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dey 27.05.2015 16:01

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1708191)
In der Halle ist doch ein konstantes Licht, oder?

Definitv nein. +/-1EV ist da locker drin.
Tor im Dunkel, Mittelkreis in der Sonne eines Fensters.
Aber auch schon +/- 1/3EV wird nicht mehr korrigiert in M.

Aber wenn es keinerlei praxisrelavanz hat ist es am Ende auch gut oder sogar besser.
Wäre für mich auch ein akzeptables Fazit.

kiesrudi 27.05.2015 18:51

Mein Test mit der A77
 
Nun hab ich getestet. An sich stand ich dem "ISO-less"-Thema skeptisch gegenüber. Was ich festgestellt habe ist jedoch erstaunlich. :shock:

* Belichtungszeit 1/1000, Blende F7.1 bei allen Fotos
* Fokus manuell & Brennweite von 35mm konstant
* SteadyShot aus

* ISO variabel in vollen Stufen (Fotos in dieser Reihenfolge)
* -5EV - ISO 100
* -4EV - ISO 200
* -3EV - ISO 400
* -2EV - ISO 800
* -1EV - ISO 1600
* 0EV - ISO 3200
* +1EV - ISO 6400
* +2EV - ISO 12800

* Export als JPEG via Lightroom 6.0.1 als 100%-Crops 1500x1000 Pixel
* es wurde lediglich die Belichtung um den o.g. EV-Wert angepasst


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Fazit:
* Einen nennenswerten Unterschied gibt es bei 2EV Unter- oder Überbelichtung nicht, auch wenn das ISO800-Bild besser als das ISO3200-Bild aussieht, jedoch das ISO12800-Bild dem ISO800-Bild nahe kommt!
* eine volle ISO-Stufe in der Kamera zu shiften bedeutet nicht, dass sich automatisch der relative Helligkeitswert verdoppelt/halbiert, da es anscheinend leichte Differenzen in der Kamera gibt
* Ein Foto mit -3, -4 oder gar -5EV aufzunehmen macht unter Umständen nur bei extremen Spitzlichtern Sinn; Rauschen und Detailverlust nimmt zu
* um das ausfressen von Lichtern zu vermeiden sollte nicht zu stark überbelichtet werden
* ich werde mich zukünftig nicht mehr so häufig mit der ISO rumplagen und fasse daher den Entschluss, dass ich aus einem -2EV bzw. +1EV-Foto noch das selbe Foto herausbekomme (mit RAW-Entwicklung), als hätte ich die richtige ISO gewählt
* das wichtigste zum Schluss: Durch das unterbelichten von -2EV habe ich den Vorteil im Sport die Verschlusszeit konstant kurz zu halten. Statt 1/250 zu verwenden kann ich auf 1/1000 gehen ohne wirkliche negative Auswirkungen

Ich werde dies beim nächsten Fußballspiel direkt mal testen!

Das selbe werde ich nochmal mit der Base-ISO von 400 probieren und dann von -2EV bis +5EV gehen.

Danke an dey für diesen Hinweis und Thread!

Gruß kiesrudi

Jo-Vo 27.05.2015 21:24

Zitat:

Zitat von kiesrudi (Beitrag 1708263)
* das wichtigste zum Schluss: Durch das unterbelichten von -2EV habe ich den Vorteil im Sport die Verschlusszeit konstant kurz zu halten. Statt 1/250 zu verwenden kann ich auf 1/1000 gehen ohne wirkliche negative Auswirkungen

Genausogut kannst du aber bei höherer Empfindlichkeit (ISO) auch richtig belichten, stimmt's? Kürzere Verschlusszeiten erkaufst du doch in jedem Fall mit mehr Rauschen.

kiesrudi 27.05.2015 21:34

Mein Test an der A77 Nr. 2
 
So hab eben nochmal zwei Tests gemacht.

Einmal war die Ausgangs-ISO 400 und einmal 800.

