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-   -   Interessanter Artikel über Leicas jüngste Entwicklung (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=108023)

RainerV 08.09.2011 11:58

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1220896)
...
Aber eine Nikon D3s oder eine Canon Eos 1ds Mark irgendwas ist ja auch nicht C&A oder H&M. Fast alle Kamerahersteller bauen heute Kameras, die hervorragende Qualität liefern. Diese kosten eben dann auch so viel, wie eine Leica.
...

Ist doch ein gutes Beispiel. Ist eine D3 den verlangten "Aufpreis" gegenüber einer Alpha 900 wert? Eine Frage, die man nicht objektiv beantworten kann, das entscheidet jeder für sich.

Und selbst mit einer 500€-DSLR wird man erstklassige Aufnahmen machen können, die denen einer mehrfach teureren Top-DSLR nicht nachstehen.

Aber eine Kamera hat halt auch einen "emotionalen" Aspekt. Größe, Gewicht, Haptik, sogar Aversionen gegen Kamerahersteller spielen eine sehr große Rolle.

Deutsche Unternehmen können nur in der Nische überleben. Und genau das macht Leica. Eine M9 mit einem erstklassigen und sehr wertigen Objektiv wiegt wesentlich weniger als die dicken KB-DSLR-Boliden. Und das Meßsucherprinzip unterscheidet sich überdies deutlich. Grund genug für viele Fotografen, tief in die Kasse zu greifen.

Daß abseits des Mainstreams noch ein ganz anderer Bedarf existiert, zeigt meines Erachtens übrigens auch die Fuji X-100.

Ein anderes Beispiel ist für mich auch die deutsche Uhrenindustrie. Wieso eine teure Uhr kaufen, die noch dazu immer wieder teure Reinigungen erfordert, wenn man für 10€ eine absolut gangpräzise und wartungsfreie Digitaluhr mit haufenweise Zusatzfunktionen bekommt? Da muß es wohl noch etwas geben, was über den reinen Nutzwert einer Sache hinausgeht.

Rainer

Pixelmatz 08.09.2011 12:41

Zitat mrieglhofer:
Na, da muß ich dir wohl den Glauben an das Gute nehmen.
Apple iphone und ipad, sicher ein Hochpreisprodukt kommt aus China von Foxcomm. Die ganzen gekannten Labels von Sportschuhen, Leiberln usw. verlangen zwar in Europa high End Preise, lassen aber Low End in China produzieren. Der Unterschied zu H&M ist wohl nur der, dass die Marge höher ist und der Kunde sich durch den hohen Preis besser fühlt.

Sorry, aber das stimmt leider nicht, ich arbeite in der Sportartikelindustrie und daher kenne ich mich doch ein bißchen aus. Denn bei der Preisgestaltung gibt es sehr viele Unterschiede und eine Produktion von H&M unterscheidet sich bei weitem von adidas, NIKE etc... Zusätzlich muß man in Betracht ziehen, würde H&M seine Waren in allen Läden/Kaufhäusern verkaufen, dann wäre der Verkaufspreis um ca 30% höher als inm den H&M Läden.

Zitat RainerV:
Deutsche Unternehmen können nur in der Nische überleben. Und genau das macht Leica. Eine M9 mit einem erstklassigen und sehr wertigen Objektiv wiegt wesentlich weniger als die dicken KB-DSLR-Boliden. Und das Meßsucherprinzip unterscheidet sich überdies deutlich. Grund genug für viele Fotografen, tief in die Kasse zu greifen.

Genau das wollte ich auch ausdrücken.

About Schmidt 08.09.2011 12:48

Zitat:

Zitat von RainerV (Beitrag 1220914)
Ist doch ein gutes Beispiel. Ist eine D3 den verlangten "Aufpreis" gegenüber einer Alpha 900 wert? Eine Frage, die man nicht objektiv beantworten kann, das entscheidet jeder für sich.

Und selbst mit einer 500€-DSLR wird man erstklassige Aufnahmen machen können, die denen einer mehrfach teureren Top-DSLR nicht nachstehen.

Aber eine Kamera hat halt auch einen "emotionalen" Aspekt. Größe, Gewicht, Haptik, sogar Aversionen gegen Kamerahersteller spielen eine sehr große Rolle.

Deutsche Unternehmen können nur in der Nische überleben. Und genau das macht Leica. Eine M9 mit einem erstklassigen und sehr wertigen Objektiv wiegt wesentlich weniger als die dicken KB-DSLR-Boliden. Und das Meßsucherprinzip unterscheidet sich überdies deutlich. Grund genug für viele Fotografen, tief in die Kasse zu greifen.

