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perser 14.04.2024 17:49

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2303332)
in Österreich ist die ÖBB auch nicht privatisiert

Die ÖBB sind wie die Deutsche Bahn eine Aktiengesellschaft, also ein privatrechtlich geführter Konzern. Dieser gliedert sich in mehrere eigenständige Aktiengesellschaften, die unter dem Dach einer Holding zusammengefasst werden.

Und eine Aktiengesellschaft ist halt eine privatrechtliche Vereinigung, die durch das Aktienrecht geregelt wird. Es handelt sich also um eine Kapitalgesellschaft, deren Grundkapital in Aktien zerlegt ist.

Dat Ei 14.04.2024 18:27

Moin, moin,

heute dauert die Regelfahrzeit von Erfurt nach Berlin halb so lang bei gut zwei Verbindungen in der Stunde. Wenn man sich vor Augen führt, welche Probleme die Instandhaltung des Netzes heute bereitet, dann kann man sich vorstellen, wie es heute bei dem ursprünglichen Netz der Deutschen Reichsbahn aussehen würde.


Dat Ei

turboengine 14.04.2024 19:55

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2303334)
Betreibt Trenitalia etwa sozialistische Planwirtschaft?

Trenitalia hat Konkurrenz auf der Hauptstrecke - Z.B das private italienische Eisenbahnunternehmen NTV „Nuovo Trasporto Viaggiatori”. Das funktioniert, weil in Italien das Hochgeschwindigkeitsbahnetz unabhängig von Bimmel- und Güterzugstrecken ist und die Strecke jeder nutzen kann.

Trenitalia hat sich aber dagegen mit Händen und Füssen gewehrt: So durften die Züge des Trenitalia-Konkurrenten Italo am Anfang nicht in den Hauptbahnhof Milano Centrale fahren. Das ist aber vorbei und vom Mailand nach Rom kommt man nun preiswert in weniger als drei Stunden.

Das ist aber nicht dem Staatsmonopol zu verdanken sondern der Konkurrenz. Würde man diesbezüglich der DB auch mal die Hammelbeine lang ziehen sähe es in D besser aus.

Dat Ei 14.04.2024 20:16

Moin, moin,

ein Wettbewerb kann aber nicht funktionieren, wenn man dem einen das das Cherry-Picking erlaubt, und den anderen verpflichtet, Auskunft, Vertrieb, Netz, Stationen und Bedienung in der Fläche zu betreiben.

Man hat in Deutschland scon Wettbewerber gehabt, die sich auf Verbindungen zwischen Metropolen spezialisiert haben und trotzdem haben sie die Segel gestrichen.

Dat Ei

turboengine 14.04.2024 20:47

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2303348)
haben sie die Segel gestrichen

Warum sind denn in D die Trassenpreise die höchsten in ganz Europa? An der Qualität kann es ja nicht liegen…

Und dann noch „Stationsentgelte“. Es gibt viele Wege sich Konkurrenz vom Hals zu halten wenn der Staat seine schützende Hand drüber hält. Dank Herrn Pofalla.

Porty 14.04.2024 21:17

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2303348)
Moin, moin,

ein Wettbewerb kann aber nicht funktionieren, wenn man dem einen das das Cherry-Picking erlaubt, und den anderen verpflichtet, Auskunft, Vertrieb, Netz, Stationen und Bedienung in der Fläche zu betreiben.

Was macht denn die Bahn?
Nachtzüge? Eingestellt wegen Lustlosigkeit
Autozüge? Eingestellt
Nahverkehr? bitte nur auf aufkommensstarken Strecken, aber dann trotzdem die beleidigte Leberwurst spielen, wenn ein anderes Unternehmen den Zuschlag bekommt. Wie Donauwörth- Aalen, wo man mal kurzerhand von von 18-6 Uhr die Stellwerke unbesetzt lässt- Wegen plötzlichen Personalmangel (bis 12/2024), oder auf der Strecke Aalen- Stuttgart, wo man dem REX immer wieder eine S- Bahn vor die Nase stellt. Erst am Dienstag live erlebt.
Und Auskunft und Vertrieb? Will ich einen leibhaftigen Bahnmitarbeiter am Schalter muss ich nach Augsburg, Stuttgart oder Nürnberg. In Nürnberg wollte ich vor ein paar Monaten im Reisezentrum eine Auskunft - Ziehen Sie bitte eine Marke, Sie werden Aufgerufen - Auf dem Display "voraussichtliche Wartezeit 20-30 Minuten". Auf kleineren Stationen gibt es nur noch Automaten, die auch schon mal tagelang weder EC- noch Kreditkarten akzeptieren- Wenn sie denn funktionieren.
In Donauwörth sitzt der Vertriebsmitarbeiter von Go Ahead, in Aalen genau so. In Treuchlingen gibt es die Fahrkarten beim Zeitungsverkauf/ Postagentur. Die DB möchte ihre Fahrkarten eh nur noch übers Internet verkaufen, zu laden in die DB- Navigator- App aufs Handy. Dabei sollte man aber wissen, wo und wie man fahren möchte, sonst fährt man mit dem ICE 200 km Umweg, ist ne halbe Stunde länger unterwegs und muss ein mal mehr Umsteigen.
Hat die DB erst unlängst dafür eins aufs Haupt bekommen, geändert hat sich noch nichts.....
Über das trostlose Bild, was viele Bahnstationen bieten, breiten wir mal besser den Mantel des Schweigens.....
Oder letztes Wochenende: Da wurde der Zuglauf zwischen Saalfeld und Nürnberg wegen eines SOFTWAREUPDATES der Züge für 5 Tage in Bamberg gebrochen. Jedes Mal mit Gepäck durch den Tunnel, da man es nicht schafft, die Züge am gleichen Bahnsteig gegenüber halten zu lassen. Früher hat man so was Nachts gemacht, wenn die Züge eh im Depot stehen, aber so kostet es halt keine Nachtzuschäge.
Oder der RE1 zwischen München und Nürnberg, der wegen mangelnder Fahrzeugverfügbarkeit mal schnell von 1- auf Zweistundentakt umgestellt wird. Hatte ich am Donnerstag live....
Übrigens beides Linien von DB- Regio......
Ich habe das dringende Gefühl, dass man die Verantwortlichen endlich mal dazu zwingen müsste, ihre eigenen Produkte auch zu benutzen. Die Verantwortlichen der Politik natürlich gleich mit. :flop:

