreck nicht mehr radioaktiv strahlt, ist er immer noch hoch toxisch.

War mir klar, dass einer um die Ecke kommen würde, der sich aufregen würde.

Danke , dass du mich als "Wissenschaftler" bezeichnest, damit gibst du meinen Aussagen einen nachvollziehbaren Wahrheitsgehalt. Denn wissenschaftlich arbeiten oder an ein Problem wissenschaft herangehen, bedeutet eine nachvollziehbare, jederzeit auf Richtigkeit überprüfbare Methode anwenden und die Ergebnisse müssen wiederholbar sein, im Gegensatz zu den oberflächlichen Behauptungen eines Stammtischs oder der Politik.

Toni-B: Danke für die Korrektur! Wie auf die falschen 6000 Jahre gekommen bin, überlege ich noch.

Mein Beitrag sollte dazu beitragen, die Relationen, über die wir hier reden, besser einzuordnen.

Da wir ständig einer nicht unerheblichen ionisierenden Grundstrahlung ausgesetzt sind, braucht man nicht in Panik zu verfallen, wenn man ein Objektiv in die Hand nimmt, das im Inneren eine thoriumhaltige Linse verbaut hat. Mit der Linse und dem Thorium kann man unter normalen Umständen nicht in Berührung kommen. Die Alpha- und Betastrahlung der Isotope der Thoriumzerfallsreihe wird bereits durch das Gehäuse und die anderen Linsen weitgehend absorbiert. Nur die Gammastrahlung des Thorium selbst dringt nach außen. Ein Geiger-Müllerzähler wird also erst direkt am Objektiv eine die Grundstrahlung übersteigende Dosis anzeigen können. Dieser Messwert wird vermutlich an der Frontlinse anders ausfallen als seitlich am Metallgehäuse. Es wurde ja bereits über die geringe gemessene Strahlenbelastung berichtet. Mich persönlich würde das Thorium nicht stören, da es im Glas eingeschlossen ist und nicht direkt angefasst, gegessen oder eingeatmet werden kann.

Jeder muss für sich eine Güterabwägung durchführen.
Wie auch bereits an anderer Stelle gesagt wurde: Es kommt halt auf die Strahlendosis an, die m. E. nach bei den Objektiven tolerierbar ist. Wenn man trotzdem Befürchtungen hat, besser Finger weg.
Ich würde eher recherchieren, ob ich mit der Gelbfärbung des thoriumhaltigen Glases Probleme bekomme. Die Abbildungsleistung würde mich jedoch sofort ansprechen und ich würde gern mal ein solches Objektiv an der A7 adaptieren.

Das mit der Dosis, ist halt das große Problem. Wie einordnen? Wieviele Röntgenaufnahmen (eine oder 50) kann man ruhigen Gewissens über sich ergehen lassen? Wie gut ist das eigene Immunsystem? Es werden ja ständig irgendwelche Aussagen und Behauptungenin den Medien veröffentlicht, ohne die Messmethoden oder das Zustandkommen näher zu beleuchten. Ist halt ein großer Markt und mit Ängsten wird das beste Geschäft gemacht.
Dosisfragen gibt es zu Hauf. Niemand würde z.B. auf Kochsalz verzichten, obwohl ein Löffel voll für ein Kind tödlich ist. Ist der Vater, der sein Kind damit bestraft und umgebracht hat, eigentlich schon verurteilt?

Ich hoffe, ich habe wieder Steilvorlagen für SanGerman eingebaut. Wenn nicht, tut es mir leid :oops:, ansonsten bitte loslegen. :)


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