fritzenm |
02.12.2014 13:18 |
Zitat:
Zitat von Neonsquare
(Beitrag 1651325)
Schon komisch, dass sich der Effekt von HDRs am Ende auch an schnöden 8 Bit (oder gar 6 Bit) Bildschirm betrachten lassen. Ganz zu schweigen von Drucken die mitunter noch geringere Farbauflösungen bieten. ;)
Spaß beiseite: Der Knackpunkt liegt schlicht darin, dass die eigentlichen Bilddaten ursprünglich in einer nahezu linearen Form vorliegen und erst durch die Verarbeitung "komprimiert" werden. Bei einem JPEG ist die Tonwertkompression bereits erfolgt - Du kannst also keine andere Kurve anwenden - das Ei ist bereits in der Pfanne.
Verwendest Du beispielsweise DRO in der Kamera, dann berechnet die Kamera für jeden einzelnen Pixel eine eigene Kurve und komprimiert auf diese weise die Tonwerte in einer Weise, die Schatten und Lichter stärker erhält. Auch dann ist das Ergebnis jedoch "eingebrannt". Bei einem RAW hast Du stattdessen stets die Möglichkeit die linearen Daten individuell anders zu bearbeiten.
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Eben. Das ist genau der Punkt. Durch die RAW-Konvertierung, bzw. durch HDR und DRO kommt es zu einer Verschiebung / Transformation von Daten aus den 12 oder 14bit in ein 8-bit-Umfeld. Sofern Daten da sind, können sie sichtbar gemacht werden - wobei allerdings ein kleines Risiko besteht, dass der Eindruck des fertigen Bildes etwas (oder sogar stärker) unnatürlich ist. Bei OOC-JPG ist in 255,255,255 bereits alles "eingearbeitet", nach Gusto der JPG-Engine-Entwickler, bzw. ggf. leicht modifiziert entsprechend den Kameraeinstellungen. Da bietet das RAW-Format doch viel mehr Spielraum, da die "Entwicklung" keinem festgelegten Rezept folgt, sondern individuell, nach Aufnahmesituation gewählt werden kann - und noch besser, man kann das "Gericht" zubereiten, so oft man will, bis es schmeckt, ohne dafür neue Zutaten zu benötigen. Und das sogar noch nach Jahren, mit den Original Zutaten, bloss neu zubereitet, nach einem neuen, verbesserten Rezept.
Es sollte nie vergessen werden, dass auch die OOC-JPEGs auf den selben RAW-Daten basieren. Nur wird das Gericht nur einmal, nach Grundrezept, gekocht, und anschliessend alle noch übrigen Zutaten in den Müll geworfen. Natürlichr hinkt auch dieser Vergleich, wie so viele, wegen der vollständigen Reversibilität der RAW-Bildbearbeitung, anders als beim Kochen. Und vielen schmeckt ja auch, was nach Grundrezept zubereitet wird, und es wird sich kein Kopf darüber gemacht, dass übrige Zutaten auf den Müll wandern. Deswegen von richtig oder falsch zu reden bringt nichts. Allerdings, wenn man's weiss, kann man wenigstens für sich eine bewusste Entscheidung treffen.
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