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dey 07.06.2019 18:19

Es macht einen Riesenunterschied, ob dir der Daimler gehört. Dein Daimler steht vor deiner Tür und steht IMMER zur Verfügung.
Ich muss meine Fahrten planen und überlege jedes mal, ob es nicht auch mit dem Fahrrad geht.
Zu den Zeiten, als mein Firmenwagen vor der Tür stand wurde das Bike selten für Besorgungen eingesetzt. Und ich bin begeisterter mtb-ler.

Porty 07.06.2019 18:44

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 2067625)
Es macht einen Riesenunterschied, ob dir der Daimler gehört. Dein Daimler steht vor deiner Tür und steht IMMER zur Verfügung.

Abber isch abbe keine Daimler..........
Weil Daimler kann nicht Hybrid.......
Drei mal darfst Du raten, was ich fahre......


Spaß bei Seite, ich fürchte, du hast autonomes Fahren nicht in seiner vollen Tragweite erfasst. Wenn mir immer EIN Fahrzeug zur Verfügung steht, wenn ich es brauche, bin ich nicht mehr gezwungen, eines zu besitzen und brauche mich mit den ganzen damit verbundenen Problemen rumärgern. Frag mal in den Großstädten, wie viele ihre liebe Not haben, einen Parkplatz zu finden?
Ich hab Kollegen aus der Nördlinger Innenstadt, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, weil sie nach Feierabend keinen Parkplatz mehr finden.

MaTiHH 07.06.2019 18:55

Autonomes Fahren ergibt natürlich viel Sinn. Aber dann ausschließlich und nur als ÖV. Weil dann die gleiche Autobahn, auf die heute sagen wir mal drei Autos nebeneinander und fünf hintereinander fahren mittels Schwarmintelligenz und Vernetzung für fünf nebeneinander und acht hintereinander reicht.

Nur solange noch einer selbst fährt oder es womöglich noch die sensorisch schwer vorhersagbaren Fußgänger oder gar Biker gibt, wird das mal nichts.

Harry Hirsch 07.06.2019 19:08

Zitat:

Zitat von MaTiHH (Beitrag 2067604)
Die Komplexität von autonomen Fahren in Mischumgebungen setzt mehr Rechenleistung voraus, als sie ein typisches mittelständisches Unternehmen heute in allen verwendeten Computern hat. Das bekommst du so schnell in kein Auto und wenn, dann nicht umweltfreundlich.

Ein Auto das steht verursacht keine Emissionen. Carsharing und Ridepooling ala Uber und Lyft haben in New York zu einem Anstieg von Verkehr und Emission von über 30% in zwei Jahren geführt.

Und Rufbusse gibt es seit über 30 Jahren. Ridepooling als Wort ist neu, das Konzept ist steinalt.

Denk' mal 15 - 20 Jahre zurück was die Rechenleistung angeht.

Ich kenne die New Yorker Untersuchung nicht. Ich frage mich auch, wie man das belastbar misst. Zähle alle Autofahrten und deren Emissionen von ganz New York 2015. Zähle alle Fahrten die Emissionen von ganz New York 2017 von nicht Carsharing und Ridepooling Modellen und dann die von diesen. Berechne die Differenz... Ich weiß ja nicht.
Es könnte auch ein amerikanisches Problem sein oder am fehlenden Gesamtkonzept liegen.

Ridepooling - neues Wort und alte Idee ist ist ja nicht ungewöhnliches. Aber das Ruftaxi ist häufig auch mehr gut gemeint als gut gemacht.

Und ein Auto das steht benötigt Platz. Viel Platz. Wenn sich 3 Bewohner eines teilen, drittelt sich auch der Platzanspruch.

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 2067618)
Und genau weil es nur 7 ( bei mir nur 6 km ) sind habe ich das E-Bike gewählt. Wäre da nicht dieser blöde Berg zum Feierabend, würde ich es mit meinem Streetbike machen. Dazu bin ich aber zu k.O.
Ich habe am Rad einen feinen Gepäckträger und zwei Taschen, der Gepäckträger war dran, die Taschen kosteten 79 Euro. Damit kann man ein Einkauf sehr gut bewältigen. Bis auf ein Kasten Bier habe ich schon vieles mit nach Hause gefahren. Das ist für mich kein Argument, gegen ein E-Bike. Man muss es halt wollen!

Gruß Wolfgang

Ob E- oder non-E-Bike: Beides besser als das Auto. Aufgrund der Kessellage in Stuttgart hat erst die elektronische Unterstützung das Fahrrad hier salonfähig gemacht. Es führt allerdings nach wie vor ein Rand- bzw. Nischendasein. Radfahrer sind kaum präsent. Auch nicht in den Köpfen der Autofahrer.

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2067623)
...schnipp...
Wenn man hier den Lappen verliert, heißen die Alternativen Fahrrad oder Taxi. Fahrrad ist bei fehlenden Radweg (10 von 21 km) lebensgefährlich und Taxi ist unbezahlbar und ökologisch zumindest fragwürdig.
Und Hand aufs Herz, liebe Radfahrer, so entspannend eine Fahrt mit dem Rad bei schönen Wetter ohne Zeitdruck ist, im Herbst/ Winter bei Dunkelheit, Nieselregen und Wind Stärke 5 von vorn hat der Spaß ein Loch.......

