SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Vor der Aufnahme (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=88)
-   -   arbeiten mit Graufilter (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=130611)

alberich 23.03.2013 15:51

Zitat:

Zitat von RainerV (Beitrag 1429569)
Aber wir sind uns wohl alle weitestgehend einig, daß man mit Billigstfiltern viel kaputt machen kann, wobei allerdings nach allem was man lesen kann - bei aller gebotenen Vorsicht - die Haida-Filter doch eine ordentliche Leistung bei dennoch niedrigem Preis bieten. Aber ich selbst besitze keine.

Ich besitze sowohl die "Haidawitzka"-Dinger als auch die B&W-Teile. natürlich ist der B&W besser. Er vignettiert weniger und die Schärfe ist auch besser. Farbverschiebungen bieten sie alle.
Über eine Qualitätssteigerung durch einen hochwertigen Filter muss man also nicht diskutieren. Die ist sichtbar. In manchen Situationen mehr, in anderen weniger.

Mir persönlich widerstrebt es einfach jemandem als "unbelecktem Filter-Einsteiger" ein Set für mehrere Hundert Euro zu empfehlen. Wie sagte Karl Valentin so schön "Es ist eine alte billige Gitarre, ohne Saiten, aber zum üben ist sie gut genug."

Ein Set für 70€ ist ein guter Einstieg um sich mal einen Überblick zu verschaffen, was man damit machen kann, was geht und was nicht. Ist es das was man möchte oder ist es vielleicht doch nur eine Spielerei, die nach ein paar mal als erledigt betrachtet werden kann? Brauch' ich eher dichte Filter oder eher doch nur welche zum freistellen bei großer Helligkeit? usw.
Es gibt also eine Menge Fragen die sich erst beim Einsatz in relevantem Umfang stellen und auch erst dann Antworten produzieren. In einen solchen Prozess sind 70 Euro alle mal besser investiert, als mehrere hundert €.

Somit empfinde ich es auch nicht als "ehrenrührig" jemandem ein Filterset zu empfehlen, das eine "ordentliche" Leistung abliefert zu einem überschaubaren Preis. Diese Investition wird ihm die Möglichkeit geben die zu erwartenden Fragen zu beantworten. Verschiedene Dichten, er kann "stacken" und somit eine ganze Menge an verschiedensten Einsatzgebieten für sich damit "erforschen". Danach kann er dann ganz gezielt die Filter erwerben, die er tatsächlich braucht, so er denn der Ansicht ist, dass er mehr Qualität zwingend benötigt.

Die Empfehlung sollte sich schon auch ein wenig nach dem richten, der fragt und nicht nur nach mir und meinen Anforderungen. Fragt jemand, der in Zukunft metergroße Abzüge von 24mm-Brennweiten-Landschaften mit Filter plant würde ich sicherlich keinen 20€ Filter empfehlen.

koma999 23.03.2013 16:20

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1429559)
Einen 1000er B+W Filter habe ich auch. Dass dieser einen erkennbar stärkeren Durchlass im roten Bereich hat, kann ich auch bestätigen. Einen 6 BL Filter habe ich nicht, also kann ich dazu auch nichts sagen.

Erst kürzlich sind diese beiden Bilder mit dem 1000er B+W Filter entstanden (plus Grauverlauf).


-> Bild in der Galerie


-> Bild in der Galerie

Ich persönlich spare schon lange nicht mehr an einem billigen Filter, besonders wenn ich mir vor Augen führe, welche Summen ich schon für Fotoequipment ausgegeben habe.

viele Grüße

aidualk

Kannst du da ein bisschen was zum making of sagen?
Hast du den AF genutzt oder manuell fokussiert?

koma999 23.03.2013 16:26

Zitat:

Zitat von alberich (Beitrag 1429610)
...

Sehr nützlicher Beitrag, Danke!

