SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Café d`Image (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=94)
-   -   WARNUNG: 300 Apo MIT PILZ bei ebay (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=36319)

Sunny 25.03.2007 14:23

Zitat:

Zitat von Hademar2 (Beitrag 474958)
Es ist die Vergütung, die vom Pilz angegriffen werden kann, aber nicht zwangsweise muss!

Das ist leider nur eine Zeitfrage.

PeterHadTrapp 25.03.2007 14:26

@sunny und Dennis:

ich denke dass Ihr beide recht habt. Jeder für seine "Patienten", die bei Sunny eher AF-Objektive sind, wahrscheinlich mehr Festbrennweiten und bei Dennis wohl deutlich ältere Rokkore.

Vielleicht liegt es tatsächlich an den verschiedenen Objektiven und deren Bauweise sowie deren Vergütungen, dass bei denen, die Dennis gereinigt hat kaum bis gar nicht vorkommt, dass die Vergütungen oder Gläser angegriffen sind, während bei Sunny der Anteil derjenigen, die eine beschädigte Vergütung nach dem Pilzbefall haben deutlich höher ist.

Jeder von Euch hat seine eigenen Erfahrungen gemacht.
Keiner von Euch wird hier Unsinn posten.
Beide wisst Ihr wovon Ihr sprecht, weil es auf eingenen Erfarhungswerten fußt.

Deshalb fände ich die Frage, warum es diese Unterschiede gibt viel spannender als die Frage wer nun recht hat, denn die stellt sich nämlich wohl gar nicht.

@dennis: wie haben sich denn die Methoden oder Techniken der Glasherstellung oder aber des Aufbringens von Vergütungen oder aber deren Zusammensetzung in den letzten 30 Jahren geändert ? Gäbe das einen Erklärungsansatz her ?

Gruß
PETER

Sunny 25.03.2007 14:36

Zitat:

Zitat von PeterHadTrapp (Beitrag 474962)
Deshalb fände ich die Frage, warum es diese Unterschiede gibt viel spannender als die Frage wer nun recht hat, denn die stellt sich nämlich wohl gar nicht.

Ich könnte mir folgenden Ablauf vorstellen:

Fungus entsteht auf der Linse, dann werden ihm die Lebensbedingungen entzogen, zB Feuchtigkeit, er geht ein und hinterlässt, ohne die Vergütung anzugreifen, Minispuren,
die ein Normaluser gar nicht sieht.

Werden ihm aber nicht im Frühstatium die Lebensbedingungen entzogen dann beschädigt er die Vergütung, ist gut zu sehen und es gibt Auswirkungen auf die Qualität der Bilder.

Das ganze könnte man vielleicht mit Schupfen und asiatischer Grippe vergleichen.:cool:

Die Objektive, die ich erhalten habe, waren eben im Endstatium.

bleibert 25.03.2007 15:19

Zitat:

Zitat von heldgop (Beitrag 474876)
ich kenne eigentlich nur eine säure die glas angreift, und ich wüsste nicht wie das dafür notwendige flour in die objektive kommen soll.

Die Stoffwechselprodukte der Pilze können das Glas angreifen, es "anfressen" und/oder trüben. Das ist keine Vermutung aus dem hohlen Bauch, oder kolportiertes "Wissen", das ist ein wissenschaftlich bewiesener Fakt. Neben den Objektivherstellern kannst Du Dich beispielsweise bei Anders Uschold, Sachverständiger für Fotografie, informieren, er hat explizit zu diesem Thema eine Studie in Auftrag gegeben. Und wenn ich Deiner Logik auf die Sprünge helfen darf: Dir ist sicherlich bekannt, dass Gläser in der Spülmaschine mit der Zeit trübe werden, weil das Glas ausgelaugt wird - und das ganz ohne Zugabe von Flusssäure ;)

bleibert 25.03.2007 15:19

Zitat:

Zitat von Hademar2 (Beitrag 474958)
Es ist die Vergütung, die vom Pilz angegriffen werden kann, aber nicht zwangsweise muss!

:roll: Und das Glas.

bleibert 25.03.2007 15:25

Zitat:

Zitat von Sunny (Beitrag 474960)
Das ist leider nur eine Zeitfrage.