Übrigens heute sind mal wieder 32 Grad im Schatten, da machen die 100 Höhenmeter auf den letzten 1 1/2 km auch richtig Freude.


Was für mich den Charme von autonomen, nicht privaten Autos ausmacht (und wohl auch der absolute Alptraum der Automanager ist): Es gibt dann keine Anreize mehr, das Auto als Statussymbol (oder Potenzhilfe) zu sehen, weil man eh nicht weiß, was für ein Auto dann gerade kommt. Also könnte dann endlich die Effizienz des Fahrzeuges für den Dienstanbieter entscheidend sein und nicht der Umstand, das das SUFF größer sein muss, wie das vom Nachbarn.

Fahrrad fahren macht nicht immer Sinn und ist auch nicht immer zumutbar. Daher mein Ruf nach einem ausgeglichen Gesamtkonzept.

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 2067625)
...schnipp....
Ich muss meine Fahrten planen und überlege jedes mal, ob es nicht auch mit dem Fahrrad geht.
...schnipp....

ergänzend um die Komponente "oder dem ÖPNV" gilt das auch für mich

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2067631)
...schnipp.... Wenn mir immer EIN Fahrzeug zur Verfügung steht, wenn ich es brauche, bin ich nicht mehr gezwungen, eines zu besitzen und brauche mich mit den ganzen damit verbundenen Problemen rumärgern....schnipp....

Sach' ich doch ;)

Zitat:

Zitat von MaTiHH (Beitrag 2067632)
Autonomes Fahren ergibt natürlich viel Sinn. Aber dann ausschließlich und nur als ÖV. Weil dann die gleiche Autobahn, auf die heute sagen wir mal drei Autos nebeneinander und fünf hintereinander fahren mittels Schwarmintelligenz und Vernetzung für fünf nebeneinander und acht hintereinander reicht.

Nur solange noch einer selbst fährt oder es womöglich noch die sensorisch schwer vorhersagbaren Fußgänger oder gar Biker gibt, wird das mal nichts.

Da hast du recht. Ich würde nur den letzten Satz ändern in "bis die Sensoren in der Lage sind, diese richtig zu erkennen"

Gepard 07.06.2019 19:30

[QUOTE=screwdriver;2067561]So die Zahlen, die ich erfahren habe.
Die Gesamtleistung aller deutschen Kraftwerke liegt bei ca 70 Gigawatt.
1 Million KFZ gleichzeitig an der Ladestation ziehen ca. 350Gigawatt.

Die Zahlen hatte auch der Lesch, weiß aber nicht woher.
Wenn 1Million Autos gleichzeitig Laden, mit sagen wir mal 50KW, und auch eine 50Kw h
Batterie haben, was im Moment eine übliche Größe ist, dann sind die in 1Std fertig.
Das ergibt dann eine Leistung von 50 Gigawatt über 1 Std.

Die Kraftwerke können 70 Gigawatt, aber 24 Std lang. Macht 1680 Gigawattstunden.
Somit ist der Strom für die E-Autos nur etwa 3% der gesamten Stromerzeugung.
Laut ADAC sollen es 5,4% sein, weiß aber nicht wie die das genau gerechnet haben.

Alle gleichzeitig Laden geht natürlich nicht. Daran wird bei den Stromerzeugern aber schon gearbeitet. Das nennt sich dann smarte Ladeinfrastruktur. Die sind schon ganz wild darauf, weil sie hauptsächlich Nachts Laden wollen und so die Kraftwerke gleichmäßiger auslasten können.

cbv 07.06.2019 19:44

Woher die 350GigaWatt kommen. Einfach Nach "350" suchen...

Stechus Kaktus 07.06.2019 20:02

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2067638)
Alle gleichzeitig Laden geht natürlich nicht. Daran wird bei den Stromerzeugern aber schon gearbeitet. Das nennt sich dann smarte Ladeinfrastruktur. Die sind schon ganz wild darauf, weil sie hauptsächlich Nachts Laden wollen und so die Kraftwerke gleichmäßiger auslasten können.

Die Tagespendler kann man mit solchen Strategien sicher in den Griff bekommen.
Es gibt aber eine hohe 6-stellige Zahl an Wochenendpendlern, die fast alle mit dem Auto unterwegs sind. Die fahren fast alle Freitags in einem Zeitfenster von 2 Stunden los und wollen 1-2 Stunden später im gleichen Zeitfenster an den Schnellader.
Wenn dann an einem langen Wochenende die Kurzurlauber dazu kommen, dürfte endgültig Feierabend sein.

subjektiv 07.06.2019 20:15

Aufladen nach Ankunft? Dann muss das aber nicht schnell gehen...
Die dürften am wenigsten ausmachen...

