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Porty 06.02.2022 01:09

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2233277)
@ turboengine
Weiß ich, wahrscheinlich sogar noch mehr, wenn man Wasserstoff zum Speichern nehmen will.

Nimm es mal 3 - etwa Aber nur wenn man Brennstoffzellen nutzt.
Bei Gasturbinen mal 4 (mit Abhitzenutzung, macht das ganze träge), ohne Abhitzenutzung wird man beim Faktor 6 landen.

Gepard 06.02.2022 12:48

So kommt man dann zu den unschönen Begleiterscheinungen der Erneuerbaren.
Das kreide ich den Grünen an: Bei AKWs rechnen sie genau alle Nebenkosten und Folgekosten auf den Strompreis um.
Bei den Erneuerbaren posaunen sie in letzter Zeit oft heraus wie günstig die sind. Da lassen sie die Kosten für eine durchgehende sichere Stromversorgung einfach weg.
Das ist unseriös. Die Zahlen dazu haben sie sicherlich.
Ich bin kein Gegner der Energiewende, aber bitte ehrlich.

frame 07.02.2022 10:18

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2233275)
Nein, du brauchst noch zusätzlich ca. 1.3 mal mehr, wenn du nur 5% der Zeit Einschränkungen bei der Stromversorgung zulassen willst. Der Wind ist nicht planbar. Zusätzlich werden einen Grossteil der Zeit bei Starkwind viele Windanlagen die Flügel in Segelstellung bringen und nicht produzieren weil keiner den Strom braucht.

Und da sind wir wieder bei der Nebendiskussion - warum nicht aus diesenm Strom den keiner braucht Wasserstoff produzieren? In der Situation ist der Wirkungsgrad doch schnuppe?

Oder, jetzt ganz revolutionär, man baut eine Bitcoin-Mining-Farm an das Windrad und schürft Kryptos.

turboengine 07.02.2022 10:27

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2233498)
Und da sind wir wieder bei der Nebendiskussion - warum nicht aus diesenm Strom den keiner braucht Wasserstoff produzieren?

Weil Elektrolyseure heutzutage Bandstrom brauchen und sich nicht sinnvoll mit Windkraftanlagen kombinieren lassen. Sie vertragen keinen transienten Betrieb. Laufwasser und Kernenergie sind ideal dafür. Ich habe kurz vor Corona das Paul Scherrer Institut besucht und konnte mich mit den Forschern (m/w) dort zu dem Thema unterhalten. Das ist derzeit mit das brennendste Problem weil Wasserstoff so die dringend notwendige Ressource „planbare Stromversorgung“ kannibalisiert.
Das vorrangige Problem sind die Membranmaterialien.

twolf 07.02.2022 12:40

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2233337)
So kommt man dann zu den unschönen Begleiterscheinungen der Erneuerbaren.
Das kreide ich den Grünen an: Bei AKWs rechnen sie genau alle Nebenkosten und Folgekosten auf den Strompreis um.
Bei den Erneuerbaren posaunen sie in letzter Zeit oft heraus wie günstig die sind. Da lassen sie die Kosten für eine durchgehende sichere Stromversorgung einfach weg.
Das ist unseriös. Die Zahlen dazu haben sie sicherlich.
Ich bin kein Gegner der Energiewende, aber bitte ehrlich.

Ach nee/ Entsorgung, Rückbau, alles Eingepreist im Strompreis? Also echt!

turboengine 07.02.2022 15:28

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2233525)
Ach nee/ Entsorgung, Rückbau, alles Eingepreist im Strompreis? Also echt!

Lies doch einfach den Thread von Anfang an - alles schon bis zum Erbrechen durchgekaut..

frame 07.02.2022 17:03

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2233501)
Weil Elektrolyseure heutzutage Bandstrom brauchen und sich nicht sinnvoll mit Windkraftanlagen kombinieren lassen. Sie vertragen keinen transienten Betrieb. Laufwasser und Kernenergie sind ideal dafür. Ich habe kurz vor Corona das Paul Scherrer Institut besucht und konnte mich mit den Forschern (m/w) dort zu dem Thema unterhalten. Das ist derzeit mit das brennendste Problem weil Wasserstoff so die dringend notwendige Ressource „planbare Stromversorgung“ kannibalisiert.
Das vorrangige Problem sind die Membranmaterialien.

ok, das klingt nach einem Problem. Bedeutet das auch dass man die Geräte nicht (oft) hoch- und runterfahren darf oder nur dass sie wenn sie laufen stabilen Strom brauchen?

