Ich sehe es nicht so, dass die Info SO unter Leute muss.

Berichterstattung, was passiert, was geschieht, ist sicher wichtig. Egal, wie schlimm die Nachrichten sind.

Aber Bilder von verschütteten Toten oder aufgequollenen Händen, die unter einer Plane einer Wasserleiche heraus schaut, sorry, das gehört NICHT zu einer normalen Berichterstattung dazu. Es dient NICHT dazu, Informationen weiter zu geben, sondern nur dazu zu schocken und für manche Menschen ist es sicher eine Befriedigung einer gewissen Sensationslust, halt wie es wirklich bei Unfällen ist.

Schlimm genug, dass die Fotografen damit einen bestehenden Markt bedienen.

Tote und schwer Verletzte sollten unseren vollen Respekt erhalten und unseren SCHUTZ. Die Familien wollen sie in Ehren halten. Das alles wird durch solche Aufnahmen nur erschwert...man sollte das richtig verbieten.

Im Grunde teile ich das, was Du hier geschrieben hast uneingeschränkt.
Nur leider, das meine ich wirklich leider, erreicht man die Menschen sonst nicht mehr.
Es ist leider alles total abgestumpft. :cry:

Das mit dem Verbieten wäre den Tätern sicher recht. Da gehts ja nicht um Hobbybilder sondern um Nachrichtenbilder, die andere Menschen bewegen sollen. Und da sehe ich keines, das die Ehre oder Würde von Menschen herabwürdigt.
Es ist sicher schwierig das zu transportieren und es schon so, dass manche da vielleicht über das Ziel hinaus gehen, aber letztlich ist das die Realität, der wir uns stellen müssen.
Wir kaufen zwar die billigen Klamotten, aber die damit bewirkten Toten möchten wir nicht sehen. Verdrängen wir da vielleicht was?

Verdrängen würde ich nicht sagen. Diese Bilder aus den Nachrichten gehören mittlerweile oder schon immer dazu. Das Album 2013 im ZDF zeigt ja auch nichts anderes. Mein Opa sagte vor Jahren:" Ich mag keine Nachrichten mehr im Fernsehen sehen, da werden immer nur die Grässlichkeiten in der Welt gezeigt. Warum gibt es keine Nachrichtensendung die die schönen Ereignisse zeigt?"

Weil es langweilig ist und kaum jemanden interessiert.
Um die positiven Dinge interessant zu gestalten muss der Inhalt meist noch aufwendig aufgearbeitet werden um Jemanden dafür zu interessieren. Oder es muss einfach so spektakulär sein dass soetwas 2x im Jahr vorkommt (z.B. der Fallschirmspringer dessen Fallschirm nicht aufging, der dann in einem Dornenbusch landete und nur einen Arm gebrochen hatte)


Wenn ich zurückdenke, im Sommer hatte ich einen Longboardsturz, mit 60 km/h kam mir ein Auto nach einer Kurve auf meiner Strassenseite entgegen, mich hatte es runter gehauen mir ist aber nichts passiert - das alles wurde natürlich mit Helm Kamera gefilmt, mein Handy hatte via GPS die Geschwindigkeit gemessen. Daraus wurde ein kleiner Film gemacht - und niemanden hat's interessiert, wie ich über dne Asphalt in den Graben gerutscht bin das Brett gesucht habe und weiter gefahren bin.

Im Herbst hatte ich einen Fahrradsturz, ich bin gemütlich gefahren, Hand 3x mal durchgebrochen, ein paar Tage im Krankenhaus gewesen und ohne dass ich es irgendwo öffentlich kund getan habe, verbreitete sich diese Nachricht im Freundeskreis, jeder hat mich angeschrieben/angerufen was los sei, was und wie es passiert ist usw.


Jetzt stelle ich mir eine Nachrichtensendung vor, die berichtet darüber dass ein Haus in Flammen stand, alle Leute haben es rechtzeitig herausgeschafft --> klingt nicht so Interessant.
Damit dürfte die Frage beantwortet sein ^^

Nee, Ollie, ist sie nicht.

