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dey 29.07.2011 13:40

Zitat:

Zitat von jqsch (Beitrag 1203523)
Ich verstehe auch nicht warum z.B der Tätername hier in Deutschland voll ausgeschrieben wird

damit kann jeder seinen Beitrag leisten; sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung.
weder 0sl0 tr4göd1e noch den Täternamen im Netz schreiben. Dann vergißt vielleicht auch Google.

bydey

jqsch 29.07.2011 14:10

Für die Bilder aus Somalia bin ich richtig dankbar. Haben sie doch geholfen, dass die Hilfe anläuft. Über das erste schäbige deutsche Angebot vom 1 Million Euro habe ich mich nur geschämt. Und die Bilder haben dazu beigetragen, dass sehr schnell der gespendete Betrag aufgestockt worden ist.

und noch einmal @ Toni.

Die Pressefreiheit ist ein Grundrecht, ein Menschenrecht. Das Recht am eigenen Bild ist das erstmal nicht. Es lässt sich aus Grundrechtzn ableiten (Persönlichkeitsrecht, körperliche und seelische Unversehrtheit).

Wären diese Bilder von mir als nicht Journalist gemacht worden, dann hätte ich neben moralischem Anstand alle Rechte außer Acht gelassen, war es ein Journalist dann ist das so in Ordnung (wenn auch moralisch diskutierbar)

Kerstins Hilfsherrif hatte als Vater durchaus das Recht nachzufragen. Und gegebenfalls die Löschung verlangen. Er hat kein Recht, die Kamera anzufassen, er hat kein Recht Kerstin zu bedrohen. Sein erstes Anliegen ging für mich erstmal in Ordnung. Sein späteres Auftreten war indiskutabel. Wobei wir auch hier nur eine Seite kennen (nicht übelnehmen Kerstin)

hpike 29.07.2011 14:40

Ich hab gestern irgendwo gehört, das der Täter aus Norwegen seinen Anwalt in anscheinend freudiger Erwartung gefragt haben soll: Wieviel hab ich denn erwischt?? Sowas ist einfach nur schockierend. Gott sei dank, hat es ihm der Anwalt nicht gesagt, so das er sich nicht noch nachträglich an seinen Abscheulichkeiten ergötzen kann. Einfach nur widerlich.

Somalia ist eine Tragödie und mit Worten nicht zu beschreiben. Mir jedenfalls fehlen sie dazu.

dey 29.07.2011 14:58

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 1203591)
Ich hab gestern irgendwo gehört, das der Täter aus Norwegen seinen Anwalt in anscheinend freudiger Erwartung gefragt haben soll: Wieviel hab ich denn erwischt?? Sowas ist einfach nur schockierend. Gott sei dank, hat es ihm der Anwalt nicht gesagt, so das er sich nicht noch nachträglich an seinen Abscheulichkeiten ergötzen kann. Einfach nur widerlich.

Spätestens mit der Anklageschrift wird er es erfahren.

bydey

hpike 29.07.2011 15:00

Ja klar, aber die Verhandlung soll ja erst im nächsten Jahr statt finden. Erfahren wird er das so oder so, aber mir zeigt so ein Verhalten nur wie wenig Unrechtsbewustsein dort vorhanden ist.

About Schmidt 29.07.2011 17:56

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 1203605)
Ja klar, aber die Verhandlung soll ja erst im nächsten Jahr statt finden. Erfahren wird er das so oder so, aber mir zeigt so ein Verhalten nur wie wenig Unrechtsbewustsein dort vorhanden ist.

Das Problem bei diesem Menschen ist nicht sein Unrechtsbewusstsein. Das Problem ist, dass er der festen Überzeugung ist, richtig gehandelt zu haben, und somit kann sein Unrechtsbewusstsein hier nicht greifen, denn in seinen Augen hat er nichts unrechtes getan. Das ist für den normalen Menschenverstand nur sehr schwer nachvollziehbar, auch für mich! Bleibt letztlich die Frage, wer hat bei ihm die Weichen falsch gestellt?

Ich kann das alles einfach nicht begreifen, mein Hirn weigert sich. :?
Wolfgang

hpike 29.07.2011 18:39

Ich kann mich ja irren, aber setzt fehlendes Unrechtsbewusstsein nicht voraus das man glaubt im Recht zu sein? Wenn ich glaube kein Unrecht begangen zu haben, muss ich doch davon überzeugt sein Recht zu haben oder?