So ein ein bisschen planbar (auf einen Tag voraus oder so) ist Wind ja sonst schon, man könnte ja an einen Windpark einen Park Elektrolyseure anschliessen und davon immer nur so viele hochfahren wie Windenergie garantiert "übrig" ist?

Porty 07.02.2022 17:51

Der eigentlichen Elektrolyse ist es egal, mit welchen Stromdichten sie betrieben wird, schließlich funktionieren ja die einfachen Schulversuche auch. Allerdings muss man Anoden- und Kathodenraum sorgfältig trennen um eine Durchmischung von Sauerstoff und Wasserstoff zu vermeiden, weil es sonst schon mal heftig Krachen kann. Dazu verwendet man heute sehr spezielle Membranen aus exotischen Kunststoffen, die zum einen die Durchmischung der Flüssigkeiten und Gase verhindern, aber auch den Strom mit möglichst geringen Verlusten fließen lassen sollen. Dabei bewegen wir uns bei Strömen von tausenden Ampere bei Spannungen von wenigen Volt je Zelle. Gleichzeitig soll der Abstand zwischen den Elektroden nur wenige Millimeter sein, da sonst der Widerstand der Zelle zu groß wird und der Wirkungsgrad in den Keller geht.
Dass das Ganze auch noch gegen das aggressive Elektrolyt, meist verdünnte Schwefelsäure beständig sein muss, macht die Sache nicht einfacher (Schwefelsäure deswegen, da reines Wasser den Strom nicht leitet und Salze an den Elektroden noch unangenehmere Nebenreaktionen bewirken) Früher hat man als Elektroden meist Graphit verwendet, dieses reagiert aber mit dem Sauerstoff und wird langsam zersetzt. Heute nimmt man meist mit Platin und ähnlichen Metallen beschichtetes Reintitan.
Das ist also das Spannungsfeld in dem sich die Konstrukteure solcher Zellen bewegen müssen, aber gerade die besonders empfindlichen Membranen mögen keine häufigen Änderungen der Stromstärke, da dann in den Membranen Diffusionsprozesse einsetzten, die das empfindliche Gleichgewicht und damit die Membranen zerstören.
Dazu müsste man natürlich zu jeden Windpark noch eine eigen Pipeline legen. Also eine komplett neue Wasserstoff- Infrastruktur. Das Zeugs muss natürlich irgendwo zwischengespeichert werden, auch da kommen ein paar m³ zusammen (die Energiedichte von Wasserstoff gerade mal 3 kWh/m³, das ist rund ein Drittel von Erdgas).....

chefboss 07.02.2022 18:35

Stolz auf meine Geburts- Wohn- und Bürgerstadt ein Bericht über die Holzgasanlage:

https://www.toponline.ch/news/thurga...QjhqZyC73ke7J0

(Als nicht Fachmann bin ich gespannt auf die Forumskommentare)

berlac 07.02.2022 18:39

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2233573)
Dazu müsste man natürlich zu jeden Windpark noch eine eigen Pipeline legen. Also eine komplett neue Wasserstoff- Infrastruktur. Das Zeugs muss natürlich irgendwo zwischengespeichert werden, auch da kommen ein paar m³ zusammen (die Energiedichte von Wasserstoff gerade mal 3 kWh/m³, das ist rund ein Drittel von Erdgas).....

Muss man nicht. Zum einen muss die Erzeugung von Wasserstoff nicht an jedem Windpark erfolgen. Man kann den Strom ja transportieren. Zum anderen kann man den Wasserstoff auch in der Nähe des Windparks speichern und in Flautezeiten wieder zu Strom umwandeln. Und dann kamen doch tatsächlich Stahlwerke, die zukünftig einen hohen Wasserstoffverbrauch haben werden, auf die verrückte Idee den Windpark nebst Wasserstofferzeugung zumindest versuchsweise in der Nähe des Werks zu bauen.