Was Du beschreibst, ist der Istzustand unserer Gesellschaft.
Ist das aber auch die Gesellschaft, in der wir leben wollen????

Die Medien haben nicht nur die Aufgabe zu informieren. Sie haben auch eine Erziehungsfunktion.
Immer abgestumpftere Menschen mit immer horrenderen Bildern zu bombardieren ist vielleicht nicht der richtige Weg.
Ich bin nicht Deine Oma, aber das Fernsehen habe ich auch abgeschafft. Ich will diesen Mist auch nicht mehr dauernd sehen. Es gibt ja kaum noch einen 'harmlosen' Tierfilm, der nicht vor gewalttätigen Kommentaren strotzt.
Je mehr wir diese Sensationslust bedienen, umso normaler erscheint es, sich solche Dinge anzusehen.
Wie traurig, wenn ein 'Plümchen' oder ein schöner Sonnenaufgang nur Gähnen hervorruft.

In meinem Umkreis kenne ich so einige Menschen, die der ständigen Sensationhascherei überdrüssig sind.

LG Kerstin

Erinnert mich ein wenig an "New Biedermeier". Der Nachbar schlägt seine Frau, missbraucht die Kinder, die Menschen werden von irren Regierungen malträtiert und reihenweise ums Eck gebracht, Orwells Visionen sind plötzlich real, wird aber sperren die Tür zu, machen den Ofen an und lesen Schiller ;-) Was nach dem Biedermeier kam, kann man ja in den Geschichtsbüchern nachlesen.
Wir leben halt gottlob derzeit in einer Gegend/Zeit, in der uns solche Greuel maximal ein wohligen Schauer verursachen. Wir leben in einer Gesellschaft, wo das genauso morgen so auftreten kann, die Gewalt, das Tier mit seinen Urinstinkten liegt gerade ca. 1/2 mm unter unserer kultivierten und so aufwändig gepflegten Haut.
Das ist die Realität und nicht von den Medien erfunden, allenfalls etwas übertrieben. Erinnert mich ein wenig an Auenland und Mordor ;-)

Das ist ja alles nicht falsch was du anführst, aber, warum muss ich zuschauen, wenn der Nachbar seine Familie verprügelt?
Es reicht wenn ich versuche das zu unterbinden, wie auch immer.

Warum man, als sog. aufgeklärter Mensch, aber seine Schaulust befriedigen muss um ... ja, was?

Und derzeit missbraucht vielleicht die Presse zu oft ihre Möglichkeiten - gerade wir Fotofreunde wissen das gut einzuschätzen. Man kann auch mit subtileren Bildern "Aufrütteln" oder?!

Heute muss nahezu jede Reizschwelle immer höher gesetzt werden, um nur ja noch einen Kick zu erhalten. Das führt ganz zwangsläufig ins Unmenschliche und es geht zunehmend das Mitgefühl verloren!

Mitleid, Güte (welch schöne Tugend!) ist altmodisch; einzugreifen, wenn Starke auf Schwache losgehen ist viel zu gefährlich!


Nein, für mich gilt, solche harten Bilder nutzen niemandem, wecken und befriedigen überwiegend niedere Instinkte und beschädigen die Menschenwürde der ungefragt zur Schau gestellten.

(Vielleicht ist das hier aber der falsche Ort, das falsche Forum, um dieses Thema weiter zu führen.)

eröffne jetzt nicht xtra einen neuen thread...

Hier die Wildlife Photographers of the year: Wildlife

Wollte gerne an die Ausstellung gehen aber Basel wurde von der Tour "gestrichen". Bin aber ehrlich gesagt auch etwas enttäuscht von den Bildern. (vorallem vom Siegerbild) Die Fotos vom 2012 waren mir etwas "natürlicher". Mag diese ganzen "Effekte" (Lichtspur, künstlich beleuchtete Bäume etc) nicht so.

Schade wurde keines mit einer Sony-Kamera aufgenommen. Aber was nicht ist kann ja noch werden ;-)

Noch ein Link.
Das Jahr in 365 Bilder: http://lightbox.time.com/category/365/

Einen Guten Rutsch!
Andreas