Ich habe mich eigentlich auch schon für das Slim-Set was vorne verlinkt ist entschieden.
Mehr kriege ich auch gar nicht mehr vor meiner Frau gerechtfertigt, das Objektiv ist schließlich eben erst bezahlt wurden und war auch nicht ganz billig. ;)

Ich habe kein Problem damit den Weißabgleich und Vignettierung per LR noch abzuändern.

aidualk 23.03.2013 17:31

Zitat:

Zitat von koma999 (Beitrag 1429627)
Kannst du da ein bisschen was zum making of sagen?
Hast du den AF genutzt oder manuell fokussiert?

Ich stelle für Arbeiten mit dem 1000er Graufilter die Kamera auf manuellen Fokus. Wähle den Bildausschnitt und setze dann den Fokus mit der AF/MF Taste. Dann kommt der Graufilter auf das Objektiv. Bei der Belichtung schütze ich bei Bedarf (wie bei dem unteren Beispielbild) die Frontlinse/Filter gegen sie Sonne mit meinem Körper, weil keine Geli mehr einsetzbar ist. Ggf. einen Grauverlaufsfilter halte ich per Hand davor. Der WB steht auf auto, weil ich bei solchen Aufnahmen ohnehin mit RAW arbeite. Die Belichtung konzentriere ich auf die Lichter, damit diese nicht ausfressen. Die Schatten sind bei der A900 recht unkritisch bei Bedarf etwas aufzuhellen. Das im Vorfeld sauber zu messen ist bei Einsatz von dem 1000er aber so schwierig, dass ich es mit Versuch und Irrtum im echten Bild dann mache. Die Erfahrung zeigt, dass die A900 mit Integralmessung (die ich nutze) ca. 0,5 EV von der normalen, korrekten Belichtung ins plus korrigiert werden möchte. In der Nacharbeit muss dann meist eine stärkere Vignettierung ausgeglichen werden und der WB angepasst.

Hier das 'making of' vom dem einen Bild. Ich halte den Verlaufsfilter per Hand davor und schütze gleichzeitig mit meinem Körper die Frontlinse/Filter vor dem direkten Sonnenlicht während der Langzeitbelichtung.
Edit: Das ist nicht das making of von exakt dem Bild oben. Der Standort ist ein paar Meter weiter.


-> Bild in der Galerie

André 69 23.03.2013 19:16

Hi,

es ist zwar richtig, daß wer billig kauft, oft zweimal kauft, aber ich habe genau diese Filter in 62mm und brauche sie seltener.
Ich bin durchaus zufrieden damit, das Bild wird kälter, in Richtung Blau gezogen, aber in RAW tatsächtlich kein Problem das zu korrigieren!
Man kann auch mit hochstellen der Farbtemperatur entgegenwirken, + 2500 bis 3000k sind ein Versuch wert.
Das hier zum Beispiel ist mit so einem Filter in RAW entstanden, Farbtemperatur ca. 9200k, 0,7s belichtet.

Gruß André

Sofian 23.03.2013 23:55

Ich habe ebenfalls als Einstieg in das Graufilter-Geschäft einen Haida Slim-Filter gewählt. ND3.0, also einen 1000er. Handhabung hat gut funktioniert, wobei ich das Gefühl hatte, dass er noch mehr verdunkelt als 10 Blenden. Keine massiven Randabschattungen, auch nicht am 16-80.

Einziger negativer Punkt der mir einfiele: Bei der anschließenden RAW-Entwicklung war es sehr schwierig, die (gefühlte) richtige Farbtemperatur zu finden.

Diese Bilder sind damit entstanden (auf Flickr für größere Ansicht):
http://farm8.staticflickr.com/7233/7...92dedd9c_n.jpg http://farm9.staticflickr.com/8157/7...ffdb37ef_n.jpg

TorstenG 24.03.2013 13:31

Vielleicht noch ein Tipp, ich selber habe günstig ein gebrauchtes Heliopan Filterset (ND 1,2, 1,8 und 3,0, also 16x, 64x und 1000x) in 49mm erworben, was man z.B. mit einem Minolta 35-70mm oder 50/1.7 nutzen kann. Damit hat man auch günstig einen Einstieg und kann sich immer noch überlegen ob man später bereit ist mehr in größere Filter zu investieren.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:43 Uhr.