Man kann wohl Erdgas auch durch einen Mix aus 10% Wasserstoff und 90% Erdgas ersetzen und so die vorhandene Infrastruktur nutzen. Auch an der Methainsiserung von Wasserstoff wird gearbeitet wodurch es Erdgas praktisch ersetzen kann.

Ja, vieles ist noch im Versuchsstadium. Aber irgendwann muss man halt mal damit anfangen. Bei Atomenergie hat ja auch nicht alles von heute auf morgen funktioniert, bzw. es funktioniert bis heute noch nicht, Stichwort radioaktive Abfälle.

Porty 07.02.2022 18:41

Zitat:
"Die Biokohle filtert aber auch CO2 aus der Luft und kann diese chemisch festhalten. Eine Tonne Kohle kann so bis zu drei Tonnen CO2 aus der Luft filtern und aufnehmen. Die Bioenergie ist dadurch nicht nur Klimaneutral sondern sogar Klimapositiv."


Das man mit Aktivkohle diverse Sachen aus der Luft oder aus Flüssigkeiten filtern kann, ist ja bekannt. Aber so viel?

Gepard 07.02.2022 20:23

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2233525)
Ach nee/ Entsorgung, Rückbau, alles Eingepreist im Strompreis? Also echt!

Das kenn ich alles. Wie gesagt wird ja überall reichlich verbreitet, nur darum geht es mir ja nicht. Das Atomstrom der teuerste ist bestreite ich gar nicht.
Ich hätte nur jetzt mal eine Rechnung, was regenerative Energie kostet, wenn man damit eine durchgehende sichere Energieversorgung aufbauen will.
2 bis 4 Cent je Kilowattstunde am Windrad wird immer gesagt. Aber was kommt noch alles dazu? Mittlerweile sollte man wissen was für Situationen entstehen, wen der Wind mal nicht weht. Wie lange und wie oft muß man überbrücken? Wieviel Wasserstoff muß gelagert werden um damit Turbinen zu betreiben? Was kostet das alles?
Ich hoffe unsere Regierung hat dazu Daten. Es geht ja auch darum, das unser Land als Exportland konkurenzfähig bleibt.
Neulich sagte eine Dame von den Grünen, je mehr erneuerbare Energien da wären, umso billiger würde der Strom. Meine Stromrechnung sagt mir aber das Gegenteil.:?

Gepard 07.02.2022 20:31

Zitat:
"Die Biokohle filtert aber auch CO2 aus der Luft und kann diese chemisch festhalten. Eine Tonne Kohle kann so bis zu drei Tonnen CO2 aus der Luft filtern und aufnehmen. Die Bioenergie ist dadurch nicht nur Klimaneutral sondern sogar Klimapositiv."

Das ist auch wieder so eine Aussage, die vielleicht stimmt, aber etwas falsches sugeriert.
Was passiert den dann mit der Kohle? Im Artikel steht sie wird verfüttert oder als Dünger genutzt. Wie auch immer, das CO2 wird wohl wieder freigesetzt und dann ist nichts mehr mit Klimapositiv. Oder wird sie dann auf ewige Zeit irgenwo eingelagert?

Porty 07.02.2022 22:47

Ich kann mir auch keinen rechten Reim darauf machen. Vor allem, warum verfüttert man an die armen Rindviecher Aktivkohle? Soll die das bei der Verdauung entstehende Methan binden?
Ich fürchte das die/der Reporter:in irgendwas falsch verstanden hat.

Würde man die Kohle bis zum Sankt Nimmerleinstag endlagern, wäre damit eine Kohlenstoffmenge gebunden, die der 3- Fachen Menge CO2 entspricht. Allerdings steht dann von der Im Holz gespeicherten Energie auch nur die Hälfte zur Verfügung.
Man kann aber aus Käferholz auch was Anderes machen. Bretter und Balken z.b. Das Sägewerk Rettenmeier in Wilburgstetten bekommt alle paar Tage einen Ganzzug Käferholz- Mit der Bahn....

steve.hatton 08.02.2022 00:07

Was bitte ist ein Ganzzug ?

BeHo 08.02.2022 00:36

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2233626)
Was bitte ist ein Ganzzug ?

