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Tom 15.10.2008 13:12

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 727473)
Ich glaube, du bringst da einiges durcheinander!

Das glaube ich eigentlich nicht.
Was konkret meinst Du?

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 727473)
Dein Link ist zwar recht schön und gut, ob aber der Sensor in den Sonys auf dieser Technik beruht, steht in den Sternen...

Google-Suche: gyro sensor minolta
Es gab unter den Suchergebnissen mehrere Hinweise auf dieses Dokument.
Ich wollte eigentlich nur darlegen, daß es offenbar auch Sensoren gibt, die Winkelgeschwindigkeit messen können.
Die Wahrscheinlichkeit ist gegeben, daß diese auch verwendet werden...

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 727473)
Zu den Geschwindigkeiten und Beschleunigungen:

1. Gleichförmige Translation (=geradlinig und v=konst) ergibt keine Kräfte. Kann daher von solchen Sensoren nicht erkannt werden.

2. Gleichmäßig beschleunigte Translation (=geradlinig und v=!konst) ergibt Kräfte. Kann gemessen werden.

3. Gleichförmige Rotation (=Kreisbewegung und Winkelgeschwindigkeit=konst) ergibt Kräfte (weil sich die Richtung ändert; vektorielle Größe)!! Kann gemessen werden!

4. Gleichmäßig beschleunigte Rotation ergibt auch Kräfte und kann damit auch gemessen werden.

Jetzt alles klar?

Was meinst Du denn, habe ich davon nicht verstanden?

Zu 3:
Kann nach dem Verfahren in dem von mir angegebenen Link auch gemessen werden (durch Messung der Corioliskräfte).
Sony bezieht sich auch auf Winkelgeschwindigkeiten.

Ich weiß nicht, warum Du diese Aussagen in Frage stellst...

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 727473)
Übrigens: es ist die Corioliskraft.

Ja selbstverständlich:
Da ist mir leider ein Tippfehler durchgegangen... :oops:



Weitere Webfunde zum Thema:

Sensoren der Dynax 7D:

http://k53.pbase.com/o4/94/6094/1/62...ensors1576.jpg
(C) Pete Ganzel

Leider kann ich anhand der Beschriftung kein Datenblatt finden; auch der Hersteller (CM Japan) sagt mir nichts...

Deshalb hier erst mal beispielhaft das Datenblatt zu einem x-beliebigem Standard-Gyro von Analog Devices (Meßgröße Winkelgeschwindigkeit):
http://www.analog.com/static/importe...s/ADXRS150.pdf

Beispiel für einen Gyro in MEMS-Technologie (Meßgröße Winkelgeschwindigkeit):
http://www.sparkfun.com/datasheets/C..._Datasheet.pdf

Weitere Links:
http://www.sander-electronic.de/be00040.html

TONI_B 15.10.2008 16:20

Eine letzte Antwort: seit zig postings habe ich nichts anderes gesagt, als dass lineare, gleichförmige Geschwindigkeiten mit den MEMS-(Gyro)-Sensoren NICHT gemessen werden können. Rotationen (=Winkelgeschwindigkeiten) jedoch schon, weil eben JEDE Rotation eine beschleunigte Bewegung ist - auch wenn die Winkelgeschwindigkeit KONSTANT ist. Bei jeder Rotation ÄNDERT sich die Richtung der Geschwindigkeit, aber der Betrag bleibt gleich. Nachdem jede ÄNDERUNG der Geschwindigkeit (egal, ob Richtung oder Betrag!) eine Beschleunigung darstellt, ist auch eine gleichmäßige Rotation eine beschleunigte Bewegung. Daher können die MEMS-Sensoren Winkelgeschwindigkeiten messen.

Nichts anderes habe ich gesagt!

