SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Fotostories und -reportagen (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=92)
-   -   Verborgene Gesichter der Welt (Mitmach-Thread) (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=167370)

Schlumpf1965 08.03.2022 19:43

Juhuuuu... Harald-Gesichter-der-Welt Bilder :D

Die stellen sich dort nicht so blöd an und haben eine DSGVO im Voodoo Schrein, die sie rausholen, wenn man sie fotografieren will.

perser 09.03.2022 08:52

Zitat:

Zitat von Schlumpf1965 (Beitrag 2236463)
Die stellen sich dort nicht so blöd an und haben eine DSGVO im Voodoo Schrein, die sie rausholen, wenn man sie fotografieren will.

Oh ja, Norbert, da hast Du sehr Recht!

Ich freue mich über Dein Interesse!! Im Gegenzug gleich noch ein weiteres Foto aus dem Senegal. Diese Mädchen liefen mir buchstäblich über den Weg, konkret in der gewaltigen und wunderschönen marmornen Moschee von Touba. Sie ist die größte im ganzen westlichen Afrika.


Bild in der Galerie

Die 760 000-Seelen-Stadt Touba ist übrigens das Zentrum der Mouriden, einer Sufi-Bruderschaft im Senegal und in Gambia, die auch wirtschaftlich sehr einflussreich in diesen Ländern ist.

Harry Hirsch 09.03.2022 09:04

:top: Schön, dass du hier wieder was zeigst, Harald. Mir gefallen diese natürlichen Portraits. Sie sind weit weg von aufwändigem in Szene gesetzten Foto-Shooting und auch von irgendwie schnell heimlich geknipst.

Mein Favorit: Bild 2, Reihe 2. Sehr sympathisch und es könnte als begleitendes Bild zu ein Artikel Thema gendern passen.

Schlumpf1965 09.03.2022 09:30

Harald, ist der Islam im Senegal die überwiegende Religion oder gibt es da auch geschichtlich bedingt viele Christen wegen der versuchten 'Bekehrung'?

perser 09.03.2022 10:27

Zitat:

Zitat von Schlumpf1965 (Beitrag 2236483)
Harald, ist der Islam im Senegal die überwiegende Religion oder gibt es da auch geschichtlich bedingt viele Christen wegen der versuchten 'Bekehrung'?

Norbert, der sunnitische Islam ist schon die klar dominante Religion im Senegal und in Gambia. Über 90 Prozent der Leute sollen ihm angehören, formal zumindest. Man sieht zwar, wenn man durchs Land fährt, immer wieder auch katholische oder anglikanische (in Gambia) Kirchen, aber da treffen sich wohl nur um die fünf Prozent der Leute.

Der Islam wurde bereits vor über 1000 Jahren durch die Almoraviden – das waren Berberstämme – nach Westafrika gebracht, wo er nach und nach die animistischen Naturreligionen verdrängte. Aber einen richtigen Aufschub erhielt er wohl erst in der Zeit der Kolonialisierung durch die europäischen Mächte (Frankreich, Portugal, England). Erst da flohen viele wohl demonstrativ in den muslimischen Glauben, statt sich der christlichen Kirche der westlichen Eroberer anzudienen.

Offiziell gibt es im Senegal aber eine Trennung von Staat und Kirche. Und man hat auch vom öffentlichen Bild her kaum das Gefühl, in einem islamischen Land zu sein – ganz anders als etwa im nördlichen angrenzenden Mauretanien. Verschleierte Frauen sieht man fast gar nicht, und überall kann man auch Alkohol kaufen … ;)

Allerdings dürfen Männer auch hier vier Frauen haben... :flop:

(Weitere Bilder folgen peu à peu.)

Andronicus 09.03.2022 11:18

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2236441)

Das ist mein Lieblingsbild, ein sehr schönes Portrait mit einem verschmitztem Lächeln... ich liebe es! :top:

perser 09.03.2022 11:26

Zitat:

Zitat von Andronicus (Beitrag 2236503)
Das ist mein Lieblingsbild, ein sehr schönes Portrait mit einem verschmitztem Lächeln... ich liebe es! :top:

Danke, danke! :D
Ja, sie hat auch ganz gut mitgespielt. Von ihr habe ich mehrere Porträts gemacht. Das hier gefällt mir am besten.

perser 16.05.2022 20:26

Gesichter des Libanon
 
Tiere, Landschaften, Pflanzen, selbst Monde haben wir gerade reichlich im Forum. Dafür „menschelt“ es im Moment zu wenig. ;) So will ich denn mal wieder ein paar Gesichter zeigen, zumal sie recht frisch sind. Ich war erst im April im Libanon.