Wikipedia hilft nicht immer, hier aber anscheinend schon - wenn es so gemeint war: Ganzzzug

Porty 08.02.2022 01:24

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2233626)
Was bitte ist ein Ganzzug ?


So was halt: https://www.youtube.com/watch?v=Ysdw5BbvnJI
Das ist allerdings die etwas extremere Ausführung, normal sind 1000- 2000t Anhängelast. :)

Die Lok ist auch was besonderes, ist eigentlich eine Dieselelektrische Lok, die aber so aufgerüstet wurde, dass sie unter Fahrdraht wie eine normale E- Lok ihre Energie aus der Oberleitung bezieht.
Leistung elektrisch knapp 10 000 PS, im Dieselmodus 3750.
Kann halt auch da noch richtig gut fahren, wo keine Oberleitung hängt. Früher musste man Zeit- und kostenaufwendig jedes mal die Lok wechseln.
Ist der Renner bei Privatbahnen, aber die DB hat wohl auch 10 Stück geleast. Lieferung Mitte 2022.....

steve.hatton 08.02.2022 01:40

Again what learned, würde Loddar sagen.

turboengine 08.02.2022 01:51

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2233618)
Würde man die Kohle bis zum Sankt Nimmerleinstag endlagern, wäre damit eine Kohlenstoffmenge gebunden, die der 3- Fachen Menge CO2 entspricht.

Wir könnten die Kohle doch im Ruhrgebiet wieder unter Tage bringen lassen? :D
Blödsinniger als die meisten anderen Vorschläge ist das auch nicht.

steve.hatton 08.02.2022 02:21

Das könnte zumindest Gebäudeschäden minimieren:cool:

berlac 08.02.2022 08:24

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2233598)
Das kenn ich alles. Wie gesagt wird ja überall reichlich verbreitet, nur darum geht es mir ja nicht. Das Atomstrom der teuerste ist bestreite ich gar nicht.
Ich hätte nur jetzt mal eine Rechnung, was regenerative Energie kostet, wenn man damit eine durchgehende sichere Energieversorgung aufbauen will.

Du hast ja geschrieben, dass es bei Atomenergie genau ausgerechnet wird. Wird es nicht. Das Risiko und die Kosten für den Müll, sind quasi nicht berechenbar.

Wünschenswert wären natürlich schon möglichst genaue Zahlen was regenerative Energie kostet / kosten wird. Aber gerade für die Zukunft kann man das bestenfalls versuchen möglichst genau abzuschätzen.

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2233598)
2 bis 4 Cent je Kilowattstunde am Windrad wird immer gesagt. Aber was kommt noch alles dazu? Mittlerweile sollte man wissen was für Situationen entstehen, wen der Wind mal nicht weht. Wie lange und wie oft muß man überbrücken? Wieviel Wasserstoff muß gelagert werden um damit Turbinen zu betreiben? Was kostet das alles?
Ich hoffe unsere Regierung hat dazu Daten. Es geht ja auch darum, das unser Land als Exportland konkurenzfähig bleibt.

Das ganze ist doch ein laufender Prozess. Sicher wird man da Zahlen haben und auch versuchen das für die Zukunft möglichst genau abzuschätzen. Aber nicht alles kann für Jahre geplant werden.

Deutschland hat übrigens schon eine relativ große Kapazität an Erdgasspeichern. Methanisierter Wasserstoff, wäre da gut speicherbar.

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2233598)
Neulich sagte eine Dame von den Grünen, je mehr erneuerbare Energien da wären, umso billiger würde der Strom. Meine Stromrechnung sagt mir aber das Gegenteil.:?

Gerade die derzeitigen Strompreise spiegeln ganz sicher nicht nur die Kosten wieder, die durch den Umbau zu mehr regenerativer Energie entstehen. Da spielt sicher eine Vielzahl von Dingen mit rein, die den Preis nach oben treiben.

