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BeHo 20.10.2023 18:16

Ich mache mittlerweile zumindest ein paar Videos mit dem Smartphone oder der RX10M4 auf Reisen. Alles andere als würdig für die Primetime, aber dennoch schöne Erinnerungshilfen. Die Erinnerungen hast Du ja noch. Also alles gut.

fhaferkamp 21.10.2023 12:04

Beeindruckend deine Kenntnisse der Namen der ganzen Tierwelt. Kannst du die alle gleich vor Ort benennen, oder musst du auch mal nachschlagen?

Danke fürs Mitnehmen.

ingoKober 21.10.2023 12:10

Teile teils....Viele der "gängigen" Arte kenne ich und oft komme ich bei anderen spontan bis zur Gattung. Wobei Südamerika nicht mein Kenntnisschwerpunkt ist.
Aber Du fragst gerade zu einem Zeitpunkt, wo ich ankündigen wollte einige der folgenden Arten nicht bestimmt zu haben. Das betrifft vor allem Froschlurche, Spinnen und Insekten. Von ersteren gibt es im Gebiet über eintausend Arten, die zudem teils noch sehr variabel sind und von den anderen gibt es jeweils viele Tausend Arten.
Bestimmungen in dieser Gruppe also demnächst nur, wenn ich das Viech eh schon kenne, oder es einfach zu bestimmen ist.

ingoKober 22.10.2023 12:40

Heute zeige ich mal wieder ein paar Tiere, die ich nachts in der Lodge bzw vor allem im angrenzenden Dschungel gefunden habe.
Wie gesagt, vieles nicht bestimmt, da das mit Bordmitteln nahezu unmöglich ist oder zumindest sehr viel Zeit kosten würde.
Also lasse ich einfach Bilder sprechen
Gleich am nächsten Pfosten begegnete mir ein frisch geschlüpfter Hemidatylus mabouia


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Die ganze Welt dieser Wespenkolonie spielt sich ein einem einzigen alten Blatt ab, in das sie ihr Nest hineingebaut haben


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Hier eine hübsche Schabe


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An einer Blattspitze hing eine Zikade, flog aber sofort ab, als Licht auf sie fiel.


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An einem Lampenpfosten saß ein großer hübscher Bockkäfer

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Spinnen gab es in großer Vielzahl und Vielfalt

Hier wohl eine Kammspinne, Ctenus spec.


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Wohl noch eine andere Kammspinne, könnte Ctenus villasboasi sein.


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Unter Vorbehalt ordne ich diese hier der Gattung Phoneutria zu…die giftigen Bananenspinnen, von denen man so viel liest.


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Das hier dagegen ist gar keine Spinne, sondern eine Geisselspinne. Völlig harmlos und ohne jedes Gift.


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Diesen Frosch habe ich versucht zu bestimmen…aber von der Gattung Scinax gibt es am Amazonas eine dreistellige Zahl von Arten. Könnte trotzdem Scinax fuscovarius sein.


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Diese Laubheuschrecke hatte im Verhältnis zum Körper die lääängsten Fühler, die ich je bei einem Insekt gesehen habe.


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Endlich hat auch einmal eine der vielen Schaben am Laubboden still gehalten, so dass ich ein Foto machen konnte


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Mitten auf dem Weg saß ein Skorpion der Gattung Centruroides


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Und am Wegrand war ein großer Trupp ungewöhnlich stark pigmentierter Termiten unterwegs. Offenbar alles Soldaten……seltsam, was wollten die?


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Diesen (Pracht?)Käfer fand ich noch recht hübsch


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Und diese etwas an Bananen oder auch Gurken erinnernden Früchte einer Liane fielen mir auf


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Ein Highlight war es natürlich, ein Säugetier zu sehen. Obwohl vor ihnen gewarnt, lief mir kein Jagiar über den Weg.
Aber immerhin scheuchte ich dieses Südoposssum auf


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Einmal fuhren wir nachts los, um Kaimane zu suchen…weitgehend erfolglos


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Aber die Bootsfahrt war spannend, denn immer wieder sprangen kleine aber gut bezahnte Raubsalmer der Art Acestrorhynchus minimus ins Boot und mehrere Male klatschte so einer auch einem von uns ins Gesicht.
Den letzten fand ein Mitreisender erst beim Aussteigen i9n seinem unterwegs ausgezogenen Schuh.


