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About Schmidt 01.09.2020 07:11

Du glaubst also Werbung mehr als einem Ökonomen?

Gruß Wolfgang

peter2tria 01.09.2020 07:21

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 2157599)
Du glaubst also Werbung mehr als einem Ökonomen?

Gruß Wolfgang

:top:

turboengine 01.09.2020 07:32

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2157594)
Und hier noch eine Bestätigung zum Unsinn des Herrn Sinn...

https://www.spiegel.de/auto/elektroa...f-89475aadbe69

Schon klar. Komplett unseriös. Eine Studie der Technischen Universität Eindhoven im Auftrag der Grünen Bundestagsfraktion. Das ist ein Dream Team.

Trick hier: Falscher Strommix benutzt. Man darf nicht den Durchschnittsstrommix jedes Landes ansetzen sondern den tatsächlich fürs Laden benutzten. Da meist nachts geladen wird, ist Solarenergie da schon mal ziemlich raus.

Und zur Universität Eindhoven: Eindhoven war schon immer so grün, dass deren Forschungsergebnisse unter Wissenschaftlern immer nur mit grosser Vorsicht zu geniessen waren. Diese „Universität“ war und ist ist ein rotgrünes Kloster.

Die neueste Volte dieser „Universität“ ist es, feste Dozentenstellen auf Jahre hinweg nur noch an Frauen zu vergeben.

https://www.spiegel.de/lebenundlerne...a-1274769.html

Das verstösst zwar gegen Menschenrechte, aber wer weltanschaulich gefestigt ist, dem ist das egal.

https://www.faz.net/aktuell/karriere...-16842987.html

Diese Studie kann man getrost in die Tonne treten.

Edit: was in der Studie auch nicht berücksichtigt, ist der Strommix nach dem Abschalten der Kernkraftwerke in Deutschland. Nachts werden dann vermehrt Gaskraftwerke eingesetzt werden, insbesondere in kalten Winternächten wo das Elektroauto zusammen mit den Wärmepumpen in Betrieb sind. Im Extremfall wie im Januar 2017 kommt der deutsche Strom zu 90% aus konventionellen Kraftwerken.

https://www.welt.de/wirtschaft/artic...ans-Limit.html

Und ab 2023 heisst das dann fast komplett aus Kohle und Gas. Der Energiewende sei dank.

Da die Elektroautos wohl mit zehn Jahren Lebensdauer kalkuliert sind entfällt ein Grossteil davon auf den Zeitraum nach Abschaltung der wichtigsten CO2 freien Grundlastversorgung.

Michael W. 01.09.2020 07:37

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2157594)

Tatsächlich kommt es bei so einer Studie darauf an, welches Ziel man verfolgt.

Hetzerisch oder auch populistisch könnte ich folgendermaßen gegen argumentieren:

Der Strombedarf in Deutschland für Industrie und Haushalte wird noch nicht komplett durch regenerative Energie versorgt. Das bedeutet, dass jeder weiterer Verbraucher (also auch jedes weitere neue E-Auto) Strom aus einem "konventionellen" Kraftwerk benötigt und zwar unabhängig, welchen Strom man gebucht hat. Sprich, jedes weitere E-Fahrzeug, was auf den Markt kommt, wird mit Kohlestrom versorgt, sogar dann, wenn man es mit der eigenen PV-Anlage auflädt, da der Strom nicht mehr der Allgemeinheit zur Verfügung steht.
Dadurch sähe die Umweltbilanz eines E-Autos aber ganz schön duster aus :P

Bitte die Argumentation nicht falsch verstehen. Man muss irgendwann anfangen, E-Autos auf den Markt zu bringen, um deren Entwicklung zu beschleunigen und deren Kosten zu reduzieren. In (ferner) Zukunft kann das ein wesentlicher Beitrag zur CO2 Reduktion bedeuten.
Ich denke nur, dass die Geschwindigkeit, mit der das Thema vorangetrieben wird, nicht der Geschwindigkeit entspricht, mit der wir regenerative Energien vorantreiben und dann ist es aus umweltpolitischer und finanzieller Sicht nicht sinnvoll.

Grüße
Michael

eac 01.09.2020 10:04

Zitat:

Zitat von Michael W. (Beitrag 2157604)
Sprich, jedes weitere E-Fahrzeug, was auf den Markt kommt, wird mit Kohlestrom versorgt, sogar dann, wenn man es mit der eigenen PV-Anlage auflädt, da der Strom nicht mehr der Allgemeinheit zur Verfügung steht.
Dadurch sähe die Umweltbilanz eines E-Autos aber ganz schön duster aus :P

Insbesondere dann, wenn man soche fahrenden Elektro-Schrankwände wie Audi-Etron (ich sprech den jetzt immer französisch aus :-)) oder den schwäbischen Konkurrenten EQC flott über die Autobahn bewegt. Dann genehmigen die sich nämlich so um die 35kW/100km und das sind rund 300g CO2/km mit Kohlestrom. In den Flottenverbrauch gehen sie übrigens mit 0g CO2/km ein.

Die nächste große Lüge sind die Plug-In Hybride, die mittlerweile in Massen als Dienstwagen rausgehauen werden, weil sie staatlich gleich doppelt bezuschusst werden (einmal in der als geldwerter Vorteil zu versteuernden Summe, und dann noch mit der BAFA-Prämie beim Kauf). Ob das Ladekabel nach drei Jahren immer noch eingeschweißt im Kofferraum liegt, interessiert bei der Leasingrückgabe niemanden mehr. Berechnet werden sie aber mit einem Mix, der davon ausgeht, dass sie immer die ersten 40-50km rein elektrisch gefahren werden (und dann natürlich auch 0g CO2 ausstoßen).

samacnun 01.09.2020 13:52

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2157603)
Trick hier: Falscher Strommix benutzt. Man darf nicht den Durchschnittsstrommix jedes Landes ansetzen sondern den tatsächlich fürs Laden benutzten. Da meist nachts geladen wird, ist Solarenergie da schon mal ziemlich raus.

