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-   -   α77: Ab wann wird die Belichtungszeit rauschend? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=147820)

juergendiener 16.06.2014 14:17

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1594853)
Ich sehe da keinen Widerspruch. Du redest von der Umgebungstemperatur, und er von der zusätzlichen Erwärmung im Betrieb.

ich sehe da ebenfalls keinen Widerspruch. 25 Grad und 4 Minuten Belichtungszeit. Wenn es Nachts dort noch so warm ist (tagsüber brauchst Du wahrscheinlich diese Belichtungszeit nicht) und die Kamera nicht gerade aus dem Kühlschrank kam, dann rauschts auch irgendwann.

juergendiener 16.06.2014 14:20

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1594855)
Bedingt das eine nicht auch das andere, bzw. sollte entsprechenden Einfluss haben?
Einen Sensor bei -15 Grad Aussentemperatur durch Betrieb kühl zu halten sollte erheblich einfacher sein als bei +25?

Das stimmt so nicht. Es gibt einen Betriebsbereich für Halbleiter. Wenn es zu kalt ist, verlassen die Arbeitspunkte der Halbleiter den optimalen Bereich der Kennlinie und rauschen ebenfalls.

Üblicherweise ist Wärme das größere Problem, das Halbleiter im Inner schnell 80 - 90 Grad erreichen und durch zusätzliche Wärme von außen die Verlustleistung und somit das Rauschen steigt.

Kälte ist dann eher weniger ein Problem, wobei ab Minusgraden (vor allem 2stellig) letzlich derselbe Effekt (Rauschen) entsteht.

TONI_B 16.06.2014 19:33

Das musst du mir genauer erklären, warum ein Halbleiter bei tiefen Temperaturen mehr rauschen sollte!?

CCD-Kameras in der Astronomie werden mit LN2 gekühlt, damit der Dunkelstrom gegen Null geht. Auch die Auswerteelektronik (zB. von IR-Detektoren) kühlt man sehr tief hinunter.

Welchen Arbeitspunkt meinst du?

Um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen: bei länger belichteten Astro-Aufnahmen >30s ist durchaus ein Unterschied zwischen Sommer (T ca. 20°C) und Winter (T unter 0°C) erkennbar. Für die normale Fotografie sehe ich da nicht wirklich ein Problem.

TONI_B 16.06.2014 20:49

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 1594803)
Laut meiner fotografischen Erfahrungswerte hat Rauschen mit reiner Belichtungszeit absolut 0,00 zu tun.

Grob gesprochen nimmt das (thermische) Rauschen proportional zur Belichtungszeit zu. Nur merkt man es halt erst bei Belichtungszeiten von mehreren Sekunden. Zum Leidwesen der Astrofotografen.:cry:

Und von der Temperatur hängt es auch noch ab. Es verdoppelt sich ca. alle 7K. D.h. zwischen 25°C und 4°C ist ein Faktor 8 Unterschied.

Deine Erfahrung stimmt aber bei den "üblichen" Belichtungszeit zwischen 1 und 1/1000s.

juergendiener 16.06.2014 21:44

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1594996)
Das musst du mir genauer erklären, warum ein Halbleiter bei tiefen Temperaturen mehr rauschen sollte!?

CCD-Kameras in der Astronomie werden mit LN2 gekühlt, damit der Dunkelstrom gegen Null geht. Auch die Auswerteelektronik (zB. von IR-Detektoren) kühlt man sehr tief hinunter.

Welchen Arbeitspunkt meinst du?

Um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen: bei länger belichteten Astro-Aufnahmen >30s ist durchaus ein Unterschied zwischen Sommer (T ca. 20°C) und Winter (T unter 0°C) erkennbar. Für die normale Fotografie sehe ich da nicht wirklich ein Problem.

Das ist wohl eher ein Fall für einschlägige Literatur, Sorry

TONI_B 17.06.2014 05:49

Zitat:

Zitat von juergendiener (Beitrag 1595037)
Das ist wohl eher ein Fall für einschlägige Literatur, Sorry

Keine Angst, ich würde es schon verstehen...;) Und vielleicht interessiert es auch andere hier, warum Halbleiter bei tiefen Temperaturen mehr rauschen sollten.

SuperTex 17.06.2014 08:36

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1595017)
Grob gesprochen nimmt das (thermische) Rauschen proportional zur Belichtungszeit zu. Nur merkt man es halt erst bei Belichtungszeiten von mehreren Sekunden. Zum Leidwesen der Astrofotografen.:cry:

Die Antwort ist grob falsch. Richtig wäre, das Rauschen(!) des Dunkelstroms nimmt mit der Quadartwurzel der Integrationszeit zu. Deswegen ist es auch günstiger, länger zu belichten als die ISO-Einstellung zu erhöhen.

mekbat 17.06.2014 08:44

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1595082)
Keine Angst, ich würde es schon verstehen...;) Und vielleicht interessiert es auch andere hier, warum Halbleiter bei tiefen Temperaturen mehr rauschen sollten.

Eine Kurzfassung (wenn es möglich ist) wäre schon sehr hilfreich.
Denn warum dieses "Problem" (wenn es eines ist) besteht, erschließt sich mir auch nicht.
Zumindest nicht mit meinem bisherigen Wissensstand.

Aber das dem so ist, habe ich stundenlang mit ansehen dürfen/müssen.
Beispielbilder: Link, Link , Link

Das Wärmebildgerät, mit dem gearbeitet wurde, muß auf minus 200 Grad Celius gekühlt werden.
Hat zwar wenig mit der eigentlichen Photografie zu tun, aber der beschriebene Effekt ist hier besonders sichtbar.

mrHiggins 17.06.2014 08:59

Das Wärmerauschen ("Hotpixel") ist deutlich geringer als das normale Rauschen. Doppelte Belichtungszeit wird immer weniger Rauschen verursachen als 1 ISO Stufe höher.


Die Hotpixel können zudem von der Kamera sehr einfach rausgerechnet warden. Bei der Sony ist es standardmäßig an, wenn du 30sek Foto machst, macht die Kamera nochmal ein 30 Sekunden Foto mit geschlossenem Verschluss, da sind dann nur die Hotpixel zu sehen und diese warden dann abgezogen vom originalbild. (selbst bei RAW!)

mekbat 17.06.2014 09:23

Zitat:

Zitat von juergendiener (Beitrag 1594884)
... Wenn es zu kalt ist, verlassen die Arbeitspunkte der Halbleiter den optimalen Bereich der Kennlinie und rauschen ebenfalls.
...
Kälte ist dann eher weniger ein Problem, wobei ab Minusgraden (vor allem 2stellig) letzlich derselbe Effekt (Rauschen) entsteht.

Lesen hilft :)
Das reicht mir schon als grobe Erläuterung des Problems.


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