About Schmidt 29.07.2011 19:00

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 1203692)
Ich kann mich ja irren, aber setzt fehlendes Unrechtsbewusstsein nicht voraus das man glaubt im Recht zu sein? Wenn ich glaube kein Unrecht begangen zu haben, muss ich doch davon überzeugt sein Recht zu haben oder?

Nein, nicht zwingend.
Du weißt doch auch, dass es für Jugendliche ein Reiz ist, unrechtes zu tun, einfach weil es verboten ist. Sie sind sich dann aber bewusst, dass sie unrechtes tun, also ist ihr Unrechtsbewusstsein voll in Takt.
Anders gelagert ist die Sache aber in Oslo. Er ist sich keiner Schuld bewusst, weil er hier nicht zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden weiß.

Gruß Wolfgang

hpike 29.07.2011 19:11

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1203708)
Er ist sich keiner Schuld bewusst, weil er hier nicht zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden weiß.

Ich hab mir das jetzt bestimmt 5 mal durchgelesen und komme da immer wieder zum gleichen Schluss. Dem Mann ist nicht bewust das er Unrecht tut weil er glaubt, das dass was er tut richtig ist (was er ja auch selber so gesagt hat " es war grausam aber notwendig") und somit fehlt ihm das Unrechtsbewusstsein.

Egal, die Geschichte ist grausam genug und darüber sind wir uns wohl alle ausnahmslos einig.

cmosse 29.07.2011 19:47

Zitat:

Zitat von jqsch (Beitrag 1203563)
Für die Bilder aus Somalia bin ich richtig dankbar. Haben sie doch geholfen, dass die Hilfe anläuft. Über das erste schäbige deutsche Angebot vom 1 Million Euro habe ich mich nur geschämt. Und die Bilder haben dazu beigetragen, dass sehr schnell der gespendete Betrag aufgestockt worden ist.

Die somalischen Piraten bedrohen die internationale Schifffahrt und kapern neben Öltankern vor allem auch Containerschiffe mit Lebensmitteln, von deren Reedereien sie Lösegeld erpressen. Das ist einträglicher als selbst der Feldarbeit nachzugehen. Und genau wegen dieser somalischen Piraterie sind die Lebensmittelpreise für die somalische Bevölkerung um 20 bis 30 Prozent gestiegen, weil nur noch wenige Frachtschiffe bereit sind, die somalischen Häfen anzulaufen. Auch für das Welternährungsprogramm (WFP) wurde es zunehmend schwieriger, die Hilfsbedürftigen mit Nahrungsmitteln zu versorgen, weil immer weniger Schiffseigentümer bereit sind, ihre Containerschiffe in die Region fahren zu lassen. Die Somalier haben sich selbst den Ast abgesägt, auf dem sie sitzen. Mit Südsudan ist es bei der Hilfsbedürftigkeit nicht anders. Südsudan ist ein rohstoffreiches Land, hat mehrere Milliarden Barrel Erdöl. Die Förderungen aus den Ölfeldern könnte man auf dem Weltmarkt leicht für Lebensmittellieferungen eintauschen – wenn man wollte. Dummerweise macht Südsudan nun genau das, was die Hungerleider Kenia und Äthiopien seit Jahren machen: Das Land gibt nun erst einmal einen großen Teil der Öleinnahmen für Waffenlieferungen aus. die ganze Hilfsindustrie ist nichts anderes als eine Beruhigungspille für das ständige schlechte Gewissen von Europäern. Ausnahmslos alle großen Ankündigungen, den Hunger in Afrika endlich zu besiegen, sind in den letzten Jahrzehnten brutal gescheitert. Das liegt nicht etwa an den afrikanischen Bürgern. Und es liegt auch nicht an uns. Es liegt an miesen Machteliten in Afrika und auch hier bei uns. Die skrupellosen Politgangster kalkulieren knallhart unser schlechtes Gewissen ein. In Wahrheit geht es ihnen nur ums Geschäft. Den Rest sollen wir nun spenden. Und dann läuft der Rüstungshandel munter weiter.


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