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Tikal 19.02.2014 11:42

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1550707)
Es ist aber rein technisch gesehen egal, ob sie sich in den 30 Sekunden vor dem Blitz oder in den 30 Sekunden nach dem Blitz bewegt.

Nein, denn wenn der Blitz zuschlägt, malt es das blitzblanke (scharfe) Bild über dem unscharfem.

usch 19.02.2014 11:45

Offensichtlich gibt es den psychologischen Effekt nicht nur beim Modell, sondern auch beim Fotografen. ;)

Tikal 19.02.2014 11:51

Herr usch... stellst du hier mich als dumm dar? Das ist mal ein aggressiver Unterton! Es gibt sehr wohl Unterschiede und das nicht nur psychologisch. Aus Wikipedia (da ich gerade selbst keine Beispiele zur Hand habe):

https://de.wikipedia.org/wiki/Blitzmethoden

Zitat:

Blitz auf den ersten Verschlussvorhang

Dies ist die älteste Blitzmethode und funktioniert prinzipiell mit jeder Kombination aus Blitzgerät und Fotoapparat, sofern überhaupt eine Möglichkeit zur Blitzsynchronisation vorhanden ist. Der Blitz wird direkt nach dem Öffnen des Verschlusses gezündet. Die Lichtmenge wird entweder von der Kamera oder von einem im Blitzgerät integrierten Sensor gemessen und der Blitz nach ausreichender Belichtung abgeschaltet. Die Technik ist aber auch mit ungeregelten Blitzgeräten einsetzbar. Die Leuchtzeit des Blitzes ist in der Regel wesentlich kürzer als die Offenzeit des Verschlusses.

Bei schnell bewegten Motiven und nennenswertem Umgebungslicht entstehen oft unnatürlich wirkende Bewegungsunschärfen, da das vom Blitz scharf umrissene Motiv gewissermaßen am Anfang der Bewegung steht. Ein von links nach rechts bei Nacht fahrendes Auto erscheint also links im Bild, von seinen Scheinwerfern aus führt eine Lichtspur nach rechts ins scheinbare Nichts.
Blitz auf den zweiten Verschlussvorhang (Rear-Sync)
Blitz auf den 2. Verschlussvorhang

Nach dem Öffnen des Verschlusses wird zunächst das vorhandene Licht eingefangen. Der Blitz wird erst kurz vor dem Ende der Belichtungszeit gezündet. Diese Technik ist nur mit abgestimmten Systemblitzen bzw. in die Kamera eingebauten Blitzen zuverlässig einsetzbar, da die Steuerelektronik die maximale Leuchtzeit des Blitzgeräts berücksichtigen muss (siehe dazu: Langzeitsynchronisation). Diese Technik ergibt bei bewegten Motiven meist eine natürlichere Darstellung. In dem zuvor als Beispiel verwendeten Szenario entsteht beim Blitz auf den zweiten Verschlussvorhang eine Scheinwerferspur, die links im Bild beginnt und rechts zusammen mit dem Auto endet.

Redeyeyimages 19.02.2014 12:01

@Man: Wir reden hier von Verschlusszeiten von länger als 1/30. Es soll ja das geringe Umgebungslicht mit eingefangen werden.
Mache ich das auf den 1. Vorhang verwische ich die Kanten durch das Umgebungslicht.
Beim 2. Sind die Kanten schärfer weil die Person erst kurz vor Ende der Belichtung angeblitz wird.

@usch: Es sagt ja keiner das es zutrifft das die Personen denken das wenn es Blitz die Aufnahme fertig ist.

Man 19.02.2014 15:47

Zitat:

Zitat von Redeyeyimages (Beitrag 1550802)
...Mache ich das auf den 1. Vorhang verwische ich die Kanten durch das Umgebungslicht.
Beim 2. Sind die Kanten schärfer weil die Person erst kurz vor Ende der Belichtung angeblitz wird...

Das halte ich für nicht logisch nachvollziehbar.
Beispiel für Belichtung mit 1/4 Sekunde und Blitz: Motiv wird binnen 1/2000stel Sekunde vom Blitz beleuchtet, das Umgebungslicht beleuchtet das Motiv während der restlichen rd. 1/4 Sekunde. Das Blitzlicht trägt zu 90%, das Umgebungslicht nur zu 10% zur Belichtung des angeblitzten Motivs bei.
Der wegen der langen Belichtungszeit mit Bewegungsunschärfe behaftete Teil (Anteil Umgebungslicht) trägt zu 10% zum Bild(schärfe)eindruck bei.
Es ist dabei völlig egal, ob das scharfe Bild vor das unscharfe Bild platziert wird (Blitz am Ende der Belichtung) und das unscharfe Bild mit 90% Deckkraft überlagert oder ob das unscharfe Bild vor das scharfe Bild platziert wird (Blitz am Anfang der Belichtung) und das scharfe Bild mit 10% Deckkraft überlagert wird. Entscheidend ist nur das Verhältnis Blitzlichtanteil/Umgebungslichtanteil (bzw. scharfe Abbildung / unscharfe Abbildung) zueinander.
Wer es nicht glaubt, kann das gerne mal mit Ebenen in einem Bildbearbeitungsprogramm nachbauen.