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Damit beschließe ich mal den heutigen Bericht.
Als nächstes kommt wieder was vom Tage. Aber zur Abwechslung mal nicht Bootsfahrt, sondern Bilder von unter dem Wasser und auf dem Land.

Reisefoto 22.10.2023 15:50

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2288878)
Diese Laubheuschrecke hatte im Verhältnis zum Körper die lääängsten Fühler, die ich je bei einem Insekt gesehen habe.


Bild in der Galerie

Bestimmt ziemlich unpraktisch und lästig, aber sie kann damit vielleicht gut vorfühlen.:lol:

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2288878)
Einmal fuhren wir nachts los, um Kaimane zu suchen…weitgehend erfolglos

Auf den Cuyabeno im Regenwald in Equador habe ich mal das Gegenteil erlebt: Überall leuchteten im Schein der Taschenlampen die Kaimanaugen auf. Einer tauchte unter unserem Boot durch und hätte es dabei beinahe umgeworfen. Ein unvergessliches Erlebnis...

ingoKober 22.10.2023 16:05

Man muss das Bild groß sehen, um wirklich erkennen zu können, wie lang die Fühler sind. Eine echte Aufgabe für jede Häutung!


Und keine Sorge..im Pantanal begegneten wir dann gefühlt Millionen Kaimanen.

Hier aus diesem Anlass schon mal ein kleiner Teaser bezüglich der Tiervielfalt und - Dichte im Pantanal


Bild in der Galerie

Mit denen im Wasser sind hier schonmal rund 20 Kaimane im Bild. :crazy:

Aber noch sind wir am Amazonas

Windbreaker 22.10.2023 20:26

Sehr interessant, dein Blick in die brasilianische Tierwelt. Vielen dank, dass du uns weiterhin auf deiner reise mitnimmst!

HoSt 24.10.2023 09:35

Im letzten Teil ziemlich viele "Dana-untaugliches" Bilder, aber spannend zu sehen allemal, danke für Deine Mühe :top:

steve.hatton 24.10.2023 11:36

Ich bin auch kein Arachnophilist aber dennoch ist das Interesse hier Reisebegleitung sein zu dürfen sehr groß!


Zumal es immer wieder zu Erkenntnisgewinnen kommt !

Vielen lieben Dank.

Vielleicht kommt der Jaguar ja noch - ich wünsche es Dir von Herzen.

ingoKober 24.10.2023 12:33

Ich kann es ja verraten...Jaguar kommt noch. Und nicht nur einer ;)

Windbreaker 24.10.2023 13:14

Oh Ingo, das wird die Klickzahlen in die Höhe treiben :D

ingoKober 24.10.2023 13:30

Oh ja..es gibt Jaguar bei Tag, bei Nacht, mit Babies, gehend, sitzend, schwimmend, auf einem Ast ruhend, nah bei Leuten. Bleibt halt dran :crazy::crazy::crazy::crazy:

P.S.. Echt...aber wir sind erstmal immer noch in Amazonien! Da gab es Jaguare nur in Form der Warnung, wo man nachts nicht hingehen sollte.

ingoKober 27.10.2023 15:40

Wie versprochen fangen wir heute unter Wasser an.
Bzw erstmal mit dem Einstieg…erstaunlicherweise hatten die Besitzer noch vor unserer Einreise einen neuen bequemen Einstieg in den Fluß installiert, Den alten hatte ich ja auf dem Gewissen.
Der neue hielt mich aus.


→[SIZE='1'] Bild in der Galerie[/SIZ
Unter Wasser war es wie bereits gesagt, in etwa so, als wenn man in starkem schwarzen Tee schwimmt. Nicht trüb, aber fast keine Sichtweite. Man nennt das nicht umsonst Schwarzwasser.
Daher gibt’s auch nur ganz wenige Fotos. Welche Fische lassen einen schon auf wenige Zentimeter heran? …und außerdem sieht man sie eh nicht vorher.


Hier schwamm ich mitten in einen Schwarm nicht näher bestimmbarer Salmler der Gattung Hemigrammus


Bild in der Galerie

Ein Jungfisch des Augenfleckbuntbarsches, Heros severus zeigte sich mal.