Ist es das? Hast Du dazu eine Untersuchung angestellt? Oder ist es mehr so eine logisch erscheinende "Tatsache"? Du solltest erkennbar zwischen Vermutung und Fakt unterscheiden.

Ich würde mich ja auch verleiten lassen, es ähnlich zu sehen, aber ich würde es niemals als angeblichen Fakt hinstellen.

Davon ausgehend, dass meine Patienten älter sind als Deine (?), scheint das nämlich nicht zu stimmen, denn ich habe fast nie Probleme damit. Da bei meinen Patienten der Fungus aber wahrscheinlich schon länger drinsitzt, als bei Deinen, müsste ich ja eigentlich viel mehr Probleme haben.

Also scheint es nicht alleine eine Frage der Zeit zu sein. Vielleicht waren die alten Rokkore wirklich "robuster" Vergütet, als die heutigen Objektive - obwohl ich mir das nicht vorstellen kann. Mein Erfahrungen bewegen mich ganz klar dazu, jedes Rokkor mit Schimmel zu kaufen, weil ich da eine 90%ige Heilungchance sehe.

bleibert 25.03.2007 15:39

Zitat:

Zitat von PeterHadTrapp (Beitrag 474962)
ich denke dass Ihr beide recht habt.

Es geht nicht ums Recht haben, es geht um die Differenzierung und Pauschalierung. Ich zweifele in keinster Weise seine Erfahrungen an, daher betone ich ja auch immer das Wörtchen "kann". Er dagegen scheint meine Erfahrungen zu ignorieren, und kommt - nicht zum ersten Mal - mit pauschalen und undifferenzierten Aussagen daher. Und sdie ind eben in dieser Form nicht haltbar und irreführend.

Zitat:

Vielleicht liegt es tatsächlich an den verschiedenen Objektiven und deren Bauweise sowie deren Vergütungen, dass bei denen, die Dennis gereinigt hat kaum bis gar nicht vorkommt, dass die Vergütungen oder Gläser angegriffen sind, während bei Sunny der Anteil derjenigen, die eine beschädigte Vergütung nach dem Pilzbefall haben deutlich höher ist.
Das könnte natürlich sein, obwohl ich es mir nicht recht vorstellen kann, dass die Vergütungstechnologie in dieser Beziehung einen Rückschritt gemacht hat. Es ist vielleicht eine Frage der Reinigungsmethoden. Allgemein werden in der Literatur verschiedene Reinigungsmittel empfohlen. Die Grundzutaten finden sich auch in Schimmel-Entferner aus dem Haushaltsbereich wieder. Damit lässt sich der Schimmelbelag sehr einfach von der Linse wischen, und wenn man möchte, kann man auch noch den Tubus und die Umgebung damit auswischen. Man muss nur danach ordentlich reinigen, damit das Zeugs auch wieder entfernt wird.

Zitat:

@dennis: wie haben sich denn die Methoden oder Techniken der Glasherstellung oder aber des Aufbringens von Vergütungen oder aber deren Zusammensetzung in den letzten 30 Jahren geändert ? Gäbe das einen Erklärungsansatz her ?
Das kann ich Dir leider nicht beantworten. Ich bin mir sicher, dass die Vergütungstechnik in den letzten 30 Jahren noch deutliche Fortschritte gemacht hat, aber dass neuere Vergütungen anfälliger für Schimmel sein sollen, erscheint mir nicht unbedingt naheliegend.

rmaa-ismng 25.03.2007 15:47

Zitat:

Zitat von bleibert (Beitrag 474984)
...Das kann ich Dir leider nicht beantworten. Ich bin mir sicher, dass die Vergütungstechnik in den letzten 30 Jahren noch deutliche Fortschritte gemacht hat, aber dass neuere Vergütungen anfälliger für Schimmel sein sollen, erscheint mir nicht unbedingt naheliegend.

Ich hätte jetzt eigentlich auch darauf getippt, das gerade neuere Linsen sprich Vergütungen nicht mehr so anfällig sind. Aber das ist natürlich nur eine Annahme.

Mich wundert etwas das man bei Wikipedia bisher noch gar nichts über dieses Thema lesen kann. Es wird doch in allen Fotoforen heiß diskutiert. Überhaupt sind die Informationen im Web recht spärlich.

Vielleicht wäre es mal ein Ansatz etwas akribischer an diese Sache ranzugehen.