Beide male bestätigt sich meine Vermutung. Unterbelichten mit -2EV und Überbelichten mit 1EV kann über Lightroom 6.0.1 sehr gut korrigiert werden, vorausgesetzt die Lichter sind nicht ausgefressen und die Tiefen zu sehr abgesoffen. Ich habe die Fotos mit ISO 50 bis ISO6400 aufgenommen. Bei der Ausgangs-ISO von 400 kann ich die ISO-100,200 und 800-Fotos bedenkenlos nutzen. ISO50 (-3EV) funktioniert auch, nur die Tiefen rauschen etwas mehr. ISO1600 (+2EV) zeigte bereits leichte Informationsverluste bei den Lichtern. Gleiches Spiel bei dem Test mit ISO800; verwendbar von ISO200 - ISO1600.

Andernfalls ergibt sich bei den Unterbelichteten Bereichen ein Rauschen und bei den Überbelichtungen kommt es zu Artefakten und falschen Farbwiedergaben. Ich denke mit der Messmethode "Mittenbetont" und dann -2EV/+1EV belichten, tut der A77 nicht weh!

Selbst beim 100%-Crop sind die Unterschiede minimal... Dazu kommt das ein 24MP-A65/77 Bild nur sehr selten mit der vollen Auflösung im Netz landet. Selbst mit 12MP kann das A3-Format (300dpi) bedenkenlos ausgedruckt werden, selbst A2 sollte noch machbar sein.

Gruß kiesrudi

kiesrudi 27.05.2015 21:36

Zitat:

Zitat von Jo-Vo (Beitrag 1708318)
Genausogut kannst du aber bei höherer Empfindlichkeit (ISO) auch richtig belichten, stimmt's? Kürzere Verschlusszeiten erkaufst du doch in jedem Fall mit mehr Rauschen.

Wie gesagt, es spielt kaum eine Rolle welche ISO verwendet wird, solange keine Lichter ausfressen und Tiefen absaufen.

Mit der Aussage oben wollte ich nur deutlich machen, dass wenn ich mir eine maximale ISO von angenommen 1600 setze, keine bedenken haben muss wenn das Bild etwas unterbelichtet ist (bis -2EV) - Mit einem guten RAW-Konverter simuliere ich dann später die ISO3200/6400 und erspare mir das ISO-Shiften während der Aufnahme.

www_zeeshan_de 30.05.2015 04:30

Zitat:

Zitat von kiesrudi (Beitrag 1708263)
...

1. ich werde mich zukünftig nicht mehr so häufig mit der ISO rumplagen und fasse daher den Entschluss, dass ich aus einem -2EV bzw. +1EV-Foto noch das selbe Foto herausbekomme (mit RAW-Entwicklung), als hätte ich die richtige ISO gewählt

2. das wichtigste zum Schluss: Durch das unterbelichten von -2EV habe ich den Vorteil im Sport die Verschlusszeit konstant kurz zu halten. Statt 1/250 zu verwenden kann ich auf 1/1000 gehen ohne wirkliche negative Auswirkungen

Gruß kiesrudi

Zu 1:
Man kann bis Kameraeinstellung EV+1,3 bei SLTs (oder Kamera EV+1,0 bei DSLRs) gehen, das wäre dann SENSOR KORREKT BELICHTET. Fotografiert man bei Kameraeinstellung EV+0,0 ,dann hast du deinen SENSOR GENERELL um 1,3 Stufen UNTERBELICHTET (mehr Bildrauschen, aber sportlichere Belichtungszeiten möglich). Die Proprietäre Software in der Kamera greift GENERELL auf die RAW Daten zu, und es wird GENERELL ein NACHTRÄGLICHES AUFHELLEN um 1,3 Blendenstufen angewendet (nicht abschaltbar, nicht veränderbar, Vorgabe durch Hersteller).
Ziel sollte beim Fotografieren IMMER sein ==> SENSOR KORREKT BELICHTEN und damit das SIGNAL-TO-NOISE RATIO am MAXIMUM zu halten!
Belichtet man bewusst unter (unterbelichten um 1 Stufe in Kamera bedeutet man hat um 2,3 Stufen unterbelichtet!!!), bei einer APS-C mit 24 MP ist das mehr als nur sägen am eigenen Ast...
Und was die richtige ISO betrifft: Es gibt nur EINE richtige ISO, und diese ist die native ISO des Sensors (ISO 100). Jede abweichung davon ist FALSCH.

