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turboengine 30.03.2014 12:56

Zitat:

Zitat von Orbiter1 (Beitrag 1565707)
Davon geht zumindest mal SLRgear aus:



" It's possible that default corrections applied in-camera to the JPEG files may counteract some of these issues; we'll be investigating that possibility a bit further, and will report back here with the results."


Da werden die Bildränder geschärft, die Helligkeit erhöht und tüchtig entzerrt. Der echten Bildqualität ist das nicht zuträglich. Für das System lässt das nichts Gutes erwarten, wenn auf den JPG Output optimiert wird und die gesparten Kosten nicht an den Kunden weitergegeben werden.

Ergo: das Zeiss-Papperl ist kein Gütesiegel (mehr). Schon gar nicht bei der Endkontrolle.

ddd 30.03.2014 13:44

moin,
Zitat:

Zitat von warmduscher (Beitrag 1565672)
Zeiss ist übrigens ein Optikkonzern mit 24000 Angestellten. Im Objektivteil sollen ein bis zwei Prozent beschäftigt sein.

im Bereich Objektive sind lt. offizieller Auskunft ca. 150 Mitarbeiter beschäftigt, und die machen nicht nur Foto- sondern auch die Cine- und Industrieobjektive. Fotoobjektive sind für Zeiss m.E. ein Hobby für unausgefüllte Stunden ;)

btt:
Euch ist schon klar, dass all diese synthetischen Tests im Nahbereich gemacht werden, so bei ca. 10x-40x Brennweite, d.h. Motivabständen bei 24-70mm von 24cm- maximal 2.8m ? Und das plane Motive (Testcharts) abgelichtet werden?

Landschaft findet in aller Regel bei einer Fokusentfernung von ∞ statt, und auch Architektur dürfte eher ab 100x Brennweite interessant werden. Mir sind keine Testtafeltest bekannt, die diese Bereiche auch nur annähernd abdecken.

Wenn man in diesen Bereichen synthetisch (einwandfrei reproduzierbar) testen möchte, muss man Durchlichttargets in Kollimatoren einsetzen. In der Justage wird dies genau so gemacht, aber kein mir bekannter Tester hat überhaupt einen Kollimator.
Zudem zeigen die Test von Roger Ciala (LensRental), dass man eine hinreichend große Stichprobe von Objektiven aus einem Fertigungsbatch benötigt, um signifikante Aussagen aus den Messwerten ableiten zu können. Unter der Annahme einer Normalverteilung braucht man mindestens 20 Objektive für eine statistische Auswertung, mit höhrem Aufwand und speziellen statistischen Tests kann man die Zahl bis auf 5 reduzieren, verliert aber deutlich Signifikanz. Rogers Ergebnisse basieren auf 30-50 und mehr Objektiven und zeigen teils ganz andere Eigenschaften als Test an Einzelstücken.

WW-Zooms sind im Nahbereich kaum ohne Bildfeldwölbung zu konstruieren. Für die meisten fotografischen Anwendungen wäre der Aufwand einer planen Korrektur im Nahbereich auch nicht sinnvoll.

Eines der wenigen im Nahbereich gut korrigierten Zoomobjektive ist das SAL-70400G, ein -relativ lichtschwaches- Tele und ausserdem ein sehr aufwändig konstruiertes 6-Gruppen-Zoom (Standard sind 4 Gruppen, Kitzooms verwenden sogar nur 2 Gruppen).

Ich behaupte nicht, dass das SEL-2470Z ein Top-Objektiv ist oder dass der Preis angemessen sei, ich hatte bislang keines zur Verfügung. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass Ergebnisse einer speziellen Testmethode möglicherweise gerade in einem besonders schwachen Bereich des Anwendungsgebietes angesiedelt sind, die zudem für reale Motive eine untergeordnete Rolle spielen.

Ernst-Dieter aus Apelern 30.03.2014 14:02

Testet Photozone strenger als andere Tester?
Wahrscheinlich.
Ich bin aber auch überrascht wegen des wirklich nicht guten Abschneidens des SEL-24-70mm!
Ernst-Dieter

usch 30.03.2014 14:15

Zitat:

Zitat von ddd (Beitrag 1565727)
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass Ergebnisse einer speziellen Testmethode möglicherweise gerade in einem besonders schwachen Bereich des Anwendungsgebietes angesiedelt sind, die zudem für reale Motive eine untergeordnete Rolle spielen.

Alles richtig. Beim APS-C-Gegenstück SEL1670Z bin ich allerdings erst durch die durchwachsenen Ergebnisse in der Praxis auf die Idee gekommen, systematisch zu testen und bin dabei völlig unabhängig von irgendwelche Labortests auf die Bildfeldwölbung gestoßen. Wenn im Weitwinkelbereich der Fokus in der Bildmitte bei Unendlich liegt und an den Rändern bei 10 Metern, dann ist das für Landschaftsfotografie halt Käse.

Zum Glück habe ich noch das wirklich hervorragende SEL24F18Z, aber es ist eigentlich nicht der Sinn eines Zoomobjektivs, daß man zusätzlich doch noch eine fast genauso große und schwere Festbrennweite mitnehmen muß.

Mag ja sein, daß es nicht besser geht. Aber dann würde ich von einer Firma wie Zeiss erwarten, daß sie sagen "nein danke, solche Kompromisse machen wir nicht" und nicht das Zeiss-Label für "sie haben sich ja wenigstens Mühe gegeben" draufpappen.

lüni 30.03.2014 14:56

Hallo,
in der Regel wird bei photozone auf die Bildfeldwölbung hingewiesen wenn das Objektiv außergewöhnlich dazu neigt.

