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-   -   alle reden von "Cloud"....ich nicht? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=109059)

MarieS. 05.10.2011 13:03

Ich sehe hier nur eine sachliche Diskussion und nichts (fast) Paranoides.

Ebenso wie es immer misstrauische Anwender geben wird, wird es auch immer Leute geben, die die Vorteile schnell über die Nachteile stellen. So ist das nunmal in unserer bunten Gesellschaft.

ViewPix 05.10.2011 13:19

Ich finde der Tony hat das aber sehr schön zusammen gefasst :top:

Dat Ei 05.10.2011 13:20

Moin Toni,

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1231921)
Es ist immer wieder schön zu sehen, wie in fast paranoider Manier, bei einer neuen Entwicklung nur die negativen Seiten von so manchen gesehen werden - warum auch immer. :(:shock:

die Idee "Cloud" ist alles, nur nicht neu. Überspitzt formuliert ist sie nur alter Wein in neuen Schläuchen. Verteiltes Rechnen, verteilte Datenhaltung - alles schon da und auch schon da gewesen. Früher nannte man es nur anders...

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1231921)
Keiner wird gezwungen, seine Daten in der cloud zu speichern bzw. zu verarbeiten. Und die cloud entbindet auch niemand für seine wertvollen oder geheimen(?) Daten selber Vorsorge zu treffen.

Das Problem ist ein anderes: in Zeiten von Sicherheitslücken und gefrässigen Datenmonstern "verführt" man Hinz und Kunz dazu, seine Daten irgendwo abzukippen. Das Problembewußtsein fehlt leider dem Gros der Anwender. Für sie ist oftmals entscheidend, daß es doch so einfach funktioniert.

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1231921)
Nur gibt es genug Anwendungen und Anwender, die davon profitieren: zB. die Wissenschaft! Riesige Datenmengen zb. von astronomischen Durchmusterungen des gesamten Himmels stehen in der cloud und jeder(?) kann darauf zugreifen! Jeder kann und soll die Daten (nach vorgegebene Regeln) auch bearbeiten bzw. durchforsten. Da ergeben sich gigantische Möglichkeiten - sowohl zum Guten als auch zum Bösen! Wie bei jeder anderen Technologie auch!

Dann ist das Warnen also doch auch in Deinen Augen berechtigt, oder? Bei dem Hype, der aktuell um das Thema Cloud gemacht wird, ist es wichtig, auch die Schattenseiten zu nennen.

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1231921)
Und diese Technologie kann auch für jedes Individuum von Nutzen sein - wenn sie mit Vorsicht und Verantwortungsbewusstsein genutzt wird.

Dieser Verhaltenskodex ist notwendig, aber nicht hinreichend. Letztendlich hängt man vom Wohlwollen, dem Betrieb, den Sicherheitsmaßnahmen sowie der Existenz des Unternehmens ab, das den Service bietet. Das kann man mögen, muß man aber nicht.


Dat Ei

steve.hatton 05.10.2011 13:27

Also wenn ich so sehe welchen Datenstriptease die meisten in Facebook & Co abziehen ist iCoud oder artverwandtes kein Problem!

Ntürlich sind Deine Daten nur da 100% sicher wo keiner Zugraff haben kann,a lso zuhause im Tresor .....bis diese Jungs hier kommen :

http://www.donnermoor.de/pkb/pkbgr.gif

gpo 05.10.2011 13:35

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1231921)
Es ist immer wieder schön zu sehen, wie in fast paranoider Manier, bei einer neuen Entwicklung nur die negativen Seiten von so manchen gesehen werden - warum auch immer. :(:shock:

Moin mein Toni...
ich hoffe nicht das ich mit paranoid gemeint war ;)...klar nutze ich das was frei verfügbar ist aber...

vielleicht erinnerst du Dinge wie "Bücher und Berichte" schreiben oder ne "DVD machen"....
und schon damals wurden hier dann Sachen diskutiert wie>>> alles muss umsonst sein,
oder wird hemmungslos kopiert oder ins Netz gestellt
:evil:

ich möchte eben gerne als Urheber einer Sache auch davon profitieren....
Du als Wissenschaftler willst ja dein Salär bekommen,
und nicht als verarmter Physikguru dahinvegetieren ;)
nur im Netz verdienen aber ANDERE >>> DEIN Geld :roll:

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1231909)
Moin, moin,
"Cloud" und "klaut" sind leider nicht nur phonetisch sehr nah beieinander. In Zeiten, in denen selbst das Pentagon mit Sicherheitslücken kämpft, sollte man sich sehr gut überlegen, welche Daten man in der Cloud ablegt - egal wie reizvoll die Idee als solche ist.
Dat Ei

joop:top:

Zitat:

Zitat von mrrondi (Beitrag 1231899)
Als APPLE User bin da recht du MOBILEME verwöhnt.
Nutz du einfach die APPLE Produkte wie den MAC - IPHONE - IPAD - APPLETV
dann wird schnell bemerkbar wie einfach das und schön das alles sein kann.