Welche Objektive haben wir definitig mit Fungus gehabt.
Wie hat sich der Befall dargestellt? Wie stark war der Befall?
Wie wurde der Befell bearbeitet? Welches Ergebnis wurde erziehlt.

So eine kleine Datenbank bei uns im Forum könnte das doch unter Umständen unterstützen, nur so als Idee?

bleibert 25.03.2007 16:07

Zitat:

Zitat von Sunny (Beitrag 474968)
Fungus entsteht auf der Linse, dann werden ihm die Lebensbedingungen entzogen, zB Feuchtigkeit, er geht ein und hinterlässt, ohne die Vergütung anzugreifen, Minispuren, die ein Normaluser gar nicht sieht.

Richtig, er entsteht, sobald Sporen vorhanden sind (die sind überall), und die Bedingungen stimmen (mehr als 60% rel. Luftfeuchtigkeit) und Nährstoffe (Staub, Fingerabdrücke, Schmierstoffe) vorhanden sind. Wenn man ihn "trockenlegt" und die Nahrung entzieht, stirbt er ab. Das Myzel bleibt selbstverständlich erhalten, verliert aber auf Grund des Wasserentzugs an Volumen. Das Myzel an sich lässt sich sehr einfach entfernen. Dann bleibt nur die Frage, ob die Stoffwechselprodukte des Pilzes schon die Vergütung oder das Glas geschädigt haben. Hier denke ich, muss man wieder differenzieren: Ich bin mir nicht sicher, dass jede Art von Schimmelpilz das Glas schädigen kann. Die Schimmelpilze sind, wie eine mikrobiologische Studie ergab, keine speziellen "Glasschimmelpilze", sondern ganz normale "Haushaltsware", also das, was man sonst auch auf Brot o.ä. zu sehen bekommt. Damit beantwortet ich auch gleich die Frage der Infektiösität: Es ist kein Schimmel, der nur von Glas zu Glas "springt", sondern es ist das Zeugs, das überall in der Luft ist, das wir ständig einatmen, und das uns den Tod beschert, wenn unser Imunsystem völlig ausfällt.

Nur frage ich mich, was Du mit "Minispuren, die ein Normaluser gar nicht sieht" meinst? Ist das dann der Schimmelbelag, der rückstandsfrei entfernt werden kann? Vor allem: Wenn man es nicht sehen kann, dann beeinträchtigt es auch nicht die optische Leistung. Unser Auge ist ein sehr feiner Detektor, was mit blßem Auge auf einer sauberen Glasoberfläche nicht zu sehen ist, das hat auch keine relevanten Auswirkungen im Bild.

Zitat:

Werden ihm aber nicht im Frühstatium die Lebensbedingungen entzogen dann beschädigt er die Vergütung, ist gut zu sehen und es gibt Auswirkungen auf die Qualität der Bilder.
Nein, das halte ich wieder für viel zu undifferenziert. Er kann die Vergütung angreifen, muss es aber nicht. Den Beweis, dass jede Art von Glasschimmel in jedem Fall die Vergütung angreift, musst Du erst noch bringen - vorher kannst Du diese Aussage einfach nicht treffen. Und das mit der Auswirkung auf die optische Qualität stimmt auch so nicht. Ich habe ein Tokina AT-X 80-200/2.8 für Minolta SR für Lächerliche 15 Euro erworben. Grund: ein winziger Fungus-Fleck von weniger als 1mm Durchmesser irgendwo in der Mitte der Linse, den sogar ich mit meinem geschulten Auge erst mal fünf Minuten suchen musste. Optische Auswirkungen: Nullkommanull. Werde ich es reinigen? Ich bin doch nicht blöd! ;)
Natürlich hat es optische Auswirkungen, wenn ein Großteil der Linse von einem feinen Geflecht überzogen oder von einem regelrechten "Nebel" bedeckt ist (sieht aus, wie ein Öl-Nebel, oder wie anghaucht). Aber soweit muss es ja nicht kommen.

