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turboengine 14.02.2022 18:56

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2226279)
Greenflation

Auch hier:

Zitat:

Die Baukosten steigen rasant, gleichzeitig wachsen die Anforderungen an den Klimaschutz. Die ehrgeizigen Neubauziele der Regierung sind so nicht zu erreichen. Experten warnen vor einem drohenden Fiasko am Wohnungsmarkt.
https://www.welt.de/finanzen/immobil...-zu-enden.html

steve.hatton 15.02.2022 00:06

Natürlich kann der Wohnungsbau so wie wir ihn betreiben nicht die Probleme lösen die wir - seit Jahren - haben.

Es gibt keine allgemeine Wohnungsnot, sondern eine Wohnraumnot in unteren Preissegmenten.

Wenn aber die energetischen Anforderungen im Bausektor so hochgefahren werden dass sich die Preise mehr als verdoppeln, wird das nichts mit "günstigem Wohnraum".
Zudem wird zu wenig Bauland ausgewiesen und auch die Bebauung oft eingeschränkt - in Augsburg sind kaum mehr als 4 Vollgeschosse realisierbar - bei 6 Vollgeschossen bin ich noch lange nicht im "Hochhaus"-Segment mit komplett anderen Vorschriften und damit Kosten, aber ich hätte nahezu 30% mehr Wohnraum pro verbrauchter (versiegelter) Fläche....hier muss man den Grünen leider recht geben, wenn Sie weniger Baugebiete für Einfamiliennhäuser fordern, da hier der Flächenverbrauch am höchsten ist.

Das Beispiel einer Wohnanlage in Augsburg die vor 5 Jahren geplant und vor ca. 3 Jahren errichtet wurde, zeigt die Problematik des "günstigen Wohnraums" sehr deutlich:
Reine Baukosten (sehr seriös kalkuliert) ca. 2.300 € / qm
Am Ende waren es dann doch 2.850 € / qm, (DAS SIND FAST 25% !) jetzt rechnen wir moderat geschätzte 1.000 € Bodenanteil (die wirklichen Grundstückskosten wollte der Initiator nicht nennen :-)) dazu, sind wir bei 3.850 €. Plus Grunderwerbsteuer, Notar und Architektenhonorar ergeben sich schon ca. 4.570 €!
Will der Initiator, der das Objekt also selbst entwickelt und betreibt nun 3% Rendite, also sozusagen nur den Inflationsausgleich, benötigt er eine Netto-Miete von 12,70 € pro qm zzgl Stellplatzmiete.

Das ist noch sehr überschaubar für einen hochmodernen Bau.

Aber das ist nicht der Normalfall, sondern das Beispiel einer "Privatinvestition", also kein Verkauf einer Neubauanlage an Investoren oder Eigennutzer. Hierbei würden noch ca. 6 % für Vertrieb & Werbung, ca. 15% Marge für den Erbauer/Bauträger/Initiator (er soll ja auch 5 Jahre Gewährleistung sichern) drauf kommen, plus erneut 6% GrESt & Notar.
(Der Staat hat übrigens damit schon 19% aus den Baukosten iHv 2.850 € und dem Architektenhonorar plus 3,5% Grunderwerbsteuer aus dem Grundstücksankauf und nochmals 3,5% aus dem Verkauf an Investor/en oder Eigennutzer eingenommen - also schon ein VIERTEL DER KOSTEN VERURSACHT! - Da wird das Maklerbashing mancher Politiker schon eine absurde Nummer)

Wir sind also nun bei ca. 6.000 € pro qm Wohnfläche zzgl. je Wohnung 2 TG-Stellplätze (á 20-35T€)
Somit wäre die Anforderung an eine Rendite von nur 3% nur mit einer Kalt-Miete i.H.v. 16,70 € / qm zu erreichen - also für eine 80qm 3 ZKB-Wohnung 1.337 € zzgl. ca. 300€/qm NK+HK.....plus Kfz-Stpl.
Grundsätzlich sollte ein Mieter maximal 30% seines Nettoeinkommens für die Miete aufwenden, damit dies langfristig "gut geht".
Sprich er sollte, diesem Rechenbeispiel folgend mindestens 4.911 € netto vedienen.
Da wird die Luft schon dünner....und wir reden nicht von München, sondern von Augsburg - einer "Arbeiterstadt" mit 25.000 € Haushaltseinkommen pro Kopf - sprich an 60. Stelle in Deutschland! Wohnungen somit nur noch für "Reiche" ?

