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Deshalb stimmt auch nicht was Speedbiker schrieb: Zitat:
Und was die Blende anbetrifft: Nehmen wir an, Du hättest ein 75mm F3.0 für Vollformat. Die Blende 3.0 sorgt für einen bestimmten Tiefenschärfeverlauf. Wenn Du an APS-C jetzt ein 50er verwendest um die gleiche Bildwirkung zu erzielen bräuchtest Du Blende 2.0 um den gleichen Tiefenschärfeverlauf zu erzielen. Die Blende an APS-C muss um den APS-C Verlängerungsfaktor größer sein um die gleiche Tiefenschärfe zu kriegen. Aufgrund dieser rein geometrischen Gesetzmäßigkeit ist es praktisch unmöglich mit APS-C Objektiven die gleiche Bildwirkung zu kriegen wie mit einem 85/1.4 - man bräuchte dafür ein 56/0.93, und das gibt's (meines Wissens) nicht. P.S. @ minfox: so wie Du geschrieben hast Zitat:
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Ein wenig Theorie:
Die Daten eines Objektivs ändern sich nicht dadurch, dass dahinter eine VF oder APS-C-Kamera hängt. Ein 50 mm F/1,4 bleibt also ein 50mm F/1,4. Der VF-Sensor, also die Fläche, auf welche das Bild vom Objektiv projektiert wir, ist aber deutlich größer als der APS-C-Sensor. Von der Fläche her ca. 2,0-fach, von der Bilddiagonale ca 1,5-fach. Das letztere ist der Cropfaktor. Da auf dem APC-C-Sensor weniger Bild dargestellt wird, wie auf dem VF-Sensor, ergibt sich mit dem Objektiv eine Bildwirkung, die einer um 1,5-fach längeren Brennweite wie bei dem VF-Sensor entspricht. Mit einem 50mm auf APS-C erhält man demnach ein Bild wie mit einem 75mm auf VF. Je größer die Brennweite, desto mehr muss man abblenden, um dieselbe Schärfentiefe zu erreichen. Die Zusammenhänge sind z. B. hier gut erklärt. A77 + 50mm und F/2,8 (APS-C) Abstand 1 Meter = 97,9 cm bis 102,2 cm wirkt alles scharf (4,3cm) A900 +50mm und F/2,8 (VF) Abstand 1 Meter =96,9 cm bis 103,3 cm wirkt alles scharf (6,46cm) Möchte man mit VF dasselbe Bild bei identischem Objektivabstand wie bei APS-C erhalten, müsste man eine 75mm-Obptik verwenden: A900 +75mm und F/2,8 (VF) Abstand 1 Meter =98,6 cm bis 101,4 cm wirkt alles scharf (2,79cm) und wenn man noch dieselbe Schärfentiefe haben möchte, muss man gut 1 Blende abblenden: A900 +75mm und F/4,0 (VF) Abstand 1 Meter =98,1 cm bis 102,0 cm wirkt alles scharf (3,95cm) Hierbei ist auch der Zusammenhang Brennweite und Schärfentiefe zu sehen: je länger die Brennweite bei identischer Blende, desto geringer wird die Schärfentiefe. Bei VF und F/2,8 beträgt die Schärfentiefe bei 50mm 6,46cm, bei 75mm sind es nur noch 2,79cm. Auch wenn es dem Objektiv egal ist, was für ein Sensor dahinter klemmt, so ist das für die Bildwirkung wichtig. Für die Schärfebeurteilung wird regelmäßig ein normaler Betrachtungsabstand (also wenn man mit einem Blick das ganze Bild erfassen kann, keine 100%-Betrachtung am Monitor oder Blick durch ein Vergrößerungsglas beim DinA4-Bild) angenommen. Üblich ist die Angabe eines Unschärfekreiseses = das Maß, bis zu dem uns das Bild bei normalem Betrachtugnsabstand noch scharf erscheint. Und hier wird wieder die Sensorgröße wichtig: bei VF liegt das (Unschärfe-)Maß bei 0,03mm, bei APS-C bei 0,02mm. Weshalb verschiedene Maße? Das liegt am (oben beschriebenen) Cropfaktor. Das Bild des VF-Sensors ist (bei identischer Brennweite) 1,5-fach größer (gemessen wird die Diagonale) wie das Bild des APS-C-Sensors. Demnach darf das Bild der VF-Kamera auch 1,5-fach unschärfer wie das Bild der APS-C-Kamera sein - und es macht auf den Betrachter dennoch denselben Schärfeeindruck. Das erklärt auch, weshalb VF-Sensoren theoretisch geringere Ansprüche an das Objektiv stellen, wie ein APS-C-Sensor mit identischer Auflösung (MP). Leider macht sich das in der Praxis meist nur für die Bildmitte bemerkbar, da auf den VF-Sensor auch (die meist schlechteren) Randbereiche der Linse genutzt werden. Bei VF müsste man für dieselbe Bildwirkung wie bei APS-C ein um 1,5-fach längeres (Brennweite) Objektiv verwenden. Bei identischer Blende reduziert sich hierdurch die Schärfentiefe dramatisch, s.o. Um bei demselben Bildausschnitt (also z. B. 50mm an APS-C und 75mm an VF) dieselbe Schärfentife zu erreichen, müsste bei VF um gut 1 Blende abgeblendet werden. Schärfentiefe 50mm und F/2,8 bei APS-C entspricht dann etwa 75mm und F/4,0 bei VF. Würde man an APS-C und VF jeweils dasselbe 50mm-Objektiv verwenden, so müsst man für VF auf F/2,0 aufblenden, um dieselbe Schärfentiefe wie bei APS-C und F/2,8 zu erreichen. Das ist dem bei APS-C geringeren Unschärfekreis geschuldet. Dieser Vergleich ist für die Praxis aber nicht relevant, da sich die Bildwirkung schon deutlich unterscheidet: beim VF sind die Füße noch mit drauf, bei APS-C sind schon die Knie nicht mehr zu sehen. Und damit zu den Fragen: „Ein 50mm ist dann an VF quasi ein 75mm“ stimmt dann wenn gemeint ist, dass die Bildwirkung von 50mm an APS-C der Bildwirkung von 75 mm an VF entsprechen. So wie der Satz formuliert ist könnte man meinen, dass genau das Gegenteil gemeint war. "Und aus 1,4 wird was?" F/1,4 bleibt F/1,4 – egal, ob oder welchen Sensor du hinter das Objektiv klemmst. Allerdings ändert sich die Wirkung (Schärfentiefe) je nach verwendeter Sensorgröße: Bei identischer Brennweite hat das Bild vom VF-Sensor eine größere Schärfentief. Bei identischem Bildwinkel (z. B. 50mm an APS-C und 75 mm an VF) hat das Bild vom VF-Sensor eine kleinere Schärfentiefe. vlG Manfred |
Wow danke, sehr viele nützliche Infos.