Es hilft alles nichts, wie bei jedem anderen Thema auch, muss man das Thema Schimmelpilze und Objektive differenziert betrachten. Es wäre nett von Dir, wenn Du das endlich mal beherzigen würdest, und von Deinen Pauschalierungen Abstand nehmen könntest. Oder sie wenigstens ganz klar als nur Deine persönlichen Erfahrungen darstellst, und nicht als allgemein anerkannte Tatsache hinstellst.

bleibert 25.03.2007 16:19

Zitat:

Zitat von rmaa-ismng (Beitrag 474988)
Vielleicht wäre es mal ein Ansatz etwas akribischer an diese Sache ranzugehen.

Welche Objektive haben wir definitig mit Fungus gehabt.
Wie hat sich der Befall dargestellt? Wie stark war der Befall?
Wie wurde der Befell bearbeitet? Welches Ergebnis wurde erziehlt.

So eine kleine Datenbank bei uns im Forum könnte das doch unter Umständen unterstützen, nur so als Idee?

Das halt ich nicht für sinnvoll. So was macht Sinn, wenn es von zertifizierten Unternehmen erstellt wird, die sich genormten Prozessen unterwerfen. Wenn hier jeder mit unterschiedlichen Hausmittelchen, Erfahrungen und Fähigkeiten an die Sache geht, kommt da kein aussagekräftiges Ergebnis raus. Das ist ähnlich, wie mit diesen Objektiv-Test-Datenbanken.

Die Informationen sind wirklich schwer zugänglich und auch noch widersprüchlich, zB auch bei Zeiss. Ein richtige wissenschaftliche Untersuchung kostet Geld, und es fragt sich, in wessen Interesse das ist, und wer es bezahlen soll. Da Fungus bei einem ordentlich behandelten Objektiv nicht auftritt, kümmert es logischeweise auch die Objektivhersteller wenig, es ist schließlich ein Handhabungsfehler. Interessant wäre es schon, welche Pilzarten vorkommen, wie sie aussehen, was sie für Schäden hervorrufen. Dazu müssten aber auch die Objektivhersteller mit Einzelheiten zu ihren Vergütungsverfahren rausrücken, und das werden sie niemals machen. Interessant wäre schon, ob sich (wenigstens einige) Schimmelpilze von der (oder einer bestimmten) Vergütung als mineralischer Verbindung ernähren können.

chri$ti@n 25.03.2007 20:46

Zitat:

Zitat von darude (Beitrag 474569)
Nicht das ich das Ding kaufen möchte - aber wie wirkt sich so ein Pilzbefall konkret auf das Bild aus? Hat da jemand vll mal ein Beispielbild einer mit Fungus-Linse gemachten Aufnahme?

Wie sich Pilzbefall auf die gemachten Aufnahmen auswirkt, kann ich nicht allgemein sagen. Sehr wohl aber für eines meiner Objektive (Minolta 100mm Macro) mit leichtem Pilzbefall. Ein User aus dem Forum hält die Ergebnisse, die ich mit diesem Fungus-Objektiv mache, nahezu gleichwertig gegenüber jenen, die er mit seinem Minolta 200mm APO HS G (ohne Fungus) macht. Einzig bei starkem Abblenden >= 16 merke ich deutlichen Kontrastabfall. Kann aber nicht genau sagen, ob das die Folge des Fungus oder der Strahlen-Beugung ist.

Auch dass Fungus-Objektive andere Objektive in der Tasche befallen, muss nicht der Fall sein. Mein 100er Macro stammt aus einem Bestand von fünf Objektiven (alles aus der Ofenrohrgeneration), von denen vier mit in den Tropen waren. Eines (50mm 1.4) blieb zu Hause und bis zuletzt (obwohl es sicher mindestens 7 Jahre in einem dunklen Karton mit allen anderen verbracht hat) ohne Fungus. Übertragung hat sicher keine stattgefunden, vielleicht aber auch deswegen, weil sich die Sporen scheinbar nicht weiter fortgepflanzt haben. Jedenfalls habe ich bei meinem Macro, welches sich nun ein Jahr in meinem Besitz befindet, kein weiteres Wachstum verfolgen können.