Aktuell liegen Neubauverkaufspreise auch schon mal gerne über 7.000 € / qm !

Ein Witz am Rande: Für eine Elektrifizierung einiger Stellplätze in der Tiefgarage wollte der Energieversorger nicht einfach eine höhere Anschlusskapazität, was möglich gewesen wäre - nein, man forderte einen separaten zusätzlichen Hausanschluss für einen nicht unerheblichen Preis.

Die oben genannten Preise sind vor den massiven Preissteigerungen der letzten 2 Jahre ermittelt - also kalkuliert gerne noch mal mind 30% oden drauf.

Das wird so nichts mit der Wohnbauoffensive....

Wie wär es wenn der Staat das VIERTEL das er am Anfang schon als Steuern eingezogen hat in Teilen an die Käufer ausschüttet: also 20% Eigenkapital zB für Eigennutzer zur Verfügung stellt oder an Investoren die zB 10 oder mehr Jahre eine "Kostenmiete" sicherstellen - man müsste dann nur sicherstellen, dass dies Bauträger/Entwickler die nicht als neue Goldgrube sehen - wie einst die 50% SonderAfa in den neuen Bundesländern, die oft einfach auf die Preise aufgeschlagen wurde.

frame 15.02.2022 10:11

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2234481)
Natürlich kann der Wohnungsbau so wie wir ihn betreiben nicht die Probleme lösen die wir - seit Jahren - haben.

Es gibt keine allgemeine Wohnungsnot, sondern eine Wohnraumnot in unteren Preissegmenten.

Auch wenn es wehtut und selbst die Grünen nicht wagen es ihrer Klientel zu sagen: Die Deutschen leben auf zuviel Raum. Das kostet selbstverständlich auch Energie zum Bauen und Heizen und ist schädlich für das Klima.

Niemand in New York oder Paris oder London würde verlangen dass eine Durchschnittsverdiener dreiköpfige Familie mitten in der Stadt auf 100qm wohnen kann. Bei uns ist es ein Skandal dass das in Berlin nicht geht.

steve.hatton 15.02.2022 10:42

Auch ein Aspekt.

Früher hat die normale Familie mit 2 Kindern, manchmal auch noch mit der Oma auch im Siedlerhäuschen mit 70-90qm gelebt - da war halt das Bad noch im Keller :-))

Wie so oft im Leben ist ein Problem seltenst monocausal!

steve.hatton 15.02.2022 21:17

Wenn man diesen Beitrag anhört, wird einem klar warum turboengine ab und zu "etwas ungehalten" ist:cool::cool::cool:

https://www.sueddeutsche.de/wissen/k...land-1.5515774

Viele nette Thesen, aber genau zum Hauptproblem - Speicher - wenig erkenntnisreiches, aber bei dem Titel "Wie die Energiewende gelingen kann" erwartet der Lesen oder Zuhörer ja keine Antworten....:crazy::crazy::crazy:

Leider fällt das im Journalismus immer mehr auf, dass reisserische Titel mit dem Inhalt des folgenden Beitrags wenig bis gar nichts gemein haben. Ein Armutszeugnis.

turboengine 15.02.2022 22:01

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2234546)
Ein Armutszeugnis.

Naja, für die Alpenprawda ist das jetzt noch ein überraschend ehrlicher Beitrag.
Das Schlussfazit ist allerdings falsch. Es besteht nicht die Spur einer Chance bis zum Jahr 2030 auf 85% Nutzung erneuerbarer Energie zu kommen - geschweige denn 85% Produktion in Deutschland. Dafür sind die Stromtrassen zu spät dran und es gibt Probleme z.B. mit der Fernwärme. Heizkraftwerke funktionieren nicht mit Sonne - insbesondere im Winter.

steve.hatton 16.02.2022 00:15

Vielleicht meinte Sie bis dahin seien 85% der Genehmigungsverfahren halbswegs abgeschlossen...

Oder es bürgert sich ein á la Musk mit Teil-/Vorab-Genehmigungen" einfach loszupreschen.

berlac 16.02.2022 08:22

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2234549)
Heizkraftwerke funktionieren nicht mit Sonne - insbesondere im Winter.