Daß abseits des Mainstreams noch ein ganz anderer Bedarf existiert, zeigt meines Erachtens übrigens auch die Fuji X-100.

Ein anderes Beispiel ist für mich auch die deutsche Uhrenindustrie. Wieso eine teure Uhr kaufen, die noch dazu immer wieder teure Reinigungen erfordert, wenn man für 10€ eine absolut gangpräzise und wartungsfreie Digitaluhr mit haufenweise Zusatzfunktionen bekommt? Da muß es wohl noch etwas geben, was über den reinen Nutzwert einer Sache hinausgeht.

Rainer

Rainer du triffst den Nagel auf den Kopf.
Eine Fuji würde ich mir sofort kaufen, wenn man die Objektive wechseln könnte. Dann wäre ich sofort bereit, diesen Preis auszugeben, auch wenn es unsinnig ist.

Anderes Beispiel
Auf meinem Mountainbike habe ich handgefertigte Laufräder, die fast so teuer waren, wie das gesamte Fahrrad. Da wird sich sicher auch manch einer an den Kopf fassen und sagen, treten musst du aber immer noch. Richtig, sage ich, aber ich kann mich darauf verlassen, habe auch nach 8000km noch kein Achter oder ein Speichenbruch, bekomme fünf Jahre Garantie auch bei Renneinsatz und die Lager kann ich überall kaufen und selbst in Minutenschnelle wechseln. Darüber hinaus spare ich fast 800 Gramm an Gewicht, was bei einem Laufradsatz relativ viel ist.

Über Sinn und Unsinn lässt sich hier trefflich streiten und was für den ein oder anderen seine Leica ist bei mir bereits eine Alpha 850.

Gruß Wolfgang

Pixelmatz 08.09.2011 12:55

@About Schmidt
Mit den Laufrädern hast Du Recht, habe auch handgefertigte und die funktionieren noch wie am ersten Tag.

Ausserdem stimme ich Dir auch zu nachdem ich die Fuji X100 mal testen konnte, gäbe es die Fuji mit Wechselbajonett, wäre das auch etwas für mich, ich würde auch gar nicht viele Objekitve benötigen, allerhöchst 3 Objektive benötigen (basierend auf VF) 24mm, 50mm und dann noch vielleicht 90mm.

RainerV 08.09.2011 13:01

Zitat:

Zitat von Pixelmatz (Beitrag 1220949)
... allerhöchst 3 Objektive benötigen (basierend auf VF) 24mm, 50mm und dann noch vielleicht 90mm.

Wieso nur erinnert mich das so sehr an die Leica CL oder die Minolta CLE? Womit wir dann den "Dreh" zur bezahlbaren Leica-M Alternative bekommen würden.

Rainer

planar+ 08.09.2011 13:49

Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1220893)
...Vergleicht man so die Objektivtests, liegt die Manufaktur Leica zwar meist recht gut, aber auch nicht herausragend besser als die Massenproduzenten...

Kann ich nur unterstreichen ! Unabhängig des Produktes generiert eine automatisierte Fertigung einen höheren Qualitätsstandard als eine auf Manufaktur-Standard wie hier.

Ein Kuka-Schweiss-Roboter setzt in der Automobilfertigung seine Schweiss-Punkte mit einer Präzision, wovon die menschliche Hand nur träumen kann.

Die geschmähte Massenproduktion ist heute so gut, dass Hersteller auf Endkontrollen verzichten können u. Ausreißer anstandslos ersetzt werden, dies ist von vornherein einkalkuliert. Es wird natürlich hochgespielt, wenn ein Sigma, Tamron nicht die erwartete Leistung bringt, aber gibts dies nicht auch bei Leica oder SoNiCaPe ?

Leica macht aus ihrer Situation eine traditionelle "Tugend", weiss aber sehr wohl, dass mit noch weiter fortschreitender Digitalisierung diese elektro-mechanischen Vorzüge u. die heute betriebene Preispolitik sich immer schwieriger am Markt durchsetzen lässt.

Wenn der Drang des Haben-Wollen/Müssens der weltweiten Fan-Gemeinde in x Monaten gedeckt ist, unabhängig irgendwelcher Preisüberlegungen heute, dann muss auch Leica sich den bis dahin existenten Markteigentümlichkeiten stellen, u. die heutigen Anfangserfolge sind relativiert.

Ich betone ausdrücklich, dass ich gegen Leica keinerlei Negativ-Emotionen habe, im Gegenteil !