Aus meiner Sicht kann also so ein Objektiv, wie es hier in der Bucht angeboten wird, ein richtiges Schnäppchen sein, weil man **möglicherweise** keine negativen Auswirkungen auf den Bildern feststellt. Das hängt aber sicher vom Umfang des Pilzes ab, ich habe schon Bilder von Fungus-Objektiven gesehen, wo einem die Freude vergeht!
Bin übrigens nicht der Verkäufer des 300/2,8:!: :!:

Gotico 26.03.2007 00:43

Hallo,

mal eine vielleicht ganz andere Sichtweise der Fungus-Problematik:


Sehr viele Objektive sind doch "Made in Japan". Folgendes zum Klima in Japan. Das ganze Jahr herrscht dort eine Luftfeuchtigkeit von 56% - 80%. Die unangenehmste Zeit ist wohl der Sommer. Mit durchschnittlich 28° Celsius und fast 80%. Also eigentlich klimatisch gesehen die schlechtesten Bedingungen für eine Kamera-Ausrüstung. Würde dann bei Objektiven aus der Frühling-Sommer-Produktion nicht ein latenter Trend zur Fungus-Bildung schon mit auf den Weg gegeben???


Könnte es dann nicht sein, das sich trotz bester Pflege irgendwann einmal Fungus bildet. Auch wenn das Glas immer schön in der Vitrine gestanden hat. Andere nehmen Ihre Gläser schliesslich mit nach Birma, den Seychellen, etc. und haben nie Probleme mit Fungus. Bei anderen schimmeln die Linsen in der Vitrine vor sich hin.


Firmen wie Zeiss nehmen zum Beispiel keine "verpilzten" Gläser an. Eventuell sollte man dort mal vorsichtig per Email nachfragen, ob es eventuell Untersuchungsergebnisse gibt, die man einsehen kann. Falls nicht Firmengeheimnis oder ähnliches.


Thema Köcher. Die Dinger sind häufig aus Leder. Eigentlich der ideale Nährboden für einen Pilz. Aber Fungus wächst und gedeiht doch auf den Vergütungen besonders gut. Also Salzen. Fallen Köcher also als Übertragungsweg aus??? Ich weiss es nicht.


Zu Guter letzt will ich nur noch sagen, das ich diese Warnung trotzdem Klasse gefunden habe. Auch wenn in der Auktion der Fungus erwähnt wird. Macht das nicht gerade auch den Reiz dieses Forums aus. Einer macht sich Gedanken um das wohlergehen des anderen. Ich find's toll.


Deshalb gibt es für dieses Posting von mir ein :top:

See ya, Maic.

Jens N. 26.03.2007 01:08

Ich will mich hier nicht groß einmischen und habe auch noch nicht so viel Erfahrungen mit Fungus, aber ein AF Objektiv (also schon was neueres) konnte ich mal erfolgreich reinigen: öffnen, abwischen, fertig. War ein Kinderspiel, es waren keinerlei Schädigungen zu sehen und die Bilder sind auch wie sie sein sollen. Ein anderes Objektiv konnte ich nicht reinigen - nicht, weil der Pilz die Gläser/Vergütung schon stark angegriffen hätte, sondern weil der Befall innerhalb einer ohne Spezialwerkzeug nicht zu öffnenden Linsengruppe saß.

Darum schließe ich mich an: das besprochene 300er könnte möglicherweise ein Schnäppchen werden, auch weil Pilzbefall scheinbar allgemein überschätzt wird. Mich interessiert das Teil aber zu wenig, als daß ich es darauf ankommen lassen würde.

Zitat:

Zitat von JoeJung (Beitrag 474772)
Das Bedeutet, dass der Filter in der optischen Berechnung mit berücksichtigt ist. Wenn also der Filter fehlt, fehlt ein Teil des optischen Systems und das würde sich auf die Bildqualität auswirken.
Ich hoffe mal, dass ich das so richtig erklärt habe, wenn nicht, korrigiert mich bitte.

Das ist zwar richtig erklärt, ich bin mir aber nicht so sicher, ob das Fehlen dieses Filters wirklich negative Auswirkungen hat (möglicherweise hat es sogar positive Auswirkungen). Ich schrieb es bereits an anderer Stelle. Ich habe das 200er inkl. Filter und werde vielleicht mal eine Vergleichsreihe machen, um der Frage auf den Grund zu gehen. Ich rechne aber eigentlich nicht damit, daß ich da aussagekräftige Ergebnisse, d.h. deutliche Unterschiede finden werde.

Worauf ich hinaus will: schöner ist es natürlich, wenn das Filter dabei wäre, aber auch ohne das Teil ist das ganz sicher ein Spitzenobjektiv.