Das ist ja mal eine Erkenntnis. Wahnsinn, dass das außer Dir noch niemanden aufgefallen ist.

ha_ru 16.02.2022 10:27

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2234549)
Das Schlussfazit ist allerdings falsch. Es besteht nicht die Spur einer Chance bis zum Jahr 2030 auf 85% Nutzung erneuerbarer Energie zu kommen - geschweige denn 85% Produktion in Deutschland. Dafür sind die Stromtrassen zu spät dran und es gibt Probleme z.B. mit der Fernwärme. Heizkraftwerke funktionieren nicht mit Sonne - insbesondere im Winter.

In meinem Bekanntenkreis setzt sich dank ein paar "Spinner" die es vorgemacht haben die Erkenntnis durch, dass wir auch unsere alten Häuser mit relativ wenig Aufwand zu PlusEnergie-Häusern aufrüsten können. Selbst im Winter ist eine relativ hohe Autarkiequote möglich. Spitzen an Wärmebedarf werden über kleine Pelletsöfen oder Holzöfen abgedeckt (bei uns gibt es beides lokal verfügbar, Feinstaub ist beherrschbar). Der Schlüssel liegt darin möglichst viel PV-Leistung zu verbauen.

Zukünftig wird es möglich sein in kleinen Anlagen Wasserstoff zu erzeugen und zu speichern, die ersten Anlagen gibt es schon (Lavo Green Energy Storage System mit 40 kWh). Die fehlende Effizienz relativiert sich durch Wegfall von Leitungsverlusten usw. Mal sehen wo wir da in 10 Jahren stehen.

Das ganze ist derzeit nicht wirtschaftlich, solange Strom und fossile Brennstoffe nicht noch teurer werden, aber über die Laufzeit der Technik macht es keinen großen Unterschied. Unsinnige Regeln zur PV-Einspeisung machen Klimmzüge notwendig (2-3 unabhängige PV-Anlagen in verschiedenen Jahren installiert statt eine große Anlage, halblegale Nachrüstung von PV-Modulen, technisch einfache Erweiterungen würden zum Verlust der Einspeisevergütung führen...). Die meisten Installateure bieten solche passgenau entwickelten Lösungen nicht an, die geförderten Alternativen von der Stange bieten mehr Marge bei weniger Planungsaufwand und Risiko.

85% aus regenerativen Energiequellen bis 2030 halte ich auch für nicht realistisch, vor allem weil der Wille dazu in der Breite fehlt.

Da muss noch bei vielen ein Umdenken stattfinden. Es wird nicht die Standardlösung geben. Noch stellen zu viele Lobbyisten das Wohlergehen ihrer Branche über den ökölogisch und ökonomisch besten Mix.

turboengine 16.02.2022 16:32

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2234568)
Das ist ja mal eine Erkenntnis. Wahnsinn, dass das außer Dir noch niemanden aufgefallen ist.

„Sind Sie dafür, dass der Block 2 (Steinkohlekraftwerk) des Heizkraftwerks Nord bis spätestens 31. Dezember 2022 stillgelegt wird? – JA oder NEIN.“

Ein Bürgerentscheid 2017 in München wollte das Kohlekraftwerk Nord bis 2022 abschalten lassen. Dummerweise hängt die Fernwärme dran und die BNetzA hält die Wärme- und Stromproduktion für systemrelevant und hat die Abschaltung untersagt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bürger...der_Steinkohle

Eigentlich hätte man den Bürgerentscheid wegen groben Unfugs stoppen müssen. Aber jetzt soll auf Erdgas umgerüstet werden mit dem Versprechen so bald als möglich auf „Grünen Wasserstoff“ zu setzen. Wasserstoff zum Heizen herzunehmen ist energetisch heller Wahnsinn - wie Schweine mit handdekorierten Lachsbrötchen zu füttern die in der grossen Pause der Staatsoper beim Käfer gekauft werden. Dagegen war die DDR hocheffizient und wir wissen wie das ausging.

Aber den *** in seinem Lauf /
Hält weder Ochs noch Esel auf.

