SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Café d`Image (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=94)
-   -   Was wäre, wenn die D-Mark wieder kommt? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=131535)

steve.hatton 17.04.2013 22:41

Zitat:

Zitat von fotogen (Beitrag 1438459)
Ja ja, die Volkswirtschaftler.

Man kann auch die Gesetze der Physik oder den gesunden Menschenverstand anwenden.

...

Oder den Märkten freien Lauf lassen, sodass...

Zitat:

Zitat von fotogen (Beitrag 1438459)
..
Wirft man leistungsstarke und leistungsschwache Nationen zusammen in einen Topf, so kommt mittelfristig immer Mittelmaß und ein Angleich der Verhältnisse dabei heraus. Die Reichen verlieren, die Armen gewinnen. Ersteres zugunsten der anderen, zweiteres auf Kosten der anderen.
Das haben wir am Beispiel der Euroeinführung erlebt. Systeme gleichen sich immer aus, sofern man die Möglichkeiten dazu schafft.....

genau dies herauskommen muss.

Aber eben nicht durch eine gleiche Währung alleine!!!

Es ist inzwischen mehr als offenkundig, dass bei der Einführung des Euros bewusst Risiken eingegangen wurden und o. geschilderte Konsequenzen fahrlässig nicht beachtet wurden. Aber es musste ja schnell gehen...gell...

Zitat:

Zitat von fotogen (Beitrag 1438459)
Systeme gleichen sich immer aus, sofern man die Möglichkeiten dazu schafft.

Was man natürlich auch nicht gemacht hat - man nehme nur den Bereich Steuern - allein die MwSt-Sätze der einzelnen Länder schafft mehr Möglichkeiten für zwielichtige Gestalten, als sinnvolles.

Zitat:

Zitat von fotogen (Beitrag 1438459)
Übrigens, wems richtig schlecht geht, der nimmt was er kriegen kann, mit allen Tricks, auf Kosten der anderen, sobald sich Möglichkeiten dazu bieten. Auch quasi ein Naturgesetz..

Eine sehr einseitige Betrachtung dieses Naturgesetztes, denn es gilt auch für die Gier, die weniger denen anhaftet die um ihre Existenz ringen, als den Verursachern der aktuellen Zustände.

Zitat:

Zitat von fotogen (Beitrag 1438459)
...
Schön am Euro ist natürlich, dass man auf Reisen weniger häufig Geld wechseln muß als zu DM Zeiten. Und der Euro selbst in fernen Ländern auch als Trinkgeld akzeptiert wird. ;)
Aber das sind vergleichsweise weniger wichtige Komfortfunktionen.

Geschenkt.

turboengine 17.04.2013 22:49

Zitat:

Zitat von a1000 (Beitrag 1438462)
"Einfach" eine Untergrenze festgelegt? Ob das gut geht ....

Klar geht das gut. Warum nicht? Den Artikel kenne ich schon, der ist vom Wallstreet-Journal abgeschrieben. Das ist die Hauspostille derjenigen Finanzjongleure, die Griechenlands Finanzen mit allerlei finanztechnischen Hütchenspielertricks (Carrytrades) so lange hinfrisiert haben dass Herr Waigel sich hat bescheissen lassen. Dass die kein gutes Haar an den Spielverderbern aus Zürich lassen, ist vollkommen klar.

Das schlimmste an dem Europäischen-Euro- Sumpf ist das totale Fehlen an Transparenz und die fragwürdige Verflechtung öffentlicher - eigentlich dem Gemeinwohl verpflichteter Institutionen mit der Finanzindustrie. Das gipfelt darin, dass die EZB sogar von Europäischen Gerichten davor geschützt wird, ihr Tun zu rechtfertigen und die Machenschaften ihrer Protagonisten darzulegen:

http://diepresse.com/home/politik/eu...-bleibt-geheim

Das ist ein lupenreiner Skandal, den man so eigentlich nur aus Russland kennt. Aber gegen Signore Draghi - den Capitano Schettino der Geldpolitik - darf ja aus politischer Korrektness nichts sagen oder gar unternehmen. kein Wunder, dass die Bundesbanker reihenweise hinschmeissen. Er ist Italiener und dann würden auch in Italien Merkelportraits mit Bärtchen herumgetragen. Scheint ein mediterraner Volksbrauch geworden zu sein. Aber wir haben ja unseren besten Mann - hust - Herrn Assmussen im EZB Direktorium sitzen. Der war Büchsenspanner von Eichel und Steinbrück und wurde auf Europäischer Ebene "entsorgt".