Butsu 07.06.2019 20:28

Ähm , haben wir nicht aktuell insgesamt 40 Mio PKW auf der Straße?
Und wann haben wir die dicken Kabel die den Strom an die Tanke bringen?
Die ganze Infrastruktur ist dafür nicht ausgelegt und wird es auf Jahre nicht sein.
Elon Musk sieht seine Tesla ja auch im Zusammenhang mit privater Solar- und Speichertechnik.
Vor Jahren hörte ich einen Vortrag des Energieberaters der Obama Administration. Er sah die Zukunft Elektromobilität in engem Zusammenhang mit intelligenten dezentralen Versorgungsnetzen - das berühmte Smart Grid. Aber darüber redet m.W. An offizieller Stelle niemand mehr, und alle mehrere Hundert Versorger basteln an eigenen Lösungen für smart metering. Auch da ist Deutschland hinterm Mond.
Mich k...t an wie wir alle verschaukelt werden. Ein Freund und Wirtschaftsprofessor mit dem wir uns zum Abendessen trafen und der in Berliner Kreisen verkehrt meinte zu unserer Bemerkung es sei ziemlich viel schlimm im Moment : „ Es ist viel schlimmer.“ z.B. Sind die 3.5 Mrd für KI Forschung in Deutschland genau das Jahresbudget eines Übersee Unternehmens der Halbleiterbranche (Namen habe ich leider vergessen... war aber nicht die Liga Intel o.ä.).
Die Dinge und Technologien werden nicht im Zusammenhang betrachtet, geschweige denn die Folgenabschätzung. Die E-Mobilität wird uns als Heilmittel verkauft, Altmeier träumt davon ein Glas Rotwein im autonomen Auto zu leeren, und die Leser der Zeitung mit den 4 Buchstaben sollens glauben. Autonomes Fahren? Zschetsche und Denner sprachen auf der Boschtagung 2018 über autonomes Parken (Valet Parking), nicht über autonomes Fahren. Bosch baut wohlweislich keine Batteriefabrik obwohl Altmeier lockt. VW blendet Alternativen zum Akku aus weil sie die Fördermittel auf ein Thema fokussieren, dafür müssen sie natürlich die Marktperspektiven überzeugend aufschreiben können. Ich könnte ewig so weiter schreiben, und wir können ewig hier unsere Halbkenntnisse austauschen: das ändert m.E. nichts daran dass Deutschland als Industriemacht am Ende ist. Daran wird auch Kevins Vorschlag zur Vervolkseigentumlichung nichts ändern. Wir sind auf dem falschen Weg, geführt von Leuten die uns bewusst täuschen wollen oder aber wirklich nicht Bescheid wissen.

Und ja, ich bin als Ossi bitter enttäuscht über den vielfältigen Niedergang in diesem Land und welche Perspektive auf meine Enkel wartet.

Ellersiek 07.06.2019 20:55

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 2067618)
Und genau weil es nur 7 ( bei mir nur 6 km ) sind habe ich das E-Bike gewählt. Wäre da nicht dieser blöde Berg zum Feierabend, würde ich es mit meinem Streetbike machen. Dazu bin ich aber zu k.O.
Ich habe am Rad einen feinen Gepäckträger und zwei Taschen, der Gepäckträger war dran, die Taschen kosteten 79 Euro. Damit kann man ein Einkauf sehr gut bewältigen. Bis auf ein Kasten Bier habe ich schon vieles mit nach Hause gefahren. Das ist für mich kein Argument, gegen ein E-Bike. Man muss es halt wollen!

Gruß Wolfgang

Danke. Sach ich ja.
Nur leider wollen die wenigsten.

Viele Wege werden hier nach Rom führen, nicht einer. Je vielfältiger das Angebot sein wird, desto besser für alle. Die Sharing-Modelle* werden sinnvoller, je mehr es nutzen und gerade hier kann es nicht genug Vielfalt geben: Je mehr aktuelle Einzelnutzerresourcen** von mehreren genutzt werden, desto besser.

Man muss es halt wollen!

Und das andere große Einsparpotential sehe ich in der Vermeidung der Nutzung resourcenverbrauchender Mittel.

Man muss es halt wollen!

Natürlich wird uns auch die Weiterentwicklung der Mittel helfen und diese wird auch genauso nötig sein. Aber das geht erstens nicht von heute auf morgen und selten ist der Weg klar, den man gehen muss***.

Lasst uns alle gemeinsam wollen! Am besten ohne Neid und Generalismusdebatte.

Ich baue auf die Jugend: Das sehe ich Ansätze anders zu denken.

Gruß
Ralf

* Das muss ja nicht immer das große unternehmerische Modell sein. Geht ja auch 'ne Nummer kleiner. Irgendwo in Deutschland, hab leider vergessen wo, gibt es ein gemeinsames Gefrierschrankhaus und das schon sehr lange.

** Das muss ja nicht nur das Auto sein. Da geht viel mehr.

*** Da brauch man sich nur die Meinungen hier in diesem Thread anschauen. Ein klares "Ja, E_Mobilität ist die Lösung" sieht für mich anders aus.


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