Die SWM schreiben:
Zitat:

Die maximale Fernwärmeleistung der Gesamtanlage beträgt 900 MW, die elektrische Leistung liegt bei ca. 410 MW. Die elektrische Energie wird über eine 110-kV-Schaltanlage in das städtische Versorgungsnetz geleitet. Die ausgekoppelte Fernwärme versorgt die Heißwassernetze Nord und Freimann sowie das Dampfnetz Innenstadt.
Die Zukunft des Standorts in Unterführung wird in absehbarer Zeit eine erneuerbare sein: Möglich sind neben dem Einsatz von Wasserstoff auch die Nutzung von Geothermie sowie der Betrieb von Wärmespeichern.
https://www.swm.de/energiewende/kraft-waerme-kopplung

900 MW aus Geothermie und Wasserstoff?
Die Botschaft hör ich wohl /
Allein mir fehlt der Glaube.

Es gab schon in den 0er Jahren Pläne bei den SWM, das Kohlekraftwerk gegen ein hocheffizientes GuD mit Wärmeauskopplung abzulösen - aber da war Gas im Rathaus bäh. Was die SWM nicht davon abhalten hat in ein norwegisches Gasfeld zu investieren.

Ditmar 16.02.2022 17:53

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2234489)
… Bei uns ist es ein Skandal dass das in Berlin nicht geht.

Es geht schon, allerdings nur mit viel Geduld.

steve.hatton 17.02.2022 14:05

Mal was positives zur Energieversorgung in D:

https://www.theguardian.com/uk-news/...avoc-across-uk

Bei uns sind Stromausfälle eher seltenst zu beklagen.

Nett:

If there was any light relief in the storm warnings it was in the names. David Baddiel tweeted: “I’m not convinced that a storm called Dudley, or indeed one called Eunice, presage a sense of devastation. I think they presage a sense that these storms might offer you a nice cup of tea.”

Porty 17.02.2022 17:49

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2234736)
Bei uns sind Stromausfälle eher seltenst zu beklagen.

Doch, das kriegen wir hier auch hin:
https://web.de/magazine/panorama/stu...alten-36614818


Und für alle, die behaupten, dass nur Prepper an einen Blackout glauben und den braven Bürger nur Angst machen wollen: Das Gegenteil hat es inzwischen bis in die Tagesschau gebracht:


https://www.tagesschau.de/wirtschaft...g-gdv-101.html

steve.hatton 17.02.2022 18:50

Ja, schon aber nicht in der Häufigkeit....

Gepard 20.02.2022 17:04

Da wird die Energiewende ja ordentlich voran kommen:
https://www.zeit.de/2022/08/kohleind...b-global-de-DE

turboengine 21.02.2022 14:12

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2235003)
Da wird die Energiewende ja ordentlich voran kommen

nun ja:

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2234032)
Ob sie in Deutschland oder in China laufen ist dem Klima egal.
China freut sich über weniger Konkurrenz beim Kohleeinkauf und Russland verkauft gerne sein Erdgas um damit sein Militär zu finanzieren. Gleichzeitig fahren sie die heimische Kohleförderung hoch.

https://www.welt.de/wirtschaft/artic...z-dagegen.html

Die Naivität mit der hier argumentiert wird ist schon erstaunlich. Die Welt endet nicht an der deutschen Grenze.

China macht zunächst das was China mächtig macht. Abhängigkeit von russischem Erdgas gehört nicht dazu. Erdgas ist derzeit so teuer, dass Gaskraftwerke schlicht nicht wirtschaftlich sind. Der "Fuel Switch Preis für CO2 Zertifikate in der EU ist derzeit etwa 180 EUR/t. Daher läuft in Europa alles an Kohlekraftwerken was nur geht und Gas ist nur Lückenfüller bzw. wird fürs Heizen benutzt.

Zwar leeren sich dadurch die Gasspeicher auch langsamer als sonst und wegen des milden, windigen Wetters. Die Speicherstände sind nun wieder im unteren Band der letzten fünf Jahre und nicht mehr weit drunter. Dennoch bleibt Gas superteuer.

tempus fugit 21.02.2022 14:57

Soll abgewürgt werden!
Mehr Kohle, mehr billiges Gas und billige Energie.
Das sind deutsche Interessen, welche gewahrt werden sollen.
Es ist erbärmlich, dass man in diesem Sozialstaat nun den Leuten bei den Heizkosten Zuschüsse geben muss, damit diesen heizen können.
Das Land geht doch echt den Bach runter.

turboengine 21.02.2022 15:03

Zitat:

Zitat von tempus fugit (Beitrag 2235102)
Das Land geht doch echt den Bach runter.