Jens N. 26.03.2007 01:17

Zitat:

Zitat von Maic Schulte (Beitrag 475182)
Sehr viele Objektive sind doch "Made in Japan". Folgendes zum Klima in Japan. Das ganze Jahr herrscht dort eine Luftfeuchtigkeit von 56% - 80%. Die unangenehmste Zeit ist wohl der Sommer. Mit durchschnittlich 28° Celsius und fast 80%. Also eigentlich klimatisch gesehen die schlechtesten Bedingungen für eine Kamera-Ausrüstung. Würde dann bei Objektiven aus der Frühling-Sommer-Produktion nicht ein latenter Trend zur Fungus-Bildung schon mit auf den Weg gegeben???

Das halte ich für irrelevant. Wichtig ist wohl, wie man über längere Zeit mit den Objektiven umgeht (ich denke hohe Luftfeuchtigkeit alleine ist noch keine Problem, wenn die restlichen Bedingungen stimmen). Und Japaner sind fotoverrückt - wenn das Klima dort wirklich so schädlich wäre und denen alles innerhalb kürzester Zeit verschimmeln würde, wären sie das wohl nicht ;) Übrigens haben wir in Deutschland ganz ähnliche Klimawerte soweit ich weiß.

Zitat:

Könnte es dann nicht sein, das sich trotz bester Pflege irgendwann einmal Fungus bildet.
Kommt darauf an, was man unter "irgendwann" versteht. Auf's Erdzeitalter gesehen ist die Fotografie ja noch nicht sehr alt ;) Aber ernsthaft: es gibt (auf die Geschichte der Fotografie gesehen) sehr alte Objektive, die damit keinerlei Probleme haben.

Zitat:

Andere nehmen Ihre Gläser schliesslich mit nach Birma, den Seychellen, etc. und haben nie Probleme mit Fungus. Bei anderen schimmeln die Linsen in der Vitrine vor sich hin.
Wenn die Vitrine schön luftdicht und dunkel ist, kann ich mir das gut vorstellen.

Zitat:

Firmen wie Zeiss nehmen zum Beispiel keine "verpilzten" Gläser an.
Reine Vorsichtsmaßnahme schätze ich. Wenn die z.B. in Reinräumen arbeiten, könnte ich das sogar verstehen.

Zitat:

Thema Köcher. Die Dinger sind häufig aus Leder. Eigentlich der ideale Nährboden für einen Pilz. Aber Fungus wächst und gedeiht doch auf den Vergütungen besonders gut. Also Salzen. Fallen Köcher also als Übertragungsweg aus??? Ich weiss es nicht.
Dennis hat ja bereits erklärt, daß die Pilzsporen immer in der Luft sind. Köcher verhindern Durchlüftung, sind möglicherweise dunkel und feucht, das ist sicher kontraproduktiv. Aber "Übertragungsweg"? Wir reden hier ja nicht von Viren.

Zitat:

Zu Guter letzt will ich nur noch sagen, das ich diese Warnung trotzdem Klasse gefunden habe. Auch wenn in der Auktion der Fungus erwähnt wird. Macht das nicht gerade auch den Reiz dieses Forums aus. Einer macht sich Gedanken um das wohlergehen des anderen. Ich find's toll.
Ich find's vor allem gut, daß sich daraus eine Diskussion entwickelt, aus der man lernen kann.

Gotico 26.03.2007 01:24

Jens, ich sehe wir verstehen uns. :top:

Der Lerneffekt aus diesen Threads ist immer sehr gut.

See ya, Maic.

JoeJung 26.03.2007 08:54

Zitat:

Zitat von chri$ti@n (Beitrag 475097)
... Ein User aus dem Forum hält die Ergebnisse, die ich mit diesem Fungus-Objektiv mache, nahezu gleichwertig gegenüber jenen, die er mit seinem Minolta 200mm APO HS G (ohne Fungus) macht. ...

Kann es sein, dass ich diesen Forums-User kenne :)

bleibert 26.03.2007 13:26

Zitat:

Zitat von JoeJung (Beitrag 474772)
Das Bedeutet, dass der Filter in der optischen Berechnung mit berücksichtigt ist. Wenn also der Filter fehlt, fehlt ein Teil des optischen Systems und das würde sich auf die Bildqualität auswirken.
Ich hoffe mal, dass ich das so richtig erklärt habe, wenn nicht, korrigiert mich bitte.