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Wenn ich es richtig kapiert habe, dann wäre beim Umstieg auf VF das 50 f1.4 quasi so, wie wenn ich an meinem jetzigen APS-C etwa ein 35mm genommen hätte - also mehr in Richtung Weitwinkel. Ich bekomme ja an einem VF Sensor mehr Bild drauf. Korrekt? Wenn ich aber an 35mm und Portrait denke, dann passt das nicht zusammen - ist mir zu weit... also wäre das für Portraits doch gar nix mehr? Sorry für den Exkurs, da ich den Thread aber aufgemacht habe ist das voll okay :D |
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Ja denn mit 75mm am gleichen Standort und angepasster Blende kannst du das Identische Bild machen und Nein denn Du könntest auch mit 50mm am gleichen Standort mit angepasster Blende (um die gleiche Schärfentiefe wie an APS-C zu erzielen) aufnehmen und dann das Bild wie oben beschrieben zurecht schneiden. Dann hättest du auch das Identische Bild. Zitat:
es stimmt 35mm an APS-C entsprechen dem Winkel von 50mm an KB aber die Offenblende müsste am APS-C bei 0,93 liegen um den 1.4 der KB zu entsprechen, was es so nicht gibt. Und Ja Ein 35mm an KB geht schon mehr Richtung WW WW fängt ab ~30 mm an KB an was ~ 20mm an APS-C ist und ist dann an KB wirklich nichts mehr für Portrait. Edit: Jetzt kommt bei mir folgender Gedankengang... Korregiert mich Bitte wenn ich falsch liege: Aber an APS-C entspricht das Bild mit 35mm ja von der Perspektive dann wieder dem Bild das man mit 50mm an KB machen würde und wäre dann theoretisch wieder für Portrait geeignet. Aber da die Phsykalischen eigenschaft des Objektiv (Verzerrung usw.) gleich bleiben, unabhängig davon was für ein Sensor dahinter klemmt, wäre es wieder ungeeignet da die "Knubbelnase" enstehen würde... Aber ist das an APS-C so extrem wie an KB? Ich meine Nein da ich ja beim Hochformat Gesichtsportrait mit 35mm an APS-C weiter weg stehe als mit 35mm an KB und dadurch ja die Entfernung zum Motiv zunimmt und daher der unterschied zwischen Abstand Kinn/Stirn zur Kamera und Nasenspitze zur Kamera insgesamt kleiner wird und der Knubbelnasen Effekt nicht so Stark auftreten dürfte. Vor allem wenn man dann nochmal statt im Hochformat das Gesichtsportrait im Querformat fotografiert Oder statt Gesicht ein Bruststück oder ein Ganzkörper Potrait aufnimmt, wodurch der Abstand zum Motiv ja nochmal größer wird. Oder ist das alles nur Blödsinn und die Interne Objektiv Korrektur entzerrt so gut das ich die verzerrungen nur nicht mehr erkennen kann? |
Ich kann mich da SH001 nur anschließen. Das 35/1,8 ist für Portraits viel zu kurz. Meine Wahl wäre das 60/2,0. Kleine Abstriche beim AF, aber knackig scharf, schönes Bokeh, super Makro und für Portraits genau die richtige Brennweite. Sowohl im Innen als auch im Außenbereich. Lg. Mandy
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Da hab ich ja eine sehr interessante Diskussion losgetreten. Vielen Dank für alle Beiträge dazu, denke der ein oder andere hat hier auch was davon.
Eigentlich müsste ich jetzt das VF-taugliche 50er kaufen und dazu noch die A99 um direkt den Vergleich in der Praxis zu haben :-) Denke ich schlage jetzt beim 50 1.8 zu da es wirklich günstig & klein ist - soll mit in den Urlaub und das Tamron ist zB wieder etwas größer. Nichtsdestotrotz ist das Thema mit VF lesenswert! Ich hoffe ich bereue den Kauf nicht... |
Du wirst Spass damit haben, aber nutze es auch !
Oft lässt man die Festbrennweiten zuhause, weil man ja mit Zooms die Brennweiten auch abgedeckt hat. M.E. ist für Amateure der größte Nutzen von Festbrennweiten die gezwungenermaßen ordentlichere Arbeitsweise und Auseinandersetzung mit dem Bildausschnitt. Man knipst nicht, man photographiert, um es überspitzt auszudrücken. |
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Bei 35mm habe ich in der Praxis wenig Probleme. Kommt natürlich auf den Abstand zur Person drauf an. Für ein schönes Gesichtsportrait muss man schon arg nah ran, ich mache mit dem 35er Ganzkörper Sachen und dafür ist es wirklich passend. |
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