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eiq 09.02.2012 11:00

Zitat:

Zitat von hobbyfotograf1978 (Beitrag 1281743)
Linux und gerade Ubuntu ist Einsteigerfreundlich und leicht zu erlernen, aber das ist wie mit Microsoft Office und Open/Libre Office, kann beides da selbe aber die Firmen geben lieber tausende von Euros für Lizenzen aus, weil sie es kennen und weil die Sekretärinen keine Umschulungen benötigen ;-)

Oh, grobe Fehleinschätzung! OpenOffice bzw. LibreOffice ist (leider!) noch sehr weit davon entfernt, Microsoft Office ersetzen zu können. Und das, obwohl es bei uns nur darum geht, Office 97(!) zu ersetzen - selbst da fehlen diverse Funktionen bzw. manche Programme komplett (Base ist leider ein schlechter Witz). Auch die nach wie vor ständig auftretenden Formatierungsprobleme beim Austausch mit "echten" Officedateien ist ein absolutes no-go. Für Privatleute, die alle paar Jahre mal einen Brief aufsetzen müssen, mag OOo/LibreOffice ausreichen, bei Firmen, die ständig mit jedermann Dateien austauschen können müssen, ist es leider absolut nicht geeignet.

baerlichkeit 09.02.2012 11:01

Niemand der sonst für 400€ ein Notebook im Mediamarkt kauft will lernen wie man auf der Kommandozeile rumhackt (einige erinnern sich mit Schrecken noch an DOS ;)), Paketquellen ändert und Treiber kompiliert.
Das will nicht mal ich als Entwickler, deswegen vergeht mir auch immer der Spaß mit Linux so schnell wie er gekommen ist.

Dafür gibt es doch den MAC, genauso sicher wie Linux (jedenfalls noch ;)) und durch das geschlossene System wirklich sehr robust. Klar, es ist auch anders als Windows, und ich raufe mir jetzt noch hin und wieder die Haare wenn ich die Betriebssysteme wechsel, aber anders als bei Ubuntu und Co geht es wirklich nur um die Obefläche.

Grüße
Andreas

09.02.2012 11:13

Klar ist Linux anwenderfreundlich: Installation übers Netz und glücklich sein. Was will man mehr?

Die Nachteile von M$ sind
1. sinnsloser CPU und Plattenverbrauch
2. fehlende Sicherheit
3. Hardwaretreiber sind ein Witz

Zwar läuft bei M$ alles nach Kauf sehr gut. Aber mit der Installation von Software fangen erhebliche Problem an: A läuft nicht, wenn B läuft und C muß gestartet werden damit B läuft, aber dann läuft D nicht mehr. Irgendwann wird das FAX zum Drucker und keiner weis warum. Dann heißt es nochmal Installieren und das ganze Spiel geht von Vorne los: Entweder A und Faxen oder B und Drucken. :flop:

cat_on_leaf 09.02.2012 11:28

Komisch, ich hatte noch nie Probleme mit Mircosoft.

Ich für meinen Teil bin ein User. Ich öffne Programme, arbeite damit und schließe sie wieder. Eventuell muss ich mal ein update machen oder ein neues Programm installieren. Alles andere ist mir egal. Und das funktioniert unter Windows prima.

Installation einer neuen Software. Kein Problem. Meist zwei Klicks und alles läuft
Entfernen kein Problem. Im Normalfall 4 Klicks. Keine Eingabe, kein nix.

Ist das bei Linux auch so? Ich kenne mich nicht damit aus, daher die Frage.

alpine-helmut 09.02.2012 11:33

Ich hätte da nur eine prinzipielle Frage:
Weshalb ist Linux vor Viren und anderen Schadprogrammen so sicher?

Kann da nicht ein böser Bube mal auf die Idee kommen, und auf eine Internetseite genauso einen Linux-Virus einbauen, wie er es bisher eben mit den Windows-Viren gemacht hat?
Gibt es systemimmanente Mechanismen, die eine Infizierung verhindern?
Oder ist das nur der fromme Glaube und die Tatsache, dass Linux bislang eben ein Nischensystem ist, das wegen seiner marginalen Bedeutung einfach nicht lukrativ genug für die Bösprogrammierer war?

Muss zugeben, dass ich mich mit Linux bisher nicht sonderlich befasst hab, aber das Vertrauen in die Unangreifbarkeit des Systems verwundert mich eben.

Erlanger 09.02.2012 11:47

Zitat:

Zitat von cat_on_leaf (Beitrag 1281772)
Ich für meinen Teil bin ein User. Und das funktioniert unter Windows prima.

Sehe ich auch so :top:
Ich will meinen PC nicht programmieren, auf der Konsole rumhacken und stundenlang in Linux Foren nach Problemlösungen suchen :flop:
Zitat:

3. Hardwaretreiber sind ein Witz
Sorry, aber wenn ich unter Ubuntu für einen Grafikkarten- oder WLAN-Treiber irgendwelche Binaries, Zusatzpakete, Paketabhängigkeiten (oder was auch immer :roll:) irgendwoher nachinstallieren muss, dazu noch kryptische Kommandos in die Konsole hacken und stundenlang in Linux Foren rumsuchen darf :evil: dann ist das wohl kein Witz... :mrgreen:

xedi 09.02.2012 12:27

Zitat:

Zitat von baerlichkeit (Beitrag 1281755)
Niemand der sonst für 400€ ein Notebook im Mediamarkt kauft will lernen wie man auf der Kommandozeile rumhackt (einige erinnern sich mit Schrecken noch an DOS ;)), Paketquellen ändert und Treiber kompiliert.

