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atlinblau 04.08.2022 16:47

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2247925)

Der Flächenbedarf von WKA pro erzeugter MWh ist nur geringfügig besser als bei Solaranlagen.

Das hängt davon ab, welchen Flächenbedarf man für eine WKA in Rechnung stellt.

Die LEAG plant auf ehemaligem Tagebaugelände vier Windkraftanlagen...

...klick!!!

"Die Windenergieanlagen sollen im Bereich der einstigen und in den Jahren 2016 bis 2018 verfüllten Kohlebahnausfahrt des ehemaligen Tagebaus Cottbus-Nord am Rande des Cottbuser Ostsees in direkter Nachbarschaft bestehender Windenergieanlagen entstehen. Vorgesehen ist die Errichtung von vier Windenergieanlagen mit einer Gesamthöhe von jeweils 250 Metern und einer Leistung von jeweils 6 MW. Sie können etwa 60.000 MWh Strom im Jahr erzeugen – rechnerisch entspricht das etwa der Hälfte der Cottbuser Haushalte...."

Dann rechnen wir mal!!!

"Die Baugrube einer WEA nimmt ca. 750 m², das Fundament selbst ca. 350 m² Bodenoberfläche in Anspruch. Für die notwendigen Aufstell-, Lager-, Steuerungs- und Wartungsbereiche wird pro Anlage eine Fläche von 2.000 - 4.000 m² dauerhaft benötigt..."

...klack!!!

Eine WKA generiert auf 4000 m² 15.000 MWh - jährlich!!!

4000 m² Solarfläche ermöglichen etwa 400 kW an installierter Leistung bzw. bei 1.000 Sonnenstunden 400 MWh Elektroenergie - jährlich.

Da stimmt etwas an deiner Behauptung nicht - eine WKA ist 40x effektiver je m²
!!!
.............................................

Vergleich WKA mit Braunkohleverstromung

4000 m² Bergbauffläche mit einer Kohlemächtigkeit von 10 m ergeben einmalig 40.000 MWh Elektroenergie.
Über die Zeit generiert eine WKA ein vielfaches von dem an Energie, was durch eine Kohleverstromung auf gleicher Fläche möglich sei. Ohne zusätzlichen Wasser-, Energie- und Landschaftsverbrauch.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2247925)
Da braucht es keinen Skaleneffekt sondern ein Wunder - oder alternative Physik mit Kobolden.

Ich habe bewusst die Angaben und Aussagen der LEAG angeführt - also nix mit Kobolden oder alternativer Physik.

Porty 04.08.2022 19:15

Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2247950)
Das hängt davon ab, welchen Flächenbedarf man für eine WKA in Rechnung stellt.

Die LEAG plant auf ehemaligem Tagebaugelände vier Windkraftanlagen...

...klick!!!

"Die Windenergieanlagen sollen im Bereich der einstigen und in den Jahren 2016 bis 2018 verfüllten Kohlebahnausfahrt des ehemaligen Tagebaus Cottbus-Nord am Rande des Cottbuser Ostsees in direkter Nachbarschaft bestehender Windenergieanlagen entstehen. Vorgesehen ist die Errichtung von vier Windenergieanlagen mit einer Gesamthöhe von jeweils 250 Metern und einer Leistung von jeweils 6 MW. Sie können etwa 60.000 MWh Strom im Jahr erzeugen – rechnerisch entspricht das etwa der Hälfte der Cottbuser Haushalte...."

Dann rechnen wir mal!!!

Auch wenn du das offenbar nicht verstehen willst:
Diese Anlagen versorgen, wenn kein Wind weht, nicht einen einzigen Haushalt sondern brauchen im Standby selbst Energie.
Wie es um die aktuelle Windsituation in Deutschland ausschaut? Ich hab extra für dich die aktuelle Windvorhersage für den größten Teil Deutschlands herunter geladen www.ventusky.com (Liebe Moderatoren, verlinken geht leider nicht, da die Daten laufend angepasst werden, ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen)
Wie zu sehen in 100 m Höhe über den Boden und kurz nach Sonnenuntergang


Bild in der Galerie
Da dürfte wohl auch dir auffallen, dass weder mit Solar noch mit Wind groß was geht. Und das im Hochsommer.
Also mache dir mal Gedanken, wo heute Nacht der Strom herkommt und wo dein Denkfehler ist.

