SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Café d`Image (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=94)
-   -   Energiewende wird abgewürgt (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=114906)

turboengine 10.08.2022 20:56

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2248506)
Dem Markt mehr Freiheiten zu lassen, geht schnell in die Hose. Die meisten sind sich selbst am nächsten.

In einer funktionierenden Marktwirtschaft geht das nicht in die Hose. Da wird soviel erwirtschaftet, dass für alle genug da ist. Da in der Tat die meisten sich am nächsten sind, hat vielmehr der Sozialismus keine Chance. Siehe China oder Schweden:

https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-18125361.html

Warum sich krummbuckeln, wenn es sich nicht lohnt? Wenn man ausgerechnet die intelligentesten und leistungsfähigsten demobilisieren will, mach es wie die Schweden.

Daher sage ich: „Dem Markt nicht genug Freiheiten zu lassen geht in die Hose“.

Porty 10.08.2022 21:21

Vielleicht noch eine Ergänzung:
Es ist kein Problem neben so ein Kraftwerk einen Kühlturm zu bauen. Dann ist man das Problem los. Nur ist es kein Problem, da wir im Sommer eh zu viel erneuerbare Energie haben und die gibt es für lau........
Übrigens, wenn die Netzanbindung für ein AKW ausfällt, gibt es eine ganze Kaskade von Schutzmaßnahmen.
1 Der Reaktor geht in die Schnellabschaltung, die Notstromdiesel springen an.
2 Durch die Nachzerfallsenergie liefert der Reaktor noch genug Dampf um die Turbinen am laufen zu halten und den für die Kühlung erforderliche Energie zu liefern. Zumindest in Grafenrheinfeld hab ich eine kleine Eigenbedarfsturbine gesehen, die in solch einen Fall noch Strom liefern kann.
3. Sollte nach 1-2 Tagen das Netz immer noch nicht wieder hergestellt sein, ist dann die Konzentration an Xenon 135 so weit gesunken, das man den Reaktor wieder anfahren kann und bei kleiner Leistung die nötige Energie zur Kühlung bereit stellen kann.


Vielleicht noch einen Denkanstoß: Die älteren unter uns erinnern sich sicher noch an den Katastrophenwinter 1978/79. Damals brach in der DDR großflächig die Stromversorgung mir den entsprechenden Milliardenschäden zusammen. Ein Historiker meinte, das sich die DDR von dieser Katastrophe nie mehr erholt hat und das letztendlich zum Zusammenbruch des Systems geführt hat.

Nur sind wir heute noch weit mehr von einer zuverlässigen Energieversorgung abhängig.

Crimson 10.08.2022 21:24

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2248536)
In einer funktionierenden Marktwirtschaft

haben wir nicht. Nirgendwo. Das ist (leider) eine Utopie.

turboengine 10.08.2022 21:28

Zitat:

Zitat von Crimson (Beitrag 2248540)
haben wir nicht. Nirgendwo. Das ist (leider) eine Utopie.

Da bin ich anderer Ansicht - ich bin extra dahin ausgewandert.
Es ist nicht alles perfekt in der Schweiz, aber es funktioniert.

Liechtenstein wäre allerdings noch besser. Es sind vor allem das weiträumige Unterlassen von Verboten und die liberalen Ansätze sonstiger Regelungen bei den zivilen Freiheiten.

Robert Auer 10.08.2022 21:44

@turboengine: Deine Antwort ist mir zu einfach. Dass es im Winter kälter als im Sommer ist wusste ich auch schon. :oops:
Interessanter an der Meldung aus Frankreich ist für mich, dass man dort aktuell bereits 2022 (am Beginn des Klimawandels) erhebliche Probleme mit der Kühlung hat und dass man bereits im Sommer (bei einem geringeren Energiebedarf) Strom importieren muss. Wie man Kühltürme baut, wissen die Franzosen doch auch.
Aber, dass es dort im Winter (trotz der dann grundsätzlich optimaleren Voraussetzungen für die Kraftwerkskühlung) immer noch nicht gelingt, aus den vielen AKWs genug Energie für den Eigenbedarf zu erzeugen? Ja, man geht sogar davon aus, im Winter noch mehr Strom als im Sommer zukaufen zu müssen. Da bleibt zu hoffen, dass keine extreme Witterung das Versorgungsproblem noch verschärft.
Übrigens, dass dort aktuell nur 58% der AKWs betriebsfähig sind, spricht auch nicht unbedingt für diese Form der Energieversorgung. Fehlende Kostendeckung bzw ungenügende Rentabilität führen offenbar dazu, dass man noch nicht einmal genug für Wartung und Abschreibung erwirtschaftet, geschweige denn Kühltürme bauen kann.
Bei einer so risikoreichen Technik darf es mMn weder zu Wartungsrückständen noch zu einem Investitionsstau kommen.

Mit dem Schneechaos im Jahr 1978 hatte ich im badischen Offenburg keine Berührung, aber da im Norden damals sogar Kettenfahrzeuge und Hubschrauber Probleme hatten, möchte ich mir nicht vorstellen, was im Falle eines Störfalles passiert.
Ironie an: Die hohen Masten der Windräder dürften so schnell nicht durch Schnee gefährdet sein und zugeschneite Solarpanels auf dem Dach erhöhen nur die Gefahr von Dachlawinen und befreien sich mit der Zeit selbst. Ironie aus

peter2tria 10.08.2022 21:52

Zitat:

Zitat von peter2tria (Beitrag 2248454)
Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2248450)
Allein Aldi - einer der wenigen Discounter der sehr viele Solaranlagen auf den Märkten installiert hat - erzeugt damit 96MWh - nutzt 85% der erzeugten Solarenergie selbst für Licht, Kühltruhen & Co. - das ist schon mal eine Hausnummer. Das Speicher-"Problem" könnte man also diesem Beispiel folgend mit nur 15% des erzeugten Stroms annehmen .
..