Gepard 08.02.2022 20:49

Mich irritiert halt das man dazu nichts findet. Weder von der Regierung noch von den
Grünen. Bei den Grünen hab ich eher sehr verstörende seltsame Sachen gefunden, aber das muß jetzt nicht hierhin.
Man hat ja nun schon Jahre Erfahrung mit regenerativer Energiegewinnung. Da erwarte ich einfach mal eine Darstellung wie das Ganze letztlich aussehen soll. Auch wenn da einiges nur abgeschätzt werden kann.
Oder machen wir das nach dem Prinzip "Wir machen erstmal was und dann schaun wir mal was dabei herauskommt"?

turboengine 11.02.2022 07:55

Zitat:

Zitat von jrunge (Beitrag 2233136)
Und deshalb finde ich: Für die Energiewende sollten wir wenigstens die gleiche Geduld haben, wie damals beim Einstieg in die Kernkraft. :top:

Es gibt nur einen Unterschied zu damals: es wird nicht auf- sondern abgebaut. Das ist eine Energiewende ins Nichts.

In Frankreich läuft es dagegen genau wie damals: auf fehlende Kapazitäten verlässlicher Erzeugung wird mit dem Schliessen dieser Lücke reagiert und nicht mit auf Wunschdenken basierenden Plänen.

Zitat:

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Bau von bis zu 14 neuen Atomreaktoren angekündigt. Bis 2050 sollen sechs Reaktoren der neuen Generation gebaut werden, sagte Macron im ostfranzösischen Belfort. Der Bau von acht weiteren solle geprüft werden


Zudem sollen 50 Windparks vor der französischen Küste bis zum Jahr 2050 entstehen. Die Kapazität der Windkraftanlagen an Land solle verdoppelt werden, sagte Macron. Um die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdoppeln, solle zudem die durch Solarenergie erzeugte Leistung "um fast das Zehnfache" gesteigert werden.


https://www.tagesschau.de/ausland/eu...parks-101.html

Das klingt einigermassen realistisch.

Die Energiepolitik in Deutschland, Schweiz, Österreich und Luxemburg dagegen führt zwangsläufig zu einer noch höheren Abhängigkeit von Erdgas.

Cui bono?

berlac 11.02.2022 08:24

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2234014)
Es gibt nur einen Unterschied zu damals: es wird nicht auf- sondern abgebaut. Das ist eine Energiewende ins Nichts.

Entschuldige, aber das ist einfach schlicht Blödsinn. Nur weil Du entschlossen hast, alles zu ignorieren was nicht in die Richtung läuft die Dir gefällt, bedeutet das nicht, dass nur abgebaut wird.

Der Anteil regenerativer Energien wurde erhöht und wird erhöht.
Die Stromnetze wurden und werden an die geänderten Anforderungen angepasst.
Selbstverständlich ist auch allen klar, dass ein hoher Anteil an regenerativen Energien Puffermöglichkeiten braucht und es gibt viele Beispiele, dass auch daran gearbeitet wurde und erst recht wird.

Man kann hier sicher auch viel kritisieren, aber wie wäre es mal mit konstruktiver Kritik.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2234014)
In Frankreich läuft es dagegen genau wie damals: auf fehlende Kapazitäten verlässlicher Erzeugung wird mit dem Schliessen dieser Lücke reagiert und nicht mit auf Wunschdenken basierenden Plänen.

Frankreich hat ja auch so seine Probleme mit der Verlässlichkeit seiner, teils alten, Atomkraftwerke. Sehr kurzfristig schließen geplante Atomkraftwerke, aber mal gar keine Lücke. An einem wird ja glaube ich jetzt schon 15 Jahre oder länger gebaut. Wir werden dann sehen wie deren Konzept aufgeht. Aber auch dran gibt es viel zu kritisieren. Nur gefällt es Dir halt und Du schaust dann darüber hinweg und gehst auf Kritikpunkte schon mal gar nicht ein.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2234014)
Die Energiepolitik in Deutschland, Schweiz, Österreich und Luxemburg dagegen führt zwangsläufig zu einer noch höheren Abhängigkeit von Erdgas.

Richtig, dass ist ein Problem. Übrigens auch keines, dass nur Dir aufgefallen ist. Langfristig sollte die Abhängigkeit deutlich verringern lassen. Hilft kurz und mittelfristig aber wenig. Wenn es dumm läuft wird man hier also gewaltig umsteuern müssen und man sollte dafür einen Plan B haben.

turboengine 11.02.2022 09:10

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2234018)
Man kann hier sicher auch viel kritisieren, aber wie wäre es mal mit konstruktiver Kritik.

