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frame 04.08.2022 11:38

Zitat:

Zitat von KSO (Beitrag 2247860)
Gibt es (oder kennst Du) eigentlich Konzepte der "Nur-noch-erneuerbare-Energien-Befürworter" für die benötigte Grundauslastung/Reserve bei Flaute und/oder für Nachts?

Zitat "das Netz ist der Speicher"?

Noch schlimmer als Flaute und Nacht wäre ja wenn wir wirklich den Klimawandel aufhalten und es wieder Schnee gibt - ich erinnere mich gut an ein paar Tage fast deutschlandweiten Schnee letztes Jahr. Damals habe ich mir extra die Zahlen angeschaut. Praktisch NULL Ertrag aus PV wegen Schneedecke. Dazu war es auch noch windstill.

atlinblau 04.08.2022 12:01

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2247855)
Das hast Du schön abgeschrieben, aber das Argument des “Skaleneffekts” passt überhaupt nicht in den ursprünglichen Kontext:

Der Skaleneffekt sorgte u.a. dafür, dass die Stromgestehungskosten masiv gesunken sind und die Leistung der Anlagen (WKA) zugenommen hat - was wiederum zu einem geringeren Flächenbedarf führt.


Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2247855)
Ein grosses Kernkraftwerk benötigt rund einen Quadratkilometer Fläche. Der Flächenbedarf für ein gleichwertiges (im Sinne von erzeugter Energie) Solarkraftwerk wäre gut 40 Quadratkilometer. Dazu kommt eine Gas- oder Kohlekraftwerk als Reserve wenn die Sonne nicht scheint bzw. ein riesiges Pumpspeicherwerk als Tagesspeicher. Ein Pumpspeicherwerk mit 1600 MW Kapazität kostet rund fünf Milliarden Euro - in den Alpen.

Auch zu jedem AKW gehört(e) parallel eine fossiles Backup-Leistung.
Trotz der Abschaltung von 8 GW an atomarer Kraftwerksleistung blieb Deutschland weiterhin Stromexporteur.
Zudem unterschlagen sie den Flächen-, Energie- und Wasserverbrauch bei der Urangewinnung sowie die Kosten und Probleme der Endlagerung.
----------------------------------------------------------------


Hier die Idee eine anderen klimaschonenden Stromproduktion...


"Es ist nicht die Frage ob, sondern nur wie wir Kohle in Zukunft nutzen werden..."
(Vattenfall 211)

...klick!!!

Das Kohle-Kraftwerk in meiner nähe sollte aus Klimaschutzgründen mit einem CCS-Technologie-Block von 1 MW erneuert werden. Allein für den Brennstoff Kohle (8-10 Mio. Kohle) würden pro Jahr
* 1.000.000 m²(1 km²) an Tagebau-Fläche in Anspruch genommen werden- in 50 Betriebsjahren wären dies 50 km². Übrig bliebe ein See, der die dramatische Wassersituation noch verschärfen würde
* 100 Mio. t Abraum entstehen, der als Quelle für Schwefel- und Eiseneinträge verantwortlich ist (Braune Spree)
* 50 Mio. m³ Grundwasser gehoben werden müssen, wovon 30 % durch Verdunstung dauerhaft dem regionalen Wasserhaushalt entzogen werden würde

turboengine 04.08.2022 12:04

Zitat:

Zitat von KSO (Beitrag 2247860)
Wie würde Dein persönlicher "optimale Energie-Mix" aussehen oder vielleicht ist es gar kein Mix, sondern einfach 100% AKWs?

