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raul 14.01.2014 15:09

Wenn du das für korrekten Datengebrauch hälst, kommen wir wirklich nicht auf einen Nenner. Der Grund, warum die Automatisierung eingeführt wurde, war ja gerade der, dass qualifiziertes Personal nicht günstig und ausreichend zur Verfügung stand und die Überwachung massiv ausgeweitet werden sollte. Denn jedem mit gesunden Menschenverstand fällt der Unterschied zwischen Witzbold oder echtem Terroristen relativ leicht. Rechnernetzen und verfehlten Prüfungsinstanzen dagegen nicht so sehr:
http://www.zeit.de/digital/internet/...-wegen-twitter

Zitat:

Zitat von Kopernikus1966 (Beitrag 1536568)
Ich sage ja: Es muss geregelt werden, dass jeder über die Daten, die von ihm gesammelt werden, aufgeklärt wird. Als Realist weiss ich, dass es da auch Einschränkungen geben muss, die gegebenenfalls vom Gericht veranlasst werden, *nicht* von der Ermittlungsbehörde!

Als Realist wüsstest du, dass das so nicht passieren wird. Und in Ländern, die überwachungstechnisch schon weiter sind (wie z.B. GB) so auch nicht passiert.

Ich hab zwar auch ein kleines Hobbystudio, bin aber meistens draussen, wie man an meinen Bildern auch unschwer erkennen kann.;)

Kopernikus1966 14.01.2014 15:33

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1536576)
Wenn du das für korrekten Datengebrauch hälst, kommen wir wirklich nicht auf einen Nenner. Der Grund, warum die Automatisierung eingeführt wurde, war ja gerade der, dass qualifiziertes Personal nicht günstig und ausreichend zur Verfügung stand und die Überwachung massiv ausgeweitet werden sollte. Denn jedem mit gesunden Menschenverstand fällt der Unterschied zwischen Witzbold oder echtem Terroristen relativ leicht. Rechnernetzen und verfehlten Prüfungsinstanzen dagegen nicht so sehr:
http://www.zeit.de/digital/internet/...-wegen-twitter

Gut, aber in den USA werden auch Kinder vom Unterricht ausgeschlossen, weil sie einem Mädel in der Klasse ein Busserl auf die Hand gegeben haben...
Idiotie ist keine Domäne von automatischer Datenerfassung! Die Idiotie ist in den Beamten am Flughafen, die hirnlos maschinelle Bewertungen übernehmen, ohne Entscheidungsspielraum zu haben!

Ich hab am Flughafen einmal gesehen, wie ein Besucher einem abfliegenden Verwandten, der einen Niesanfall gehabt hat, ein Päckchen Papiertaschentücher über die Absperrung zugeworfen hat... In weniger als einer Minute waren Sicherheitsbeamte beim Reisenden und haben ihn abgeführt! Bei x-tausend Reisebewegungen *muss* es Handlungs- und Sicherheitsvorschriften geben. Trotzdem hat der handelnde Beamte Ermessensspielraum, selbst wenn das gar nicht vorgesehen ist. Nicht umsonst ist "Dienst nach Vorschrift" eine Drohung gegenüber dem Arbeitgeber!
Und wenn man zu jenen Leuten gehört, die ihre Flugangst mit Terroristenwitzen abbauen wollen, dann tut´s mir leid, aber ich empfehle eine andere Therapie....

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1536576)
Als Realist wüsstest du, dass das so nicht passieren wird. Und in Ländern, die überwachungstechnisch schon weiter sind (wie z.B. GB) so auch nicht passiert.

Als Realist weiß ich, dass das passieren *muss*. Und nein, es wird auch nicht perfekt funktionieren, es wird Mißbräuche geben und Skandale.
Wieviele Informationen erhalten die Dienste über Photosharingsites? Und wieviele über eigens aufgestellte Überwachungskameras? Was trägt mein Bild vor Nelsons Column zum Sieg des Überwachungsstaates bei?

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1536576)
Ich hab zwar auch ein kleines Hobbystudio, bin aber meistens draussen, wie man an meinen Bildern auch unschwer erkennen kann.;)

Ok, dann Tiere und Sachaufnahmen.Wenn du mit dieser Selbstbeschränkung zufrieden bist...
Allerdings, wer weiß, vielleicht hast du einen giftigen Frosch aufgenommen, und gerätst in Verdacht...

raul 14.01.2014 15:59

Zitat:

Zitat von Kopernikus1966 (Beitrag 1536596)
Idiotie ist keine Domäne von automatischer Datenerfassung!

