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usch 31.01.2016 16:38

Zitat:

Zitat von wronglyNeo (Beitrag 1786576)
Also ich kann dann nicht mehr auf eine beliebige Entfernung fokussieren?

Natürlich nicht, wenn du einen bestimmten Abbildungsmaßstab haben willst. Für 1:2 beispielsweise muß die Enfernung genau das Dreifache der Brennweite sein. Wenn du näher dran bist, wird das Abbild größer, wenn du weiter weg bist, wird es kleiner.

Zitat:

Wie genau ergibt sich die Distanz aus der Brennweite?
B = G * M
1/B + 1/G = 1/f
E = B + G

M = Maßstab (vorgegeben)
f = Brennweite (bekannt)
B = Bildweite (unbekannt)
G = Gegenstandsweite (unbekannt)
E = Aufnahmeentfernung (gesucht)

Drei Gleichungen mit drei Unbekannten. Haben wir in der Schule gelernt, wie man sowas nach jeder beliebigen Variablen auflöst. :cool:

Genaugenommen müßte man bei der Entfernung noch den Hauptebenenabstand des Objektivs dazurechnen. Weil der aber nie in den technischen Daten angegeben ist und sich experimentell auch nur mit großem Aufwand bestimmen läßt, hab ich den der Einfachheit halber weggelassen.

subjektiv 31.01.2016 17:30

Zitat:

Zitat von wronglyNeo (Beitrag 1786576)
Also ich kann dann nicht mehr auf eine beliebige Entfernung fokussieren? Was genau meinst du mit "zu groß oder zu klein"? Wie genau ergibt sich die Distanz aus der Brennweite?

Nimm einfach Deine Kamera mit einem Objektiv mal in die Hand, suche Dir ein Motiv und versuche, es ohne die Brennweite zu ändern, in einer bestimmten Größe abzubilden. Egal, ob Makromotiv, Haus oder Berg, Du wirst auf einen bestimmten Abstand kommen. Oder das Motiv wird (für den gewünschten Maßstab) zu groß oder zu klein abgebildet.

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1786494)
Ja, eine sehr einfache sogar. Die Differenz zwischen gewünschtem und erreichtem Abbildungsmaßstab multipliziert mit der Brennweite ist die Dicke des benötigten Zwischenrings.

Das finde ich recht informativ, denn ich hatte zwar irgendwann mal was dazu gelesen, aber nie berechnet, sondern einfach mit Zwischenringen und Objektiven und Linsen probiert...
Erst wegen der Frage zur Berechnung war ich dann auf digitalkamera.de fündig geworden. Allerdings habe ich eben nur die Info gefunden, wie ich sie oben angegeben hatte.

usch 31.01.2016 18:23

Ja, das ist der Spezialfall, wenn das Objektiv in Unendlich-Stellung ist. In dem Fall geht der Maßstab ohne Zwischenring gegen Null und von der Differenz bleibt nur noch der gewünschte Maßstab übrig. Einen Teil des Auszugs kann man aber durch den Fokusbereich des Objektivs selber schon erreichen und muß dann nur noch den Rest mit Zwischenringen überbrücken.

Der Pferdefuß bei der Sache ist, daß innenfokussierende Objektive zur Nahgrenze hin die Brennweite verkürzen, so daß der berechnete Zwischenring möglicherweise doch zu dick ist. Als Abschätzung dafür, welchen Ring man als Startwert nimmt, ist die Formal aber brauchbar, und den Rest muß man tatsächlich ausprobieren. Mit Zwischenringen ist man ja eh eingeschränkt; mit dem oben genannten Satz hat man halt nur die Kombinationsmöglichkeiten 10mm, 26mm und mit beiden zusammen 36mm.

subjektiv 31.01.2016 22:26

Dass es nur zwei Ringe sind, fand ich zunächst auch seltsam. Aber dann hab ich mir gedacht, für den kurzen Brennweitenbereich des Kitzooms braucht's selten mehr. Für alte Minolta Objektive hat man meist eh eigene...

MaTiHH 01.02.2016 00:19

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1786494)
Ja, eine sehr einfache sogar. Die Differenz zwischen gewünschtem und erreichtem Abbildungsmaßstab multipliziert mit der Brennweite ist die Dicke des benötigten Zwischenrings. Wenn du also z.B. ohne Zwischenring auf Maßstab 0,3 kommst und 0,5 haben willst, brauchst du bei 55mm Brennweite (0,5-0,3)·55mm = 11mm.

Nachlesen weiß ich nicht, aber man kann sie aus der Linsengleichung herleiten.

Einzige Unbekannte ist die exakte Brennweite, die nicht immer genau der Herstellerangabe entsprechen muß und sich beim Fokussieren auch ändern kann.