Durch die Energiewende ist man auf Wohl und Wehe auf russisches Erdgas angewiesen und ist somit erpressbar. Das dröhnende Schweigen des Bundeskanzlers wird im Ausland ja nur noch mit Kopfschütteln registriert.

https://www.t-online.de/nachrichten/...af-scholz.html

Die Niederlande helfen nun der Ukraine. Auch die Haltung von Ministerpräsidentin Schwesig ist voll auf "Schröder-Linie". Mit einem ausgewogenerem Energiemix wäre das nicht so verzweifelt.
Cui bono?

steve.hatton 21.02.2022 15:35

Cui bono - das gilt immer.

Auch für die USA.

Mit Waffen hilf man der Ukraine nicht, sondern mit einer Einstufung als neutrales Land.
(Mit Waffen wird immer eine Bedrohung des russ. Bevölkerungsanteils im Donbas bestehen - damit eine offene Tür für Putin.

BTW: Wg deer Annexion der Krim heißt es G7 statt G8, wegen der Irakkriege wurde die USA nirgends ausgeschlossen....Colin Powell hatte die wahrhaftigen Gründe vor der UNO dargelegt, oder ?

Danke dass es Schröder gibt, sage ich da nur....

turboengine 21.02.2022 15:49

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2235104)
wegen der Irakkriege wurde die USA nirgends ausgeschlossen..

Dünnes Eis! Hitlerdeutschland nach dem Einmarsch ins Sudetenland auch nicht. Relativieren und aufwiegen hilft in der Situation nicht. Das rechtfertigt höchstens das eigene Nichtstun.

Oder willst Du sagen dass da ein Präventivkrieg im Gange ist um den Diktator Wolodymyr Selenskyj zu stürzen?

steve.hatton 21.02.2022 16:05

Ich wollte nicht relativieren, nur zu Bedenken geben, dass nicht immer die Sichtweise "über dem Teich" die allheilsbringende ist !

Man lernt vieles verstehen, wenn man den Blickwinkel ändert.

Klitschkos Kissen Tirade wird ihm im Lande Zuspruch bringen, aber sie ist der Sache nicht dienlich.

Ich denke für Europa wäre er hilfreicher Russlandd als Partner zu sehen und die Ukraine in einen neutralen Staat zu wandeln.

Aber wir wollen nicht zu politisch werden - die Situation ist brandgefährlich und alleine der CO2-Abdruck der Manöver beider Seiten ist wahrscheinlich höher, als das was wir im Jahr in D mit noch so hohen Anstrengungen potentiell einsparen können - was braucht so ein Panzer auf 100km ?

turboengine 21.02.2022 16:35

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2235112)
was braucht so ein Panzer auf 100km ?

Innerorts? oder bei konstant 60 km/h? :D

Ein russischer T90 wird im Drittelmix so 400-500l Diesel /100 km brauchen und hat sehr schlechte Feinstaubwerte. In die Stuttgarter Innenstadt darf der also eh nicht rein.

Ein deutscher Puma ist da spritsparender. Und ich rechne fest mit einer Plug-In Hybridversion für den klimafreundlichen Verteidigungsfall. Wäre noch das Thema Ladeinfrastruktur und klimafreundlicher Strom zu klären bzw. ob mit der EC-Karte bezahlt werden kann. Oder man fährt halt zu IKEA zum Panzer-Nachladen.

steve.hatton 21.02.2022 16:42

Wollte nicht Porsche schon im WWII einen elektrischen Tiger (o.ä.) bauen oder hat das sogar getan....

turboengine 21.02.2022 17:17

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2235121)
Wollte nicht Porsche schon im WWII einen elektrischen Tiger (o.ä.) bauen oder hat das sogar getan....

Das war der 188t schwere Panzerkampfwagen VIII Maus mit Hybridantrieb.
https://en.wikipedia.org/wiki/Panzer_VIII_Maus
Es wurden aber nur zwei Prototypen produziert - vermutlich hat er keine Abgasplakette bekommen.

Im Aufmarschgebiet Belgorod fahren die Russen viel umweltfreundlicheres Gerät auf. Da sehe ich moderne Radpanzer.

https://twitter.com/i/status/1495061583571079174

Die werden vor allem mit einem grossen "Z" und einer Markierung mit drei Punkten versehen (ist vermutlich wie die grüne Plakette in Deutschland) um sie von den nicht abgasoptimierten ukrainischen Gefährten beim versehentlichen Grenzübertritt unterscheiden zu können.

kk7 21.02.2022 19:25

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235118)
Ein russischer T90 wird im Drittelmix so 400-500l Diesel /100 km brauchen und hat sehr schlechte Feinstaubwerte. In die Stuttgarter Innenstadt darf der also eh nicht rein.