Dazu noch das Datenblatt der aktuell größten verfügbaren WKA:
https://www.enercon.de/produkte/ep-5/e-160-ep5/
Da dürfte wohl klar sein, das da die Windkraftfreunde etwas optimistisch rechnen
Und wie ein 166 m hoher, rund 3000t schwerer Turm gegen den der Wind einer Fläche von rund 20 000m² drückt mit einen Spielzeugfundament von 20 m Durchmesser klar kommen soll, ist mir auch ein Rätsel. Allein der Turm hat am Fuß einen Durchmesser von rund 8 m. Und dann auf eh schon schlechten, dazu noch aufgeschütteten Baugrund.
Dazu kommen noch die Aufstell- und Montagefläche eines Kranes mit einer Auslegerhöhe von knapp 200 m und einem Gewicht von Aufgebaut vielleicht 1000t (allein knapp 800 t Ballast)
und Straßen, da das alles tragen, aber auch wo man mit 80 m langen Rotorblättern durchkommt. Da ist ein normales Autobahnkreuz oder gar ein Kreisverkehr schon mal ein ko- Kriterium.
Übrigens, um so einen Kran aufzurichten braucht man eine ebene Fläche, so lang wie der Kran plus Gittermast + voll ausgefahrenen Derrick mit Gegengewicht. Arbeitsfläche für 2-3 "Hillfskrane" der 250t Klasse bitte nicht vergessen.
Allein die Krankosten gehen hoch in die Hunderttausende, wenn denn so ein Monstrum überhaupt verfügbar ist.
Und Wehe, das Windrad hat nach 5 oder 10 Jahren einen Lagerschaden, dann darfst du alles wieder auseinander bauen und am Boden reparieren....

Aber ich fürchte, auch diese Argumente werden dich in keinster Weise in deiner heilen Welt stören.

Porty 04.08.2022 19:36

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2247943)
Was ich mich letztens gefragt habe - warum stehen am Grimsel eigentlich keine Windräder? Wann immer ich dort durchfahre ist Wind und nicht wenig. Und Stromleitungen liegen dort doch auch genug.
Am Gotthard hat man ja nun die 4 Riesendinger aufgestellt, aber ansonsten ist die SChweiz mit Windkraft noch sehr sparsam dem Eindruck nach?

Über den Einfluss auf das Landschaftsbild kann man sicher geteilter Meinung sein, das größere Problem ist aber erst mal geeignete Aufstell- und Montageflächen zu schaffen und dann auch noch die schweren und sperrigen Brocken dahin zu bringen.
Um auf den Grimsel zu kommen hast du nicht allzu viele Möglichkeiten. Vom Süden über die Furka (bei den engen Kehren vergiss es), Von Brig her sieht es nicht viel besser aus und vom Norden sind dir ein paar Tunnel im Weg Und so ein Maschinenhaus einer großen Anlage wiegt schon mal einige 100 Tonnen, das müssen Straßen und auch Brücken vertragen.
Hochfliegen kann man bei den Gewichten auch vergessen.
Also ein gigantischer Aufwand für ein paar MW.

Als man in Österreich vor wenigen Jahren das Obervermuntwerk ll aufgebaut hat, wurden die Generatoren vor Ort aus vielen Einzelteilen montiert. gibt es auf Youtube eine interessante Doku dazu.
Gotthard hat halt den Vorteil, da hat man die sehr gut ausgebaute Gotthard- Bundesstraße auf der Südseite, die direkt von der Autobahn auf die Passhöhe führt und am Pass eine große ziemlich ebene Fläche.

turboengine 04.08.2022 21:48

Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2247950)
Da stimmt etwas an deiner Behauptung nicht - eine WKA ist 40x effektiver je m²[/

Naja, Projekte von Solar- und Windkraftanlagen (bzw. die interne Genehmigung) ist mein täglich Brot. Da sollte ich wissen wovon ich schreibe, oder?

Wenn man die notwendigen Abstandsflächen miteinbezieht kann man pro überragter Fläche aus Solarenergie sogar etwas mehr pro m2 „ernten“ als bei Wind.