Umgekehrt. Die benötigte Distanz ergibt sich zwingend aus der Brennweite (die sich ja durch Zwischenringe nicht ändert) und dem gewünschten Abbildungsmaßstab. In jeder anderen Entfernung ist das Bild entweder unscharf oder zu groß oder zu klein. Wenn du sowohl Entfernung als auch Maßstab vorgeben willst, mußt du die Brennweite variabel machen. Das nennt man dann Zoom-Objektiv. ;)

Super Erklärung, herzlichen Dank!!

wronglyNeo 02.02.2016 18:19

Zitat:

Zitat von subjektiv (Beitrag 1786067)
Teilt man die Auszugsverlängerung durch die Brennweite, ergibt sich der zu erzielende Abbildungsmaßstab.

Zitat:

Zitat von wronglyNeo (Beitrag 1786115)
Müsste da nicht irgendwie noch die Distanz zum abzubildenden Objekt eine Rolle spielen?

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1786752)
B = G * M
1/B + 1/G = 1/f

M = Maßstab (vorgegeben)
f = Brennweite (bekannt)
B = Bildweite (unbekannt)
G = Gegenstandsweite (unbekannt)

Somit ergeben sich zwei mögliche Gleichungen für den Abbildungsmaßstab:
Code:

M = f/(G - f)    (I)
M = (B - f)/f    (II)

Also brauche ich entweder die Gegenstandsweite (wie oben angemerkt)(I) oder die originale Bildweite (II) um den Abbildungsmaßstab zu berrechnen. Allein mit Auszugsverlängerung und Brennweite geht das nicht.

Teilt man nur die Auszugsverlängerung durch die Brennweite, erhält man hingegen die Differenz aus originalem Abbildungsmaßstab und Abbildungsmaßstab mit Auszugsverlängerung:

Code:

M1 = (B - f)/f

M2 = (B + V - f)/f
M2 = (B - f)/f + V/f
M2 - (B - f)/f = V/f
M2 - M1 = V/f

V = Dicke des Zwischenrings (das was zur Bildweite hinzukommt)


===============================================


Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1786494)
Ja, eine sehr einfache sogar. Die Differenz zwischen gewünschtem und erreichtem Abbildungsmaßstab multipliziert mit der Brennweite ist die Dicke des benötigten Zwischenrings. Wenn du also z.B. ohne Zwischenring auf Maßstab 0,3 kommst und 0,5 haben willst, brauchst du bei 55mm Brennweite (0,5-0,3)·55mm = 11mm.

Nachlesen weiß ich nicht, aber man kann sie aus der Linsengleichung herleiten.

Und zwar so:

Code:

M1 = (B - f)/f
M2 = (B + V - f)/f

M2 - M1 = (B + V - f)/f - (B - f)/f
M2 - M1 = (B + V - f - B + f)/f
M2 - M1 = (V)/f
(M2 - M1) f = V

M1 = Abbildungsmaßstab ohne Auszugsverlängerung
M2 = Abbildungsmaßstab mit Auszugsverlängerung


LaOla 03.02.2016 11:49

Achromat vs. Zwischenringe
 
Hallo,

auch ich bin auf der Suche nach einem Makro-Ersatz. Dabei bin ich auch auf Zwischenringe gestoßen, nämlich diese hier
oder auf Achromaten wie diese hier, oder diesen oder diesen.

Die Ringe sind von der Größe/Volumen her ja fast wie ein Makro-Objektiv und mich mich deshalb nur eine absolute Notlösung.
Ich bevorzuge einen Achromaten. Hat jemand damit schon Erfahrungen sammeln können?
Macht es Sinn einen Achromaten für eine Festbrennweite (z.B. SEL50F18) zu kaufen oder sollte man lieber einen für ein Zoom-Objektiv (z.B. SEL18105G) nehmen?

VG
Christian

Dat Ei 05.02.2016 17:23

Moin Christian,

zwei Anmerkung:

1.) Wirst Du i.d.R. nur einen der drei und nicht gleichzeitig alle drei Zwischenringe montieren.

2.) Das 3-Set von Dörr beinhaltet nur Nahlinsen und keine Achromaten! Einfache Nahlinsen sind raus geschmissenes Geld, weil die Bildqualität, die Du damit erreichst, für den Eimer ist.


Dat Ei

wronglyNeo 06.02.2016 21:10

(gelöscht, falscher Thread)

usch 06.02.2016 21:21

Zitat:

Zitat von wronglyNeo (Beitrag 1787477)
Also brauche ich entweder die Gegenstandsweite (wie oben angemerkt)(I) oder die originale Bildweite (II) um den Abbildungsmaßstab zu berrechnen.

Du hast aber weder das eine noch das andere, denn dazu müßtest du die Lage der Hauptebene(n) des Objektivs kennen, um von da aus zu messen. Du kennst nur den Aufnahmeabstand und die Brennweite und mußt mithilfe der beiden sowohl G als auch B eliminieren.


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