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A7eneR 28.04.2016 01:30

Zitat:

Zitat von Conny1 (Beitrag 1738015)
Absolut richtig, wenngleich ich die Helikopter Eltern, die ihre verwöhnten Gören aller Altersklassen mit dem Auto bis vor die Schultür chauffieren und den Berufsverkehr blockieren, für nicht weniger hirnlos halte.

Ein Freund von mir bessert seine Rente als Taxifahrer auf, und faehrt regelmaessig Kinder mit dem Taxi zur Schule.
Wird vom Staat bezahlt, weil die Eltern ihre Kinder auf dem Schulweg gefaehrdet sehen.:?

Giovanni 28.04.2016 02:48

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1737562)
Der Waldkindergarten war auch so ein Thema.
[...]
Der Mensch sollte nicht Angst, sondern den angemessenen Respekt vor den Wildtieren haben, dann passiert auch nichts.

Ein wenig nachdenklich stimmt mich die Wiedereinbürgerung von Wölfen schon, obwohl ich diese im Grund begrüße. Aber wenn ich mich erinnere, wie wir als Kinder im Wald gespielt haben oder wie meine großen Kinder ab und zu mit Freunden ohne Zelt im Freien übernachten, überkommt mich schon ein mulmiges Gefühl beim Gedanken an Wolfsrudel in unseren Wäldern. Wie sieht dieser "angemessene Respekt" aus?
Überspitzt ausgedrückt: Den Wald nicht mehr betreten, die Natur nicht mehr genießen, die Wildnis da draußen den Wölfen und menschlichen Jägern überlassen und sich als Belohnung beim Rückzug in die eigenen vier Wände als großer Naturschützer fühlen zu dürfen? Das kann es für mich nicht sein.

Giovanni 28.04.2016 09:48

Tja, jetzt musste "Kurti" dran glauben ... das war bestimmt der "äußerste Notfall", bei dem gar nichts Anderes übrig blieb, als widerwillig und mit Abscheu vor diesem Vorgehen zur Flinte zu greifen ...

:flop:

Warum ist man in diesem Land im 21. Jahrhundert nicht in der Lage, einen Wolf oder Bären lebend einzufangen? Dass "Kurti" kurzerhand zur Bestie erklärt wird, damit sich jemand eine tolle Trophäe schießen kann, ist nämlich vollkommen ausgeschlossen. Das kann gar nicht sein. Das wäre archaisch.

Oder musste Kurti für seinen Glauben daran sterben, dass die Menschen für ihn so ungefährlich seien, wie man es den Menschenkindern vorher über ihn erzählte?

carm 28.04.2016 10:03

@Giovanni

Naja, also nicht mehr in den Wald gehen und die Natur nur mehr von drinnen geniessen, wenn das denn überhaupt möglich wäre, ist wirklich überspitzt.

Es ist ja nicht so, dass es in Europa keine Wölfe oder Bären gibt. In Italien, Frankreich, und den baltischen Ländern waren diese Jäger immer präsent und die Bevölkerung verkriecht sich auch nicht hinter Mauern. Wir müssen halt lernen, wie es ist, wenn Wolf und Bär wieder durch unsere Wälder streifen.

Der Abschuss freigegebene Kurti ist tragisch. In Europa gibt es einen Aufschrei, wenn in Afrika oder sonstwo weit weg von uns Tiere abgeschossen werden. Dann heisst es, man muss mit ihnen leben usw. Sobald es hier "Probleme" gibt, wird abgeschossen. :roll:

FG
Carlo

hpike 28.04.2016 12:38

Das war's wohl mit Kurt.
http://m.welt.de/regionales/niedersa...i-ist-tot.html

A7eneR 28.04.2016 12:47

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 1815068)

Wenn man alles was auffaellig ist, in Deutschland erschiesst, ist die Regierung auch nicht mehr sicher.;)

MiLLHouSe 28.04.2016 13:01

Was für eine Sch.....!

