SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Café d`Image (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=94)
-   -   Droht der deutschen Automobilindustrie der Super-GAU? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=163441)

steve.hatton 28.09.2015 15:23

Naja, bestanden!?!

Wenn eine illegale Software einen Umgehungstatbestand schafft wäre ich mir nicht sicher, ob bestanden auch bestanden heißt. Das KBA reagiert i.d.R. sehr verhalten, hier aber schon massiv, was man schon als Indiz wetten kann, dass die bisherigen Tests als nicht bestanden betrachtet werden.

Ob man daraus schließen kann, das ein Kaufvertrag mit dem Kunden für ein fahrtüchtiges und auf dem deutschen Markt zugelassenes Fahrzeug nicht unter Vortäuschung falscher Tatsachen zustande gekommen ist, mögen die Juristen beurteilen - ich denke eher dass VW alles tun wird die Zulassung zu heilen, um weiteren Problemen aus dem Weg zu gehen.

Ach wie froh bin ich, dass wir keine Diesel Fans sind :cool:

Dat Ei 28.09.2015 15:34

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1742749)
Ach wie froh bin ich, dass wir keine Diesel Fans sind :cool:

Schiffsaggregate gehören nicht ins Auto... :cool: :oops:


Dat Ei

Ellersiek 28.09.2015 15:35

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1742749)
...Ach wie froh bin ich, dass wir keine Diesel Fans sind :cool:

Du darfst schon Dieselfan sein, nur eben kein VW-Diesel-Fan.:)

Gruß
Ralf

wwjdo? 28.09.2015 15:52

Ganz ehrlich? Ich fahre Diesel seit Jahren mit Vergnügen.
Als Schwabe habe ich einfach Spaß am Sparen. :D
Nun ist die Angelegenheit etwas getrübt aber dass es dem Diesel an den Kragen gehen wird, rauscht schon seit Monaten durch den Blätterwald...

Wenn jetzt viel über Grenzwerte, Bilanzen und Umgang mit Ressourcen schwadroniert wird, sollte bedacht werden, dass Dieselfahrzeuge - in der Regel - deutlich langlebiger sind bzw. länger genutzt werden als ihre Otto-Pendants.

Ein Benziner landet vermutlich mit CA. 15 Jahren und 150000km auf dem Schrottplatz,
der Diesel spult im selben Zeitraum mindestens die doppelte Lauleistung ab und verbraucht auch deutlich weniger.
Der Energieaufwand zur Produktion eines neuen Fahrzuges und die Entsorgung des Altfahrzeuges stellen hohe Belastungen für die Umwelt dar.

Ob das Abgasproblem so zu lösen ist, dass Wirkungsgrad und Performance des Diesels nicht beeinträchtigt werden?
Ansonsten sieht es vermutlich schwarz aus...:roll:

Dat Ei 28.09.2015 16:25

Moin Matthias,

Zitat:

Zitat von wwjdo? (Beitrag 1742770)
Wenn jetzt viel über Grenzwerte, Bilanzen und Umgang mit Ressourcen schwadroniert wird, sollte bedacht werden, dass Dieselfahrzeuge - in der Regel - deutlich langlebiger sind bzw. länger genutzt werden als ihre Otto-Pendants.

Ein Benziner landet vermutlich mit CA. 15 Jahren und 150000km auf dem Schrottplatz, der Diesel spult im selben Zeitraum mindestens die doppelte Lauleistung ab...

wieso absolvieren Diesel in der gleichen Zeit doppelt so viele Kilometer wie ein Benziner? Das hängt doch in erster Linie vom Einsatz durch den Fahrer ab. Es gibt auch "Stehzeuge" mit Dieselantrieb.

Ob die max. Kilometerleistung noch so eindeutig für Diesel spricht, mag man angesichts verreckender Turbo-Aggregate und Ladeluftschläuche bei den hochgezüchteten Dieselmotoren auch bezweifeln. Die Dieseltechnik ist deutlich komplexer und anfälliger geworden.


Dat Ei

BeHo 28.09.2015 16:39

Passt zwar nur am Rande zum Thema, aber für an Technikgeschichte Interessierte gibt es in der ZDFmediathek eine kurzweilige Folge aus der Reihe Terra X: Das Diesel-Rätsel.

About Schmidt 28.09.2015 17:10

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1742780)
Moin Matthias,
Ob die max. Kilometerleistung noch so eindeutig für Diesel spricht, mag man angesichts verreckender Turbo-Aggregate und Ladeluftschläuche bei den hochgezüchteten Dieselmotoren auch bezweifeln. Die Dieseltechnik ist deutlich komplexer und anfälliger geworden.


Dat Ei

Das ist ein Problem aller kleinen Aggregate die Turbo aufgeladen sind. Heutige 1,2 Liter Ottomotoren leisten nicht selten 120 PS und mehr. Das ist, angesichts der bewegten Massen kein Problem. Wohl aber für die Anbauaggregate, die hier auch reihenweise verrecken. Besonders die VW Motoren sind hier anfällig, das wird aber schön mal verschwiegen. Und das ziehe ich mir keineswegs aus der Nase, diese Info habe ich von einem langjährigen Werstattmeister einer VAG Niederlassung.