Der Libanon, der sich zwischen Mittelmeerküste und 2000 m hohen Bergen (derzeit noch schneebedeckt) ausbreitet, ist ein wunderschöner Flecken Erde. Doch auch hier tobten im letzten halben Jahrhundert mehrere Bürgerkriege, gefolgt von israelischer Besetzung, immer wieder aufflammenden Massenprotesten gegen korrupte und überforderte Politiker, eine extrem hohe Inflation sowie die schwere Explosion im August 2020 im Hafen der Hauptstadt Beirut.

Zumindest schweigen aber seit 15 Jahren die Waffen, und wenn man durch das kleine Land fährt, spürt man absolut nichts von dieser schwierigen Gemengelage. Man fühlt sich vom sonnigen Flair her wie in Süditalien, nur vielleicht mondäner, vor allem in Beirut. Und man trifft auf durchweg friedliche, absolut nicht aggressive Menschen. Selbst das Nachtleben in Beirut – einst als das Paris des (nahen) Ostens gefeiert – ist völlig ungefährlich.

Touristen sind trotzdem noch wieder selten im Libanon. So hat man Welterbestätten wie die einzigartigen römischen Tempelanlagen von Baalbek fast für sich allein. Man teilt sie meist nur mit jungen Libanesen, wie diesen hier.


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie
 


Sie hatten sich gern fotografieren lassen, waren auf uns (je zwei deutsche Frauen und Männer) wohl ebenso neugierig wie wir auf sie. Sie haben im Moment eben nicht allzu viele Möglichkeiten, Leute aus dem Westen kennenzulernen.

Im Übrigen finde ich, dass im Libanon ein sehr schöner Menschenschlag lebt. Wer weiß, wessen Blut sich hier alles mischte, seit diese Region – die Levante – vor rund 40 000 Jahre erstmals durch Homo sapiens besiedelt wurde.


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie
 


Wenn ich nach der Woche, die ich dort war, die Libanesen charakterisieren soll, würde ich sagen: Man lacht gern und viel, wirkt zufrieden, selbstbewusst und in sich ruhend, isst gut, kleidet und frisiert sich modebewusst, tanzt temperamentvoll…

Und man freut sich, wenn man wieder Touristen im Land sieht. Ob jung oder alt, sogar aus dem Auto heraus streckte man uns den Daumen entgegen, um seine Zufriedenheit darüber auszudrücken.


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie
 

perser 18.05.2022 10:19

Gesichter des Libanon (2)
 
Hier weitere Fotos aus dem Libanon. Es sind ganz normale Straßen- und Alltagsszenen (neudeutsch: Streetlife oder Street Photography), wie sie mir halt Spaß machen. Man bekommt schnell Kontakt zu den Leuten.

Das Leben ist relaxt und unaufgeregt, halt friedlich und freundlich - trotz diverser Bilder im Kopf, die man als deutscher Medienkonsument (also auch ich) natürlich über die Jahre abgespeichert hat, wenn man etwas zum Libanon las oder hörte.

Hier also Fotos aus verschiedenen Städten des Landes.

Tripoli, Gutgelaunte
Männer im Souk
Beirut, Brotmann
im Viertel Gemmayze
Tripoli, Hof der
Großen Moschee
Sidon, Alltag auf
dem Straßenbasar
Tripoli, Waschraum
in der Moschee

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Sidon, Schmied
bei Arbeit im Souk
Beirut, viel Flair
im Viertel Gemmayze
Byblos, Männer
spielen Backgammon
Tripoli, Händler
für Lederwaren
Tripoli, Viersitzer auf
zwei Rädern

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Alle Bilder entstanden mit der Sony A6600 plus Tamron 18-300.
Teils sind sie etwas nachbearbeitet, etwa aufgehellt, da es im Inneren der Souks und Moscheen halt recht dunkel ist.

Schlumpf1965 18.05.2022 11:23

Tolle Eindrücke die du mit uns in den beiden Posts wieder geteilt hast Harald. Und es kommt alles mit jedem Bild so rüber, wie du es schilderst.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:42 Uhr.