Vollkommen übertrieben wurde da meiner Meinung nach gehandelt. Ich finde es toll, dass es dieser Tiere wieder bei uns gibt und ich bin der Meinung, dass man einen Weg finden MUSS!!!, diese Tiere hier zu akzeptieren und nicht gleich bei der nächstbesten Gelegenheit abzuknallen.

dey 01.05.2016 09:24

Bei der nächsten Gelegenheit ...!?
Extrempositionen sind etwas für Menschen ohne Verantwortung. Die Verantwortlichen müssen und mussten einen sinnvollen Kompromiss finden.
Auch wenn es für Kurti schlimm ist, ist es auch ein Signal pro Wolf: wir wollen den Wolf und die waldnahen Menschen werden aktiv geschützt.
Unter welchen Umständen die Massnahme richtig und sinnvoll ist, darüber wird sich immer streiten lassen.

matti62 01.05.2016 09:55

Dey, das ist immer so.

Nur dass die Entscheidung keine Entscheidung des Naturschutzes war, sondern eine politische Entscheidung war um die Jägerschaft zu beruhigen.

Aus meiner Sicht gab es, wie bei Bär Bruno, keine Notwendigkeit, das Tier abzuschießen.

In der USA werden die Kleinstadtbewohner z.B. darauf hingewiesen, kein Essen, Kuchen ans offene Fenster zustellen, damit herumstreuende Braunbären sich dieser nicht bemächtigen. Dort zählt der Bär zum Tagesbild. Bei uns wird er deswegen geschossen.

Auch Wölfe sind an dem Menschen interessiert, ohne ihm nahezutreten, was wohl in anderen Ländern so akzeptiert wird.

Der Ursprung liegt in unserer rigerosen Kategorisierung von Tieren. Dafür erklärt sich eine Gruppe von Experten aus München zuständig, die mit den Behörden zum Wohle des Volkes die Maßnahmen ausarbeiten.

Dey, das ist wie bei Dir im Landkreis mit Schule und Inklusion: Als "Probelandkreis" hat die damals dortige SSA-Leiterin mit dem KM zum Wohle des Volkes ermittelt, wie Inklusion in BW ausgelegt werden darf ohne die vorhandenen Strukturen zu verändern. Untereinander kommt man da ja schneller zum Ergebnis. Im Übrigen: Die Kollegin macht jetzt unseren Landkreis zum Wohle des Volkes unsicher.

Und denkt daran, die Erde kann max. sinnvoll 4 Milliarden Menschen aufnehmen. Wir haben derzeit 7 Milliarden. Wo liegt das Problem?

hpike 01.05.2016 10:07

Ich sehe das ähnlich wie dey. Die Frage ist doch eigentlich klar. Wem nutzt das was? Ok Kurti definitiv nicht. Dem Gesamtbestand des Wolfes meiner Meinung sehr wohl. Ich möchte nicht wissen, was los wäre, hätte man nichts getan und in einigen Wochen hätte Kurti wirklich jemanden angegriffen und verletzt oder schlimmer noch getötet. Dann würde garantiert in etlichen Ortschaften zum großen Halali aufgerufen. Momentan dürfte die Stimmung pro Wolf in der Waage liegen. Wäre etwas wegen Kurti passiert, würde die Stimmung garantiert kippen. Nicht in ganz Deutschland, aber dort wo es Wölfe gibt. Die Verantwortlichen kämen sehr schnell in Erklärungsnot und die Wölfe in Gefahr. Kurti musste deshalb sterben, das ist traurig, aber es beruhigt auch die Bevölkerung die unmittelbar mit den Wölfen leben, weil sie nun wissen, das die Verantwortlichen handeln, sollte wirklich von einem Wolf Gefahr ausgehen. Das ist meiner Meinung nach für den Wolf gut, da die Wahrscheinlichkeit sinkt, das die Flinten geladen werden und wild durch die Gegend geballert wird.


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