Manfred.

alberich 08.09.2011 13:58

Zweifellos ist z.B. die M9 eine großartige Kamera, die nun einmal genau das kostet was drauf steht.
Problematisch ist meiner Ansicht nach jedoch dass sie eine Digitalkamera ist. Wenn ich eine defekte analoge M aus dem letzten Jahrtausend zum Kameradoktor bringe wird er die wieder hin bekommen. Dann leg ich einen Film ein und kann damit fotografieren. Wenn bei einer M9 in 30 Jahren der Sensor hinüber ist, geht die Kiste in den gelben Sack.
Sicher, was will ich in 30 Jahren mit einem solchen Sensor noch? Da gibt es ja viel besseres. Eben genau das ist das Problem, das die Preise für solch "geschlossene" Systeme für mich nur sehr schwer akzeptierbar macht.
Wenn Leica sich entscheiden würde seine hochwertigen Modellreihen mit Upgradefähigen Sensoren auszustatten (ähnlich Digibacks) wären die Kameras deutlich dauerhafter attraktiv als nach jetzigem Konzept. Leicas haben sich immer durch ihre Zeitlosigkeit und Unverwüstlichkeit ausgezeichnet. Das starre Sensorkonzept konterkariert eben diese Zeitlosigkeit. Denn am Ende des Tages ist es auch nur ein Sensor der jeden Tag einen Tag älter wird und einen zusätzlichen Tag hinter der aktuellen Entwicklung zurückbleibt. Die Kamera kann noch so gut sein, der Sensor nimmt ihr durch den technischen Verfall nach und nach ihre Attraktivität. Das ist wie ich finde ein signifikanter Unterschied zu den analogen Modellen.

Und dieser Umstand ist nicht nur lediglich einer "Investitionssicherheit" geschuldet. Vielmehr ist eine Leica "eine fürs Leben", aber doch bitte schön für meines und nicht das des Sensors. :)

erwinkfoto 08.09.2011 14:02

Zitat:

Zitat von Pixelmatz (Beitrag 1220949)
Ausserdem stimme ich Dir auch zu nachdem ich die Fuji X100 mal testen konnte, gäbe es die Fuji mit Wechselbajonett, wäre das auch etwas für mich, ich würde auch gar nicht viele Objekitve benötigen, allerhöchst 3 Objektive benötigen (basierend auf VF) 24mm, 50mm und dann noch vielleicht 90mm.

Soweit ich weiß, soll Fuji grad ein solches Modell entwickeln (ist natürlich nur ein Gerücht, aber wer weiß...)

LG,

Erwin

RainerV 08.09.2011 14:38

Zitat:

Zitat von alberich (Beitrag 1220986)
...
Problematisch ist meiner Ansicht nach jedoch dass sie eine Digitalkamera ist. Wenn ich eine defekte analoge M aus dem letzten Jahrtausend zum Kameradoktor bringe wird er die wieder hin bekommen. Dann leg ich einen Film ein und kann damit fotografieren. Wenn bei einer M9 in 30 Jahren der Sensor hinüber ist, geht die Kiste in den gelben Sack.
...
Und dieser Umstand ist nicht nur lediglich einer "Investitionssicherheit" geschuldet. Vielmehr ist eine Leica "eine fürs Leben", aber doch bitte schön für meines und nicht das des Sensors. :)

Ja, das ist ein wesentliches "Problem", das es so früher nicht gab. Eine fast 30 Jahre alte M6 unterscheidet sich funktional in Nichts von einer heutigen MP. Eine spartanisch ausgestattete, mechanische Kamera, mit der man wunderbar fotografieren kann. Und viele Kunden wollen auch gar nicht mehr, sonst gäbe es die MP gar nicht, und die Kunden würden gleich die M7 oder die eigentlich wesentlich modernere Zeiss Ikon kaufen. Auch sind die alten Ms quasi unverwüstlich. Stellt sich vielleicht die Frage, ob es in ein paar Jahren noch Werkstätten gibt, die sie reparieren können.

Eine M9 ist keine Kamera mehr fürs Leben. Man sieht aber am rasanten Preisverfall der M8 direkt nach dem Erscheinen der M9, daß die Leute das gar nicht mehr wollen. Und ja, das läßt den geforderten Preis umso schmerzlicher erscheinen.

Rainer

---------- Post added 08.09.2011 at 14:40 ----------

Zitat:

Zitat von erwinkfoto (Beitrag 1220988)
Soweit ich weiß, soll Fuji grad ein solches Modell entwickeln (ist natürlich nur ein Gerücht, aber wer weiß...)
...

Liest man sehr häufig. Aber ich würde alle diese Aussagen als reines Wunschdenken abtun.

Rainer


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