TommyK 15.10.2008 17:03

Interessantes Thema, doch irgendwie dreht sich das hier ein wenig im Kreis + Konnte ich bei der Diskussion hier zwei wichtige Aspekte nicht finden:

* Die Brennweite
* Die Kraft der Motoren + Wie schnelle Bewegungen können die ausgleichen?

Gemeinsame Erkenntniss bisher ist: Die Sensoren erkennen nur Beschleunigungen. Also Mitzieher werden nicht kompensiert. Frage bisher wie langsame Bewegungen werden kompensiert?


Eine wie ich finde sehr interessanter Faktor ist die Brennweite. Die Motoren arbeiten ja nur mit den Daten die die Bewegungssensoren liefern. Es wird also "blind" mit den Daten Beschleuningung kompensiert die Auftritt. Um also den richtigen Punkt zu kompensieren, müssen Brennweite und Abstand Bekannt sein da diese beiden Faktoren beim verdrehen einen großen Einfluss darauf haben wie sehr sich dieser Punkt auf dem Sensor bewegt.

Code:

Quasi:
S Strecke die eine Abbidlung auf dem Sensor zurück legt (Bild von nem Blatt z.b.)
A Abstand
B Brennweite in mm
C Bewegung der Kamera

B * A * C = P

Daher musste man früher bei der A1 im Setup extra einstellen ob man Telekonverter bentutzt hat damit der AS richtig kompensiert.
Frage heute ist nun: Was passiert wenn die Kamera nicht weiß was für eine Brennweite anliegt? M42 Adapter & Co?

Bei den Exif Daten stand immer 0mm drann. Daher behaupte ich mal dass der AS/SSS dann nix kompensiert, da: 0*A*C=0, Genauso wie bei Fotos vom Stativ da in dem Fall C die Bewegung 0 währe. Oder sieht das jemand anders?
Bei Pentax gibts ja eine extra option um die Brennweite bei alten Objektiven anzugeben.


Die letzte Frage die mich noch intressiert ist wie schnell sind die Bewegungen die das SSS System kompensieren kann? Ein User hat hier mal interessante Bilder bezügl. Spiegelschlag + SSS gepostet. Als ich das in einem anderen Thread erwähnt habe stempelten das einige als Humbuck ab da die Erschütterung vom Spiegelschlag grundsätzlich zu schnell währe.
Pentax benutzt ja Magneten bei den Objektiven, da könnte ich mir das vorstellen dass die zu schwach währen den massiven Sensor schnell genug zu bewegen.
Sony jedoch benutzt Piezo Elemente und die sind Blitzschnell + Saustark. Die werden nicht umsonst in diversen Druckköpfen benutzt um die Tinte raus zu schießen.

Frage hier: Sind die Sensoren in der Lage den Spiegelschlag zu kompensieren?

fhaferkamp 15.10.2008 17:07

Eigentlich sind wir uns ja nun alle mehr oder wenig einig, dass nur Beschleunigungen gemessen werden können, seien es solche, die aus der Richtungsänderung bei einer Drehbewegung zustande kommen oder solche, die durch eine lineare Beschleunigung entstehen.
Wäre es aber nicht theoretisch möglich, auch die Geschwindigkeitsvektoren zu errechnen, indem man die momentanen Beschleunigungsvektoren über die Zeit integriert? Mir ist schon klar, dass man keine sinnvolle Anfangsgeschwindigkeit hat, mit der man die Berechnung startet, es sei denn man geht beim Einschalten von 0 aus. Ich gebe zu, die Frage ist hypothetisch, ich glaube nicht wirklich, dass das gemacht wird.