Ich denke, das war konstruktiv. Frankreich zeigt, wie man das macht. Rechtzeitig ohne Technologieverbote gegensteuern.

Auf Europäischer Ebene wird nach der missglückten Einführung einer Nachhaltigkeits-Taxonomie jedoch unbeirrt weiter versucht einen auf sozialromantischen Musterstaat zu implementieren: Der nächste Schritt ist die sogenannte „Soziale Taxonomie“. Ein bürokratisches Monster ideologisch aufgeladener Umerziehung.

https://www.welt.de/wirtschaft/artic...its-Label.html

Da soll nun ein „Expertengremium“ entscheiden welcher Teil der Wirtschaft „gut“ und welcher Teil „böse“ ist. Natürlich mit überbordenden Dokumentationspflichten, Zertifikaten und Audits. Als wenn es noch nicht genug Bürokratie gäbe! Planwirtschaft aus Brüssel.

berlac 11.02.2022 09:21

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2234023)
Ich denke, das war konstruktiv. Frankreich zeigt, wie man das macht. Rechtzeitig ohne Technologieverbote gegensteuern.

Auf Europäischer Ebene wird jedoch unbeirrt weiter versucht einen rotgrünen Sowjetstaat zu implementieren: Der nächste Schritt ist die sogenannt soziale Taxonomie. Ein bürokratisches Monster ideologisch aufgeladener Umerziehung.

Mal wieder ein schönes Schlagwort zum triggern "rotgrünen Sowjetstaat":flop:

Entschuldige, aber wieder Blödsinnn. In Frankreich wird genauso vom Staat eine Richtung festgelegt und auch fleißig subventioniert. Eher noch mehr als in Deutschland.

Weder in Frankreich noch in Deutschland, herrscht Kapitalismus pur. Gott sei Dank, sonst würden die Kohlekraftwerke vermutlich noch die nächsten 100 Jahre laufen. In solchen wichtigen Punkten, darf natürlich der Staat die Rahmenbedingungen festlegen.

Eine Rahmenbedingung bei uns ist: Keine Atomkraft. Man müsste es noch nicht einmal verbieten, wenn man die wahren Kosten (Unfallrisiko absichern, ewig strahlender Müll) berücksichtigen würde, hätte es sich auch erledigt. Kritikpunkte auf die die "Atomkraftbefürworter" hier nicht eingehen, bestenfalls werden sie verharmlost.

turboengine 11.02.2022 09:23

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2234027)
Mal wieder ein schönes Schlagwort zum triggern "rotgrünen Sowjetstaat":flop:

Schon geändert.

turboengine 11.02.2022 09:26

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2234027)
Man müsste es noch nicht einmal verbieten, wenn man die wahren Kosten (Unfallrisiko absichern, ewig strahlender Müll) berücksichtigen würde, hätte es sich auch erledigt. Kritikpunkte auf die die "Atomkraftbefürworter" hier nicht eingehen, bestenfalls werden sie verharmlost.

Das sieht die Mehrzahl der Länder dieser Erde und auch Europas anders. Bei der EU-Nachhaltigkeitstaxonomie war „Die reine Lehre“ der Deutschen Nationalökologie an der die Welt genesen soll nicht durchsetzbar.

International bietet die „Deutsche Energiewende“ eher ein Beispiel dafür wie man es nicht machen soll. Unverändert hohe CO2 Emissionen bei den weltweit höchsten Strompreisen.

Wir müssen mittlerweile auf einen wildreichen und nicht allzu kalten Restwinter hoffen, dass uns nicht die Erdgasspeicher leerlaufen.

turboengine 11.02.2022 09:44

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2234027)
Weder in Frankreich noch in Deutschland, herrscht Kapitalismus pur. Gott sei Dank, sonst würden die Kohlekraftwerke vermutlich noch die nächsten 100 Jahre laufen.

