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BeHo 06.07.2015 23:38

Eine stark unterschiedliche Wirtschaftsleistung hat man auch imnerhalb unseres Landes, und dennoch hat man z.B. in der Oberlausitz, in der Westpfalz, in Stuttgart und in Wolfsburg die gleiche Währung.

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 1720384)
[...]Wie allerdings Maßnahmen, die zu einem massiven Wirtschaftseinbruch führen, das Land in die Lage versetzen sollen seine Schulden zu bezahlen, erschliest sich mir nicht.

Mir auch nicht.

Gepard 07.07.2015 07:46

Die Bundesländer sind aber alle in Deutschland. So wirkt sich die unterschiedliche Wirtschaftskraft nur auf Bereiche aus, für die die Länder zuständig sind.
Außerdem gibt es den Länderstrukturausgleich.
Genau das will man in der Eurozone aber nicht, Stichwort Transferunion.

RainerV 07.07.2015 07:57

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 1720419)
...
Außerdem gibt es den Länderstrukturausgleich.
Genau das will man in der Eurozone aber nicht, Stichwort Transferunion.

Im Euro-Raum hat man statt dessen eben die Maastricht-Kriterien, jedenfalls auf dem Papier, und, falls nötig, die Rettungsschirme.

Rainer

Gepard 07.07.2015 19:12

Auf dem Papier gibt's viel in der EU, z.B. die Maastrich-Kriterien...
Der Herr Weigel hat doch mal erzählt, das er sich so gewundert hat, das Griechenland in die EU aufgenommen wurde. Dann hat er mit seinem griechischen Amtskollegen gewettet, das Griechenland niemals den Euro bekommen wird.
Na ja, Wette verloren... :shock:
Hat er glaub ich bis heute nicht ganz verarbeitet. ;)

About Schmidt 07.07.2015 20:32

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 1720389)
Eine stark unterschiedliche Wirtschaftsleistung hat man auch imnerhalb unseres Landes, und dennoch hat man z.B. in der Oberlausitz, in der Westpfalz, in Stuttgart und in Wolfsburg die gleiche Währung.

Aber auch die gleichen Gesetze, die gleichen Steuern, das gleiche Gesundheits- und Sozialsystem und, und, und....

Und genau das ist es, was Europa fehlt, die Gleichheit und vor allem die Einigkeit. Hätte man doch nur das Beste aus allen Ländern zusammen gefasst und das Schlechte über Bord geworfen hätten wir heute ein Europa das funktionieren könnte. So jedoch kocht nach wie vor jeder sein eigenes Süppchen, das von europäischen Gerichtshof abgeschmeckt, jedem vorgesetzt wird, ob es ihm mundet oder nicht. Frei nach dem Motto, Hund friss oder stirb. Und statt sich um die Probleme innerhalb der EU zu kümmern, steuert man auf die Osterweiterung zu und sinniert über den Beitritt der Türkei. Bleibt mir nur in diesem Zusammenhang den Schriftsteller Hermann Broch zu Zitieren.

Zitat:

"Aufgelöst jedwede Form, ein Dämmerlicht stumpfer Unsicherheit über einer gespenstischen Welt, tastet der Mensch, einem irrenden Kinde gleich, am Faden irgendeiner kurzatmigen Logik durch eine Traumlandschaft, die er Wirklichkeit nennt und die ihm doch nur ein Alptraum ist"
Gruß Wolfgang

frame 07.07.2015 20:54

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 1720384)
Außerdem hat man keinerlei Vorkehrungen und Verfahren für Krisen eingearbeitet, was man ja nun sieht.
Der Euro war sozusagen eine Schönwetterwährung.

Was den Griechen jetzt helfen würde, wäre ein großer Schuldenschnitt.
Wie allerdings Maßnahmen, die zu einem massiven Wirtschaftseinbruch führen, das Land in die Lage versetzen sollen seine Schulden zu bezahlen, erschliest sich mir nicht.

Völlig richtig.

