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Reisefoto 08.04.2020 11:11

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 2130729)
Sowohl Johnson als auch Trump konnten kaum anders. Sie haben sich mit ihrer vorherigen Politikin eine Hardliner-Sackgasse manövriert:

Mir tut Johnson nicht Leid. Er war rechtzeitig informiert, GB hatte sogar längere Vorlaufzeiten als Kontinentaleuropa, aber er hat sein Volk bewusst ins Messer laufen lassen, nur um in seiner Brexitshow möglichst gut dazustehen. Gut, dass er es als Hauptverantwortlicher in seinem Land nun ein bisschen auch am eigenen Leib erfährt. Immerhin bekommt er dabei bestimmt erstklassige medizinische Versorgung, die der Durchschnittsbrite eher nicht hat und in den kommenden Wochen noch viel weniger haben wird. Ich wünsche Johnson, dass er die Krankheit übersteht und hoffentlich etwas zum Nachdenken kommt.



Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 2130729)
Bin hin und hergerissen. Ich bin ein Fan der EU (verzugsweise mit weniger Fehlern) und sehe sie durch Corona noch mehr in der Krise. Und wirklich in Gefahr.
Auf der anderen Seite, gibt es irgendeine Nation, die öfter schuldig fühlt und schuldig fühlen soll als DE. So langsam fehlt mir das Verständnis.

Die Situation ist ja auch kompliziert und es gibt ein echtes Dilemma. Meine Grundsätzliche Einschätzung hatte ich ja schon in folgendem Beitrag dargelegt:
https://www.sonyuserforum.de/forum/s...postcount=2515
Wir müssen aber auch das große Ganze im Auge behalten und da müssen sich alle bewegen. Teilweise auch in Form von Symbolen, z.B. Coronabonds in überschaubarem Umfang und mit besonderen, einschränkenden Bestimmungen. Es ist wichtig, die europafreudliche Regierung in Italien zu stützen, sonst sitzt dort bald wieder Salvini am Ruder. Dass der ESM viel schneller handeln könnte und damit effizienter helfen könnte, fällt in einer aufgehizten Debatte schnell unter den Tisch. In diesem Punkt wären die Regierungen und Medien z.B. in Italien gefragt, Aufklärungsarbeit zu leisten. Größter Medienunternehmer in Italien ist aber Sivio Berlusconi. Mehr braucht man wohl nicht zu sagen.

walt_I 08.04.2020 11:16

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 2130742)
Die Solidarität vor 70y wurde im Beitrag erwähnt und da ging es darum, DE überhaupt in die EU aufzunehmen......
..

Meines Wissens war Deutschland Gründungsmitglied der EWG.
England ist erst in den 70ern Mitglied geworden, nachdem Frankreich seinen Widerstand gegen die Aufnahme der Briten aufgegeben hatte.

Gruß
Walt

Heiron 08.04.2020 11:17

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2130743)
Wieiviel hundert Euro bist Du denn als Familienvater pro Monat bereit, für Deine Krankenversicherung und die Deiner Kinder mehr zu bezahlen?

Stephan

Als Beamter in der öffentlichen Verwaltung bin/war ich leider gezwungen mich privat zu versichern.
Ich muss sagen, dass ich nie Anspruch auf eine entsprechende Behandlung mit Chefarzt oder Einzelzimmer gelegt habe
und immer noch die (Nachfolge-)Ärzte oder Praxen aufsuche, wo ich schon vor über 30 Jahren als Jugendlicher war.

Im Lauf der Jahre stiegen auch diese Beiträge der privaten Krankenversicherung.
Mittlerweile orientieren sich die Beiträge an den Ausgaben der Krankenkasse Ihrer Mitglieder, gestaffelt nach dem jeweiligen Alter.
Vergangene Woche erhielt ich eine Mitteilung, dass
- bezogen auf die jeweilige Altersklasse und
- verbunden mit dem stetig optimierten Service
ich gezwungenermaßen höhere Beiträge ab Mai zu entrichten habe:
von jetzt noch 282€ auf 312€.