Die Zahl sagt ohne weitere Erklärung .... nicht viel.
Diese sieht für mich nach einem Jahresdurchschnitt aus. Das heißt, wenn es dunkel ist, kommt der Strom aus ???? Kannst Du dazu mal Details liefern bitte.

....

@Steve - wolltest Du nicht noch etwas Licht ins Dunkle bringen. Mich würde schon die Details dazu interessieren. Danke

Crimson 10.08.2022 22:20

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2248541)
Da bin ich anderer Ansicht - ich bin extra dahin ausgewandert.
Es ist nicht alles perfekt in der Schweiz, aber es funktioniert.

auf Kosten derer, die man bei der Betrachtung außen vor lässt, weil man sich bequem seine Systemgrenzen bastelt - die gibt es real nur nicht. Btw.: wir alle hier leben massiv (auch) auf Kosten Anderer, manchmal darf man sich dessen bewusst sein.

Angesichts der Entwicklungen der letzten Jahrzehnte (!) von funktionierender Marktwirtschaft zu sprechen, zeugt von irrsinniger Realitätsverweigerung - oder massiven Scheuklappen.

KSO 10.08.2022 22:31

Zitat:

Zitat von Crimson (Beitrag 2248548)
auf Kosten derer, die man bei der Betrachtung außen vor lässt, weil man sich bequem seine Systemgrenzen bastelt - die gibt es real nur nicht. Btw.: wir alle hier leben massiv (auch) auf Kosten Anderer, manchmal darf man sich dessen bewusst sein.

Angesichts der Entwicklungen der letzten Jahrzehnte (!) von funktionierender Marktwirtschaft zu sprechen, zeugt von irrsinniger Realitätsverweigerung - oder massiven Scheuklappen.

Sehe ich auch so.

Porty 10.08.2022 22:32

Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2248542)
Übrigens, dass dort aktuell nur 58% der AKWs betriebsfähig sind, spricht auch nicht unbedingt für diese Form der Energieversorgung. Fehlende Kostendeckung bzw ungenügende Rentabilität führen offenbar dazu, dass man noch nicht einmal genug für Wartung und Abschreibung erwirtschaftet, geschweige denn Kühltürme bauen kann.
Bei einer so risikoreichen Technik darf es mMn weder zu Wartungsrückständen noch zu einem Investitionsstau kommen.


Ich fürchte, du hattest noch mit Radioaktiven Material als Verantwortlicher zu tun. Wenn da eine vorgeschriebene Wartung oder Prüfung auch nur um einen Tag überzogen wird, hast du ein echtes Problem. Dann sind alle Genehmigungen schneller weg, wie du gucken kannst und und es wird auch für dich sehr teuer. Die Kaskade ist: Landesamt für Umwelt- Umweltbundesamt und dann gleich die entsprechende Europäische Behörde.
Und natürlich wird der Sommer für geplante Wartungsarbeiten und Brennelementewechsel genutzt.
Unangemeldete Kontrollen gehören zum Tagesgeschäft.
Ich wünschte, in anderen Bereichen, gerade im Finanz- und Bankensektor gäbe es auch nur ansatzweise eine ähnlich rigide Überwachung.


Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2248542)
Mit dem Schneechaos im Jahr 1978 hatte ich im badischen Offenburg keine Berührung, aber da im Norden damals sogar Kettenfahrzeuge und Hubschrauber Probleme hatten, möchte ich mir nicht vorstellen, was im Falle eines Störfalles passiert.
Ironie an: Die hohen Masten der Windräder dürften so schnell nicht durch Schnee gefährdet sein und zugeschneite Solarpanels auf dem Dach erhöhen nur die Gefahr von Dachlawinen und befreien sich mit der Zeit selbst. Ironie aus

Du hast offenbar schon lange keinen Stromausfall erlebt.....
Übrigens haben Windräder durchaus ein Problem im Winter. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 0 und -10 °C kann sich an den Rotorblättern Eisansatz bilden. Der versaut erstens ordentlich die Aerodynamik und damit geht die Leistung in den Keller, kann heftigen Unwuchten im Rotor führen und was am gefährlichsten ist, es können sich Brocken lösen und davon fliegen. Bei Blattgeschwindigkeiten von 100 m/sek möchtest du da nicht im Wege stehen. Flugzeuge haben dafür in der Regel Enteisungsanlagen und werden extra vor dem Start enteist, da schon etliche Flugzeuge deswegen vom Himmel gefallen sind.
Bei Windrädern ist das nicht üblich, da nicht vorgeschrieben, schwierig zu warten und teuer.
Da müssen dann Warnschilder reichen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Date...Warnschild.jpg
Die rechnerische Wurfweite einer großen PV Anlage mit 160 m Nabenhöhe beträgt rund 6 km.
Ok, das ist ohne Luftwiderstand gerechnet, aber ein paar km sind es garantiert.
Als vor ein paar Jahren in Norddeutschland reihenweise die Hochspannungsmasten zusammengebrochen sind, war das die Folge von Eisansatz an den Leiterseilen.


PV und Schnee passt auch nicht zusammen, durch 10 cm Schnee kommt kaum noch Licht durch.
Gibt dann ein neues Berufsbild: PV- Anlagen- Scheekehrer.......

Dat Ei 10.08.2022 22:47

Moin, moin,

PV-Anlagen produzieren 85% ihres Jahresertrags zwischen März und Oktober. Ob sich da Schnee schieben lohnt?


Dat Ei


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:54 Uhr.