Es muss man auch nicht, man braucht bei Ubuntu das terminal nicht zu benutzen, wenn man nicht will. Ich tue es ab und zu, weil es manchmal schneller geht, aber es geht auch ohne. Meine Schwester hat absolut keine Ahnung und weiß bestimmt nicht mal was ein Terminal ist, benutzt aber Ubuntu auch als Haupt OS.

Zitat:

Zitat von Erlanger (Beitrag 1281724)
Auch die Installation von Programmen ist alles andere als benutzerfreundlich - unter Windows Doppelklick auf einen Installer und der Käse funktioniert :top:
Und wenn mir dann noch einer erzählt, ich solle was aus den Sourcen selber kompilieren... :flop: :flop: :flop:
.

Dies ist völlig falsch, die gebräuchlichen Programme unter Windows zu installieren ist weitaus umständlicher und dabei wird auch noch der ganze computer zugemüllt, auf einmal sind überall icons und beim start gehen auf einmal auch mehr programme auf. Natürlich ist es nicht immer so, aber die Tendenz ist eindeutig, dass Programme bei Windows den computer deutlich mehr zumüllen und man deutlich mehr Einstellungen beim Installieren durchführen muss.

Wenn das Programm im Ubuntu Software Center verfügbar ist (ähnlich app store), muss man nur dieses öffnen, eintippen was man will und auf install drücken, passwort eintippen und DAS WARS! Keine Frage wohin installieren, keine Frage ob man irgendwelche Verküpfungen will etc...

Wenn es nicht im Software Center ist, dann gibt es sehr oft .deb Pakete, die fast genauso funktionieren. Runterladen, doppeklick aufs Paket, Passwort eintippen -> installiert.

Es gibt auch mehr oder weniger exotische Programme, die man manuell installieren muss, aber das wird immer seltener und meistens Programme, die der durchschnittliche Nutzer eh nicht installiert.

---------- Post added 09.02.2012 at 11:35 ----------

Zitat:

Zitat von alpine-helmut (Beitrag 1281777)
Ich hätte da nur eine prinzipielle Frage:
Weshalb ist Linux vor Viren und anderen Schadprogrammen so sicher?

Kann da nicht ein böser Bube mal auf die Idee kommen, und auf eine Internetseite genauso einen Linux-Virus einbauen, wie er es bisher eben mit den Windows-Viren gemacht hat?
Gibt es systemimmanente Mechanismen, die eine Infizierung verhindern?
Oder ist das nur der fromme Glaube und die Tatsache, dass Linux bislang eben ein Nischensystem ist, das wegen seiner marginalen Bedeutung einfach nicht lukrativ genug für die Bösprogrammierer war?

Muss zugeben, dass ich mich mit Linux bisher nicht sonderlich befasst hab, aber das Vertrauen in die Unangreifbarkeit des Systems verwundert mich eben.

Es sind mehrere Faktoren. Einerseits ist die Linux Architektur grundsätzlich sicherer, z.B. was die Rechte von Benutzer angeht. Man muss bei Ubuntu bei jeder "kritischen" Operation kurz sein passwort eintippen, egal welcher Nutzer man ist. Linux ist nicht 100% sicher gegen Malware, das geht auch nicht, egal wie sicher man kann mindestens selber Virern manuell installieren, wenn man es darauf anlegt. Aber selbst, wenn auf einmal alle auf Linux umsteigen würden, gäbe es weniger Viren. Es gäbe mehr Malware als heute für Linux, aber durch die Architektur ist es dennoch wesentlich besser als Windows geschützt.

Zusätzlich zum grundsätzlichen Aufbau, schützt open source Linux und die Software, die darauf läuft, die auch oft open source ist. Dadurch, dass jeder den code kennt, erkennt man sicherheitslücken wesentlich schneller und sie werden auch schneller gefixt. Das ist nicht nur Spekulation, sondern es gibt viele Studien, die zeigen, dass open source sicherer ist als closed source.

Man muss auch bedenken, dass auf den meisten Servern Linux läuft, wenn das nicht Motivation genug ist heutzutage schon für Hacker Malware zu programmieren...

hobbyfotograf1978 09.02.2012 12:37

Zitat:

Zitat von alpine-helmut (Beitrag 1281777)
Ich hätte da nur eine prinzipielle Frage:
Weshalb ist Linux vor Viren und anderen Schadprogrammen so sicher?

Generell ist der Endkunde Hauptproblem Nummer eins, das heißt wenn du auf kuriose Seiten gehst, eine CD oder ein Programm deiner Wahl instalierst das verseucht ist, schützt dich kaum etwas. Der Vorteil von Linux ist:

Man installiert aus Quellen, die zu 99% sicher sind. Während du bei WIN an jeder Ecke Software bekommst, hast du unter Linux ein Softwarecenter das alles für dich zum DL bereit stellt. Das ist ein riesen Sicherheitpluspunkt.