Bild in der Galerie


Und wenig scheu waren die reichlich vorhandenen Flaggenbuntbarsche (Mesonauta festivum)


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Das wars dann schon an Fischen. Nicht fotografisch dokumentieren konnte ich ab und zu kurz gesehene Skalare, Piranhas (immer unter dem selben Baum) und diverse kleinere sehr flinke Characiden.
Ab und an gab es einen hör- und sichtbaren großen Flatsch mit dem eine riesige Luftblase an der Oberfläche zerplatzte. Dann wusste ich, dass ein Arapaima Luft geholt hatte. Aber nahe kam ich dem Riesenfisch leider nie. Auch Flussdelfine zeigten sich immer mal wieder. Aber stets nur für Sekunden beim Luftholen. Kein Foto keine neuerlich nahe Begegnung.
Also weg vom Wasser…

An einem Nachmittag hatten wir „Survivaltraining“ im Dschungel.
Wir fuhren dazu also im Boot zu einer trockenen Stelle im Amazonasdschungel


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Erstiegen das Ufer….


Bild in der Galerie

Und drangen etwas tiefer in den Wald vor


Bild in der Galerie

Der war hier echt schön


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(Vorsicht, die hübsche Palme nicht anfassen, denn ihre Blattstiele haben rasiermesserscharfe Kanten)


Bild in der Galerie

Und einige Bäume waren echt riesig


Bild in der Galerie

Manche Gewächse zeigten schon von selber deutlich, dass man sie besser nicht anfasst.

Hübsch war diese Palme trotzdem.
Ich mochte auch die vielen Kletterpflanzen, wie etwa diese zierliche Marckgravia spec.


Bild in der Galerie

Unterwekgs erklärten uns Eduardo und Leandro dann so manches, was im Dschungel gut zu wissen ist


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Leandro demonstrierte auch, wie man rasch einen glatten Palmstamm erklettert.


Bild in der Galerie

Er kanns…aber zum Glück mussten wir das nicht nachmachen.

Interessant fand ich den Schießpulverbaum. Ich habe nachträglich im Internet nichts dazu gefunden, aber Leandro und Eduardo behaupteten beide, aus dem Harz dieses Baumes würde ein Schießpulver hergestellt, dass viele Leute zur Herstellung eigener Patronen verwenden würden und es sei besser als das käufliche.

Und so geht’s:
Man verbrennt einen Harzklumpen des Baumes


Bild in der Galerie

Und läßt das Verbrennungsprodukt auf einen glatten Untergrund tropfen.
Die getrockneten Tropfen zerreibt man dann zu fein…


Bild in der Galerie

Und fertig ist das Schießpulver.

Auf einen glimmenden Stock geschüttet produzieren schon wenige Krümel jedenfalls eine beachtliche zischende Flamme


Bild in der Galerie

Sollte jemand per Zufall die Baumart kennen, nur zu!

Nun zeigte uns Leandro, wie man die Palmblätter einer bestimmten Palmenart knickt, um sie direkt so zum Dachdecken verwenden. Sah einfacher aus, als es war. Wir brauchten jeweils einige Versuche, um das nachzumachen.


Bild in der Galerie

Viele Dächer der Region warem so gedeckt. Auch unsere Unterkünfte.

Später öffnete Leandro ein paar Palmnüsse für uns…drin waren Käferlarven.


Bild in der Galerie

Ich probierte eine roh…schmeckte auch nicht anders, als meine Rosenkäferlarven.
Die meisten aber wurden über einem Feuer geröstet. Das Feuer war mit Hilfe des Baumschießpulvers übrigens ratz fatz entzündet.


Bild in der Galerie

Sie schmeckten geröstet eigentlich recht lecker.


Bild in der Galerie

Eduardo zeigte uns noch ein natürliches Insektenschutzmittel.
Hier das "Vorratsgefäß":


Bild in der Galerie

Es ist natürlich ein Ameisennest.
Klopft man daran, kommen Unmengen winzige Ameisen heraus.
Nun lehnt man Hand, Arm, Bauch oder Bein daran und lässt die Ameisen auf sich krabbeln. Eduardo machte das mal vor


Bild in der Galerie

Schlussendlich verreibt man die Ameisen gründlich auf der Haut und schon sticht einen einige Zeit kein Moskito mehr – sagt zumindest Eduardo.

