SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Café d`Image (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=94)
-   -   Gesetzesänderung - in Zukunft müssen wir alle besser aufpassen! (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=155813)

Ellersiek 28.01.2015 19:37

:flop:Verbots-, Regelungs- und Gängelungsland.:flop:

Wie in so vielen Bereichen eine äußerst negative Entwicklung.
Überall Vorschriften und Verbote.
Was heutzutage nicht alles eine regelmäßige, testierte technische Prüfung oder Gutachten benötigt ist kaum zu glauben.
In Hessen und Niedersachsen testen sie die Streckengeschwindigkeitsüberwachung: Wie passt das eigentlich zu meinem geschützten Raum im Fahrzeuginneren?
Ich bin absoluter Nichtraucher, aber mir fehlt jegliches Verständnis für Urteile, die Mietern das Rauchen in den eigenen vier Wänden und Balkonen verbietet oder regelt (und ja: ich habe rauchende Nachbar).
Ein Autofahrer, dessen Auto eine Start-Stop-Automatik hat, darf an einer roten Ampel sein Smartphone benutzen, der ohne Start-Stop-Automatik nicht - echt crazy.

Ich bin ja eher der Glas-ist-halb-voll-statt-halb-leer-Typ, aber diese Verbots- und Regelungswut kann einen schon mürbe machen.

Wo bleibt das Vertrauen in dem mündigen Bürger?

Nein, lieber alles verbieten und regeln statt Bürokratie abbauen.
Aber scheinbar wollen wir das so - ich nicht.

Ich warte schon auf das Gerichtsverfahren, in dem ein die Tat beweisendes Foto als Beweismittel nicht zugelassen wird, weil auf dem Foto zusätzlich eine hilflose Person (das Opfer?) dargestellt wird. Siehe EugH(?)-Verfahren gegen Gebäudeüberwachungskameras: Ein wegen einer solchen Aufnahme überführter Täter klagt gegen die illegal erstellte Aufnahme (Private Kamera filmte öffentlichen Raum mit)). Soweit ich weiß, hat er gewonnen.

Nein, mit gesundem Menschverstand hat das alles immer weniger zu tun.

Gruß
Ralf

About Schmidt 28.01.2015 19:39

Zitat:

Zitat von Ellersiek (Beitrag 1670617)

Nein, mit gesundem Menschverstand hat das alles immer weniger zu tun.

Gruß
Ralf

Aber sicher mit der EU :flop:
Gruß Wolfgang

Ellersiek 28.01.2015 19:42

Zitat:

Zitat von Dimagier_Horst (Beitrag 1670570)
Ich finde die Strafbarkeit gut, ein richtiger und wichtiger Ansatz in einer von Medien beherrschten Welt...

Glaube nicht, dass dadurch auch den Journalisten das Fotografieren verboten wird, sie werden sich auf ihren journalistischen, dokumentarischen Auftrag berufen (zu mindestens, was das Fotografieren im öffentlichen Bereich angeht).

Gruß
Ralf

Anthem 28.01.2015 20:08

Es kommt noch soweit, das man den Fotoapparat nicht mehr ohne angemeckert zu werden, auf einem Platz mit sich tragen oder in einem Café auf den Tisch legen darf. Dank Fernauslöser und geräuschlosem Verschluss könnte man ja verbotener Weise fotografieren.

Darf Google Glass in D dann eigentlich noch verkauft werden? In dem Moment wo das Ding läuft, wird ja alles Fotografiert.

Und darf ich davon ausgehen, wenn jemand sein Handy in meiner Nähe auf Augenhöhe hält, dass er mich fotografiert? Oder sucht er nur ein Netz?

Wann klingelt das erste Mal bei der Polizei das Telefon, weil ein besorgter Nachbar eine verdächtige Person mit Fotoapparat in der Hecke meldet? Dabei wollte er nur die Vögel und nicht die Vögelnden fotografieren.

Wir sollten unsere Flagge um ein paar Streifen und Sterne ergänzen. Genug Paranoia entwickeln wird ja fleissig.

Gruss
Michael

wwjdo? 28.01.2015 20:19

In Augsburg brach vor einigen Wochen ein Person vor dem Rathaus zusammen.

Von ca. 50-70 sich in der Nähe befindlichen Passanten kam herade einer auf die Idee zu "helfen" und eine Notarzt zu rufen.

Die Hälfte der anderen Gaffer war damit beschäftigt, die Szene zu filmen bzw. mit dem Handy zu dokumentieren.

Herbeigerufene Einstzkräfte hatten nicht nur damit zu tun, um das Leben eines Menschen zu kämpfen, nein, ein Teil war für die Abschirmung des Geschehens nötig.

