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Zitat von turboengine
(Beitrag 2256162)
01. Der Beitrag zeigt sehr schön wieviel Ersatzreligion schon in dem Thema drin ist [...].
02. Da wurde aber bravourös die Tatsache umschifft, dass ein Europäisches Energiesystem, das nur auf Windkraft und Solarenergie beruht, wegen der fehlenden Speicher nicht funktionieren kann.
03. Windenergie ist OK als Teil eines resilienten Energiesystems.
04. Aber der hier propagierte Ansatz, dass Wind alleine uns aus der Energiekrise hilft ist dummerweise falsch.
05. Wir müssen soviel fossile Energie wie nur möglich einsparen - aber auf wirtschaftlich sinnvolle Art.
06. Und Strom ist auch nur ein kleiner Teil der Energieversorgung es wird aber so getan, dass Windenergie der Problemlöser ist.
07. Und schön sind die Dinger halt einfach nicht.
08. Auch aufgrund dessen gegen Windenergie in landschaftlich schönen Gebieten zu sein ist m.E. legitim.
09. Für diese „Last Generation“-Leute habe ich nur Verachtung übrig. M. E. gehören die ins Gefängnis - und zwar schnell. Geldstrafen refinanzieren die durch ein Gönnernetzwerk, die sind wirkungslos. Und auf Nötigung und fahlässige Körperverletzungen stehen Gefängnisstrafen. Es gibt keinen Grund die nicht auch auszuurteilen. Gesetze gelten für alle - ansonsten könnten wir auch wieder Hexenverbrennungen zulassen.
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Zur besseren Übersicht meiner Kommentierung, habe ich die einzelnen Aussagen nummeriert:
zu 01: ich sehe hier keinen religiösen Beitrag. Es geht in dem Bericht, darum wie sehr der Windkraftausbau von der fossilen Lobby behindert wird, sich einige Menschen bewusst oder unbewusst vor dessen Karren spannen lassen und sich andere um eine weiterhin lebenswerte Umwelt sorgen. Hast Du den Bericht vollständig und bis zum Ende angeschaut?
zu 02: darum ging es in dem Bericht nicht. Aber ja, im Kern stimmt diese Aussage.
zu 03: Resilient bedeutet hier was? Schwerfällige Großkraftwerke für deren Effizienz Windräder angehalten werden müssen? Widerstandsfähigkeit in Bezug auf Speicherung von Energie und ein gut ausgebautes Stromnetz schon eher.
zu 04: das wurde hier so nicht propagiert. Es hieß, dass Windkraft mit Abstand der wichtigste regenerative Stromerzeuger ist. Und nochmal, es ging nicht um Speicherung.
zu 05: Schöner Ansatz, leider eine politische Platitüde. Was soll denn das heißen? Konkretes Beispiel: mein Arbeitgeber hat dieses Jahr am Standort in Konstanz aufgrund der steigenden Gaspreise überlegt, wo man sparen kann. Alleine durch das Absenken der Vorlauftemperatur der Heizanlage wurden 70% Gas in den letzten 6 Monaten eingespart. Die einzige Investition dazu war, dass sich der neue Leiter der Haustechnik selbige angeschaut und an ein paar Reglern gedreht hat. Schöne Sache. Und das jetzt, jetzt wo der Kostendruck da ist. Die 20 oder 30 Jahre davor, in welchen auch schon über den Klimawandel gesprochen wurde, hat's keine Sau interessiert. Wirtschaftlich sinnvoll? 100%ig. Die Motivation? Der Geldbeutel. Fragen?
zu 06: das stimmt und ja, der Fokus liegt derzeit auf Windkraft, weil hier die Hürden am höchsten sind (siehe Beitrag) und ebenso die Stromerzeugung.
zu 07: aus fotografischer und landschaftlicher Sicht stimmt das. Andererseits ist so ein Braunkohletagebau auch keine Augenweide. Der Vorteil liegt optisch in der punktuellen Veränderung der Landschaft. Übrigens haben wir uns auch mit Strommasten abgefunden. Erdkabel wären schon auch schön, sind halt aber 5x so teuer.
zu 08: ja und aber auch Definitionssache
zu 09: zusätzlich zu dem was Steve geschrieben hat, meine ich, dass der mediale Rummel zum Thema wieder mal leider zum Mitfeiern einlädt. Dass jährlich 10tausende Hitzetote, Milliarden an Tieren durch Waldbrände und sonstige Schäden, wie abgebrannte Wohnhäuser zu beklagen sind, das dringt nicht so durch, weil die Zahlen so hoch und damit so unbegreifbar werden. Und jetzt wird wegen 1 Menschen der Protest gegen den Klimawandel in Frage gestellt? Es tut mir leid, dass dieser eine Mensch nicht gerettet werden konnte. Aber wer trauert und wer echauffiert sich über die anderen?
Und ja, würde ich im Stau stehen, weil sich da n paar Leute auf die Straße kleben, wäre ich auch sauer. Aber als direkt Betroffene(r) ist der Blickwinkel immer ein anderer und meistens auch eingeschränkt.
Grüße
Steffen