Zu 2:
Micht Lichtschwachen Objektiven ist man in der Sportfotografie in der Tat gezwungen den Sensor um mehrere Stufen unter zu belichten. Als Abhilfe dafür gibt es die lichstarken Objektive, die mit Festbrennweiten-Bildqualität wiederum ein Vermögen kosten können (Festbrennweite Sony 500mm f4.0 = ca 12k Euro).
Anders sieht es aus mit dem Body. Mit einem Vollformatsensor gewinnt man ca 2 bis 3 Blendenstufen weniger Bildrauschen (sprich: Ein ISO 100 Bild einer 24 MP APS-C hat so viel Bildrauschen wie ein ISO 400 bis ISO 800 Bild einer A99,A7,A72).
Die Investition in das Vollformat-Body ist also deutlich erschwinglicher. Selbst günstige Tele-Zooms mit 500mm harmonieren auf dem Vollformat, weil die Pixel auf dem Sensor größer sind, und somit nicht übertrieben hohe Anforderungen an das Objektiv stellen).
Und was die Belichtungszeit angeht: Diese stellt man immer der Anforderung nach ein. Mal möchte man das sich sportlich bewegende Objekt einfrieren, mal möchte man bewusst dass die Bewegungsunschärfe des Objekt mit eingefangen wird. Bei einem 500 mm Tele (ohne IS) ist längste Belichtungszeit 1/500... mit IS kann man vielleicht bis 1/250 gehen (noch länger ist es Risiko das Gesamtbild zu verwackeln!). Um wie viele Stufen man dann den Sensor unterbelichtet hat, hängt zur TATZEIT also SEKUNDÄR von Brennweite und der Bewegung des Objekes ab.
PRIMÄR kann man TATZEIT-UNABHÄNGIG in VF Body und lichtstarke Objektive investieren!
Die ISO ist also FEST auf 100 zu verriegeln!! Und bei unausweichlichen extremen Unterbelichtungen empfehle ich die Belictungssimulation für das Live-View Display zu deaktivieren, damit man nicht einfach nur einen schwarzen Bildschirm als Sucher hat!

Noch was zum Dynamikumfang:
Der tatsächliche Dynamikumfang des Sensors ist um X-Stufen kleiner als das was in Reviews in Internet einem vorgegaukelt wird. Mit dcraw kann man Bildvarianten OHNE EINGRIFF (Boostings und und und) generieren lassen. Der Spielraum dabei ist das "Auge der Kunden" ODER die AUSGABEGRÖßE. Durch lokales Aufhellen von dunkleren Bildbereichen anhan Zugrifft auf die RAW-Daten kann man den Dynamikumfang KÜNSTLICH steigern, boosten. Es darf nur nicht all zu OFFENSICHTLICH werden, dass das Bildrauschen im gesamten Bild NICHT MEHR HOMOGEN ist.
Ich schrieb vorhin dass die A99 um 2 bis 3 Stufen WENIGER BILDRAUSCHEN vs 24 MP APS-C inne hat, woraus entsprechend resultiert: lokal aufgehellt hat man mit der A99 ca 2 bis 3 Stufen mehr Dynamikumfang gegenüber 24 MP APS-C. Ein solches Bild beinhaltet dann in den lokal aufgehellten Bereichen so viel Bildrauschen, wie das eines 24 MP APS-C bei ISO 100.