Ich vermute, dass gedanklich davon ausgegangen wird, dass das scharfe blitzbelichtete Motiv zu 100% vor das unscharfe umgebungslichtbelichtete Motiv geschoben wird und das umgebungslichtbelichtete Motiv dann nicht mehr zu sehen wäre. Etwa so, als wenn ich einen Schrank vor eine Wand schiebt - dann ist die Wand ja auch nicht mehr zu sehen.
Tatsächlich werden aber 2 Belichtungseindrücke gemischt. Etwa so, als ob ich eine druchsichtige rote Glascheibe vor eine durchsichtige grüne Glasscheibe schiebe: das Ergebnis ist gelb (wenn beide 50% zur Belichtung beitragen).
Wird hingegen eine durchsichtige grüne Glascheibe vor eine durchsichtige rote Glasscheibe geschoben, ist das Ergebnis: auch gelb (wenn beide 50% zur Belichtung beitragen).
Die Reihenfolge ist egal (kann man gerne mal z. B. mit Fotofiltern nachspielen).

Ideal für eine scharfe Abbildung bei Langzeitbelichtungen wäre es (natürlich), wenn das Motiv ausschließlich vom Blitz bleuchtet würde. Das vom Umgebungslicht beleuchtete Motiv wäre dann wie eine leere Ebene = unsichtbar.
Auch hier wäre es egal, ob man die leere Ebene vor oder hinter die vom Blitz beleuchtete Ebene platziert - oder das Umgebungslicht ausschaltet.

Letzteres (Fotografie mit Blitz in absoluter Dunkelheit) wird gerne für Kurzzeitaufnahmen genutzt: Kamera auf bulb, Verschluss öffnen, Blitz auslösen mit geringer Leistung (damit kommt man je nach verwendetem Blitzgerät auf bis zu 1/50.000stel Leuchtdauer runter), Verschluss wieder zu. Ergebnis wäre eine Aufnahme mit z. B. 1/50.000stel Belichtungszeit (länger leuchtet da ja nichts). Es ist auch dabei für den Schärfeeindruck völlig egal, ob der Blitz am Anfang oder am Ende der Belichtung ausgelöst wird.

Mit Blick auf die ursprünglich gestellte Frage (AEL bei Verwendung eines Blitzgerätes) sind wir (bzw. ich) hier aber schon seit einigen Beiträgen deutlich OT - deshalb soll hier (für mich) erst mal Schluß sein.

vlG

manfred

Erster 19.02.2014 19:38

Den Unterschied zwischen erstem und zweitem Vorhang macht aus, wie die "Wischspur" aussieht.
Beispiel Autoscheinwerfer:
Beim Blitzen auf den 1. Vorhang wird das Auto am Anfang scharf abgebildet, die Scheinwerferspur "fährt" weiter. Das sieht unnatürlich aus.
Beim Blitzen auf den 2. Vorhang hat man "zuerst" die Scheinwerferspur und an deren Ende das angeblitzte Auto. So sieht das "logisch" aus.

Was die AEL-Taste angeht: Für mich ist das logisch und ich würde es gar nicht anders erwarten, weil zum Zeitpunkt des Drückens der AEL-Taste der Blitz ja auch nicht zur Belichtung beiträgt...

fbe 19.02.2014 21:14

Zitat:

Zitat von Erster (Beitrag 1550925)
Beim Blitzen auf den 2. Vorhang hat man "zuerst" die Scheinwerferspur und an deren Ende das angeblitzte Auto. So sieht das "logisch" aus.

... vorausgesetzt, das Auto fährt vorwärts (ich meine das logisch aussehen, die Spur hat man natürlich auch wenn das Auto rückwärts fährt). Ich begrüße es grundsätzlich, dass auf den zweiten Vorhang geblitzt werden kann und dass es hier auch mal zur Sprache kommt. So wie Du es erklärt hast wird auch jeder verstehen, wie es funktionert.

So wie es hier erst mal in die Runde geworfen wurde - wenn Slow-Sync dann am besten auch gleich mal auf den zweiten Vorhang blitzen - war es doch zu pauschal. Bei Motiven, die einfach nur wackeln, ist es vermutlich einfacher, auf den ersten Vorhang zu blitzen, denn dann lächeln sie noch, wenn sie angeblitzt werden;).

Erster 20.02.2014 10:19

Zitat:

Zitat von fbe (Beitrag 1550952)
Bei Motiven, die einfach nur wackeln, ist es vermutlich einfacher, auf den ersten Vorhang zu blitzen, denn dann lächeln sie noch, wenn sie angeblitzt werden;).

...aber laufen bereits weg, während die Belichtung noch läuft.;)

mrieglhofer 20.02.2014 10:32

Bei einer 10s Langzeitaufnahme mit Blitz sollte man die Leute vielleicht fixieren, aber bei 1/15 werden sie bei üblicher Reaktionszeit des Menschen. Sich nicht allzuweit bewegt haben.
Das Problem hast ja nur bei Event, wenn sich die Leute beim Foto nicht stillhalten, egal ob vor oder nachher, und du zusätzlich noch Raumlicht aufs Subjekt bekommst.

fbe 20.02.2014 21:25

Zitat:

Zitat von Erster (Beitrag 1551125)
...aber laufen bereits weg, während die Belichtung noch läuft.;)

Sollen sie doch. Dann stehen sie nicht im Weg wenn der Hintergrund aufgenommen wird:P.


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