Zum Abschluss noch ein Gruppenbild


Bild in der Galerie

Als nächstes geht es wieder auf Bootstour

P.S.: Das Ganze geschah bei rund 40°C und rund 90% Luftfeuchtigkeit!

ingoKober 29.10.2023 14:52

Ich glaube der Amazonas wird langsam langweilig....aber keine Sorge. Nicht mehr lange und es geht ins Pantanal und zu spektakuläreren Tieren.

BeHo 29.10.2023 15:18

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2289355)
Ich glaube der Amazonas wird langsam langweilig....

Überhaupt nicht langweilig, sondern äußerst interessant und faszinierend - vor allem, aber nicht nur die "Survival"-Tour. :top::D

Reisefoto 29.10.2023 18:58

Interessante Tour, aber die Larven zu essen hätte mich viel Überwindung gekostet. Zitronenameisen habe ich schon gekaut.

ingoKober 29.10.2023 19:26

Insekten habe ich im Urlaub schon öfter gegessen. Da ist nichts aufregendes dabei. Die meisten schmecken OK bis gut.
Termiten sind zB mild, ölig nussig. Die mag ich.

steve.hatton 30.10.2023 15:55

Nicht´s ist langweilig - aber nicht alles ist für jeden....

ingoKober 30.10.2023 17:56

Wir sollten alle mehr Insekten essen. Sie sind ernährungsphysiologisch gesund, die Massenproduktion ist umweltverträglicher als die von Säugerfleisch und das ganze geht -ganz anders als die Haltung von Nutzsäugern- weitgehend ohne Tierleid über die Bühne.
Abgesehen davon sind Insekten weit weniger leidensfähig als Säugetiere und Vögel.
Aber leider scheint in der Bevölkerung eine ebenso unerklärliche wie unüberwindliche Abneigung gegen Insektennahrung zu bestehen. Das sind die gleichen Leute, die Shrimps lecker und Hummer als Delikatesse empfinden.
Verstehe ich nicht.
Lieber ein hochintelligentes Mastschwein, das zeitlebens auf engstem Raum ohne jegliche geistige Beschäftigung dahinvegetieren musste, als ein Sack voll intellektuell weitgehend unbeleckter Grillen, die sich in engstem Gedränge von Artgenossen erst so richtig wohlfühlen?
Da läuft was falsch!

steve.hatton 30.10.2023 21:13

Das hat eben geschichtliche Ursachen, wie man in Israel kaum Schweine isst, essen Chinesen alles was Beine hat, außer Tische und alles was fliegt außer Flugzeuge.

Fleisch zu essen ob Schwein oder Rind, hat auch eine "geschichtliche Dimension" in Bezug auf Wohlstand, Fleiß zu essen insbesondere täglich war ja früher wohl eher wenigen vorbehalten, sprich wenn man heute (fast) täglich Fleisch essen kann zeugt das von Wohlstand - glaubt man....
Bei Hummer und Schrimps bin ich bei Dir...

Vielleicht sollte man mal in der Schule damit anfangen, vorbehaltslos aufzuklären....

ingoKober 30.10.2023 22:29

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2289452)

Vielleicht sollte man mal in der Schule damit anfangen, vorbehaltslos aufzuklären....

.....oder halt mal im Urlaub Insekten essen, um auf den Geschmack zu kommen :roll:

ingoKober 01.11.2023 13:38

Ach ne, doch nicht Bootstour. Mir ist danach, mal wieder ein wenig Amazon night live zu zeigen.

Spektakulär fand ich zB diese von Mario entdeckte Raupe von Acraga spec. Die hielt ich zunächst für etwas völlig anderes, nämlich ein Laternenträgergelege. Aber als sie einige Stunden später auf einem anderen Blatt als zuvor saß, ergab genaueres Hinsehen die wahre Identität.
Das Foto gibt ihr multispektrales Schillern nur ansatzweise wieder


Bild in der Galerie

Einfacher zu identifizieren war dieser schlafende Schmetterling


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Adelpha cyterea ist sein wohlklingender Name.