Außerdem möchte ich nochmal auf meine am Anfang der Diskussion in den Raum gestellte Frage zurückkommen, ob die Anordnung der Sensoren in der Nähe des Auslösers einen Einfluß auf die Messgenauigkeit hat. Nach meinem jetzigen Kenntnisstand ist das nicht der Fall, da jede Beschleunigung immer auf die gesamte Kamera wirkt, denn es handelt sich ja um ein starres System. Andernfalls könnte man ja auch nicht aus den gemessenen Werten in Auslösernähe auf eine Bewegung des Sensors schließen, was ja das ganze System in Frage stellen würde:roll:

Systemwechsel 15.10.2008 18:34

Zitat:

Zitat von TommyK (Beitrag 727687)
Gemeinsame Erkenntniss bisher ist: Die Sensoren erkennen nur Beschleunigungen. Also Mitzieher werden nicht kompensiert. Frage bisher wie langsame Bewegungen werden kompensiert?

Die Sensoren erkennen Winkelgeschwindigkeiten (Angular Velocity). Ich denke mal, dass die Grenze bei Gewackel mit ca. 1Hz liegt.
Zitat:

Frage heute ist nun: Was passiert wenn die Kamera nicht weiß was für eine Brennweite anliegt? M42 Adapter & Co?
Nichts. Sensor bewegt sich nicht.
Zitat:

Die letzte Frage die mich noch intressiert ist wie schnell sind die Bewegungen die das SSS System kompensieren kann?
Gute Frage. Je länger die Brennweite desto schneller muss sich der Bildsensor bewegen.
Zitat:

Pentax benutzt ja Magneten bei den Objektiven, da könnte ich mir das vorstellen dass die zu schwach währen den massiven Sensor schnell genug zu bewegen.

Sony jedoch benutzt Piezo Elemente und die sind Blitzschnell + Saustark. Die werden nicht umsonst in diversen Druckköpfen benutzt um die Tinte raus zu schießen.

Frage hier: Sind die Sensoren in der Lage den Spiegelschlag zu kompensieren?
Weiss ich nicht, aber der Schwingspulenantrieb der Pentax ist sicher schneller und hat mehr Kraft als der Piezoantrieb von Sony. Letzterer arbeitet wie ein USM- oder SSM-Antrieb, d.h. es werden Wanderwellen erzeugt, die für Vortrieb sorgen. Der Frequenzbereich und damit die Geschwindigkeit ist nach oben hin ziemlich begrenzt.

Jens N. 15.10.2008 18:39

Zitat:

Zitat von TommyK (Beitrag 727687)
Frage heute ist nun: Was passiert wenn die Kamera nicht weiß was für eine Brennweite anliegt? M42 Adapter & Co?

Bei den Exif Daten stand immer 0mm drann. Daher behaupte ich mal dass der AS/SSS dann nix kompensiert, da: 0*A*C=0, Genauso wie bei Fotos vom Stativ da in dem Fall C die Bewegung 0 währe. Oder sieht das jemand anders?

Ja, ich. Ich selbst habe es nicht getestet, aber gleich nach Einführung der D7D hat sich jemand in einem anderen Forum dieser Frage durch praktische Versuche angenommen. Ergebnis: der Stabi arbeitet noch und bringt idR. auch eine Verbesserung, aber er ist weniger effektiv als wenn die Brennweite bekannt ist. Es wurde damals vermutet, daß der Stabi wahrscheinlich irgendeinen "Mittelwert" annimmt, also z.B. 50mm.

Auf jeden Fall bewegt sich der Sensor sehr wohl - dies kann man auch erkennen, wenn man bei abgenommenem Objektiv und offenem Verschluss (Bulb oder Langzeitbelichtung) ins Bajonett schaut.

Zitat:

Frage hier: Sind die Sensoren in der Lage den Spiegelschlag zu kompensieren?
Meiner Erfahrung/Meinung nach: nein, bzw. kaum. Der Spiegelschlag erzeugt Erschütterungen innerhalb des Systems Kamera/Objektiv und diese können nicht ohne weiteres kompensiert werden.

Systemwechsel 15.10.2008 18:48

Zitat:

Zitat von Jens N. (Beitrag 727724)
Auf jeden Fall bewegt sich der Sensor sehr wohl - dies kann man auch erkennen, wenn man bei abgenommenem Objektiv und offenem Verschluss (Bulb oder Langzeitbelichtung) ins Bajonett schaut.