Zitat:

In einer bereits im Jahr 2012 im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellten Studie, in der Langfristszenarien und Strategien für den Ausbau der erneuerbaren Energien untersucht wurden, verglichen die Autorinnen und Autoren bei unterschiedlichen erneuerbaren Energieerzeugungsarten die jährlichen Erträge in Kilowattstunden pro Quadratmeter. Der Biomasse mit 2 bis 6 kWh/m² stand hier die Windenergie (an Land) mit rund 40 kWh/m² und – noch ertragreicher – der Photovoltaik mit 100 kWh/m² gegenüber (DLR et al. 2012, S. 80 mit Daten aus 2010). Bei diesem Vergleich dürften die Abstandsflächen der Windenergie nach Einschätzung des UBAs mit eingerechnet worden sein, was die geringere Effizienz der Windenergie gegenüber der Photovoltaik erklärt.
https://www.dlr.de/dlr/Portaldata/1/...die2011_bf.pdf

Die Daten dürften sich seither etwas verbessert haben, allerdings nimmt mit der Höhe der WKA auch der Abstandsflächenbedarf zu.

Wie gesagt, es geht hier nicht um die versiegelte Fläche sondern „wieviel Fläche brauche ich pro erzeugt MWh“.

Ich vertrau da doch eher deutschen Großforschungseinrichtungen als irgendwelchen speziellen Studien der Laubag.

frame 05.08.2022 11:51

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2247946)
Das schon, aber das Aufständern kostet viel Geld - lohnt also nicht so wie ein optimal geneigtes Dach. Wenn die Paneele flach montiert werden bringen sie weniger Ertrag und der Schnee bleibt liegen.

Aufständern muss man doch auf der flachen Wiese auch, oder? Es müssen ja "nur" höhere und stabilere (falls mal ein Auto degegenfährt) Ständer gebaut werden. Da könnte man ja gleich noch Motoren reinsetzen damit die Panels sich gegen die Sonne neigen.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2247946)
Einer von vielen, vielen Verbänden die von Steuergeldern, Bussgeldern und Erträgen aus Lotto usw. gepampert werden.

ja ok, das hätte man sich ja denken können. Dabei ist die Grimselhöhe ja nicht gerade ein landschaftliches Juwel mit den ganzen Stromleitungen, da hätten 2-3 Windräder auch nicht mehr viel geschadet. Wie die den Erholungswert zerstören ist mir schleierhaft, das tut eher der schwindende Gletscher.

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247967)
Um auf den Grimsel zu kommen hast du nicht allzu viele Möglichkeiten. Vom Süden über die Furka (bei den engen Kehren vergiss es), Von Brig her sieht es nicht viel besser aus und vom Norden sind dir ein paar Tunnel im Weg

das ist allerdings richtig, da ist zwar derzeit sehr viel Schwerverkehr weil die zweite Staumauer gebaut wird, aber es sind teils üble Tunnel auf der Strecke.

turboengine 05.08.2022 13:44

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2248015)
Aufständern muss man doch auf der flachen Wiese auch, oder? Es müssen ja "nur" höhere und stabilere (falls mal ein Auto degegenfährt) Ständer gebaut werden.

Da hast Du die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Wenn das Areal öffentlich zugänglich ist gelten ganz andere Regeln für Mechanik und Elektroinstallation als für Ständer hinter Zaun. Wir sprechen da über eine Hochspannungsinstallation unter der sich permanent Leute aufhalten. Das ist so deutlich teurer dass der wirtschaftliche Nutzen gegen null geht. Solche Anlagen werden aus Imagegründen erstellt.
Was sich dagegen rechnet sind teildurchlässige Solarpanels auf Treibhäusern. In Spanien und Holland können die auch einen Grossteil der Verschattung ersetzen.

atlinblau 05.08.2022 15:25

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2247978)
Wenn man die notwendigen Abstandsflächen miteinbezieht kann man pro überragter Fläche aus Solarenergie sogar etwas mehr pro m2 „ernten“ als bei Wind.

Warum sollte man die Abstandsflächen der Windräder mit einbeziehen?

Vor 25 Jahren beschloss unsere Gemeinde 10% seiner Fläche für Erneuerbare bereit zu stellen, etwa 100 ha....
Seit 20 Jahren stehen dort 7 WKA ...
Der Betrieb dieser Anlagen sind ein wirtschaftliches Standbein unserer 500 EW-Gemeinde.
Die Abstandsflächen werden weiterhin landwirtschaftlich genutzt.
Sie den WKA als beanspruchte Fläche zuzuordnen, ist vollkommen überflüssig...

turboengine 05.08.2022 18:03

Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2248048)
Sie den WKA als beanspruchte Fläche zuzuordnen, ist vollkommen überflüssig...