Imposant bis scary war diese weibliche Sichelschrecke der Art Panoploscelis specularis.




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Ich pflege daheim die weltgrößte Laubheuschreckenart, aber diese hier war nicht merklich kleiner.
Kam man zu nah, hob sie die Vorderbeien, klickte drohend mit den Kiefern und gab mit den Flügeln ein erstaunlich lautes zischendes Geräusch von sich.


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Beeindruckend!

Zwischendurch mal nicht näher bestimmbares. Wenn jemand eien Art erkennt, bitte melden!
Man beachte die interessante Iriszeichnung dieses Frosches


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Eine Blütengrille, eine Verwandte unseres Weinhähnchens

Bild in der Galerie

Interessant gefärbte Grille mit sehr langen Antennen


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Eine Feldheuschtecke, die ich in die Gattung Colpolopha einordnen würde


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Dieser schlafende Tagfalter sollte Dryas juliae sein


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Lampen sind für Gottesanbeterinnen nachts ein Schlaraffenland. Dort gibt es immer genug Futter


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Diese Webspinne hatte ihr Netz unter so einer Lampe und profitierte ebenfalls davon. Hier hat sie einen leckeren Käfer gefangen


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Diese Laubheuschrecke gehört in die Unterfamilie Phaneropterinae


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Vogelspinnen der Gattung Avicularia sah man eigentlich überall


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Auch an den Hütten (hab ich Birgit aber nicht erzählt)


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Das hier war die kleinste Großlibelle die ich je gesehen habe. Weniger als halb so groß wie zB ein Blaupfeil


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Noch ein Baumfrosch


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Und eine lustige Gruppe Wollläuse, die so tun, als wären sie eine giftige haarige Raupe


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…und dann solls das auch schon für heute wieder gewesen sein.
Und als nächstres? Ab ons Pantanal`

Nö, wir sind am Amazonas immer noch nicht fertig. Da ich anfangs danach gebeten wurde, kündige ich nun schonmal an, dass es beim nächsten Mal auch den Hoatzin zu sehen geben wird.

roadrunner56 01.11.2023 14:20

Die Raupe erinnert mich an einen Klumpen Gummibärchen. :D

Viele Grüße
Peter

Windbreaker 01.11.2023 14:23

Zitat:

Zitat von roadrunner56 (Beitrag 2289548)
Die Raupe erinnert mich an einen Klumpen Gummibärchen. :D

Vielleicht kann man die auch essen und sie schmeckt auch nach Gummibärchen? Würde den Verzehr von Insekten sicherlich deutlich ankurbeln :D

ingoKober 01.11.2023 14:37

Erstmal hat die noch selber fleissig gefressen und nicht ans gefressenwerden gedacht.
Wenn man genau hinsieht sieht es auch so aus, als ob sich hinter bzw unter den gallertigen Buckeln vielleicht Stacheln verbergen.



Bild in der Galerie

Könnte auch als Foto eines Alienmonsters durchgehen oder?

Sie stünde zumindest auf meiner Probierliste eher unter "Vorsicht"

ingoKober 01.11.2023 14:42

Habe dazu unter https://sciencesoup.tumblr.com/post/...ely-gelatinous

gefunden:

Zitat:

"...they do appear to have one defense mechanism: their gooey, gumdrop-like spines break off easily, just like some lizard’s tails break off upon a predator’s touch. So, perhaps this allows the caterpillars a chance to get away from predators. In an attempt to study this function, insect biosystematist Marc Epstein placed Dalcerides ingenita larvae in the same environment as several ants, which would usually devour caterpillars, but these ants backed right away. The ones that tried to attack became stuck in the larvae’s jelly-like body, so the caterpillars seem to repel predators simply by being sticky and uncomfortable. “Jewel caterpillar” is a pretty fitting nickname, then—look all you want, but don’t touch.

BeHo 01.11.2023 14:48

Du gefährdest gerade den Umsatz von Haribo. :lol:

Beim ersten Bild musste ich auch an ein Insektengelege denken, wobei die Färbung natürlich nicht wirklich dazu passt. Schon faszinierend, wie die Raupen mancher Motten aussehen.

ingoKober 01.11.2023 15:14

Ja, ich dachte zuerst, es wäre ein Laternenträgergelege, das nass geworden ist.
So sehen die aus


Bild in der Galerie

BeHo 01.11.2023 15:28

Danke!