Da pflichte ich dir bei!

Zitat:

Zitat von Kopernikus1966 (Beitrag 1536596)
Wieviele Informationen erhalten die Dienste über Photosharingsites? Und wieviele über eigens aufgestellte Überwachungskameras? Was trägt mein Bild vor Nelsons Column zum Sieg des Überwachungsstaates bei?

Prism speichert wohl brav mit:
http://t3n.de/news/prism-infografik-481544/

Zitat:

Zitat von Kopernikus1966 (Beitrag 1536596)
Ok, dann Tiere und Sachaufnahmen.Wenn du mit dieser Selbstbeschränkung zufrieden bist...

Wieso Beschränkung? Ich fotografiere auch Menschen, nur frage ich die einfach vorher, bzw. sie kommen von alleine zu mir. Die Bilder muss ich doch aber nicht veröffentlichen! Solange kein Bewusstsein für Datenschutz in der Bevölkerung vorhanden ist, können Geheimdienste beruhigt den riesigen Datensauger anwerfen, sie haben ja Milliarden freiwillige Mitarbeiter.

Kopernikus1966 14.01.2014 16:21

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1536610)
Prism speichert wohl brav mit:
http://t3n.de/news/prism-infografik-481544/

Und? Die Information, wo das Denkmal steht brauchen sie ja wohl nicht von mir, oder?


Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1536610)
Wieso Beschränkung? Ich fotografiere auch Menschen, nur frage ich die einfach vorher, bzw. sie kommen von alleine zu mir. Die Bilder muss ich doch aber nicht veröffentlichen! Solange kein Bewusstsein für Datenschutz in der Bevölkerung vorhanden ist, können Geheimdienste beruhigt den riesigen Datensauger anwerfen, sie haben ja Milliarden freiwillige Mitarbeiter.

Du kannst also nur in Situationen fotografieren, wo die Anzahl der Menschen überschaubar ist und sie erreichbar sind. Street oder Architekturfotografie in der Stadt fällt flach. Bilder auf denen fahrende Autos zu sehen sind, ebenfalls (Kennzeichen). Trainspotting geht auch nicht, du könntest ja einen Menschen im Wageninneren erkennbar abspeichern. Sport schon überhaupt nicht... öffentliche Veranstaltungen sind tabu! Alles wo mehr als sagen wir 10 Menschen sind, darfst nicht fotografieren.

Dein Rechner ist doch mit dem Internet verbunden. Bist du dir 100% sicher, dass niemand auf deine Bilder zugreifen kann? Liegen sie auf einem Laufwerk, das nur angesteckt ist, wenn du weder WLAN noch Kabel mit dem Router verbunden hast?

KSO 14.01.2014 16:22

Die Technik wird uns weiterhelfen!
Da sowieso bald alle Kameras mit WiFi ausgestattet sind, fragt die Kamera beim Bild machen, alle im Bild erfassten Personen ab, ob diese mit einer Veröffentlichung einverstanden sind. Dies wird über deren Handy gesteuert, das sie einstellen können "Bilder dürfen veröffentlicht werden oder eben nicht". Ein Bild erhält dann einen Tag und kann nur ins internet gestellt werden, wenn alle Personen zugestimmt haben.

Der Eifelturm hat natürlich einen Gigwatt-Sender, der verhindert dass in 5km Umkreis, sobald der Eifelturm im Sucher identifiziert wird, der Auslöser gedrückt werden kann (Zum Freigeben des Auslösers bitte Kreditkartennummer angeben!).

Das ist das schöne an Technik, dass sich alle aus der Technik ergebenden Probleme mit noch mehr Technik lösen lassen. ;)

Kopernikus1966 14.01.2014 16:26

Zitat:

Zitat von KSO (Beitrag 1536624)
Das ist das schöne an Technik, dass sich alle aus der Technik ergebenden Probleme mit noch mehr Technik lösen lassen. ;)

:top:

GBayer 14.01.2014 16:30

Ich fotografiere was immer ich will. Manchmal auch Kinder. Sofern dies in der Öffentlichkeit passiert und mich einmal wer darauf ansprechen sollte, werde ich die staatlich installierten Foto/Filmkameras als Argumentationshilfe einsetzen. Ich gehe davon aus, daß das Fotografieren von Menschen im öffentlichen Raum nicht verboten wird, solange die Politik an der Strategie festhält, jeden Winkel mittels Kameraüberwachung vor Geistern zu schützen.

