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aidualk 15.12.2023 09:38

Seit Monaten fallen die Verstärkerzüge (Morgens und Abends im Berufsverkehr - RMV) mehr aus als dass sie fahren. "Personalmangel im Stellwerk" und seit mehreren Wochen auch "Personalmangel wegen hohem Krankenstand und kurzfristigen Krankmeldungen" sind die Meldungen, fast jeden Tag identisch, dazu in der RMV-App.
Nun wird überlegt, die Verstärkerzüge bzw. ein Teil davon, aus dem neuen Fahrplan zu streichen. Auch eine Lösung, obwohl eher eine Kapitulation, sollte das wirklich kommen, und eine Rolle rückwärts in dem, was man mal 'Verkehrswende' genannt hat.

Dat Ei 15.12.2023 09:52

Moin, moin,

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 2293669)
Seit Monaten fallen die Verstärkerzüge (Morgens und Abends im Berufsverkehr - RMV) mehr aus als dass sie fahren. "Personalmangel im Stellwerk" und seit mehreren Wochen auch "Personalmangel wegen hohem Krankenstand und kurzfristigen Krankmeldungen" sind die Meldungen, fast jeden Tag identisch, dazu in der RMV-App.
Nun wird überlegt, die Verstärkerzüge bzw. ein Teil davon, aus dem neuen Fahrplan zu streichen. Auch eine Lösung, obwohl eher eine Kapitulation, sollte das wirklich kommen, und eine Rolle rückwärts in dem, was man mal 'Verkehrswende' genannt hat.

das zeigt m.E., wie weit die Politik weg vom Thema Schienenverkehr ist. Während man in der Politik meint, man können nun mit viel Geld die Verkehrswende erzwingen, die Verkehrsströme auf die Schiene umlenken und große Zugewinne an Fahrgastzahlen produzieren, fehlt es bereits heute an allen Ecken und Enden an Personal. Lange Zeit wollte man es sich nicht leisten, nun gibt es nicht mal mehr die Menschen, die man rekrutieren könnte.


Dat Ei

Dat Ei 15.12.2023 10:03

Moin, moin,

Zitat:

Zitat von embe (Beitrag 2293667)
Für das D-Ticket hiess es ja bei Einführung, man solle es am Besten beim lokalen Verkehrsverbund kaufen, da dieser dann direkt die Abogebühr erhalte (und davon was in die deutschlandweite Umlage gebe), und nicht selbst erst später über die Umlage über alle Verbünde einen Anteil erhalte.
Weiss jemand, ob der ausstellende Verkehrsbetrieb dadurch tatsächlich einen Vorteil hat?

da sprichst Du eines der ganz großen Problem des 9,- €- bzw. D-Tickets an. Die Berliner Politik hat von heut auf morgen ein bundesweit geltendes Ticket zu einem Fixpreis ausgerufen, ohne sich vorweg Gedanken gemacht zu haben, wer wie nach welchem Verfahren welchen Ausgleich bekommen soll. Das hat dazu geführt, dass einige Verbünde vorgeprescht sind und zeitnah mit dem Vertrieb der Tickets begonnen haben, um sich so zumindest den Cashflow zu sichern. Was man hat, das hat man. Kleine Verkehrsunternehmen, wie z.B. regionale, ländliche Busunternehmer, sind ins Schwimmen geraten, weil sie auf der einen Seite das Ticket akzeptieren mussten, aber selber keine verkaufen konnten. An der Beseitigung dieses Scherbenhaufens wird immer noch mit Hochdruck gearbeitet.

Die nächste Krux ist, dass der Bund den Tarif ins Leben gerufen hat, ohne selber Tarifgeber zu sein, aber seine Beteiligung daran gleichzeitig gedeckelt hat. Weitere Probleme betreffen die Tarife für Schüler, Studenten etc. pp. Alles ziemlich unausgegoren, aber dafür mit großer populistischer Wirkung.