Ob sie in Deutschland oder in China laufen ist dem Klima egal.
China freut sich über weniger Konkurrenz beim Kohleeinkauf und Russland verkauft gerne sein Erdgas um damit sein Militär zu finanzieren. Gleichzeitig fahren sie die heimische Kohleförderung hoch.

https://www.welt.de/wirtschaft/artic...z-dagegen.html

Die Naivität mit der hier argumentiert wird ist schon erstaunlich. Die Welt endet nicht an der deutschen Grenze.

BeHo 11.02.2022 10:02

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2234032)
[...]Die Naivität mit der hier argumentiert wird ist schon erstaunlich. Die Welt endet nicht an der deutschen Grenze.

Ja klar, alle außer Dir sind naiv. Und um China eins auszuwischen, kaufen wir die Kohle und verbrennen sie selbst, oder was?

hanito 11.02.2022 12:03

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2234032)
Die Naivität mit der hier argumentiert wird ist schon erstaunlich. Die Welt endet nicht an der deutschen Grenze.

Das glauben aber die, die meinen Deutschland kann das Klima allein retten. Wenn der Rest der Welt da nicht mitmacht ist das so, wie wenn man an einen Gletscher pinkelt und meint man kann ihn zum Schmelzen bringen.
Ich kann mich noch erinnern als Tschernobyl war. In Scheibenhard Deutschland wurde der Salat umgepflügt, in Scheibenhardt Frankreich nicht. Jedes Land machts anders, sieht man wieder bei Corona.

turboengine 11.02.2022 12:51

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2234036)
Ja klar, alle außer Dir sind naiv.

Das sagst Du. Ich sage die Politik, die hinter der deutschen Energiewende steht, ist naiv. Das wurde von führenden Ökonomen schon von Anfang an adressiert - ohne Ergebnis. Ein Beispiel ist "Das Grüne Paradoxon" von H.W. Sinn.
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_gr...e_Klimapolitik

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2234036)
Und um China eins auszuwischen, kaufen wir die Kohle und verbrennen sie selbst, oder was?

Nein, wir benutzen einen möglichst effizienten Kraftwerksmix der den Einsatz fossiler Brennstoffe minimiert und dennoch hohe Versorgungssicherheit bietet. Dann bleiben auch die Energiepreise im Rahmen.

Eine Möglichkeit wäre ein CO2-Preis gewesen, der auch auch auf Importe aufgeschlagen wird. Dafür keine anderen Regeln oder Subventionen. Dann hätte das der Markt optimiert. Nun steht man vor einem Schwerbenhaufen. Der CO2-Preis ist durch die Fehlsteuerungen mittlerweile nicht mehr zu tief für die Energiewende, sondern zu hoch für die Europäische Industrie. Wären in Deutschland das Umweltministerium noch nach höheren CO2 Preisen schreit gibt die EU-Kommission nun Gegenruder. Die Kuh zu melken und zu schlachten klappt nicht.

Aber anstatt die Webfehler ihrer Politik zu beseitigen wird wohl nur wieder Helikoptergeld verteilt das bei der EZB gedruckt wird.

twolf 11.02.2022 13:58

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2234067)
Nein, wir benutzen einen möglichst effizienten Kraftwerksmix der den Einsatz fossiler Brennstoffe minimiert und dennoch hohe Versorgungssicherheit bietet. Dann bleiben auch die Energiepreise im Rahmen.

Finde denn Fehler!:crazy:

Aber vielleicht geht es dir ja, wie den Kollegen im Nikon Thread.
Der Hat auch mit aller Inbrunst an seine Meinung geglaubt.

turboengine 11.02.2022 17:39

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2234073)
Aber vielleicht geht es dir ja, wie den Kollegen im Nikon Thread.
Der Hat auch mit aller Inbrunst an seine Meinung geglaubt.

Ich wäre froh, wenn ich bei meiner Bewertung der Klimawende unrecht hätte. Ganz ehrlich. Die Chancen stehen aber eher schlecht.

BeHo 11.02.2022 17:53

Was für eine Klimawende?

turboengine 14.02.2022 15:28

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2234107)
Was für eine Klimawende?

Man könnte sagen, das Klima wird als Ausrede zur Hinwendung an eine Subventions- und Planwirtschaft missbraucht.

Typisches Beispiel ist die hochsubventionierte Batterieproduktion.