Man sollte in der Ukraine eine Umweltzone einrichten :crazy::mrgreen:

guenter_w 21.02.2022 20:08

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235125)
Das war der 188t schwere Panzerkampfwagen VIII Maus.

Dieser "Super-Porsche" würde heute als Hybrid bezeichent werden. Der Dieselmotor liefert Energie für den Elektroantrieb. Die 188 Tonnen waren aber ein bisschen viel Gewicht, insofern der wahrhaftige Vorläufer für die E-SUV von heute.

berlac 21.02.2022 21:30

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2235112)
Ich denke für Europa wäre er hilfreicher Russlandd als Partner zu sehen und die Ukraine in einen neutralen Staat zu wandeln.

Du hast auch eine Partnerin die Dir droht und Du bist gerne mit ihr zusammen?

Russland empfiehlt sich nun gerade wirklich nicht als Partner. Ganz im Gegenteil, alles was man aus dem Verhalten Russlands ableiten kann ist, möglichst jegliche Beziehungen auf ein Minimum zurück zu fahren.

steve.hatton 21.02.2022 21:36

Wo droht Russland der EU ?

berlac 21.02.2022 21:47

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2235155)
Wo droht Russland der EU ?

Na gut: Du hast eine Partnerin die Deine Nachbarn bedroht, insbesondere die Schwächeren und sich auch gerne mal einen Teil deren Grundstücks einverleibt, bestimmen will was diese Nachbarn tun und findest das ganz normal?

turboengine 21.02.2022 22:54

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2235155)
Wo droht Russland der EU ?

Manchmal frage ich mich wirklich ob meine Wahrnehmung gestört ist oder wir auf unterschiedlichen Planeten leben...
https://taz.de/Friedensbewegungen-un...aine/!5836365/
Der Test strategischer Nuklearraketen und deren Stationierung in Weissrussland vielleicht? Frag' doch mal in Polen nach, was die von der dauerhaften Verlegung russischer Truppen in Weissrussland halten. Deutschland und die EU hat da derartig an Ansehen verloren, das ist richtig traurig. Und ich spreche da nicht von den Parteigängern von Kaczyński, sondern von ganz normalen Leuten. Die Sonntagsreden über Europa sind wohlfeil, wenn keine Taten folgen.

steve.hatton 21.02.2022 23:07

Also:
Du verkaufst Deinem Nachbarn einen Teil Deines Grundstück zu einem sehr geringen Preis, weil er nur ein kleines Häuschen drauf bauen darf. Daneben wiederum ist ein riesige lauter Betrieb. Er schafft es eine Nutzungsänderung durchzusetzen und der laute Betrieb wird bis zu Deinem Gartenzaun erweitert - trotz anderer "mündlicher" oder sgar chriftlicher Absprachen, die aber nicht Bestandteils des notariellen Vertrags sind(!).
(Oder er schafft es dort ein Hochhaus statt eines eingeschossigen Hauses genehmigen zu lassen - Dein Haus wird damit plötzlich ab mittags im Schatten stehen)

Wäre das in Ordnung? Fühlst Du Dich dann noch wohl in Deinem Haus ?

Jetzt kann man argumentieren, dumm wenn man keine Besserungsklausel (Nachschussklausel) im Kaufvertrag vereinbart hat......die mündlichen Absprachen oder schriftliche Randnotizen helfen hier wenig.

Rürdest Du eine Rückabwicklung anstreben ?
Würdest Du hierfür alle in Deiner Macht stehenden Mittel nutzen ?

Disclaimer: Keiner der Hauptbeteiligten ist m.E. besonders besonders vertrauenswürdig und handelt ohne massive Eigeninteressen.

turboengine 21.02.2022 23:13

Der nächste Bürokratenwahnsinn aus Brüssel:
https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-17822922.html
Weltverbesserung durch Bürokratie. Als ob man keine anderen Sorgen hätte.

Crimson 21.02.2022 23:16

@steve: manchmal gibt es Vergleiche, die es nicht mal ansatzweise schaffen können, zu hinken :shock:

turboengine 21.02.2022 23:21

Zitat:

Zitat von Crimson (Beitrag 2235169)
manchmal gibt es Vergleiche, die es nicht mal ansatzweise schaffen können, zu hinken :shock:

Ja, da kann man schon vom Glauben abfallen.

berlac 22.02.2022 08:27

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235168)
Der nächste Bürokratenwahnsinn aus Brüssel:
https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-17822922.html
Weltverbesserung durch Bürokratie. Als ob man keine anderen Sorgen hätte.