Klaro...bin ja auch Apple User....nur wenn meine Tochter(auch Apple)hier was machen wollte stellte sich heraus...
WO ich überall nicht gemeldet war und Gebühren zahle...
demnach diese Dienste nicht nutzen konnte....
Apple sahnt(zockt) ab nicht mehr oder weniger :roll:
.....................

neulich hatte ich ein Gespräch mit einem Fotografen/Workshopleiter...
der verdient sein Geld eben NICHT mit "gute Bilder machen" sondern von den Cloudeffekten und der Klickomanie....:cool::oops::cry:

mal schauen....wie lange das noch so gut geht ;)
Mfg gpo

GerdS 05.10.2011 13:43

Mal einfach ein kurzes Praxisbeispiel, bei dem mir "übel" wurde.

Auf der CeBit habe ich mich für ein CRM (Customer Relationship Management - oder Einfach: Adressverwaltung mit Kontaktpflege) - System interessiert.
Es war nicht möglich ein kleines leistungsfähiges und erschwingliches System zu finden, das nicht Cloud-basiert arbeitet.

Die nette "Beraterin" hat dann auch sehr geschult die "Vorteile" von nur 20€ Kosten pro User und Monat hervorgehoben. Aber wenn ich mit 3 Personen daran arbeiten will (Named Licences selbstverständlich;)) kommt da schon was zusammen. (ja, eigene Rechner, Sicherung, Datenpflege kostet auch, ich weiß).

Auf die Frage, wann den die nächste Preiserhöhung ansteht, konnte sie mir nicht zufriedenstellend beantworten, sie sagte Sinngemäß - auf die durchaus provokante Frage - warum sollten wir das machen:lol: (ist übrigens eine Aktiengesellschaft, sie hat ausschließlich soziale Verantwortung:lol::lol:).
Auf die Frage, wie ich denn meine Daten auf meinem Rechner sicher konnte: keine Antwort
Auf die Frage, wie ich, wenn ich zu einem anderen Anbieter wechseln wollte, an meine Daten komme: sie werden als CSV-Datei zur Verfügung gestellt:lol::lol:

Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus!

Eine Cloud (als Lösung) ist eine gute Sache und natürlich nicht neu, nur das Marketing hat es jetzt übernommen.
Für die, die eine "private" Cloud haben, ist das ja OK (Amazon, Siemens, IBM). Ansonsten würde ich jedem dringend dazu Raten, zu überlegen wem er welche Daten anvertraut und wie er sie wieder bekommt (rechtlich, zeitlich, Aufwand).
Es kann auch nicht die Lösung sein, alle Daten zu verschlüsseln und ständig online zu sein.

Cloud als Geschäftsmodell, interessant! Die Kunden kann man, wenn sie ordentlich Daten eingespeist haben, wirklich gut melken, denn ein "Umzug" in eine andere Cloud ist sicherlich teurer:lol:.

Es soll mal jemand seine Daten von Facebook nach Hause liefern, damit er sie bei Google+ einspeisen kann:lol::lol:
Das würde mich wirklich interessieren!

Viele Grüße
Gerd

Dimagier_Horst 05.10.2011 13:49

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1231921)
- warum auch immer. :(:shock:

Vielleicht, weil sie mit Kraken wie facebook schon schlimme Erfahrungen gemacht haben? Oder weil sie mitbekommen haben, dass Apple den Stern zensieren wollte, weil Apple mit dem Inhalt nicht einverstanden war? Du nennst es Paranoia, ich nenne es Erfahrung und analytische Antizipation.
Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1231921)
Keiner wird gezwungen, seine Daten in der cloud zu speichern bzw. zu verarbeiten.

Falsch 1: Ich arbeite gerade an einer Wertung der "cloud" für Projektarbeiten. Die anzustrebende Lösung wird konzernweit angewandt werden. Welcher Mitarbeiter würde sich da auflehnen?
Falsch 2: Was meinst Du, wieviele Deiner Bankdaten in Indien herumirren. Wieviele Buchhaltungsdaten (und damit Deine Spesenabrechnung) in Ungarn oder Mexiko weiterverarbeitet werden. In Zukunft hinter dem Scheunentor Cloud, bitte 3x klingeln.
Falsch 3: Ich habe vor ein paar Wochen über Google persönliche Daten von mir aus den Jahren 1977 und 1978 gefunden. Da hat irgendein Schwachsinniger gemeint, Protokolle aus diesen Jahren ins Netz stellen zu müssen.
Falsch 4: Dank der Dummheit meiner Schwester hat Facebook einige meiner Emailadressen. Vielleicht stellt sie auch Fotos von mir rein und erzählt Geschichten über mich? Nein, sie meint es nicht böse....sie ist einfach nur dumm!
Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1231921)
Und die cloud entbindet auch niemand für seine wertvollen oder geheimen(?) Daten selber Vorsorge zu treffen.