Dann gibt es nur rund 1000 Viren für Linux aber 1.000.000 für Windows, also als Beispiel, gerademal 1% Der PCs läuft mit Ubuntu, warum also so nen Streß machen und Viren dafür schreiben wenn die keinen Nutzen haben?!

Unter Win ist mal als Admin meistens unterwegs, zwar gibt es dort auch die Möglichkeiten über Benutzerkonten, aber viele surfen mit vollen Rechten durch Web... unter Linux ist man normalerweise nur selten als "root" unterwegs, kann also so erstmal nichts installieren oder bestätigen...

Das sind nur 3 Vorteile gegenüber WIN und der Sicherheit. Wobei Punkt 2 am meisten ausmacht ;-)

xedi 09.02.2012 12:51

Zitat:

Zitat von Erlanger (Beitrag 1281791)
Sehe ich auch so :top:
Ich will meinen PC nicht programmieren, auf der Konsole rumhacken und stundenlang in Linux Foren nach Problemlösungen suchen :flop:

Sorry, aber wenn ich unter Ubuntu für einen Grafikkarten- oder WLAN-Treiber irgendwelche Binaries, Zusatzpakete, Paketabhängigkeiten (oder was auch immer :roll:) irgendwoher nachinstallieren muss, dazu noch kryptische Kommandos in die Konsole hacken und stundenlang in Linux Foren rumsuchen darf :evil: dann ist das wohl kein Witz... :mrgreen:

Das wird aber heutzutage immer mehr die Ausnahme als Regel. Als ich das erste mal mich mit Ubuntu beschäftigt habe vor so 4-5 Jahren habe ich auch noch mich mit WLAN Treibern geärgert, in letzter Zeit habe ich das schon Ewig bei niemanden gesehen. Es gibt leider immer noch so einige Geräte, die der Hersteller unter Linux nicht unterstützt, aber man hat heute sehr gute Chancen, dass alles einwandfrei funktioniert. Wenn man heute Ubuntu installiert, muss man nicht erwarten, dass die hardware nicht unterstützt wird. Kann passieren, aber es nicht so, dass man davon ausgehen muss. Vor allem hat man dann ja nichts verloren, ist doch kostenlos und wenn man das Gerät braucht, kann man dafür Windows parallel booten. Moderne hardware, die für den grundsätzlichen Betrieb des computers nötig ist und Linux nicht unterstützt ist sehr rar.

Neonsquare 09.02.2012 13:06

Ich habe vor meinem Desktop-Umstieg auf Mac OS X jahrelang BSD und dann Linux genutzt. Bis auf die letzten Semester praktisch fast mein ganzes Studium lang.
BSD halte ich bis heute für das bessere System, obwohl auf meinen Servern seit Jahren einfach Linux läuft. Warum? Weil das Setup eines neuen Linux-Servers einfach nochmal einfacher ist als bei z.B. FreeBSD.

Linux als Desktop ist sowieso die Falsche Kategorie; was ist den Linux? Es ist ein UNIX-inspirierter monolithischer Kernel. Ein Betriebsystem benötigt dazu noch einen Userspace, den man bei "GNU Linux" im GNU-Projekt gefunden hat. Doch auch dann ist das noch kein Desktop, denn dazu fehlt nicht nur eine grafische Oberfläche, sondern auch eine durchgängige und einheitliche API um Desktopanwendungen zu entwickeln. Spätestens hier beginnt bei Linux das "viele Köche verderben den Brei"-Syndrom gnadenlos zuzuschlagen.

Was also ist der "Linux-Desktop"? KDE? Gnome? XFCE?, Unity? Vor allem eines ein endloser Grabenkampf.

Insofern ist Linux als Consumer-Desktop weiter entfernt denn je. Ich finde Canonicals Ansatz mit Unity noch am vielversprechendsten, aber auch da ist man noch weit entfernt von einem ganzheitlichen Ansatz wie er bei Mac OS X und sogar Windows seit vielen Jahren etabliert ist.

Aber! Großes Aber! Eigentlich ist das alles gar nicht so wichtig. Denn es hat bereits ein ganz anderer Wandel stattgefunden. Das Web ist der Desktop der Zukunft. Insofern ist es auch ziemlich egal, auf welchem "Desktop" der Webbrowser läuft. Für Consumer wird das immer häufiger einfach iOS und Android sein - beides Betriebsysteme, die von Grund auf um Internetdienste und das WWW aufgebaut sind.

In einer Hinsicht muss ich dem Artikel widersprechen. Apple-Fans sagen nicht, dass das Virenproblem bei Windows an schlechter Software liegt. Es ist ihnen durchaus bewusst, dass es dafür keinen technischen, sondern schlicht einen sozialen Grund gibt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sich das Problem "Virus" weder einem Mac-User noch einem Linux-User im Alltag stellt. Am Ende zählt eben doch das faktische und nicht die schnöde Theorie.


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