Bei der 5D bewegt sich nichts.

EarMaster 15.10.2008 19:08

Zitat:

Zitat von Jens N. (Beitrag 727724)
Der Spiegelschlag erzeugt Erschütterungen innerhalb des Systems Kamera/Objektiv und diese können nicht ohne weiteres kompensiert werden.

Aber das sind doch genau die Formen von Erschütterungen die eigentlich erkannt werden sollen.

mic2908 15.10.2008 19:16

Zitat:

Zitat von Jens N. (Beitrag 727724)
Auf jeden Fall bewegt sich der Sensor sehr wohl - dies kann man auch erkennen, wenn man bei abgenommenem Objektiv und offenem Verschluss (Bulb oder Langzeitbelichtung) ins Bajonett schaut.

Zumindest im Bulb Modus schaltet die 7D, laut Handbuch, den AS aus.

Tom 15.10.2008 21:42

Zitat:

Zitat von TommyK (Beitrag 727687)
Wie schnelle Bewegungen können die ausgleichen?
Frage bisher wie langsame Bewegungen werden kompensiert?

http://www.rigel.hu/Laci/Konica_elemek/e4c4da4419.gif
(c) Konica Minolta

Alles klar? ;)

Das Diagramm stammt von Minolta/KoMi - Quelle.

Zitat:

Zitat von TommyK (Beitrag 727687)
Sind die Sensoren in der Lage den Spiegelschlag zu kompensieren?

Nein, die Frequenzlage des Spiegelschlags liegt zu hoch.

Zitat:

Zitat von TommyK (Beitrag 727687)
Gemeinsame Erkenntniss bisher ist: Die Sensoren erkennen nur Beschleunigungen.

Eben nicht!
Genau das ist nämlich der Fehlschluß aus den leider mißverständlichen Formulierungen u.a. von ToniB.
(Sorry Toni, nimm's bitte nicht persönlich, aber so ist es...werde es auch belegen wenn es sein muß).

Jedenfalls erkennen die Sensoren keine lineare Beschleunigung der Kamera (wozu auch?).

Es wurde bereits mehrfach geschrieben (auch von Sony), daß die Sensoren Winkelgeschwindigkeiten messen (über Corioliskräfte oder wie auch immer), also weder translatorische (lineare) Beschleunigung noch Winkelbeschleunigung.

Zitat:

Zitat von TommyK (Beitrag 727687)
Also Mitzieher werden nicht kompensiert.

Genau diese These habe ich bis heute auch vertreten, ich muß aber zugeben, daß ich vorher der Meinung war, daß die Sensoren nur Winkelbeschleunigungen messen können.
Durch weitere Recherchen über die Sensoren (s.o.) habe ich aber dazugelernt und muß diese Annahme widerrufen.

Wenn der AS bei Mitziehern nicht reagieren soll, muß dies in der Regelschaltung bewußt so hineinkonstruiert worden sein z.B. durch Heranziehung des differenzierten Winkelgeschwindigkeitsignals (=Winkelbeschleunigung) als (Haupt-Anteil der?) Führungsgröße.
Ich nehme stark an, das das möglicherweise auch so realisiert wurde, denn bisher ist wohl niemandem beim Mitziehen ein Gegensteuern des AS/SSS oder andere negative Effekte aufgefallen.

Zitat:

Zitat von TommyK (Beitrag 727687)
Eine wie ich finde sehr interessanter Faktor ist die Brennweite. Die Motoren arbeiten ja nur mit den Daten die die Bewegungssensoren liefern. Es wird also "blind" mit den Daten Beschleuningung kompensiert die Auftritt.

Nein, die Brennweite fließt mit ein in die Berechnung der Kompensationsbewegung.