Für die Schweiz kann ich sowas bieten:
https://powerswitcher.axpo.com/

KSO 04.08.2022 12:47

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2247874)
Für die Schweiz kann ich sowas bieten:
https://powerswitcher.axpo.com/

Super und für Deutschland hast Du immer nur den Untergang anzubieten. :lol:

turboengine 04.08.2022 13:04

Zitat:

Zitat von KSO (Beitrag 2247880)
Super und für Deutschland hast Du immer nur den Untergang anzubieten. :lol:

Ich bin halt rechtzeitig ausgewandert. :D

Nein, die ganzen Szenarien beruhen auf Annahmen - unter anderem dass den Investitionen in Wasserkraft, Windenergie und Solarflächenanlagen in der Schweiz keine unnötigen Steine mehr in den Weg gelegt werden. Das sehen die Umweltverbände aber anders und klagen durch alle Instanzen. Es wäre nun an der Politik hier einzugreifen.

Das ganze ist Teil eines Schwarze-Peter-Spiels. Am Schluss hat ja aber immer der Energie Erzeuger schuld - er liefert ja nicht. Mit der Beispielrechnung wird transparent, was passieren müsste um die Energiewende nach aktueller Beschlusslage zu realisieren. Und es macht hoffentlich denen, die im Bremserhäuschen sitzen und Projekte verhindern das Leben etwas schwerer.

Für Deutschland, das kaum Speicherkapazitäten für Strom hat, sehe ich jedoch bei reine Fokussierung auf Wind und Sonne tatsächlich buchstäblich “Schwarz”.

twolf 04.08.2022 13:22

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2247891)
Ich bin halt rechtzeitig ausgewandert. :D


Für Deutschland, das kaum Speicherkapazitäten für Strom hat, sehe ich jedoch bei reine Fokussierung auf Wind und Sonne tatsächlich buchstäblich “Schwarz”.

Die Schweiz speichert keinen Strom, sondern Pumpt Wasser auf den Berg, Was auch nicht den Besten Wirkungsgrat hat.

KSO 04.08.2022 13:24

Ja klar, eine der wichtigsten Annahmen ist die Bedarfsseite.
Während die einen glauben der Bedarf steigt (mal mehr, mal weniger), glauben die anderen der Bedarf sinkt (erheblich).
Ich bin mir ziemlich sicher, die Befürworter von Solar- und Windenergie only (Mit ein wenig Wasser und Geothermie) meinten, dass dies möglich sei bei dem aktuellen Verbrauch, sondern da war immer die Rede von einer gleichzeitigen massiven Energieeinsparung. Einfach so weitermachen wie bisher und alles auf regenerative Energieträger umstellen, hätten jetzt gerne alle, aber das klappt halt nicht.

turboengine 04.08.2022 13:37

Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2247873)
CCS-Technologie-Block von 1 MW erneuert werden.

Ein MW? Das sind gerade mal 1360 PS. Das kann nicht sein.

turboengine 04.08.2022 14:05

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2247895)
Die Schweiz speichert keinen Strom, sondern Pumpt Wasser auf den Berg, Was auch nicht den Besten Wirkungsgrat hat.

Genau, wir pumpen Wasser auf den Berg, weil es schlechten Wirkungsgrad hat. :D
So doof können nur Gebirgler sein.

Deutschland hat gerade mal Pumpspeicher mit 37 GWh Kapazität (Österreich und die Schweiz ist die “Batterie Deutschlands” - sie wissen es nur nicht)

Was würden denn Batteriespeicher dafür kosten? Blei-Akkus haben übrigens auch nur einen Wirkungsgrad von 80%. Die kosten so 200 EUR/kWh. Der Deutschland Speicher kostet also als Bleiakku 7.5 Milliarden EUR und ist nach 3000 Zyklen oder fünf Jahren Sondermüll.

Der Wirkungsgrad eines Pumpspeicherwerks ist ebenfalls 75-80%, hält aber 80 Jahre.

Als Li-Ionen-Akku mit 95% Wirkungsgrad kostete er rund 20 Milliarden EUR und wäre nach gut zehn Jahren oder 8000 Zyklen Recyclingschrott.

atlinblau 04.08.2022 14:23

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2247903)
Ein MW? Das sind gerade mal 1360 PS. Das kann nicht sein.

1 GW


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