Hier ein paar "Glanzleistungen" dieses Herrn - übrigens SPD Mitglied:

http://me-magazine.info/2011/09/10/s...volkswirt-vor/

"während seiner Zeit als Abteilungsleiter saß Asmussen als Vertreter des Bundes im Aufsichtsrat der Mittelstandsbank IKB, die im Sommer 2007 infolge der Krise am US-amerikanischen Subprime-Markt in eine Schieflage geraten war und zu deren Rettung die staatseigene Förderbank KfW Milliarden zur Verfügung stellen musste. Asmussen setzte sich massiv dafür ein, die Papiere zu kaufen, die später die Krise der IKB auslösten"

...

"als Vertreter des BMF auch im Verwaltungsrat der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Asmussen war auch Mitglied im Gesellschafterbeirat der Lobbyorganisation True Sale International GmbH (TSI), die sich für die Entwicklung des deutschen Asset Backed Securities-Marktes einsetzt. Das Ziel der Initiative war und ist es, Verbriefungsgeschäfte und Co. in Deutschland zu fördern und zu etablieren. Also genau das, was die US-Finanzkrise nach Deutschland trug."

Herr Schäuble hat ihn dennoch übernommen - das verstehe wer will.

Ich bin sehr froh, nicht in der EU zu leben.

steve.hatton 17.04.2013 22:59

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1438479)


"während seiner Zeit als Abteilungsleiter saß Asmussen als Vertreter des Bundes im Aufsichtsrat der Mittelstandsbank IKB, die im Sommer 2007 infolge der Krise am US-amerikanischen Subprime-Markt in eine Schieflage geraten war und zu deren Rettung die staatseigene Förderbank KfW Milliarden zur Verfügung stellen musste. Asmussen setzte sich massiv dafür ein, die Papiere zu kaufen, die später die Krise der IKB auslösten"
.

Und verkauft wurden diese der IKB von ..... einem Schweizer.

a1000 17.04.2013 23:01

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1438479)
Klar geht das gut. Warum nicht? Den Artikel kenne ich schon, der ist vom Wallstreet-Journal abgeschrieben.

Ja übernommen.Das steht auch auf spiegel.de so.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1438479)
Das ist die Hauspostille derjenigen Finanzjongleure, die Griechenlands Finanzen mit allerlei finanztechnischen Hütchenspielertricks (Carrytrades) so lange hinfrisiert haben dass Herr Waigel sich hat bescheissen lassen. Dass die kein gutes Haar an den Spielverderbern aus Zürich lassen, ist vollkommen klar.

Was genau stimmt nicht im Wall Street Journal Artikel? Oder stimmt aus Prinzip nicht? :cool:

turboengine 17.04.2013 23:32

Die so reisserisch herausgestellte Aussage "Risiko" ist falsch. Nichts zu tun wäre risikoreich. Die SNB kann keine Staatsanleihen aufkaufen und damit die Geldmenge aufblähen wie andere Zentralbanken. Die Schweiz hat gar nicht so viele Staatsschulden. Daher verkauft sie Franken in die Währungen, aus denen Investments in die Schweiz fliessen - trotz Nullzinsen.
Der so reisserisch herausgestellte Austral-Dollar oder der Koreanische Won... Was soll da so risikoreich sein? Die SNB druckt so lange Geld, bis jeder seine Franken hat. Und sammelt sie dann wieder ein, wenn der Franken schwächer wird. Dann macht sie Buchgewinne auf die Deviseneinlagen. 2012 gab es wieder einen Gewinn von & Mia. Franken.

Was die Bundesbank macht mit dem Target Salden - das ist risikoreich. Den Italienern, Spaniern, Portugiesen und Griechen 900.000.000.000 Euro zu leihen - ohne Deckung.