Zitat:

Zitat von TommyK (Beitrag 727687)
Um also den richtigen Punkt zu kompensieren, müssen Brennweite und Abstand Bekannt sein ...

Brennweite ja, Abstand nein.
Winkelabweichung bei bekannter Brennweite reicht aus, die korrekte Kompensationsbewegung zu berechnen.

Zitat:

Zitat von TommyK (Beitrag 727687)
Wie schnelle Bewegungen können die ausgleichen?...
Sony jedoch benutzt Piezo Elemente und die sind Blitzschnell + Saustark.

Nur funktioniert der Piezo-Linearmotor, der hier verwendet wird nach dem Prinzip einer über Rutschkupplung angekoppelten Masse:
Wird der Piezo langsam "angesteuert" nimmt die Kupplung die Masse (= Bildsensor mit Schlitten) mit, wird der Piezo dann schnell in Gegenrichtung angesteuert (beschleunigt), rutscht die Kupplung durch, da die Größe m x a größer als die Haftreibung der Rutschkupplung wäre.
Aus diesem Grund kann dieser Piezomotor keine hochfrequenten Schwingungen auf den Bildsensor übertragen und deswegen ist auch die automatische Bildsensor-Reinigung bei Sony unwirksam (aber nicht nur bei denen ;))

http://www.konicaminolta.com/about/r...r_pict0003.gif
(c) Konica Minolta

Prinzip des Piezomotors.

So, ich habe jetzt genug dazu geschrieben.
Vielleicht googelt der eine oder andere jetzt erst mal selbst ein wenig.

Interessante Erkenntnisse dürfen aber ruhig weiter hier gepostet werden...;)

Jens N. 15.10.2008 22:14

Zitat:

Zitat von Systemwechsel (Beitrag 727732)
Bei der 5D bewegt sich nichts.

Stimmt, bei meiner tut sich so auch nichts. Mein Fehler. Aber ich habe mal eben mit meinem Peleng bei Belichtungszeiten um 0,5" herumprobiert und kann -sofern eingeschaltet- den AS sowohl deutlich arbeiten hören, als auch eine bildverbessernde Wirkung feststellen. Das ist natürlich kein hierb- und stichfestes Experiment, aber ich bin mir sicher der AS arbeitet mit diesem manuellen Objektiv.

TONI_B 16.10.2008 09:21

Zitat:

Zitat von Tom (Beitrag 727838)
Eben nicht!
Genau das ist nämlich der Fehlschluß aus den leider mißverständlichen Formulierungen u.a. von ToniB.
(Sorry Toni, nimm's bitte nicht persönlich, aber so ist es...werde es auch belegen wenn es sein muß).

Ja, bitte belege! :lol:

Ich habe nie behauptet, dass diese Sensoren Winkelgeschwindigkeiten NICHT messen können!

Gleichförmige, translatorische Geschwindigkeit geht nicht. Weil keine Kräfte auftreten.

Gleichmäßige, rotatorische Geschwindigkeit geht! Weil Kräfte auftreten!




Viel interessanter sind wirklich die Fragen, ob der Einbauort Einfluss auf die Funktion hat und ob der Spiegelschlag kompensiert werden kann oder nicht!

Systemwechsel 16.10.2008 09:26

Zitat:

Zitat von Tom (Beitrag 727838)
[IMG]Brennweite ja, Abstand nein.
Winkelabweichung bei bekannter Brennweite reicht aus, die korrekte Kompensationsbewegung zu berechnen.

Mit steigendem Abbildungsmassstab wird der Bildwinkel kleiner. Spielt zwar bei normalen Objektiven keine Rolle aber bei Macro und 1:1 macht das Faktor 2 aus.

16.10.2008 09:31

und

translatorische Beschleunigung geht nicht. Weil keine Winkel auftreten.


Diese kommen vor, wenn man beim Fotgrafieren hüpft.


