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Dat Ei 18.06.2024 13:01

Moin, moin,

ach wie schön, wenn die Welt wieder nur in Schwarz und Weiß erscheint. Übrigens gibt es auch Fahrgastrechte, die den Anspruch regeln, wenn das/die Unternehmen für die Verspätung oder den Ausfall verantwortlich sind. Aber Vorsicht bei gestückelten Reiseketten mit einzelnen Tickets oder einem Ticket für Teilstücke mit unterschiedlichen Unternehmen. Hier kann sich der Anspruch nur auf das Teilstück beschränken und nicht auf die gesamte Reisekette erstrecken.

Über die Vokabel "Schuld" lässt sich in Anbetracht der Hochwasserschäden und der verstärkten Grenzkontrollen trefflich streiten, insbesondere, wenn bereits in der Fahrplanauskunft auf die Störungen des regulären Betriebs hingewiesen wird.

Dat Ei

peter2tria 18.06.2024 14:04

Lassen wir mal das mit dem Recht: eine Entschädigung zu bekommen ist alles andere als 'einfach'.
Ich habe das aufgegeben, bzw meiner unzähligen unnützer Sitzplatzreservierungen ... und juristisch korrekt habe ich wahrscheinlich auch kein Recht drauf.

Es waren übrigens Bauarbeiten gestern - upps, die haben länger gedauert :lol:

Es geht darum, dass die Menschen zu Hauf diese Erlebnisse haben - jeder der Bahn fährt kann davon berichten und klar, jedesmal kann die Bahn nix dafür ... jaja, ganz sicher.
Die Menschen lernen und jeder zieht persönlich die Konsequenzen; der eine so, der andere so.

Wenn das so hingenommen wird und die Fehler nicht erkannt, angenommen und an Verbesserungen gearbeitet wird, soll niemand in die Mikrofone winseln, dass man eine Mobilitätswende will.

Es geht nicht ums Recht.

felix181 18.06.2024 14:29

Zitat:

Zitat von peter2tria (Beitrag 2307895)
Die Menschen lernen und jeder zieht persönlich die Konsequenzen; der eine so, der andere so.

Du triffst die Problematik eh genau - erfolgreiche Unternehmen wie z.B.: Amazon wären mit dieser Denke niemals gross geworden.
Kein Unternehmen ist 1:1 mit anderen vergleichbar, aber dass es um die Einstellung im Unternehmen geht ist erfolgreichen Unternehmen schon völlig klar...

Dat Ei 18.06.2024 17:25

Moin, moin,

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2307897)
Du triffst die Problematik eh genau - erfolgreiche Unternehmen wie z.B.: Amazon wären mit dieser Denke niemals gross geworden.

bei Amazon gibt es einen großen Namen, an dem kein Weg vorbeiführt, und der Wege beschreiten lässt, die teils sehr grenzwertig sind.

Diesen Unternehmensstil kann es bei der Deutschen Bahn aus vielen, diversen Gründen nicht geben. Hier gibt es viele Stakeholder (Bund, Länder, Städte, Kommunen, Verbünde, Gewerkschaften, Fahrgastverbände, Umweltverbände etc. pp.) mit unterschiedlichen und teils widersprüchlichen Interessen sowie gesetzlichen Zwängen.


Dat Ei

felix181 18.06.2024 18:03

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2307902)
Moin, moin,



bei Amazon gibt es einen großen Namen, an dem kein Weg vorbeiführt, und der Wege beschreiten lässt, die teils sehr grenzwertig sind.

Diesen Unternehmensstil kann es bei der Deutschen Bahn aus vielen, diversen Gründen nicht geben. Hier gibt es viele Stakeholder (Bund, Länder, Städte, Kommunen, Verbünde, Gewerkschaften, Fahrgastverbände, Umweltverbände etc. pp.) mit unterschiedlichen und teils widersprüchlichen Interessen sowie gesetzlichen Zwängen.