Ich verstehe nur immer noch nicht wie ein Schuldenschnitt den Griechen helfen soll - danach funktioniert die Wirtschaft doch immer noch nicht. Und der angebliche Primärüberschuss, der sicher auch zusammengetürkt war, hat sich doch längst erledigt.

Sie bräuchten ja vielleicht irgendwas was sie wettbewerbsfähig macht und damit reizvoll für Investitionen, wie soll denn sonst die Wirtschaft wachsen? Durch Investitionen in Strassenbau? ich verstehe wahrscheinlich zuwenig von Wirtschaft, aber derzeit investieren doch selbst die reichen Griechen lieber in England oder Bulgarien ..

Gepard 07.07.2015 23:09

Das ist richtig.
Der Schuldenschnitt löst nicht alle Probleme, aber er ist der Anfang, ohne den gar nichts geht. Auch wenn die EU sehr großzügig war und die Zahlung der Schulden sehr gestreckt hat, reicht es nicht.
Das kann man sich an fünf Fingern abzählen. Die Griechen müssen schon jetzt wöchentlich ca. 1 Mrd. Euro zahlen. Das macht bei 11 Millionen Einwohnern rund 100 Euro pro Nase und Woche, wobei die Arbeitslosigkeit bei 27% liegt. Also völlig illusorisch.
Das führt z.B. dazu, das sie Mittel der EU für Wirtschaftsförderung, ca. 35Mrd., die auch in den vergangenen Jahren bereitstanden ( das gibt es übrigens auch für alle anderen EU Staaten), nicht nutzen können. Sie müssen nämlich 15% eines Projekts aus eigenen Mitteln dazu tun, können sie aber nicht.

About Schmidt 08.07.2015 07:45

Gestern sah ich noch ein Bericht dazu, wo es speziell um die Meinung der Litauer dazu ging. Sie haben sich auch aus eigener Kraft aus dem Tief gezogen und sind sie sehr erbost darüber, dass sie mit helfen müssen, Griechenland zu finanzieren. Ihren Ärger kann ich gut verstehen.
Ein Schuldenschnitt wird unvermeidbar sein, da weder wir noch die EU ihre Gelder je wieder zurück bekommen werden. Allerdings kann es nicht sein, dass die EU sich dann auch noch von der griechischen Regierung vorschreiben lässt, wie man sich zu verhalten hat. Hier würde ich ganz klare Vorgaben setzen und wenn man sich nicht daran hält, sie einfach vor die Wand fahren. Das griechische Volk hat in einem Referendum abgestimmt. Dann müssen sie, laut demokratischem Verständnis auch mit den Konsequenzen leben. Um die Ärmsten und Kranken sowie um Kinder muss sich die EU dann weiterhin kümmern. Diese kann und darf man nicht vergessen!
Möglicherweise ist das der einzige Weg, die griechische Bevölkerung wach zu rütteln und diese Regierung zu stürzen, die kein Deut besser ist, als ihre Vorgänger, die das ganze zu verantworten haben.

Gruß Wolfgang

swivel 08.07.2015 08:26

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1720763)
...griechische Bevölkerung wach zu rütteln und diese Regierung zu stürzen, die kein Deut besser ist, als ihre Vorgänger, ...

Hi,

haben die eine Partei denen man zutrauen könnte das wirklich besser zu machen?
Was müsste passieren für eine echte europäische Zentralregierung :)?

Läuft das dbzgl. in den USA besser? Extreme wirtschaftliche Unterschiede gibts zwischen den Staaten ja auch.

steve.hatton 09.07.2015 01:35

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1720763)
.... Das griechische Volk hat in einem Referendum abgestimmt. Dann müssen sie, laut demokratischem Verständnis auch mit den Konsequenzen leben. ...

Sie haben abgestimmt, ob das letze Angebot, genannt "Hilfspaket mit "verschleierten Rentenkürzungen" u.v.m angenommen werden soll oder nicht.

Das stand zur Entscheidung - sonst nichts.


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