Ich sehe so etwas durchaus auch kritisch. Die Ziele wären vielleicht gut, aber ob es wirklich etwas bringt.....

Wenn ich Deine Aussagen hier so lese, scheinst du ja aber eher der Anhänger von "Der Markt regelt alles" oder "Der Markt sollte alles regeln" zu sein. Ich glaube wir wissen, dass dem nicht so ist.

Daher stellt sich die Frage schon:
- Menschenrechtsverletzungen einfach ignorieren und trotzdem munter Geschäfte machen? Wobei das ja eigentlich der Status quo ist.
- Umweltzerstörungen einfach so in Kauf nehmen? Geschäfte gehen immer vor? Und wie Du ja schon selbst geschrieben hast macht es wenig Sinn, hier (Deutschland und EU) hohe Umweltstandards und Klimaziele durchsetzen zu wollen, wenn der Rest der Welt nicht mitmacht.

Dein Lösungsvorschlag?

frame 22.02.2022 09:31

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2235154)
Russland empfiehlt sich nun gerade wirklich nicht als Partner. Ganz im Gegenteil, alles was man aus dem Verhalten Russlands ableiten kann ist, möglichst jegliche Beziehungen auf ein Minimum zurück zu fahren.

Das ist lustig weil uns ja immer verkauft wird dass der Grund für den Frieden in Europa die EU ist und die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit. Warum ist wirtschaftliche Zusammenarbeit einmal ein Friedensgarant und einmal das Gegenteil?

Wenn z.B. Nordstream 2 in Betrieb wäre und den Russen
viel Geld bringen würde hätte man ein Druckmittel damit sie abzustellen und das Gas woanders zu kaufen. Aber da es sowieso unwahrscheinlich ist dass sie überhaupt in Betrieb geht ist es egal.

turboengine 22.02.2022 10:25

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2235178)
Ich sehe so etwas durchaus auch kritisch. Die Ziele wären vielleicht gut, aber ob es wirklich etwas bringt.....

Es wird sicher schlechter werden, da mehr Bürokratie wegen der Skaleneffekte stets Grossbetriebe bevorzugt und Mittelständler verlieren. Es bringt etwas für Fachleute in Regulierung in der Privatwirtschaft (ich bin so einer...) und für den Aufbau eines zusätzlichen Behördenapparats.
Daher der Aufschrei aus den mittelständischen Betrieben. Es ist nicht so, dass diese grundsätzlich gerne Vorprodukte ethisch fragwürdiger Herkunft verwenden wollen.

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2235178)
Wenn ich Deine Aussagen hier so lese, scheinst du ja aber eher der Anhänger von "Der Markt regelt alles" oder "Der Markt sollte alles regeln" zu sein.

"Der Markt regelt alles"

wenn man das googelt...
https://www.google.com/search?q=der+...hrome&ie=UTF-8
...erhält man nicht einen link auf liberale Denker und deren Zitate sondern auf einen Anti-FDP Beitrag von extra-3 der vom NDR kurz vor den Bundestagswahlen ausgestrahlt wurde, und wo die FDP mit Viren und Kakerlaken in einen Zusammenhang gestellt wird.
https://www.ndr.de/fernsehen/sendung...xtra19988.html
Zitat:

Nach der Klimakatastrophe wird es drei Dinge geben, die überleben: Viren, Kakerlaken und der ungebrochene Optimismus der FDP, dass der Markt schon alles regelt.
Nein, der Markt regelt nicht alles. Das ist eine Talkshow-Plattitüde. Im Gegenteil - der Markt braucht Regeln um überhaupt funktionieren zu können. Vernünftige Regulierung, die allen Markteilnehmern gleich Chancen gibt ist hilfreich - auch für die Entwicklung der Märkte. Daher legen die Marktteilnehmer selbst und der Gesetzgeber Regeln fest, die hin und wieder auch natürlichen Marktmechnismen widersprechen. Dann entwickeln sich "Graumärkte" und "Schwarzmärkte".

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2235178)
Ich glaube wir wissen, dass dem nicht so ist.