Was die SNB macht, ist dagegen Kindergeburtstag. Daher ist der Artikel alarmistisch und stellt die Verhältnisse schief dar. Ausserdem soll die Integrität der handelnden Personen angezweifelt werden. Dass Frau Hildebrand just vor der SNB Intervention US-Dollar gekauft hat (sie betreibt eine Kunstgalerie) hat ihren Mann aus dem Amt getrieben. In New York wäre das keine Zeile wert gewesen. Nicht mal im Wallstreet-Journal.

frame 18.04.2013 22:09

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1438479)
Herr Schäuble hat ihn dennoch übernommen - das verstehe wer will.

Volle Zustimmung - es ist unglaublich was dieser Mann schon an miesen Ratschlägen gegeben hat und er war wohl einer der Haupttreiber dass deutsche Banken unter der amerikanischen Subprime-Krise gelitten haben oder sogar zusammengebrochen sind.

Und als Belohnung dafür sitzt er jetzt im EZB Rat und sagt schon wieder "kluge" Sachen die auch immer sofort gedruckt werden. Was wurde mir übel als er letztes Jahr Eurobonds empfohlen hat - wenn DER das sagt dann sind die der sichere Weg in den Untergang ... solche Karrieren haben bei mir in den letzten Jahren das letzte Vertrauen in die deutsche Politik zerstört ... ich glaube keiner weiss da was er tut ...

frame 18.04.2013 22:11

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1438483)
Und verkauft wurden diese der IKB von ..... einem Schweizer.

die hat viel Zeugs gekauft damals, sicher nicht nur von einer Einzelperson, das weiss ich zufällig genau ...

steve.hatton 18.04.2013 23:00

..umso mehr verwundert, dass Du nicht Banken nennst die aus der Sub-Prime (ein geiles Wort für Schrott) geschiche mehr Gewinn als Verlust erwirtschaftet haben, indem sie die Papiere zB an die IKB weitergereicht haben. Der Schweizer hat hier nicht als Einzelperson gehandelt - das ist sicher !

frame 18.04.2013 23:23

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1438830)
..umso mehr verwundert, dass Du nicht Banken nennst die aus der Sub-Prime (ein geiles Wort für Schrott) geschiche mehr Gewinn als Verlust erwirtschaftet haben

die Subprime Geschichte hat ja erstmal nichts mit dem Euro zu tun - wer wissen möchte wer damals im Markt die Dinger nur durchgehandelt hat weil er ahnte/wusste dass es Schrott ist und wer am Ende drauf sitzenblieb weil er's nicht kapiert hat lässt sich leicht recherchieren.

Die Verbindung ist hier der Herr A., der einer derjenigen war der es völlig falsch eingeschätzt und daraufhin genau die falschen Ratschläge erteilt hat. Obwohl es vielleicht nicht so schwierig gewesen wäre war mal eines der Pakete die da gehandelt wurden genauer anzuschauen und nicht nur an ein Rating zu glauben.

Und der ist jetzt einer der wichtigsten Leute bei der EZB und sagt uns wir sollen ihm vertrauen? In einer Situation wie dem Euro die wahrscheinlich um Grössenordnung komplexer ist als das Subprime Zeugs?

Ich erlaube mir keine Meinung dazu ob es besser wäre den Euro aufzugeben, ob wir austreten oder andere Länder. Ich glaube was dann passiert ist überhaupt nicht vorhersagbar. Aber die Welt wird nicht untergehen und Europa auch nicht. Ich möchte dass Leute die nachweislich Ahnung haben wie Wirtschaft funktioniert über Alternativen nachdenken und die Ergebnisse veröffentlichen/diskutieren.
Man könnte ja vielleicht auch die Regeln ändern und z.B. eine Ausstiegsklausel reinbauen? Ok, ich weiss, es hält sich sowieso keiner an die Regeln ...

Ich möchte nicht dass jeder der über sowas nachdenken möchte gleich als nationalistisch hingestellt wird - die Politiker haben mit dem Euro eindeutig Mist gebaut der sehr grossen Schaden anrichten wird - ich glaube soviel Zwietracht und Hass wie derzeit gab es seit 50 Jahren in Europa nicht ....

André 69 19.04.2013 10:37

http://me-magazine.info/2013/04/19/f...uro-schwindel/

Man kann sich schon den Download ansehen....


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 09:14 Uhr.