Dat Ei

Ernst-Dieter aus Apelern 15.12.2023 10:10

Wäre eine "Rote Punkt Aktion" wie damals noch zeitgemäß bzw. sinnvoll?
https://de.wikipedia.org/wiki/Rote-Punkt-Aktion

Ernst-Dieter aus Apelern 19.12.2023 19:14

Absti
 
So, die Abstimmung der GDL für einen unbefristeten Streik bei der DB ist gelaufen mit 97% pro.
Ab dem 8 Januar 2024 ist mit unbefristeten Streiks zu rechnen.

Gerhard55 19.12.2023 21:32

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 2294089)
So, die Abstimmung der GDL für einen unbefristeten Streik bei der DB ist gelaufen mit 97% pro.
Ab dem 8 Januar 2024 ist mit unbefristeten Streiks zu rechnen.

Was soll‘s? Ob ich jetzt mit oder ohne Streik nicht zuverlässig mit der Bahn dort hinfahren kann, wo ich gern hinfahren möchte, ändert doch eh‘ nichts… :itchy:

Es hat Zeiten gegeben, da konnte man in Passau in einen D-Zug einsteigen, und in Dortmund wieder aussteigen, und das mindestens zwei Mal am Tag. Heute braucht man für eine Teilstrecke von ca. 140 km auf dieser Route planmäßig über zweieinhalb Stunden, weil man unterwegs den Zug wechseln muß, und auf den Anschlusszug fast eine Stunde zu warten hat. Die Regionalbahn endet in Regensburg, anstelle wie vor dem aktuellen Fahrplanwechsel in Neumarkt, und statt wie vorher ca. 15 Minuten später mit der S-Bahn nach Nürnberg weiterzufahren steht man jetzt fast eine Stunde und wartet auf den RegionalExpress nach Nürnberg. So vergrault man auch noch die letzten Befürworter des umweltfreundlichen Bahnverkehrs.

steve.hatton 19.12.2023 22:16

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2293672)
Moin, moin,



das zeigt m.E., wie weit die Politik weg vom Thema Schienenverkehr ist. Während man in der Politik meint, man können nun mit viel Geld die Verkehrswende erzwingen, die Verkehrsströme auf die Schiene umlenken und große Zugewinne an Fahrgastzahlen produzieren, fehlt es bereits heute an allen Ecken und Enden an Personal. Lange Zeit wollte man es sich nicht leisten, nun gibt es nicht mal mehr die Menschen, die man rekrutieren könnte.


Dat Ei

Und wer hat diese Personalentscheidungen getroffen ?

Die Menschen sind wohl nicht alle verstorben, was die Frage in den Raum stellt, weshalb man diese nicht mehr reaktiviern kann?

Dat Ei 20.12.2023 09:13

Moin, moin,

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2294101)
Und wer hat diese Personalentscheidungen getroffen ?

diese Frage ist in sich schon tendenziös, weil sie einfach viele wesentliche Faktoren und Fakten ausschließt. Sie suggeriert, dass der Mangel durch aktive Entscheidungen gegen den Personalbestand entstanden ist.

Von 2012 bis Ende 2021 ist die Anzahl der Schienenfahrzeugführer um 40% von 26.000 auf 36.500 gestiegen. Davon arbeitet etwas mehr als die Hälfte in Tochter-Unternehmen (Fernverkehr, Regio, Cargo) des DB Konzerns. Die Anzahl beförderter Personen im Schienenverkehr ist bei der DB von 3,5 Milliarden in 2012 auf 4,9 Milliarden in 2019 (die Zahlen aus den Pandemiejahren sind nicht repräsentativ) gestiegen. Dem steht entgegen, dass die geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter kommen und vom aktiven Berufsleben Abschied nehmen. Dem erhöhten Bedarf an Fahrzeugführern durch die Nachfrage steht also eine Abwanderung des Bestandes sowie eine schrumpfende Breite an potentiellen Bewerbern im berufsfähigen Alter entgegen. Hinzukommt, dass die Bereitschaft einen Job mit Schichtdienst anzunehmen, zunehmend in der Bevölkerung sinkt. Diese Tendenz lässt sich auch in anderen Berufsgruppen wie z.B. dem Bäckerhandwerk beobachten.