Aus physikalischen Gründen ist die Wirkung von Gyro Sensor sehr begrenzt. Wozu also noch wissen wo sie eingebaut sind? Der Einbau im Objektiv verteuert unnötig.

TONI_B 16.10.2008 10:08

Zitat:

Zitat von katz123 (Beitrag 727961)
und translatorische Beschleunigung geht nicht. Weil keine Winkel auftreten...

Wenn dem so wäre, wäre der SSS sinnlos...

16.10.2008 10:20

Nein nicht völlig sinnlos, weil winkeln kann er ja. Damit ist kippeln erfasst.

Wie gross bzw. klein der Nutzen ist zeigt ein Vergleich mit Fotos Stabilsator An und Aus. Nach meinem Vergleich habe ich mir zuviel vom Stabilsator versprochen. Ich brauche ein Stativ, weil ich zu wenig kippel oder kurz Belichtungszeiten, um haarscharfe Bilder zu bekommen. Die anderen machen das ja schon lange so.

Tom 16.10.2008 13:45

@ Toni B (ist für andere wohl weniger interessant):

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 727959)
Ja, bitte belege!

OK, wenn Du darauf bestehst.

Ich betone nochmals, daß ich hier niemanden angreifen, sondern nur etwas mehr Klarheit in die Angelegenheit bekommen will.

Zitat:

Zitat von TONI_B 07.10.2008, 14:18 (Beitrag 723369)
...
In der A-700 sind sicher KEINE Gyroskope eingebaut (und schon gar kein Gyros-Spiess :cool:), sondern Beschleunigungssensoren auf MEMS-Basis (http://de.wikipedia.org/wiki/Micro-E...hanical_System).
...Es ist zwar richtig, dass man damit keine (gleichförmigen!) Geschwindigkeiten messen kann, sondern nur Beschleunigungen.

Das liest sich, als wären "normale" (lineare) Beschleunigungssensoren oder (im besten Fall) Sensoren die Winkelbeschleunigung messen gemeint.

Zitat:

Zitat von TONI_B 07.10.2008, 14:18 (Beitrag 723369)
...
Unter der Annahme, dass unsere Wackelbewegungen keine reinen geradlinigen Bewegungen (Translationen) sind, sondern Rotationen bzw. Schwingungen mit Umkehrpunkten, bekommt der Sensor genug Informationen, damit der Regelkreis entsprechend korrigieren kann.

Auch das legt nahe, daß nach Deiner Aussage keine Winkelgeschwingigkeit sondern nur eine Winkelbeschleunigung gemessen wird (Schwingung, Umkehrpunkte).
Aber das stimmt so ja nicht.
Ein Winkelgeschwindigkeit messender Sensor braucht keine schwingende Rotation um zu messen. Sinnvoll ist aber tatsächlich nur die schwingende Komponente zu Kompensieren, insofern hast Du zumindest teilweise Recht.

Fehlschluß 1 aus Deiner obigen Aussage (den ich zugebe früher selbst auch gemacht zu haben:

Zitat:

Zitat von EarMaster (Beitrag 723370)
Netter Nebeneffekt davon ist, dass Mitzieher nicht beinflusst werden.

Das trifft nur zu bei Verwendung Winkelbeschleunigung messender Sensoren.

Bei Verwendung eines Winkelgeschwindigkeit messenden Sensors kann dieser Effekt (daß Mitzieher nicht beinflusst werden) nur bewußt beim Entwurf des Regelkreises herbei geführt werden, wenn das Sensorsignal differenziert wird, um nur die schwingende Komponente zu isolieren und gezielt zur Berechnung der Kompensationsbewegung zu verwenden. Hatte ich weiter oben schon erwähnt.