Reisefoto 01.11.2023 17:56

Die Haribo-Raupe ist mal wieder ein echtes Highlight! Habe ich noch nie gesehen.

ingoKober 01.11.2023 18:31

Weil es Euch so gefällt, hier noch eine Bonusgummistachelbeere :crazy:


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ingoKober 11.11.2023 13:33

Ich bin jetzt längere Zeit nicht dazu gekommen, hier weiter zu machen. Aber heute schließe ich mal den Amazonas ab. Ich denke, ihr habt einen Eindruck bekommen.
Die meisten Tiere haben wir gesehen, wenn wir tief in die überfluteten Wälder gefahren sind


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Da war es aber dann selbst mir unserem kleinen Boot manchmal nicht leicht, voranzukommen.


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Gelegentlich ging es auch einfach gar nicht.
Aber gerade im dichten Gestrüpp halten sich zB die Hoatzins bevorzugt auf. Leider sieht man sie kaum mal freisitzend, aber ein paar Bilder kann man trotzdem zeigen


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Hoatzins sind seltsame Viecher. Nicht nur weiß man bis heute nicht, in welche Verwandtschaftsgruppe sie gehören, sondern sie haben als spezialisierte Blattfresser auch einem wiederkäuerähnliches Magensystem (das sie arg im Flug behindert) und ihre Jungen haben wie der Archaeopterix Finger und Krallen an den Flügeln, mit deren Hilfe sie vierfüß durchs Geäst klettern.
Dazu riechen sie seltsam…..

Hier noch ein paar weitere seltsame Vögel, die wir gesehen haben:
Der Gelbrücken Stirnvogel

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wird wie seine Gattungsgenossen vor Ort gerne Webervogel genannt, obwohl er als Stärling taxonomisch mit den Altweltwebervögeln rein gar nichts zu tun hat. Aber er baut ganz ähnliche Hängenester

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Fast immer ist in der Nähe der Kolonien ein Wespennest zu finden Die Wespen sollen unter anderem räuberische Tukane, aber auch eine parasitische Fliegenart fernhalten (sorry, hab nur dieses miese Bild)


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Der Ruf der hübschen Gesellen klingt sehr nach Exotik und Urwald. Flötend laut, aber auch harsch krächzend, die haben ein großes Repertoire drauf.

Oft trafen wir auf den Amazonasfischer, einen hübschen und sehr großen Eisvogel.
Hier ein Männchen


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Die Weibchen sehen deutlich anders aus


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Gelbkopfgeier sah man oft irgendwo am Himmel kreisen. Seltener mal einen in Bodennähe


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Auch Trogone, zu denen ja auch zB der Quetzal gehört sahen wir leider selten.
Hier mal einer der sehr schön gefärbten Blauscheiteltrogone.


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Rallenkraniche waren dagegen, wie fast überall in feuchtwarmen Regionen Amerikas, ein regelmäßiger Anblick


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Kiskadees gab es natürlich allüberall. Aber dieser hier ergibt eher ein seltenes Bild, denn er hat tatsächlich einen Frosch erbeutet.


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Die verschiedenen Tukan und Arassariarten hörten wir viel, aber sie waren fast immer tief im Geäst verborgen. Nur in Der Dunkelheit oder Dämerung sah man ab und an mal einen frei Sitzen. Aber dann auch mit ordentlicher Fluchtdistanz.
Hier ein Dotterkehltukan, eine eher selten zu sehende Art


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Diese Amazone gibt mir Rätsel auf. Sieht fast aus, wie eine Venezuelaamazone, aber nur fast…Schnabelfarbe und einige andere Kleinigkeiten passen nicht so recht.


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Nachtrag: Ist eine Blaubrauenamazone, Amazona festiva festiva. Eine Expertin hat mir weitergeholfen. Ich hätte die nicht so weit östlich erwartet, aber es passt alles.