Bei öffentlichen Großveranstaltungen mit Besuchen aus Deutschland (Erwachsene) ist mir sowas schon widerfahren und ich konnte mich (mit polizeil. Unterstützung) durchsetzen. Wer es darauf anlegt, mich diesbezüglich zu verklagen, dem wünsche ich eine gute Rechtschutzversicherung und einen langen Atem.

Jeder muß für sich entscheiden, ob Einschüchterung seitens Behörden - oder von wem auch immer - wirksam werden. Trotz EU gibt es bemerkenswerte Differenzen in der AT/DE-Gesetzgebung in dieser Angelegenheit. Es zählt aber in jedem Fall nur das Gesetz des Landes, wo die "Tat" begangen wurde. Wer also Kinder fotografieren will, soll besser nach Österreich kommen. Hier gibt es zwar auch Kinderhasser, die sich zum Beschützer (frech ins Bild stellen) ausrufen, diese sind jedoch noch eine Minderheit. Erwachsene fotografiere ich seither rücksichtslos, wann immer sie ins Bild kommen. Bevorzugt Gäste aus DE, wenn sie sich zu erkennen geben! :cool:

Servus
Gerhard

KSO 14.01.2014 16:39

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1536610)
Da pflichte ich dir bei!



Prism speichert wohl brav mit:
http://t3n.de/news/prism-infografik-481544/



Wieso Beschränkung? Ich fotografiere auch Menschen, nur frage ich die einfach vorher, bzw. sie kommen von alleine zu mir. Die Bilder muss ich doch aber nicht veröffentlichen! Solange kein Bewusstsein für Datenschutz in der Bevölkerung vorhanden ist, können Geheimdienste beruhigt den riesigen Datensauger anwerfen, sie haben ja Milliarden freiwillige Mitarbeiter.

Ist zwar wieder die "ich habe nichts zu verbergen Schiene" aber Leute die so explizit auf ihre Privatsspäre achten, sind doch per se bei den Behörden suspekt; da geht bestimmt ein red flag an, wenn es partout keine Bilder von der Person im Netz gibt....

raul 14.01.2014 16:41

Zitat:

Zitat von Kopernikus1966 (Beitrag 1536623)
Du kannst also nur in Situationen fotografieren, wo die Anzahl der Menschen überschaubar ist und sie erreichbar sind. Street oder Architekturfotografie in der Stadt fällt flach. Bilder auf denen fahrende Autos zu sehen sind, ebenfalls (Kennzeichen). Trainspotting geht auch nicht, du könntest ja einen Menschen im Wageninneren erkennbar abspeichern. Sport schon überhaupt nicht... öffentliche Veranstaltungen sind tabu! Alles wo mehr als sagen wir 10 Menschen sind, darfst nicht fotografieren.

Ähm... Nö. Was ist denn daran so schwer zu verstehen, Menschen zu fragen bevor oder nachdem man sie fotografiert hat? Kennzeichen würde ich immer unkenntlich machen und wenn tatsächlich ein Auto an mir vorbeirauscht und ich einen Insassen direkt ablichte und nicht mehr fragen kann, dann muss ich tatsächlich damit leben, dass ich nach meinen Regeln das Bild nicht veröffentliche. Warum Sport oder öffentliche Veranstaltungen jetzt nicht gehen sollten, erschliesst sich mir nicht. Deine Argumentation wird immer kruder. Natürlich kann man auch von Gruppenbildern Gesichtsanalysen anfertigen lassen, nur wenn solche Bilder nicht verboten sind, kann man eben nichts dagegen tun. Aber die Bilder, die der TO hier eingestellt hat, fallen m.E. nicht darunter, da dort fremde ungefragte Personen bildbestimmend sind.

Zitat:

Zitat von Kopernikus1966 (Beitrag 1536623)
Dein Rechner ist doch mit dem Internet verbunden. Bist du dir 100% sicher, dass niemand auf deine Bilder zugreifen kann?

100% gibts nicht. Aber durch meinen Beruf kann ich dir versichern, dass ein Bankeinbruch leichter ist. Nennt sich "computationally infeasible". Und das reicht mir. Hat aber auch nix mit dem Thema zu tun.

turboengine 14.01.2014 16:46

Zitat:

Zitat von GBayer (Beitrag 1536632)
Erwachsene fotografiere ich seither rücksichtslos, wann immer sie ins Bild kommen. Bevorzugt Gäste aus DE, wenn sie sich zu erkennen geben! :cool:

Wenn Du im richtigen Leben genauso symphatisich rüberkommst wie in Deinem Forenbeitrag, kann ich die Leute sehr gut verstehen. Selbst wenn sie Piefkes sind.


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