Im übrigen ist das genau meine Rede ein paar Meter weiter oben. Ein 2,0 Turbodiesel oder ein 2,4 Ltr. Saugdiesel sind früher meist ohne Probleme ihre 200.000 bis 400.000 km gelaufen.
Heute zwirbelt man aus 1,6 Ltr. Diesel 180 PS, das ist weder gut für den Motor, noch für die Umwelt. Und gerade hier bei uns im Saarland ist man früher sehr viel Diesel gefahren. Dafür sprach die Grenznähe zu Luxemburg, wo der Liter Diesel 1980 noch etwa 65 Cent gekostet hat. Und neulich habe ich in Frankreich wieder unter einen Euro, nämlich 98,9 Cent für den Liter Diesel, getankt. Da kostet der Liter Super hier fast 1/3 mehr und das bei geringerem Verbrauch. Das sind halt die Argumente, die beim Verbraucher zählen und sich in den Verkaufsstatistiken nieder schlagen. Auch, wenn es der Umwelt nicht sehr zuträglich ist.

Gruß Wolfgang

*thomasD* 28.09.2015 18:10

Rückgabe wird wohl keine Option sein. Zum einen sind die Abgaswerte vom NOx in keinem Kaufvertrag (wie schon geschrieben), zum zweiten ist eine Rückgabe nur bei einem gravierenden Mangel möglich, wenn Nachbesserung nicht möglich ist. Ob dies nun ein gravierender Mangel ist dürfen die Rechtsgelehrten diskutieren.

Abgesehen davon könnte ich mir theoretisch sogar eine Softwarelösung vorstellen: Abgaswerte und Leistung runter durch Softwareänderung, Leistung wieder hoch durch Chiptuning. Ein Chiptuning macht ja nichts anderes als den Motor effizienter einzustellen. Allerdings sollte er dann nicht mehr weltweit eingesetzt werden. Die derzeitige Einstellung ist ja nur ein Kompromiss, um das Fahrzeug überall, daher mit jedem Heizöl fahren zu können, nicht aber optimiert auf unser gutes Diesel.

Ich hatte mir schon ein Chiptuning überlegt. Nicht um die Mehrleistung zu nutzen, sondern um mehr Sprit zu sparen. Ist mir aber dann doch zu teuer.

a1000 28.09.2015 18:36

Zitat:

Zitat von *thomasD* (Beitrag 1742822)
Rückgabe wird wohl keine Option sein. Zum einen sind die Abgaswerte vom NOx in keinem Kaufvertrag (wie schon geschrieben), zum zweiten ist eine Rückgabe nur bei einem gravierenden Mangel möglich, wenn Nachbesserung nicht möglich ist. Ob dies nun ein gravierender Mangel ist dürfen die Rechtsgelehrten diskutieren.

Das mag alles sein.
Sollten aber die Gebrauchtwagenpreise der betroffenen Modelle plötzlich und spürbar sinken, könnte ich mir vorstellen, dass es auch in Deutschland zu Sammelklagen kommt.
Alles hängt natürlich davon ab, was sich VW einfallen lässt.

Hätte ich so ein Wagen, würde ich mir schon jetzt eine Bewertung z.B. auf schwacke.de erstellen lassen.Kostet unter 10 EUR - wer weiß wofür es noch gut sein könnte.

Gruß

wwjdo? 28.09.2015 18:36

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1742780)
Moin Matthias,



wieso absolvieren Diesel in der gleichen Zeit doppelt so viele Kilometer wie ein Benziner? Das hängt doch in erster Linie vom Einsatz durch den Fahrer ab. Es gibt auch "Stehzeuge" mit Dieselantrieb.

Ob die max. Kilometerleistung noch so eindeutig für Diesel spricht, mag man angesichts verreckender Turbo-Aggregate und Ladeluftschläuche bei den hochgezüchteten Dieselmotoren auch bezweifeln. Die Dieseltechnik ist deutlich komplexer und anfälliger geworden.


Dat Ei


Grüß dich, Frank,

wer einen Diesel kauft, legt in der Regel deutlich mehr km an Fahrleistung zurück, als der Käufer eines Benziners. Alles andere würde ja bei den entsprechend taxierten Mehrpreisen des Diesels sonst keinen Sinn machen. Es geht dabei um die sogenannte Amortisation. Selbstverständlich mag es einzelne Abweichungen von diesem Muster geben...

Die heute hochgepushten Diesel müssen sich erst noch beweisen, wobei z.B ein Mercedes klaglos mehrere hunderttausend km wegsteckt. Viele Taxifahrer erbringen tagtäglich dafür den Beweis.
Beeindruckt hat mich außerdem ein Bericht in der FAZ, vor einigen Jahren, über einen nach über 300000 km ausgemusterten VW Golf Diesel. Der Käufer, der eine dreistellige Summe dafür berappte, fuhr mit der Kiste noch 350000 km zusätzlich, bevor das Teil seinen Dienst quittierte. Die Reparaturen dokumentierte er und fand oft preisgünstige Lösungen am Rande der afrikanischen Pisten, etc. :)

Das mittlerweile verbreitete Downsizing, jetzt gibt bereits 3-Zlinder-Motoren, dient dazu, die strengeren Normen einzuhalten und den Verbrauch zu senken.
Großvolumige Motoren werden dagegen steuerlich abgestraft, obwohl sie nahezu unkaputtbar sind.
Mein Bruder hatte mal einen VW-Bus mit 2,4 Liter Hubraum und gut 70PS. Damit kam er sich wie eine Wanderdüne im Straßenverkehr vor - aber solche Aggregate waren ungemein robust und verrichteten nicht umsonst in den ganzen Baukolonnen-Bullis ihren Dienst.

Dass jetzt diese hochgezüchteten Mini-Diesel die Normen nicht schaffen, muss für jeden beteiligten Ingenieur ein Schlag ins Gesicht sein.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:27 Uhr.