Glaubst Du wirklich, dass der gemeine User das überblickt? Fass doch mal an die eigene Nase ;).
Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1231921)
Da ergeben sich gigantische Möglichkeiten - sowohl zum Guten als auch zum Bösen! Wie bei jeder anderen Technologie auch!

Und viele Technologien erhalten Regularien (StVO, weil Du das Auto erwähntest). Der qualitative Unterschied zur Cloud: Wenn die Regularien irgendwann greifen, hat die Cloud bereits unauslöschlich zugeschlagen. Die vielen Konflikte zwischen Facebook und europäischen Datenschützern zeigen es, sie verbergen manche Daten inzwischen; aber sie haben sie und nutzen sie weiterhin.
Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1231921)
wenn sie mit Vorsicht und Verantwortungsbewusstsein genutzt wird.

Die Cloud ist kein kontrollierter gemeinnütziger Verein. Die Cloud wird a) von gewinnorientierten Unternehmen und b) zur Industriespionage verpflichteten befreundeten Geheimdiensten getragen. Glaubst Du allen Ernstes an Vorsicht und Verantwortungsbewusstsein? War doch gerade was in Japan.....:evil:

ViewPix 05.10.2011 13:55

Gibt es eigentlich eine Statistik dazu wieviel % der Internet; PC; Smartphone- und Multimedianutzer sich überhaupt in irgend einer Form über den Sicherheitsaspekt gedanken machen?

gpo 05.10.2011 13:57

oh oh...was habe ich da nur wieder angerichtet :roll:;):cool:

das Thema geht ja ab wie Schmidts Katze :top:
Mfg gpo

Neonsquare 05.10.2011 14:02

Der Begriff "Cloud" ist weniger technisch als vertriebs- und marketingmäßig relevant. "Alter Wein in neuen Schläuchen" trifft das ganze technisch durchaus ganz gut; allerdings ist eben nicht nur die Technologie sondern auch das Vertriebsmodell und die Präsentation Teil eines gesamten Produktkonzepts.

Generell kann man heutzutage bei Diskussionen um die "Cloud" fast immer davon ausgehen, dass es darum geht Dienste in das Internet und deren Verwaltung in die Hände anderer zu legen. Dabei ist ein wichtiger Aspekt auch jener, dass nur bezahlt wird was man wirklich nutzt. Ein klassischer Internetserver mit Monatsgebühr entspricht vom Vertriebsmodell her eigentlich nicht dem "Cloud"-Modell - wo man Speicherplatz und Rechenkapazität nur bei Bedarf bezahlt.

Interessant ist dieses Vertriebsmodell insbesondere, wenn es darum geht Dienste mit geringen Kosten klein zu starten - aber mit minimalem bis keinem Aufwand eine enorme Skalierbarkeit gewährleisten zu können. So kann man vor dem Start einer aktiven Werbekampagne per Knopfdruck sicherstellen, dass auch bei einem Ansturm der Massen auf den Internetauftritt genügend Ressourcen zur Verfügung stehen. Das schöne ist eben, dass man prinzipiell in die Lage versetzt wird, mit kleinem Kapital und wenig Aufwand etwas hochzuziehen wo früher enorme Investitionen in Rechenzentren & Co. nötig gewesen wären.

Allerdings hat das ganze auch einen deftigen Haken: Die rechtlichen Konsequenzen (z. B. Datenschutz oder Haftung) sind äußerst schwierig. Als deutsches Unternehmen darf ich keine Kundendaten bei einem ausländischen Rechenzentrumsbetreiber speichern. Dabei geht es auch, aber bei weitem nicht nur um Kreditkarteninformationen. Als Unternehmer mit einer "Cloudbasierten" Infrastruktur hat man auch nicht einfach die Kontrolle und Möglichkeit physikalisch den Ort zu betreten, an dem die Daten eines bestimmten Kunden gespeichert werden. Vor allem dieses rechtliche Thema wird immer wieder heiß diskutiert. Teilweise gibt es technische Lösungen - z. B. "hybride Clouds" bei der zumindest die Rechner mit Kundendaten noch unter der Obhut des deutschen Unternehmers stehen.

Der Begriff "Cloud" bei Endkunden (z. B. bei iCloud von Apple oder der "Telekom Cloud") handelt es sich vordergründig vor allem um die Nutzung dieses "Hypewortes" für die Werbung. Genau genommen könnten viele dieser Endkundendienste im Hintergrund tatsächlich auf Cloud-Diensten basieren - so könnte technische Realisierung möglicherweise auf Rechenzentren von Amazon, Google oder Microsoft beruhen - vielleicht gar auf allen. Das bringt jedoch dem Endkunden nicht wirklich einen Mehrwert - für diesen ist es auch nur ein weiterer Internetdienst wie z. B. "Flickr" oder "Dropbox" oder von mir aus "GMX".


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