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An sich ein guter Schnappschuss. Falls du mit dieser Art Bildern weiter machen willst, würde ich auf folgende Punkte achten, die bei dem gezeigten Bild noch unrund wirken:
Unterm Strich bleibt das Bild ein sehr schöner Schnappschuss, bei dem viel Auge mit im Spiel war. Bis zum Meisterwerk, wie es eingie hier vorschnell klassifizieren, wirst du aber noch eine ganze Menge mehr Bilder von der beinahe gleichen Stelle machen müssen. Ob dann die Bedingungen immer so passen werden, ist noch mal eine ganz andere Frage. Interessieren würde mich zudem, wie das Bild vor dem Beschnitt aussah. Wo hast du geschnitten? |
Zitat:
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Der Randbereich stammt doch aber vom Bug? Ist aber auch egal. Auf jeden Fall ist das Bild durch die Wellen gut gestaltet.
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Hallo Wolfgang,
schön grafisch, hier einen :top: Grüsse, Maik |
Vielen Dank!
Gruß Wolfgang |
Ich könnte mir vorstellen, dass Wolfgang in dem Moment nicht viel zeit hatte über den Bildaufbau und darüber ob er 100m nach rechts gehen soll. Solche Theoretischen Überlegungen sind wichtig und sicher unbedingt gut aber bei manchen Motiven bzw. Bilder sicher auch wie 6 Richte wenn's denn stimmt. Ich glaube kaum, dass es möglich ist das Bild noch einmal nach zu machen.
Gruß Oli |
Ich habe mir das Bild gerade noch einmal in PSE angesehen um die Kritikpunkte zu gewichten. Das Bild noch einmal zu machen, wird so gut wie ausgeschlossen sein. Eine fast Windstille, bedeckter Himmel, diffuses Licht und zwei Schiffchen, die sich auf dem Weg zur und aus der Schleuse begegnen.
Gerade ist es nicht, ist aber auch nicht möglich. Auf der Höhe steht man seitlich versetzt zu dem Aufnahmepunkt, etwa 50-100 Meter. Dazu muss ich, um nicht die Ufer des Flusses mit auf dem Bild zu haben, die Kamera nicht nur um 60° nach unten drehen sondern auch noch um etwa 30° aus der Horizontalen Position. All das lässt sich auch per EBV nicht korrigieren und ehrlich gesagt, will ich es auch nicht. Allein das gerade Ausrichten bringt die Schiffe schon zu nah an den Bildrand. Mehr zugeben konnte ich aber wegen des Ufers nicht. So muss (oder will) man halt mit dem Leben, was möglich ist. Den Beschnitt habe ich nach den auslaufenden Bugwellen gewählt. Nun hätte ich noch Hilfslinien einblenden können, um es perfekt zu machen. Aber ehrlich gesagt, so ein Perfektionist bin ich nicht. ;) Dennoch freue ich mich über alle Kommentare und Anregungen zu dem Bild. :top: Wolfgang |
Zitat:
Dennoch bietet gerade diese Art von Bildern noch Möglichkeiten. Ob man die erreichen kann, oder ob sie überhaupt umsetzbar sind, steht auf einem anderen Blatt. Aber ich persönlich würde mir notfalls über Jahre Gedanken machen wie ich das Bild einfangen kann, das an der gleichen Stelle noch möglich ist. Dabei würde dann eine Rolle spielen, ob ich die Ausgangsparameter so beeinflussen oder sogar ändern kann, dass bestimmte Einschränkungen wegfallen oder zumindest vorübergehend aufgehoben werden können. Das mag jetzt einigen als überzogen vorkommen, aber die mögen sich vor Augen halten, dass praktisch jedes Bild schon mal gemacht wurde und es genau die Feinheiten sind, die ein neues Bild von einem bereits gemachten unterscheiden. So könnte beispielsweise (wirklich nur als Beispiel) eine lange Stange, an der die Kamera via Fernauslöser hängt, schon eine veränderte Perspektive bringen - nur um eine von mehreren denkbaren Möglichkeiten aufzuzeigen. Ich glaube, ich schreib jetzt aber nichts mehr hier, denn About Schmidt hat ja schon eine ganze Menge Zufälle in seinem Bild vereinigt und da sind Perspektiven und Beschnitt, einschließlich eventueller Korrekturen am Rechner, nicht mehr wirklich wichtig, da für zukünftige Bilder eher unwahrscheinlich - man will ja nicht alt und grau über nur einem Bild werden, wenn man in der Zeit viele andere machen kann, oder doch? |