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Das war allerdings kein Wildvogel, sondern ein frei fliegendes Haustier in der Lodge.
Auf unseren Touren machten wir ab und an auch mal halt an den schwimmenden Tante Emma Läden


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Dort konnte man Kleinigkeiten kaufen oder ein Bier zischen


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Ab und an überspannen Stromleitungen den Fluss.
Die verschiedenen Schwalbenarten nutzen sie gerne zum Übernachten


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An unsere letzten Tag besuchten wir noch die Familie von Leandro, unserem indigenen Fahrer


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Er stellte uns zuerst seine beiden Kids vor


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Und dann den Rest der Familie: Schwiegermutter (unbestrittene Chefin der kleinen Siedlung), Frau und Teenagertochter


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Sie luden uns zum Kaffee in ihr Haus ein.

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Einfach, aber sauber und nicht ungemütlich


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Und natürlich gab es WLAN auch mitten im Amazonasdschungel


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Im Aussenbereich wurde viel angebaut. Vor allem Obstbäume, wie hier Cashew


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Bei uns kennt man ja nur die Cashewnuss, die unten an der Cashewbirne hängt. Vor Ort verwertet man die ganze Frucht und gewinnt daraus zB einen erfirsichenden. Eluct nach Apfel schmeckenden Saft.
Gewürze und Kleinpflanzen wurden auf Hochbeeten angebaut


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Sonst würden die freilaufenden Hühner nicht viel übrig lassen.

Die Familie will esse, der Dschungelboden ist nicht sehr fruchtbar, und so muss immer wieder Land gerodet werden. Auch wenn das illegal ist. Das passiert allüberall vieltausendfach – privat wie industriell- und der Dschungel schrumpft und schrumpft.


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Ihr erinnert Euch an die Insektenschutzameisen? Praktischerweise gab es auf dem Gelände gleich mehrere Nester von denen.


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Die Kids fanden es langweilig, dass wir uns mehr um Pflanzen, als um sie kümmerten.


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Am Nachmittag ging es dann zurück nach Manaus. Mit dem Boot zu Straße, dann mit dem Bus zum nächsten Anleger


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Und von da mit dem Speedboot bis Manaus…ihr kennt das ja schon


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Im Hafen von Manaus baden die Leute übrigens ganz selbstverständlich mitten zwischen den Schiffen und das bei regem Verkehr.


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In Manaus waren wir wieder im selben Hotel untergebracht.
Noch ein Blick aus dem Fenster auf das Theater


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Und dann wurde es auch schon dunkel und wir gingen früh zu Bett.
Der nächste Tag begann früh und war lang und öde.
Zuerst per Flieger nach Brasilia, dann von Brasilia nach Cuiaba der Hauptstadt des Mato Grosso und dann noch ein verschenkter Tag dort. Schlechte Planung…ich habe das auch so weiter geleitet. Man hätte alternativ den nächsten Stopp gut um einen Tag verlängern können. Da war es nämlich Klasse.
Aber davon später mehr.

fhaferkamp 11.11.2023 18:52

Ich habe mir mal erlaubt, Dein Schwalbenbild korrekt zu verlinken, da hatte sich das Bild davor noch einmal eingeschlichen.

ingoKober 11.11.2023 19:54

Danke...dann haben wir das wohl gleichzeitig korrigiert ;)
Macht nix....

Reisefoto 17.11.2023 13:10

Weiterhin ein sehr interessanter Bericht! Die Hoatzins hast du ja auch erwischt und wie man in den Exifs sieht, war es hinsichtlich des Lichts und der Brennweite eine herausfordernde Situation.

ingoKober 17.11.2023 13:21

ja, für ISO 12800 und das bei voller Brennweite der SEL200-600 + 1,4 TC Kombi bin ich da sehr zufrieden mit


Bild in der Galerie

Länger belichten als 1/800stel war leider nicht zielführend, dazu hat einfach das Boot zu sehr geschwankt. Also ISO 12800.
Vor 10 Jahren noch wäre so ein Foto kaum zu gebrauchen gewesen.
Am WE gehts hoffentlich hier weiter.- und weg vom Amazonas...muss halt die Zeit finden

Tobbser 17.11.2023 22:23

Hoi Ingo,

das ist ja ein Traum von einer Reise und dann noch tolle Bilder von so vielen Arten.

Vielen Dank fürs Mitnehmen, ich lese gerne weiter mit.