Ich sag' mal: Fast. Das Filter ist Teil des optischen Systems, da er zwischen der Optik und der Bildebene sitzt. Aber es beeinflusst weniger die Bildqualität, als vielmehr die Fokuslage. Ein planparalleles Filter im Strahlengang führt einfach zu einer Verschiebung. Fehlt das Filter, konvergiert das Strahlenbündel vor der Bildebene, und man kann nicht mehr auf Unendlich fokussieren. Allerdings kann gerade ein Fehlfokus bei langen Brennweiten als "zu weiches" Bild interpretiert werden.

bleibert 26.03.2007 13:34

Zitat:

Zitat von Maic Schulte (Beitrag 475182)
Könnte es dann nicht sein, das sich trotz bester Pflege irgendwann einmal Fungus bildet.

Nein, der Schimmel lebt nicht von Luft und Liebe, sondern von Feuchtigkeit und "Schmutz". Hält man seine Linsen sauber und trocken, können die Sporen nicht auskeimen, und bereits gewachsenes Myzel stirbt ab.

Zitat:

Firmen wie Zeiss nehmen zum Beispiel keine "verpilzten" Gläser an.
Ja, und auf der anderen Seite beschreiben sie, wie einfach man Schimmel entfernen kann, und wie man ihn abtötet und vermeidet. Ich finde das ein nicht akzeptables Verhalten.

Zitat:

Thema Köcher. Die Dinger sind häufig aus Leder. Eigentlich der ideale Nährboden für einen Pilz. Aber Fungus wächst und gedeiht doch auf den Vergütungen besonders gut. Also Salzen. Fallen Köcher also als Übertragungsweg aus??? Ich weiss es nicht.
Schimmel gedeiht überall gut, auch auf dem Kameraleder oder in Köchern. Hat man so einen schönen alten, vergammelten Köcher, hat man damit einen sicheren Infektionsherd. Ohne Frage stellt die Köcherumgebung ein ideales Klima für Schimmel dar. Bei mir landen alle Köcher im Regal und stehen geöffnet da. Wenn man ein Objektiv unbedingt im Köcher aufbewahren will, sollte man ihn vorher fungizid behandeln, das Objektiv reinigen und mit Deckeln versehen, und ausreichend Silica-Gel hinzufügen.

rtrechow 02.04.2007 14:40

Auktion ist um:
1.310 Euro am 1. April...
Mal sehen, wie nachher die Verkäufer-Bewertung ausfällt - aber der Pilz steht im Angebot eindeutig drin, wenn ich mir den Hinweis auch in der Angebots-Überschrift gewünscht hätte...
Rüdiger


http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?...6623&rd=1&rd=1

CT 02.04.2007 15:50

Ein Schwede hat´s gekauft! Na hoffentlich hat der die Angebotsbeschreibung richtig
übersetzen und verstehen können:?

Justus 02.04.2007 15:54

Da das Objekitv "hier bei mir" in Bremen liegt war ich nahe dran, mal hinzufahren und es mir einfach mal anzugucken. Vielleicht ist der Schimmel ja wirklich "irgendwo im Objektiv" wo er die Bildqualität nicht beeinflußt.

Meine Freundin hat mich dann aber davon überzeugt das nicht zu tun. So eine Linse ist ein Objektiv "fürs Leben", und dann sollte man nicht das Risiko eingehen und sich möglichweise später mit dem Fungus abplagen. Abgehen davon sah es auch schon auf den Fotos äußerlich ziemlich mies aus, als wäre da rundherum hartnäckiger Dreck oder irgendeine dunkle "Pampe" verschmiert worden wäre. Mein Preis dafür hätte sich dann wohl auch deutlich unter 1000 € bewegt (wenn die Linsen klar gewesen sein sollten). Aber 1300 € für das Ding sind schon heftig. Ich hoffe für den Käufer nur, daß er es sich vorher ansehen und für gut befinden konnte.

Da lege ich doch lieber noch etwas mehr drauf und kriege was einwandfreies (und als HS-Version)...

Sunny 02.04.2007 15:57

Meine preisliche Schallmauer lag bei € 350.--, das hätte ich geboten aber keinen Cent mehr.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 07:00 Uhr.