Dass die Deutsche Bahn mit dem Problem nicht alleine dasteht, kann man auch einer aktuellen Meldung zur Ausdünnung des Fahrplans durch die Eisenbahngesellschaft Metronom entnehmen.

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2294101)
Die Menschen sind wohl nicht alle verstorben, was die Frage in den Raum stellt, weshalb man diese nicht mehr reaktiviern kann?

Wenn man schon Menschen nicht für den Job aktivieren kann, wundert es wenig, dass man Rentner, die viele Jahre und Jahrzehnte auf der Lok verbracht haben, nicht reaktivieren kann. Davon ab weiß ich nicht, ob es beispielsweise eine Altersbeschränkung nach oben hin gibt.


Dat Ei

Porty 23.12.2023 01:46

Langsam fängt die Kündigung meines D- Tickets an, "Spaß" zu machen.
Gekündigt am 5.12, war die Bestätigung am 6.12 da, was Transdev nicht davon abhielt, das Geld dennoch am 15. 15 vom Konto abzubuchen. Wurde von mir umgehend reklamiert und ich erhielt darauf hin eine erneute Bestätigung der fristgemäßen Kündigung mit der Aufforderung, mir das Geld per Rücklastschrift zurückzubuchen. Soweit nicht gut aber o.k.
Heute Abend flatterte dann plötzlich eine E- Mail mit der Auftragsbestätigung für das D- Ticket vom Januar zusammen mit einer Mahnung mit entsprechenden Aufschlag in mein Postfach.....
Mal schauen, was als Antwort auf meine Mail von eben kommt, ich fürchte, das wird ein Vorgang für die Rubrik "Achtung Kunde" in der C´t............
:flop::flop::flop:


P.s. Mein Sohn wollte heute eigentlich von Sindelfingen direkt zu meiner Mutter nach Thüringen fahren. Ich hab ihn in Nördlingen nach 6 1/2 Stunden Fahrt am Bahnhof abgeholt. In Stuttgart war das reine Chaos, dort wurde 4 mal! der Abfahrtsbahnsteig für den REX nach Aalen geändert.
Von Bahnsteig 1 nach 14, dann nach 11, Per Ansage wieder nach Bahnsteig 14, um dann 3 min vor Abfahrt ein paar hundert Leute doch nach Bahnsteig 11 zu schicken, wo der Zug 15 Minuten vorher eingefahren war.
Sind da solchen Nieten am Werk, oder will die Bahn ihre letzten Kunden auch noch los werden.....


pp.s: Mir ist heute ein altes Heft des Lok- Magazins von 2017 in die Hände gefallen, Da wirbt die Bahn mit den Aufbau einer Taskforce "Vegetation" zur Untersuchung und gegebenenfalls Rückschnitt potentiell kritischer Bäume . Allzu weit scheinen sie mit dem Vorhaben nicht gekommen zu sein. Hier liegen nicht mal kleine Aststückchen auf der Straße, so schlimm ist der Sturm zumindest hier in den Bergen nicht.

Porty 06.01.2024 02:20

Kleines Update:
Eben kam eine erneute Mahnung mit der Androhung ein Inkassounternehmen einzuschalten.......
Langsam kommen mir Zweifel, wer dort die Prozesse in der Hand hat, oder ob bei denen einfach nur die Software amok läuft.....


p.s. Es gibt zwar ein Fenster "Sofortantwort", aber das funktioniert nicht. Es kam eine Fehlermeldung mit 3 Seiten kryptischer Fehlerbeschreibung zurück.
Ich halte Euch auf dem Laufenden......


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