Liebe Grüsse
Tobias

ingoKober 18.11.2023 12:12

Auch das will ich hier zeigen: Leider verschlimmert sich die schon von uns erlebte Hitze und vor allem Dürre im Amazonasgebiet immer noch. Das ist sehr tragisch

https://www.geo.de/natur/oekologie/h...NGlEVHoxanFhZA


Aber weiter im Text: In Cuiaba hatten wir einen ganzen Tag Hab ich nicht gebraucht. Es gab eine „Stadtführung“ in einem Kleinbus, bei dem man nichtmal richtig aus den Fenstern sehen konnte.
Die Stadt selber war ohne Highlights ….Normale Stadt halt.

Bild in der Galerie

Es gab dort eine von Notre Dame in Paris inspirierte Kathedrale


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Schon das absolute Highlight war der geographische Mittelpunkt des südamerikansichen Kontinents, der zufällig dort gelegen ist


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OK, ein paar hübsche Ecken gab es auch


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Und auch ein Gelbbrustara begegnete uns mitten in der Stadt


Bild in der Galerie

Aber wir empfanden den aufenthalt in Cuiaba größtenteils als verlorene Zeit. Wir hätten an dem Tag einfach zur nächsten Station weiter fahren sollen. Da war es Klasse und es wären noch Zimmer frei gewesen.

Na ja, immerhin das Mittagessen in Cuiaba war gut und wir nahmen es in einem sehr schönen Restaurant zu uns


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Die bunt gemusterten Säulen waren übrigens mit Stoff bespannt.
Um das ganze innen halbwegs kühl zu halten, war ein zeigenswerter Aufmarsch an Klimaanlagen nötig


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Das Essen war vielfältig und lecker. Inklusive einiger knusprig frittierter Aquarienfische, die man einfach im Ganzen zerkaute.


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Einkaufen im Suermakrt war druchasu auch interessant, denn das Angebot war doch druchasu lokal geprägt.
So wurden zB Cashews angeboten


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Aber insgesamt waren wir froh, als es weiter ging. Dazu fohren wir von Cuiaba etwa 150 km druch den Mato Grosso nach Norden.
Die Landschaft war eher unauffällig un dliess sich druch die getönten Busscheiben auch nur schlecht ablichten


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Nur an den Flußtälern sah es etwas netter aus


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Trotzdem gab es druchaus etweas zu sehen. As wir an einer Tankstelle hielten, konnten wir zB auf einer Verkerhsinsel die schon andernorts gezeigten Kanincheneulen beobachten


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Wir mochten uns auf Anhieb gegenseitig und eine zwinkerte mir schon nach kurzem Kennenlernen unter langen Wimpern verführerisch zu


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Ich habe dort mehr als einen ganzen Film – bzw dessen Äquivalent verknipst und ich mag alle Aufnahmen. Aber ich habe ja andernorts schon einige davon gezeigt daher hier nur noch eines:


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Und nur, um zu zeigen, dass ausser den Eulchen noch andere Vögel dort herumflogen, kommt nun noch ein Seidenkuhstärling


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Nach einigen leckeren Käsebällchen aus dem Tankstellenrestaurant ging es weoter.
Die Straße wurde immer unwegsamer und staubiger


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Aber irgendwann waren wir fast da


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Und letztlich erreichten wir das „verzauberte Königreich“ tatsächlich.
Eine umgebaute Hazienda, nett gemacht.


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Und natürlich gab es neben den Gästen auch noch jedem Menge zur Pousada gehörende Rinder und Pferde


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Birgit schrieb noch etwas an ihrem Tagebuch


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Und ich begann, die Umgebung zu erkunden.
Und siehe da..viele nette Tiere gab es im verzauberten Königreich zu sehen.
Mehr davon im nächsten Beitrag.

Reisefoto 19.11.2023 00:13

Mir gefallen die Bilder von diesem Tag, ich fühle mich gleich dort!

peter2tria 21.11.2023 17:23

So, endlich aufgeholt.
Spinnen und so sind nicht mein Ding, aber die Vögel sind mal wieder ganz was anderes :top:
Der Reisebericht ist zudem sehr interessant :cool:
Danke und ich bin gespannt wie es weitergeht.


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