Die Aufregung beim sel1650 fand ich nicht angemessen, dass darf sich Schwächen erlauben.
Aber das zeiss darf sich gerne auf Augenhöhe mit dem Canons "L" messen.

Steffen

TONI_B 30.03.2014 15:14

@ddd
Deine Ausführungen sind natürlich richtig. Doch ein Objektiv, dass bei einem Abstand von 40xf keine gute Leistung bringt, wird auch bei unendlich nicht viel besser werden. Klar, im Nahbereich bei 10xf ist die Korrektur nicht mehr optimal. Nicht umsomst spendiert man guten Objektiven floating elements dafür. Und gerade die Bildfeldkrümmung bleibt meist sichtbar.

Es geht auch umgekehrt: mein SAL18250 hat bei 18mm an der Testtafel gut abgeschnitten, aber bei Landschaftsaufnahmen habe ich immer wieder Probleme mit den Rändern (auch ein AF-Problem bzw, auch Bildfeldwölbung, die durch manuelle Fokussierung teilweise behoben werden kann).

warmduscher 30.03.2014 16:13

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1565739)
Mag ja sein, daß es nicht besser geht. Aber dann würde ich von einer Firma wie Zeiss erwarten, daß sie sagen "nein danke, solche Kompromisse machen wir nicht" und nicht das Zeiss-Label für "sie haben sich ja wenigstens Mühe gegeben" draufpappen.

Das Zeiss Label wird übrigens auch fürs Nokia 41 Megapixel Mobiltelefon draufgepappt.
Du musst nur mit dem Geldbeutel winken. Das erleichtert vieles.

Orbiter1 30.03.2014 18:42

Zitat:

Zitat von ddd (Beitrag 1565727)
Ich behaupte nicht, dass das SEL-2470Z ein Top-Objektiv ist oder dass der Preis angemessen sei, ich hatte bislang keines zur Verfügung. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass Ergebnisse einer speziellen Testmethode möglicherweise gerade in einem besonders schwachen Bereich des Anwendungsgebietes angesiedelt sind, die zudem für reale Motive eine untergeordnete Rolle spielen.

Na wenn das so ist muss man sich letztendlich auf die Aussagen der Leute verlassen die das Objektiv auch tatsächlich nutzen. Und von denen gab es ja bisher keine Klagen. Oder doch?

wus 30.03.2014 18:56

Zitat:

Zitat von Orbiter1 (Beitrag 1565806)
Na wenn das so ist muss man sich letztendlich auf die Aussagen der Leute verlassen die das Objektiv auch tatsächlich nutzen. Und von denen gab es ja bisher keine Klagen. Oder doch?

Ja, doch. Klage wäre vielleicht übertrieben, aber überschwengliche Begeisterung liest sich auch anders.

rawi 30.03.2014 19:41

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 1565811)
Ja, doch. Klage wäre vielleicht übertrieben, aber überschwengliche Begeisterung liest sich auch anders.

Als einer der wenigen der es hat - ich bin mit dem Objektiv (auch ohne überschwengliche Begeisterung) rundum zufrieden: Das Resultat aus Kompaktheit, Brennweite, Lichtstärke, "Features" wie OSS und optischer Leistung ist kein Durchbruch, aber kann sich sehen lassen, der Preisaufschlag für das Zeisslogo ist wie bei anderen Marken auch ärgerlich, aber gerade noch erträglich.

Jeder der das Objektiv hat weiss, dass die "rohen-Rawdaten" Entsetzen auslösen, aber die "korrekt-korrigierten" Daten (also kein wüstes Herumprobieren) oder auch gleich die JPG-Ausgabe sehr gute (!) Ergebnisse bietet.

Alles dazu ist hier schon bereits gesagt worden. Ich möchte nur noch darauf hinweisen, dass das Objektiv heftige, aber scharf konturierte (!) CA-Verschiebungen hat, die deshalb perfekt korrigiert werden können. Wenn man aber diese CA-Rawdaten in MTF-Schärfemessungen oder Schärfecharts einfliessen lässt, kann man nur zu den üblen "Schärfedaten" der Tester kommen, die in keiner Weise den praktischen Ergebnissen entsprechen (der Einwand vom fraglichen Sinn der "reprotechnischen" Testcharts im Nahbereich bei Weitwinkelobjektiven s.o. gilt zusätzlich).

Es ist halt eine neue Konstruktionsphilosophie von Zeiss, die den alten Bibelspruch "an ihren Raw-Taten sollt ihr sie erkennen", über den Haufen wirft. Das Dilemma der bekannten "Referenz-Tester" kann ich nachvollziehen, worauf soll man noch testen, da doch jeder die JGP-Bildausgabe "mal aggressiv, mal defensiv" schärft, entrauscht, geradebiegt und Farben verschiebt. Aber das ist halt nicht das Problem von Zeiss.

Es hilft nunmal nichts. Die Entscheidung, Digital-Korrektur in die Objektivkonstruktion miteinzubeziehen, ist ein mutiger Schritt von Zeiss.
In meiner langen Karriere als Berufsfotograf habe ich mindestens 3 Revolutionen der Fototechnik miterlebt. Ich bin gut damit gefahren, das Neue unvoreingenommen geprüft und eingesetzt zu haben, wenn es mich überzeugt hat (was nicht so leicht passiert).

Es gibt viel über Sony und Zeiss zu klären, zu dem ich noch zuwenig weiss (zb. scheinen mir die Fertigungstoleranzen der Objektive zu hoch zu sein, aber da ist ein anderes Thema).

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1565483)
Kurzfassung: Wird dem Sensor der A7R nicht gerecht.

Frage an aidualk: woraus ziehst du diese Schlussfolgerung und was sind deine Kriterien für Sensorangemessenheit?


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