Dat Ei 15.04.2024 08:33

Moin, moin,

Deine "Ausführungen" zeigen, dass Du nicht mal im Ansatz eine Vorstellung davon hast, was hinter dem Thema Auskunft, Vertrieb oder auch Abrechnung steckt. Das geht weit über eine Website oder einen Mitarbeiter am Schalter hinaus. Kannst ja mal recherchieren, welche Pflichten die Deutsche Bahn hat, um die Aufgaben für die Wettbewerber übernehmen zu müssen.

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2303357)
Was macht denn die Bahn?
Nachtzüge? Eingestellt wegen Lustlosigkeit
Autozüge? Eingestellt
Nahverkehr? bitte nur auf aufkommensstarken Strecken, aber dann trotzdem die beleidigte Leberwurst spielen, wenn ein anderes Unternehmen den Zuschlag bekommt.

Wenn Nachfrage und Erlös für Produkte wie Nachtzug und Autozug in keinem Verhältnis zu den Aufwendungen stehen, dann ist es wirtschaftlich sinnvoll, diese Produkte nicht mehr anzubieten. Diese Freiheit(sgrade) hat die Bahn aber nicht bei der Versorgung und Erschließung der Fläche durch den Nahverkehr. Und dort wo, wo SPNV-Leistungen ausgeschrieben werden, darf DB Regio von Gesetzes wegen gar nicht alle Ausschreibungen gewinnen.

Übrigens: Stand 2022 haben die Wettbewerber der Deutschen Bahn einen Marktanteil von 57% im Güterverkehr und 40% im Regionalverkehr.


Dat Ei

Rodi13 15.04.2024 09:18

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2303386)
Moin, moin,

Übrigens: Stand 2022 haben die Wettbewerber der Deutschen Bahn einen Marktanteil von 57% im Güterverkehr und 40% im Regionalverkehr.


Dat Ei

Und wie viele von den 57% im Güterverkehr sind 1-5 Mann Unternehmen die zwischendrin auch noch die Kohlen für die DB aus dem Feuer holen müsen? z.B. um mal eben einen Wagon oder eine DB-Lok in die Werkstatt ad hoc ziehen oder umstellen dürfen.

felix181 15.04.2024 11:07

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2303335)
Die ÖBB sind wie die Deutsche Bahn eine Aktiengesellschaft, also ein privatrechtlich geführter Konzern. Dieser gliedert sich in mehrere eigenständige Aktiengesellschaften, die unter dem Dach einer Holding zusammengefasst werden.

Und eine Aktiengesellschaft ist halt eine privatrechtliche Vereinigung, die durch das Aktienrecht geregelt wird. Es handelt sich also um eine Kapitalgesellschaft, deren Grundkapital in Aktien zerlegt ist.

Dir geht´s um´s "Rechthaben", oder?
Insoferne sei es Dir natürlich gegönnt...
Trotzdem für alle anderen: Die Dach-Holding (ÖBB Holding AG) steht zu 100% im Besitz der Republik Österreich - es bleibt jedem überlassen das als "Privatisierung" anzusehen ;).

steve.hatton 15.04.2024 11:26

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2303386)
Moin, moin,
....

Wenn Nachfrage und Erlös für Produkte wie Nachtzug und Autozug in keinem Verhältnis zu den Aufwendungen stehen, dann ist es wirtschaftlich sinnvoll, diese Produkte nicht mehr anzubieten.

Dat Ei

Nachdem die Bahn ein dauerhafter Zuschuß-Betrieb ist sollte man gemäß dieser BWL-Erkenntnis das Unternehmen abschaffen nicht nur einzelne Angebote!

PAUSE.


Wenn die Preise zu hoch sind kann ich jedes Produkt unrentabel darsellen, da kaum jemand überteuerte Leistungen zu nutzen gewillt ist.


Manchmal gibt es auch Dinge die man einfach anbieten muss, um die Nachfrage zu generieren.


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