Zitat:

Neue Arbeitsplätze in den Zellfabriken sind aber teuer erkauft. Sie werden überschaubar bleiben, auch weil die Produktion nur dann wirtschaftlich Sinn ergibt, wenn sie hoch automatisiert läuft. Hinzu kommt, dass die Rahmenbedingungen hierzulande unattraktiv sind. Vor allem die im Vergleich zu anderen Ländern üppige Förderung erneuerbarer Energien hat in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass Deutschlands Stromkosten besonders hoch waren, eine Hürde für die energieintensive Fertigung von Batteriezellen. Lange wurden solche Schwierigkeiten kleingeredet. Jetzt versucht die Politik Unterschiede zu anderen Ländern mit neuen Zuschüssen zu nivellieren.
https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-17802339.html

Man pudert den Firmen mit Steuergeld den Hintern, dass sie Produktionskapazitäten aufbauen. Dann ist auf lange Sicht wegen der extrem hohen Energiepreise die Produktion hierzulande unrentabel und das ganze wird nach China verhökert.
Dort baut man dann Batterien mit Strom aus Kohlekraftwerken.
Derselbe Wahnsinn wie bei der Solarzellenproduktion reloaded.

BeHo 14.02.2022 15:47

Es gibt einen Klimawandel und eine Energiewende. Dass tatsächlich das - in meinen Augen bescheuerte - Wort Klimawende verwendet wird, hatte ich noch gar nicht richtig mitbekommen. :shock:

Zu China: Was wäre Dein Weg als wohl eher kein Freund staatlicher Lenkungen? Der chinesische CO2-Handel ist z.B. wohl eher ein gespielter Witz.

berlac 14.02.2022 16:47

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2234401)
Typisches Beispiel ist die hochsubventionierte Batterieproduktion.

Und Du möchtest jetzt wirklich so richtig ernsthaft behaupten, dass die Atomwirtschaft nicht subventioniert wurde und wird? Gerade auch in Frankreich? :D

steve.hatton 14.02.2022 18:07

Vielleicht sollte man mal alle Subventionen neu überdenken.


Warum wird Diesel subventioniert, also pro Energiegehalt weniger besteuert als Benzin?
Warum erhalten Bauern für stillgelegte Flächen Geld?
Warum wird Flugbenzin nicht besteuert?
Warum kann der Eigenheimbesitzer keine Abschreibung für Abnutzung vornehmen, der Investor aber schon?
Warum können Dienstwagen abgesetzt werden - fast ohne Preislimit?

Die Liste kann man unendlich fortführen...und bei jeder Subvention kommt einer um die Ecke warum genau "seine Förderung" lebenswichtig ist.

Waren da nicht mal Herr Steinbrück (SPD) und Herr Koch (CDU) in Einigkeit (!) mit dem Vorschlag vorgeprescht alle Subventionen um 10% runter zu fahren und wurden dann schnell mal von den eigene Parteikollegen ausgebremst ?

steve.hatton 14.02.2022 18:14

Zitat:

Zitat von berlac (Beitrag 2234414)
Und Du möchtest jetzt wirklich so richtig ernsthaft behaupten, dass die Atomwirtschaft nicht subventioniert wurde und wird? Gerade auch in Frankreich? :D

Hier kann man nachlesen:

Wissenschaftliche Dienste Dokumentation
WD 5 - 3000 - 090/21 Seite 5
„In den Jahren 2007 bis 2019 betrugen die gesamtgesellschaftlichen Kosten der Stromerzeugung aus Atomenergie durchschnittlich zwischen 25 Ct/kWh und 39 Ct/kWh. Davon sind 21 bis 34 Ct/kWh bisher noch nicht im Strompreis enthalten und daher ‚versteckte Kosten‘ der Atomenergie. Insgesamt summieren sich die gesamtgesellschaftlichen Kosten allein in diesem relativ kurzen Zeitraum auf 348 bis 533 Mrd. EUR (real). Davon entfallen rund 25 Mrd. EUR auf staatliche Förderungen, die direkt den Staatshaushalt belasten."(Quelle Fussnote 5)

https://www.bundestag.de/resource/bl...1-pdf-data.pdf


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