Fehlschluß 2 aus Deiner obigen Aussage:

Zitat:

Zitat von Old-Papa (Beitrag 723476)
Wenn die Sensoren beispielsweise in der Mitte angebracht sind und ich die Kamera genau um diesen Mittelpunkt verdrehe (also verwackel) entsteht ja kaum eine relative Bewegung.
Deshalb: Ja, dort am Auslöser ist goldrichtig ;)
Old-Papa

Diese Aussage trifft auf lin. Beschleunigungssensoren zu.
Bei einem Winkel- , Winkelgeschwindigkeit- oder Winkelbeschleunigung messenden Sensor ist es völlig egal, an welchem Ort sich der Sensor in der Kamera befindet, solange er starr mit dem Gehäuse verbunden ist. (Hatte ich auch schon geschrieben).

Bei der A1/A2 befinden sich die beiden Sensoren übrigens unten in der Nähe des Stativgewindes.

Fehlschluß 3 aus Deiner obigen Aussage:
Zitat:

Zitat von der_isch (Beitrag 723610)
...Anders ist es, wenn man bspw. im Zug sitzt, welcher gerade auf eine bestimmte Geschwindigkeit beschleunigt und diese dann hält. Bis zum erreichen der Endgeschwindigkeit müßten die Sensoren arbeiten, dann nicht mehr - oder?

Auch hier wird von einer translatorischen Beschleunigung ausgegangen (die die Sensoren der Kamera aber NICHT erfassen - hätte auch wenig Sinn, da Translationsbewegungen der Kamera nicht kompensiert werden können).

Zitat:

Zitat von TONI_B 08.10.2008, 15:12 (Beitrag 723843)
Eine Verdrehung ist automatisch auch immer eine Beschleunigung! Die Sensoren reagieren NUR auf Beschleunigungen.

Auch das liest sich schon wieder so, als seien reine Beschleinigungssensoren verbaut.
Ja, sie reagieren auf Beschleunigung. Aber auf die quer zur Bewegungsbahn (Zentrifugal-, Corioliskräfte...) und NICHT auf Bahnbeschleunigungen wie lineare Beschleunigungssensoren. Das ist eben der kleine aber entscheidende Unterschied der bei Deinen Aussagen nur erahnt werden kann...

Auf meine Rückfrage...
Zitat:

Zitat von Tom (Beitrag 726984)
Damit meinst Du sicher die Zentrifugal/petal-Beschleunigung quer zur Bewegungsbahn.

...habe ich keine Antwort von Dir bekommen.
Mittlerweile weiß ich, daß der erwähnte Sensor die Corioliskraft auswertet.

Zitat:

Zitat von Tom (Beitrag 727354)
Du bist Physiker, nicht wahr?
Dann drücke Dich bitte etwas genauer aus.
Meinst Du (lineare) Beschleunigungen oder Winkelbeschleunigungen?

Keine konkrete Antwort mit Bezug auf Deine bisherigen Aussagen.

Nur allgemein bekannte Grundlagen:

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 727473)
1. Gleichförmige Translation (=geradlinig und v=konst) ergibt keine Kräfte. Kann daher von solchen Sensoren nicht erkannt werden.

2. Gleichmäßig beschleunigte Translation (=geradlinig und v=!konst) ergibt Kräfte. Kann gemessen werden.

3. Gleichförmige Rotation (=Kreisbewegung und Winkelgeschwindigkeit=konst) ergibt Kräfte (weil sich die Richtung ändert; vektorielle Größe)!! Kann gemessen werden!

4. Gleichmäßig beschleunigte Rotation ergibt auch Kräfte und kann damit auch gemessen werden.

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 727959)
Ich habe nie behauptet, dass diese Sensoren Winkelgeschwindigkeiten NICHT messen können!

Aber auch nicht explizit, daß sie Winkelgeschwindigkeiten messen.

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 727959)
Viel interessanter sind wirklich die Fragen, ob der Einbauort Einfluss auf die Funktion hat und ob der Spiegelschlag kompensiert werden kann oder nicht!

Wurde schon beantwortet.

Ich glaube, wir sollten es dabei belassen.

Nix für ungut... ;)


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