Also wir sprechen hier vom mittleren Verwaltungsdienst, Singlehaushalt und keiner leitenden Ministerialtätigkeit.
Ich finde den Betrag gegenwärtig als völlig ausreichend.

dey 08.04.2020 11:40

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2130749)
Da scheint bei irgendjemandem das Geschichtswissen durcheinander gekommen zu sein -zentrale Glieder der europäischen Idee waren Adenauer, de Gaulle und Schumann! Da ist wohl doch ein Deutscher dabei...

Solche Persönlichkeiten (mit all ihren sonstigen Fehlern) mit einer Grundidee und dem Durchsetzungsvermögen dazu brauchen wir, um die augenblickliche Lage in den Griff zu bekommen.

Zitat:

Zitat von walt_I (Beitrag 2130755)
Meines Wissens war Deutschland Gründungsmitglied der EWG.
England ist erst in den 70ern Mitglied geworden, nachdem Frankreich seinen Widerstand gegen die Aufnahme der Briten aufgegeben hatte.

Gruß
Walt

u. a. mir. Danke für Aufklärung.

Orbiter1 08.04.2020 11:55

Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 2130752)
Die Situation ist ja auch kompliziert und es gibt ein echtes Dilemma. Meine Grundsätzliche Einschätzung hatte ich ja schon in folgendem Beitrag dargelegt:
https://www.sonyuserforum.de/forum/s...postcount=2515
Wir müssen aber auch das große Ganze im Auge behalten und da müssen sich alle bewegen. Teilweise auch in Form von Symbolen, z.B. Coronabonds in überschaubarem Umfang und mit besonderen, einschränkenden Bestimmungen.

Coronabonds wären hierzulande Wasser auf den Mühlen von Rechtsaußen. Und die landen definitiv auch vor dem Bundesverfassungsgericht. Je nach Ausstattung mit sehr ungewissem Ausgang.
Zitat:

Es ist wichtig, die europafreudliche Regierung in Italien zu stützen, sonst sitzt dort bald wieder Salvini am Ruder. Dass der ESM viel schneller handeln könnte und damit effizienter helfen könnte, fällt in einer aufgehizten Debatte schnell unter den Tisch. In diesem Punkt wären die Regierungen und Medien z.B. in Italien gefragt, Aufklärungsarbeit zu leisten. Größter Medienunternehmer in Italien ist aber Sivio Berlusconi. Mehr braucht man wohl nicht zu sagen.
Der ESM repräsentiert ja auch die Solidarität der Eurozone wie kein anderes Instrument. Alle 19 Eurozonen-Mitglieder haben in den ESM eingezahlt. Auch bei Italien waren das mehrere Milliarden Euro. Bei den Bedingungen ist man bereit beide Augen fast vollkommen zuzudrücken.

"Italien will keine harten Reformauflagen akzeptieren, wie Griechenland es in der Euro-Krise tun musste. Diesen Bedenken versuchte man Rechnung zu tragen und die Auflagen gering zu halten. ESM-Chef Klaus Regling nannte im Vorfeld drei mögliche Bedingungen. Erstens dürfe das Geld nur für den Kampf gegen die Coronavirus-Krise eingesetzt werden, zweitens müssten es die Länder eines fernen Tages zurückzahlen, und drittens hätten sich die Schuldner an die EU-Haushaltsregeln zu halten. Letztgenanntes müssen Mitgliedstaaten allerdings sowieso tun." https://www.nzz.ch/amp/wirtschaft/co...nig-ld.1550523

Und da der ESM über die denkbar beste Bonität verfügt kann er das Geld zu extrem günstigen Zinssätzen verleihen. Die Anleihe des ESM die 2033 fällig wird hat einen Zinssatz von 0,0% und auf Basis des aktuellen Anleihekurses eine Rendite von -0,92%. Der ESM steht völkerrechtlich auf festen Boden und könnte sofort aktiv werden. Keine Ahnung wieso die Südländer nichts davon wissen wollen und nur auf ihren Coronabonds rumreiten.