Vermutlich sind die Leute beim DLR und andere einfach doof…

KSO 05.08.2022 22:39

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2248058)
Vermutlich sind die Leute beim DLR und andere einfach doof…

oder haben halt eine Agenda, weiß man’s?

atlinblau 06.08.2022 09:20

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2247978)
Wenn man die notwendigen Abstandsflächen miteinbezieht kann man pro überragter Fläche aus Solarenergie sogar etwas mehr pro m2 „ernten“ als bei Wind.

https://www.dlr.de/dlr/Portaldata/1/...die2011_bf.pdf

Die Daten dürften sich seither etwas verbessert haben, allerdings nimmt mit der Höhe der WKA auch der Abstandsflächenbedarf zu. ..

Ich habe mir die ganzen 345 Seiten aus 2011 nicht durchgearbeitet. Eine Textsuche im PDF nach "Abstandsfläche" ergab jedoch "NULL" Treffer.
Wäre für einen entsprechenden Beweis (Zitat, Überschrift, Seitennummer o.ä.) deiner Aussage dankbar - der LINK gibt eine Bestätigung nicht her.

Die Suche nach "Flächenbedarf" ergibt als Treffer die Grafik
"Typische flächenspezifische Energieerträge von EE und ihrer Bandbreiten"
auf Seite 82.

Hier wird jedoch Wind/Solar mit den Erträgen der Biomasse verglichen.

"Ersichtlich ist, dass die technische Nutzung der Solarstrahlung oder der Windenergie um ein bis zwei Größenordnungen höhere flächenspezifische Erträge liefern als die energetische Nutzung von Biomasse..."


Als Grundlage für den Vergleich Wind/Solar mit der Biomasse wird daher die ganze Fläche (entsprechen der Aufstelldichte der WKA) in die Rechnung mit aufgenommen:

"Wind entsprechend deutschen Verhältnissen, 5 MW-Anlagen, Aufstelldichte 20 MW/km²; Bezug auf gesamte Fläche; "

Das ist verständlich, da man auch bei Solar die ganze Fläche berücksichtigen muss - ist, aber als genereller Vergleich der verschiedenen Erneuerbaren untereinander nicht anwendbar.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2247978)
Ich vertrau da doch eher deutschen Großforschungseinrichtungen als irgendwelchen speziellen Studien der Laubag.

Ich auch... man sollte die Zahlen und Angaben der speziellen Studien aber nicht aus dem Zusammenhang reißen.

Das Umweltbundesamt hat mal die "Flächenrucksäcke" von Gütern und Dienstleistungen bei der Erstellung einer Ökobilanz untersucht.

...klick!!!

Darin heißt es eindeutig:
"Als Beispiel für die Vermeidung einer Doppelzählung seien die Ackerflächen im Nahbereich von Windenergieanlagen genannt. Sie sind der agrarischen Nutzung bzw. der Produktion agrarischer Güter zuzurechnen und nicht einer fiktiven Abstandssphäre um die Windenergieanlage. Wird die Nutzung in einem bestimmten Radius um eine Anlage jedoch deutlich eingeschränkt (z. B. Einschränkung der Forstwirtschaft im Nahbereich um eine Windenergieanlage im Wald), dann sind diese Flächen der Belegung durch die Anlage zuzurechnen.
Das genannte Grundprinzip gilt nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich und ist insbesondere dann bedeutsam, wenn eine direkte Flächenbelegung nur einen kurzen Zeitraum anhält. Als Beispiel kann hier der Braunkohleabbau dienen, wo der Vorgang der Abgrabung in vergleichsweise kurzer Zeit erfolgt, eine andere Nutzung der Fläche allerdings erst nach einer längeren Phase (hier z. B. nach der Rekultivierungsphase) stattfinden kann. Dieser Zeitraum, in dem weder eine direkte Nutzung (z. B. ein Rohstoffabbau) noch eine andere Nutzung stattfinden kann, wird der Verursachernutzung angerechnet..."



Thomas


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