Das, liebe Leute nenne ich ein Trauerspiel! :flop:

In der Tagespresse schlug der Fall hohe Wogen. Viele couragierte Mitbürger waren im Nachhinein der Meinung, dass man den "Voyeuren" die Handys hätte abnehmen sollen bzw. sie hätte daran hindern sollen zu filmen. Das sei nicht möglich und nicht ahndbar, so lange die Aufnahmen nicht ins Internet eingestellt werden bzw. weiter geleitet werden - hieß es.

Unsere Gesellschaft ist inzwischen so krank und verblödet, dass es anscheinend solche Gesetze braucht.

tino79 28.01.2015 20:24

Als ich in China im Urlaub war habe ich einen Chinesen gefragt, wie es hier mit der Fotografie, Veröffentlichung von Bildern und Persönlichkeitsrechten aussieht. Er sagte mir, das ist ganz einfach:

NACH GEFÜHL

Wenn sich alle Fotografen objektiv daran halten würden und alle Porträtierten diesen Grundsatz beim eigenen Bild objektiv bewerten würden gäbe es sicherlich kaum noch Probleme.

Anthem 28.01.2015 20:25

Zitat:

Zitat von wwjdo? (Beitrag 1670633)
In Augsburg brach vor einigen Wochen ein Person vor dem Rathaus zusammen.

Von ca. 50-70 sich in der Nähe befindlichen Passanten kam herade einer auf die Idee zu "helfen" und eine Notarzt zu rufen.

Die Hälfte der anderen Gaffer war damit beschäftigt, die Szene zu filmen bzw. mit dem Handy zu dokumentieren.
....

Dafür hätten nach meinem Verständnis schon bestehende Gesetze wegen unterlassener Hilfeleistung genügt. Wenn ich als Autofahrer Hilfskräfte behindere, bekomme ich auch die Quittung. Das müsste eigentlich auch bei Fußgängern möglich sein. Alles nach bestehenden Gesetzen. Gaffer gab es auch schon vor Handys.

Michael

wwjdo? 28.01.2015 20:42

Zitat:

Zitat von Anthem (Beitrag 1670640)
Dafür hätten nach meinem Verständnis schon bestehende Gesetze wegen unterlassener Hilfeleistung genügt. Wenn ich als Autofahrer Hilfskräfte behindere, bekomme ich auch die Quittung. Das müsste eigentlich auch bei Fußgängern möglich sein. Alles nach bestehenden Gesetzen. Gaffer gab es auch schon vor Handys.

Michael

Da machst du es dir zu einfach und scheinst nicht mitzubekommen, was in unseren Fußgängerzonen und Straßen am Abend bzw. ind er Nacht abgeht. :roll:

Das Problem war nicht die Behinderung der Einstzkräfte sondern die Untätigkeit der Leute und die fehlende Zivilcourage.

Nicht umsonst müsser wir jährlich händeringend nach ein paar "Mutigen" Ausschau halten und diese rekrutieren, um sie dann medienwirksam als Mensch des Jahres, etc. zu inszenieren.

Die Frechheit und Schamlosigkeit in dem konkreten Fall bestand nicht nur in der Verweigerung der Bürgepflicht sondern vielmehr in der medialen Geilheit einen Menschen beim Abkratzen (ich sehe mich zu der drastischen Wortwahl genötigt) nicht nur zuszusehen sondern diesen Vorgang zu filmen. :flop: :evil:

wus 28.01.2015 20:51

Zitat:

Zitat von Irmi (Beitrag 1670598)
Schwieriges Thema und eigentlich schade, daß es zu solchen Gesetzen kommen muß, weil viele einfach ihr Gegenüber nicht mehr respektieren.

Das ist aber auch nur die eine Seite der Medaille. Die andere sind Menschen die immer härter ihre Rechte einfordern, ob es nun im konkreten Fall Sinn macht oder nicht. Leute wie die Frau im Leopardenmantel, die statt einmal anzurufen gleich einen Anwalt beauftragte.

Zitat:

Zitat von Anthem (Beitrag 1670630)
Genug Paranoia entwickeln wird ja fleissig.

Traurig, aber leider verdammt wahr.

kilosierra 28.01.2015 21:38

Ich hätte Recht studieren sollen und Anwalt werden. Dann wäre ich jetzt nicht arbeitslos. :evil:

Ich kann das alles nicht wirklich nachvollziehen. Sind die Leute inzwischen wirklich so abgefahren? So etwas musste ich noch nie beobachten.

Schöne neue Welt!


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:01 Uhr.