Halo Timm Kimm,
jetzt klingt das schon ganz anders! Sicher hast Du es beim ersten mal auch schon so gemeint, das unterstelle ich Dir. Aber es klang halt so abschätzig "Schnappschuß" "unrund" usw. das motiviert dann nicht unbedigt. Ansonsten hast Du sicher unbedingt recht mit den Punkten, die man wenn irgend möglich im Hinterkopf halten sollte und davon so viele irgend möglich beim Fotografieren umsetzt. Sehr begrüßen würde ichmal eine Sammlung solcher Punkte, also so etwas wie eine Checkliste mit Beispielen. Ich lese hier viele solcher Ratschläge/Tips, aber immer nur in dem Kontext weshalb dieses oder jenes Bild schlecht ist. Der Begriff checkliste ist evtl. sehr ungünstih von mir gewählt "Wissensdatenbank" ist ggf. besser. Gruß Oli |
Zunächst muss man sich von Gedanken die gut oder schlecht beinhalten komplett verabschieden. Es wäre natürlich möglich eine grundlegende Checkliste für Bilder herauszugeben und die sogar detailliert für die verschiedenen Motive aufzubereiten. Nur, wenn es so eine detaillierte Checkliste gäbe, würden alle Bilder noch deutlich uniformer wirken als heute schon. Gerade das Aufbrechen von "Vorschriften" kann das Bild erst ausmachen. Nur lässt sich das eben nicht verallgemeinern, sondern immer nur im jeweiligen Kontext nachvollziehen.
Um noch mal auf obiges Bild zurückzukommen, für das About Schmidt schreibt er habe die Kamera in zwei Ebenen verschwenken müssen und könne es in der Bildbearbeitung nicht mehr korrigieren, hätte man tausend Vorabtipps geben können und das Bild wäre nie aufgenommen worden, weil es zu viele Einwände laut definierter Checkliste gegeben hätte - ein Tipp hab ich allerdings noch wie man die Perspektive sinnvoll in den Griff bekommen kann: ein Tilt-/Shift-Objektiv oder Lensbaby. Die Checkliste muss demnach immer auch die Möglichkeiten des Fotografen (Wissen), des Standortes, der Ausrüstung, der Umgebungsbedingungen, der ... - genau hier sitzt das Problem. Je mehr Kritierien in eine Checkliste aufgenommen werden, desto unbrauchbarer wird sie, weil die Abarbeitung der Punkte länger dauert, als das Schießen des Fotos. Man muss die Punkte eben nach und nach durch Erfahrung in den Kopf bekommen, um dann ggf. aus dem Bauch heraus - nein, nach reichlich Überlegung natürlich - zu wissen, was in der akutellen Situation zum best mögliche Ergebnis führt. Dem Ergebnis, das der Situation geschuldet ist. Natürlich kann man die Situation auch ins Studio verlegen, dann lassen sich alle Paramter vorab durchplanen und fehlende nachträglich per PS einbauen. Natürlich lässt sich seine Ceckliste auch vereinfachen und dann nur mit Begriffen wie Drittelteilung, Symmetrie, nicht in der Mittagssonne, usw. füllen, aber auch hier braucht es Unterfütterung mit eigenen Erfahrungen, um das zu verstehen. Wenn es einen Markt gäbe für: "Was muss ich für ein gelungenes Foto berücksichtigen?", ich wäre bereit ein entsprechendes Buch zu schreiben. - So ganz nebenbei wird man in der Malerei bei solchen Themen durchaus fündig. |
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