DiKo 08.04.2020 14:07

Moin,

bei Spiegel Online ist gerade etwas zum Thema Dunkelziffer (unentdeckte Fälle) der Infizierten gekommen.

Meiner Meinung nach ist die Studie eher eine Worst-Case Annahme.
Warum, schreibe ich später.

Jetzt wird erstmal das Wetter genutzt. :crazy:
Außerdem hat der Lütte Geburtstag.

Gruß, Dirk

Conny1 08.04.2020 14:33

Zitat:

Zitat von guenter_w (Beitrag 2130736)
(...)

Trotzdem liebe ich Frankreich und seine Bewohner, ebenso die Italiener und die Spanier! Gegen den Strich gehen mir nur die deutschsprachigen Nachbarn in Österreich, die immer wieder durch ihr egoistiusches Abzockverhalten und nie endende Gewinnsucht gepaart mit einem Minderwertigkeitskomplex die aktuelle Situation leichtfertig gewaltig in ganz Europa verschärften.

So geht es mir mit „den Polen“, vor, während und vermutlich nach PiS in Regierungsverantwortung. EU-Pfründe abzugreifen und sich durch mangelnde Solidarität gegenüber den Verfolgten und Geknechteten dieser Welt auszuzeichnen, gehört dort augenscheinlich, neben dem Erzkatholizismus, zur Staatsreligion. Der ausgewachsene Neidkomplex gegenüber dem deutschen Nachbarn gerät da fast zur Nebensache.

Conny1 08.04.2020 14:41

Ach so, fast vergessen, meine uneingeschränkte Solidarität gehört insbesondere den EWG-Gründungsmitgliedern und Großbritannien. Bei letztgenanntem Land hoffe ich immer noch,
dass es, vielleicht begünstigt durch die momentane Situation, in die EU zurückkehrt und den Laden nach Corona wieder mit auf Kurs bringt.

Ditmar 08.04.2020 16:12

Zitat:

Zitat von Conny1 (Beitrag 2130788)

dass es, vielleicht begünstigt durch die momentane Situation, in die EU zurückkehrt und den Laden nach Corona wieder mit auf Kurs bringt.

Gerne doch, aber dann ohne die bisherigen Sonderlocken. :crazy:

steve.hatton 08.04.2020 17:07

Zitat:

Zitat von Conny1 (Beitrag 2130788)
Ach so, fast vergessen, meine uneingeschränkte Solidarität gehört insbesondere den EWG-Gründungsmitgliedern und Großbritannien. Bei letztgenanntem Land hoffe ich immer noch,
dass es, vielleicht begünstigt durch die momentane Situation, in die EU zurückkehrt und den Laden nach Corona wieder mit auf Kurs bringt.

Deine Hoffnung in Ehren, meine ist auch noch nicht erloschen. Wenn man aber bedenkt, dass die Yellow-Press - und in UK gibt es nicht nur eine Bild - seit Eintritt in die EU, die EU als allein-verantwortliche Institution ansieht, wenn im Lande was schief läuft. (Dort wie hier schickt man aber leider meist "schwer vermittelbare"/ausgediente Politiker dort hin....)
Zudem darf man nicht vergessen, dass der Brite an sich so sehr in der Erinnerung des glorreichen Empire schwelgt und wahrlich lebt und somit mit einer "Bevormundung" seltenst zurecht kommt - rule Britannia ist da noch in sehr sehr viele Köpfe eingebrannt.

Johnson`s Handeschüttlerei strahlte genau diese angebliche Unbesiegbarkeit aus !
Irgenwo zwischen "wir schaffen das" und "we are the greatest".

Ich denke nach wie vor, dass es für UK - ob mit oder ohne Sonderlocken - keine besserer Option als die EU gibt - aber die EU müsste sich auch ein gutes Stück reformieren - man sollt endlich mal steuerliche Angleichungen vornehmen und gewisse Steuerparadiese austrocknen.(L, NL, Monaco, Kanal Inseln, Isle of Man etc etc....)


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