Wer sich mehr dazu anschauen möchte, der kann meinen Bericht mit Bilder-Beispielen
24 MegaPixel auf APS-C-Sensor
versus
24 MegaPixel auf Vollformat-Sensor
auf meiner Homepage durchlesen.

kiesrudi 30.05.2015 09:51

Zitat:

Zitat von www_zeeshan_de (Beitrag 1708826)
Und was die richtige ISO betrifft: Es gibt nur EINE richtige ISO, und diese ist die native ISO des Sensors (ISO 100). Jede abweichung davon ist FALSCH.

bin grad ein wenig sprachlos und halte es für den größten unsinn die ISO auf 100 festzunageln... ich behaupte auch einfach mal das nicht bei jeder kamera die native ISO gleich 100 ist..

vielleicht kann ja noch jemand anderes etwas dazu sagen...

wie gesagt, nach meinen Tests macht es kaum unterschiede welche ISO gewählt wird wenn man RAW fotografiert und im nachhinein das Bild aufhellt. Eine Überbelichtung darf nur nicht vorkommen...

@zeeshan: wenn du unterschiede in den oben geposteten Ausschnitten siehst sag mir bescheid!

BadMan 30.05.2015 10:04

Zitat:

Zitat von www_zeeshan_de (Beitrag 1708826)
Es gibt nur EINE richtige ISO, und diese ist die native ISO des Sensors (ISO 100). Jede abweichung davon ist FALSCH.

Zitat:

Zitat von www_zeeshan_de (Beitrag 1708826)
Die ISO ist also FEST auf 100 zu verriegeln!!

Du bist also der Meinung, lieber ein total verwackeltes Bild oder Bewegungsunschärfe, als ein theoretisch besseres Rauschverhalten oder minimal besserer Dynamikumfang?

So, und jetzt kaufe ich mir eine a7s, um vernünftige Iso100-Bilder machen zu können.

walt_I 30.05.2015 12:47

Zitat:

Zitat von BadMan (Beitrag 1708849)
Du bist also der Meinung, lieber ein total verwackeltes Bild oder Bewegungsunschärfe, als ein theoretisch besseres Rauschverhalten oder minimal besserer Dynamikumfang?

So, und jetzt kaufe ich mir eine a7s, um vernünftige Iso100-Bilder machen zu können.

Moin,

mit dem Begriff "ISO-less" wird doch nur gemeint dass man anstatt z.B. die Kamera auf ISO 1600 zu stellen die Kamera auf ISO 100 belässt und dementsprechend 4 Stufen unterbelichtet. Das viel zu dunkle Bildergebnis wird dann im RAW- Konverter um 4 Stufen hochgezogen.
Mit verwackeln und Bewegungsunschärfe hat das nix zu tun, da die Belichtungszeit identisch ist.

Die Fragestellung ist daher: ist es sinnvoller das Rohbild mittels high ISO in der Kamera zu "verstärken", oder kann man ein gleiches Ergebnis durch "hochziehen" im RAW- Konverter erreichen.

Gruß
Walt

BAligator 30.05.2015 13:07

Zitat:

Zitat von walt_I (Beitrag 1708886)
Moin,

Die Fragestellung ist daher: ist es sinnvoller das Rohbild mittels high ISO in der Kamera zu "verstärken", oder kann man ein gleiches Ergebnis durch "hochziehen" im RAW- Konverter erreichen.

Gruß
Walt

So langsam fange ich an zu verstehen worauf das hier hinaus läuft - also was gemeint ist :D

Aber jetzt nur für einen Anfänger wie mich: Das wäre doch dann nur im M Modus interessant umd eine Verschlusszeit/ Blendenkombination beizubehalten zu können ohne auf Auto ISO (soweit überhaupt vorhanden) zu gehen, außer am Ende der Bearbeitung wäre es besser - also rauschärmer ein unterbelichtetes Bild hoch zu ziehen, als gleich die korrekte ISO zu nehmen ?

Denn wenn es natürlich besser wäre, wäre das natürlich Hammer :top:


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