Dat Ei

Das ist mir völlig klar - ich habe ja auch geschrieben, dass Unternehmen nicht wirklich vergleichbar sind.
Was aber ginge wäre der Kundenzufriedenheit alles unterzuordnen - Amazon hat auch einmal begonnen und war nicht immer dieser Moloch - auch dort gab es unglaublich viele Widrigkeiten, aber die hatten ein völlig anderes Mindset: da wurde der Kunde auch dann an erste Stelle gehoben als dies kaum realistisch möglich war und ich schätze auch beim Ausreden und Begründungen finden warum alles nicht geht waren sie etwas zurückhaltender ;)
Aber ich verstehe natürlich dass es für alle - ausser den Kunden - viel einfacher ist festzustellen dass es gute und vor allem viele Gründe gibt warum alle unzufrieden mit der Umsetzung der gestellten Aufgabe Leute pümktlich von A nach B zu transportieren sind

Dat Ei 19.06.2024 08:24

Moin, moin,

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2307907)
Was aber ginge wäre der Kundenzufriedenheit alles unterzuordnen

nein, genau das geht nicht so einfach, weil die Interessen der einzelnen Stakeholder in Teilen diametral sind. Der Eigentümer der Deutschen Bahn war einige Jahre darauf erpicht, den Konzern an die Börse zu bringen und die Braut durch Sparmaßnahmen dafür vorzubereiten. Landesfürsten wollen ihren persönlichen Halt für ICEs, wenn der ICE über ihren Acker fährt, was zu Lasten der Fahrzeiten und des Netzes geht. Politik und Umweltverbände wollen zwar eine ökologische Verkehrswende, sind aber die Ersten, wenn es um den Neu-, Aus- oder Rückbau von Strecken geht, Protest zu schlagen und Projekte zu be- oder gar verhindern. Der Kunde will schnell, komfortabel, pünktlich, vom kleinsten zum kleinen Kaff und am besten für kein bis kleines Geld fahren. Die Verkehrsplanung hat zu viele Dimensionen (ökonomisch, ökologisch, betriebswirtschaftlich, volkswirtschaftlich, verkehrstechnisch etc. pp.), als dass man bei so vielen Beteiligten allein die Kundenzufriedenheit in den Mittelpunkt stellen könnte. Zudem hat keiner die alleinige Hoheit, um alleine zu entscheiden, dass die Kundenzufriedenheit das oberste Ziel ist.


Dat Ei

kk7 19.06.2024 09:02

Ich befürchte, bei den Bahnkunden gibt es nicht die „eine“ Kundenzufriedenheit. Die einen wollen schnell vorankommen und die anderen am Kleinst-Bahnhof vor Ort in den ICE einsteigen.

peter2tria 19.06.2024 09:29

Aber bei einem sind sich (fast) alle einig:
Verlässlichkeit
Und wenn es unvermeidbare Komplikationen gibt, schnell und klar zu kommunizieren.

Ich glaube zu beiden Punkte braucht es keine Aussage zum Stand der Dinge.

Ich verstehe alle aufgeführten Argumente, klar, doch sagt das mir: Vermeide die Bahn wo möglich.
Schon schade.

felix181 19.06.2024 09:32

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2307922)
Die Verkehrsplanung hat zu viele Dimensionen (ökonomisch, ökologisch, betriebswirtschaftlich, volkswirtschaftlich, verkehrstechnisch etc. pp.), als dass man bei so vielen Beteiligten allein die Kundenzufriedenheit in den Mittelpunkt stellen könnte. Zudem hat keiner die alleinige Hoheit, um alleine zu entscheiden, dass die Kundenzufriedenheit das oberste Ziel ist.

Ja dann bleibt halt alles so wie es ist :lol::lol::lol:

perser 19.06.2024 11:01

Also ist die Bahn kein (immerhin staatlich alimentierter) Dienstleister für die öffentliche Daseinsvorsorge, sondern sie dient vordergründig internen Eigeninteressen…


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