Ja welchen Strommix soll man den sonst benutzen?

Wenn man sich nach Lust und Laune einen Mix zusammenspinnt, der einem gerade in den Kram passt, _das_ ist Trickserei.
Und überhaupt, wer sagt eigentlich, dass die meisten Elektroautos nachts geladen werden?

samacnun 01.09.2020 13:54

Zitat:

Zitat von Michael W. (Beitrag 2157604)
...Das bedeutet, dass jeder weiterer Verbraucher (also auch jedes weitere neue E-Auto) Strom aus einem "konventionellen" Kraftwerk benötigt und zwar unabhängig, welchen Strom man gebucht hat. Sprich, jedes weitere E-Fahrzeug, was auf den Markt kommt, wird mit Kohlestrom versorgt, sogar dann, wenn man es mit der eigenen PV-Anlage auflädt, da der Strom nicht mehr der Allgemeinheit zur Verfügung steht.

Wenn man diese Argumentation konsequent weiterführt, müsste man auch für unsere sauberen TDIs den Schadstoffausstoss von Schwerölmotoren ansetzen, schliesslich tanken die den Frachtschiffen das saubere Diesel weg... :D

Porty 01.09.2020 14:18

Zitat:

Zitat von samacnun (Beitrag 2157663)
Ja welchen Strommix soll man den sonst benutzen?

Wenn man sich nach Lust und Laune einen Mix zusammenspinnt, der einem gerade in den Kram passt, _das_ ist Trickserei.
Und überhaupt, wer sagt eigentlich, dass die meisten Elektroautos nachts geladen werden?


genau!


Da die Abgabe von Ladestrom an Firmenmitarbeiter nicht mehr als geldwerter Vorteil versteuert werden muss, stellen immer mehr Firmen ihren Mitarbeitern Stromanschlüsse zur Verfügung, wo sie während der Arbeitszeit laden können. Bei uns stehen momentan je eine 16 A und eine 32 A Kraftstromsteckdose zur Verfügung, separat abgesichert. Kann bei Bedarf deutlich erweitert werden.


Das Problem der Erneuerbaren Energien ist nicht die Energiemenge sondern das unvermeidliche Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch. Dazu braucht es Speicher, die aber nicht in Sicht sind. Leider ist das der Punk, bei der die meisten Fans der Erneuerbaren ihre Verständnisprobleme haben.

peter2tria 01.09.2020 14:53

Zitat:

Zitat von samacnun (Beitrag 2157664)
Wenn man diese Argumentation konsequent weiterführt, müsste man auch für unsere sauberen TDIs den Schadstoffausstoss von Schwerölmotoren ansetzen, schliesslich tanken die den Frachtschiffen das saubere Diesel weg... :D

Ich fand die Darstellung von Michael erfrischend weitergehend, weil er auch mal Aspekte thematisiert hatte, die ich bis jetzt hier noch nicht gelesen hatte. Batterie-betriebene Auto haben eben noch mehr Kritiken stand zu halten, wenn man das als Umwelt-Allheilmittel postulieren will.
Es zeigt aber auch, dass es eben nicht leicht ist, das objektiv zu bewerten.

Ich denke auch dass selbst das Batterie-betriebene Auto etwas besser in der Gesamt-Ökö-Bilanz dasteht aus ein Verbrenner, aber wie viel oder wenig, dass bleibt jeder persönlichen Ideologie überlassen.

Frage: ist es für die Umwelt global gesehen besser ein (mittel-)altes Auto abzustoßen und eine Elektro-Auto zu kaufen? Da kommt schon die nächste Komplexität ins Spiel :crazy: ist nicht einfach.

KSO 01.09.2020 14:58

Zitat:

Zitat von eac (Beitrag 2157626)
Insbesondere dann, wenn man soche fahrenden Elektro-Schrankwände wie Audi-Etron (ich sprech den jetzt immer französisch aus :-)) oder den schwäbischen Konkurrenten EQC flott über die Autobahn bewegt. Dann genehmigen die sich nämlich so um die 35kW/100km und das sind rund 300g CO2/km mit Kohlestrom. In den Flottenverbrauch gehen sie übrigens mit 0g CO2/km ein.

In der Stadt verbraucht der aber auch nur rund 13 kW/100km und das dort dann aber schadstofffrei. Mir als Stadtbewohner alle mal lieber als ein Q5/Q7 mit stinkendem Dieselmotor. (Noch besser wäre es natürlich wenn alle zu Fuß gehen würden...;))

Zitat:

Zitat von eac (Beitrag 2157626)
Die nächste große Lüge sind die Plug-In Hybride, die mittlerweile in Massen als Dienstwagen rausgehauen werden, weil sie staatlich gleich doppelt bezuschusst werden (einmal in der als geldwerter Vorteil zu versteuernden Summe, und dann noch mit der BAFA-Prämie beim Kauf). Ob das Ladekabel nach drei Jahren immer noch eingeschweißt im Kofferraum liegt, interessiert bei der Leasingrückgabe niemanden mehr. Berechnet werden sie aber mit einem Mix, der davon ausgeht, dass sie immer die ersten 40-50km rein elektrisch gefahren werden (und dann natürlich auch 0g CO2 ausstoßen).

Das ist die größte "Lach"nummer und ein "schöner" Beweis für den Lobbyismus der Autoindustrie hier zu Lande.


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