Ja, dem ist nicht so. Denn es ist kein liberaler Glaubensgrundsatz sonder ein unterschobener von de o.g. Kreisen zum Zwecke der Diffamierung.

Es ist eigentlich eine simple Idee, die auch schon die katholische Kirche zum Geldverdienen benutzt hat: Erst einmal alle unter Generalverdacht stellen, aus dem man sich dann freikaufen kann. Die Befreiung von der Erbsünde durch Taufe (und darauf folgende "Mitgliedsbeiträge" und Ablasshandel funktioniert genau so. Genauso agiert man bei der angeblichen Klimakatastrophe - die nur Viren, Kakerlaken und böse liberale Ideen überleben können. Es droht die Apokalypse von der man sich mit grünen Zertifikaten freikaufen kann. Und nun wird dies auf weitere vermeintlich "ethische Aspekte" erweitert indem man weitere Regeln, Siegel und Zertifikate einführt.
:crazy:

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2235178)
- Menschenrechtsverletzungen einfach ignorieren und trotzdem munter Geschäfte machen? Wobei das ja eigentlich der Status quo ist.

Das ist eine eher böswillige Unterstellung aus einer unterschwellig wirtschaftsfeidlichen Grundhaltung. Kein anständiger Unternehmer wird es begrüssen oder auch nur zulassen, dass Vorprodukte aus solchen Quellen stammen.
Ich hatte die Gelegenheit in Studium und Beruf mit vielen "anständigen Unternehmern" sprechen und arbeiten zu können. Leider fehlt diese Erfahrung den allermeisten Menschen, weshalb sie - berieselt von Propaganda wie oben verlinkt - zu einer notwendigerweise wirtschaftsfeindlichen Grundhaltung kommen.

Und wo werden diese Menschenrechtsverletzungen begangen? Meist in Staaten, die keinerlei vernünftige Regeln haben bzw. wegen Korruption nicht durchgesetzt werden? Und wenn von dort ein Ethik-Zertifikat erstellt wird, soll man sich dann auf die dortigen staatlichen Stellen verlassen oder von EU-Inspektoren vor Ort prüfen lassen?
So viele Inspektoren wird die EU wohl kaum weltweit entsenden können. Und sollen die dann alle CO2-neutral reisen wie Greta Thunberg?

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2235178)
Dein Lösungsvorschlag?

Die Weltrettung im Rahmen Forenbeitrags ist ein wenig viel verlangt, oder?

steve.hatton 22.02.2022 11:02

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2235187)
...

Und wo werden diese Meschenrechtsverletzungen begangen? Meist in Staaten, die keinerlei vernünftige Regeln haben bzw. wegen Korruption nicht durchgesetzt werden? Und wenn von dort ein Ethik-Zertifikat erstellt wird, soll man sich dann auf die dortigen staatlichen Stellen verlassen oder von EU-Inspektoren vor Ort prüfen lassen? ...

Absolute Zustimmung.

Koenich 22.02.2022 11:04

Das Grundproblem ist einfach:

Der Planet verhandelt nicht!
Er setzt um! Ohne uns zu fragen.


Mir ist die Problematik der globalen Umsetzbarkeit und die Folgen auf die Wirtschaft bewusst.
Die Wirtschaft, rücksichtslose Staaten und bornierte Bewohner dieses Planeten werden alles Tun, ein Energie und Umweltwende zu verhindern.
Die Fakten sind bekannt. Die Folge des Nichthandelns: siehe oben.

Leider....

turboengine 22.02.2022 11:20

Zitat:

Zitat von Koenich (Beitrag 2235191)
Der Planet verhandelt nicht!

Das ist ein Greenpeace Slogan der so dümmlich ist, dass er nicht als Grundlage für Diskussionen taugt.

Was nützt es "dem Planeten" wenn wir demütig sind? Gar nichts. Das ist ein Slogan um eine grüne Diktatur zu rechtfertigen in der "Wissende" den "Unwilligen" ihren Willen bar jeden Wissens aufzwingen. Die grüne Diktatur á la Extinction Rebellion ist mir genauso zuwider wie eine braune, rote oder regenbogenfarbige.

Tatsache ist, dass es der Menschheit noch nie so gut ging wie heute. Der Human Development Index ist weltweit seit 1990 in jedem Land gestiegen - mit Ausnahme von Syrien dank der Intervention von Russland.

https://hdr.undp.org/en/indicators/137506

Diese griesgrämig pessimistische Grundhaltung ist toxisch.


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