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Ernst-Dieter aus Apelern 01.06.2023 11:34

Zitat:

Zitat von fhaferkamp (Beitrag 2277059)
d Schneller, höher, weiter gibt es im Berufsalltag schon genug, dann kann man sich auch dort profilieren. Ein Hobby sollte Ablenkung davon sein, so sehe ich das zumindest. Aber auch das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Eben, arbeiten um zu leben nicht umgekehrt! Nur einem über den Kopf wachsen sollte ein Hobby nicht.
Björn wird es schon packen und Bilder hier im Forum zeigen.

Jan 01.06.2023 11:47

Ein paar Gedanken:

- Profis kaufen wirtschaftlich/sparsam (es sei denn Profession und Leidenschaft treffen aufeinander).

- Eine Top-Ausrüstung macht dem Amateur Freude, ein paar Einnahmen geben da zusätzlich ein gutes Gefühl, aber amortisieren wird sich das Hobby(!) dadurch kaum.

- Eine gute Ausrüstung im Schrank liegen zu lassen, bis die Technik nicht mehr aktuell ist oder sich auf den Linsen Pilz ausbreitet, ist eine "Schande".

Die wechselnde "Lust" an großer und kleiner Ausrüstung kenne ich:
Rollei B35 - Minolta XD7 - Minox 35GT - erneute Nutzung der SLR wg. Kind #1
- Kompromiss Dimage D7Hi / A2 (2.Hand) - Nikon DSLR (D80...D7200).

Tja die XD7 habe ich geliebt (als Schüler mühsam erspart), aber dann doch für sehr kleines Geld verkauft an einen MF-Analog-Fan aus dem blauen Forum. Aber es war ein gutes Gefühl, dass die Kamera noch genutzt wird und nicht ungenutzt vergammelt.

Jetzt bin ich kurz davor, den Nikon-Kram aufzugeben zugunsten einer kleinen Kompakten (1" oder APS-C, Standardzoom oder 35 mm KB-Äquivalent), noch behelfe ich mir mit meiner D7200 und 45/2,8-Pankake (und einem Achromaten in der Tasche) und schiebe ich die Entscheidung noch auf.

@Björn: Kauf Dir eine Kompakte und schau nach 3 Monaten, ob Du überhaupt noch Deine A1 + ... nutzt. Wenn nein, kannst Du den Kram mit gutem Gewissen verkaufen und das unbeschwerte Fotografieren genießen. Wenn es irgendwann den Sony-Kram doch vermissen solltest, freust Du Dich, dass Du auf dann aktuelles und zeitgemäßes Material zurückgreifen kannst.. Vielleicht hast Du aber auch ganz andere Ideen und sei es analoge Großformat-Photographie.

Jan

bjoern_krueger 01.06.2023 13:25

Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 2277035)
Björn, wenn ich an deine Jubelarien zur für dich perfekten A9 seinerzeit denke und dann dasselbe bei der A1 (obwohl doch die A9 für dich perfekt war) zu lesen war, finde ich, du solltest deinen Ansatz zur Fotografie an sich hinterfragen
Wenn du andere, am besten zahlende, an deinen Bildern Interessierte brauchst, um Spaß am Hobby zu haben ist die Sache mit dem Verkauf des „ganzen Schmodders“ vielleicht gar nicht so abwegig.

Klar, Höhen und Tiefen haben wir alle, aber so hoch und so tief wie du, das ist schon speziell.

Die Zufriedenheit im Tun kann man zum Glück nicht kaufen…..manchmal meint man das zwar, aber dann kehrt der neue Besen nach kurzer Zeit doch wieder nicht besser, als der alte Besen.

Moin!

Erstmal danke für Dein Posting!

Also ich brauche nicht andere, um Spaß am Hobby zu haben (oder doch ein Bisschen? [Kommentar nachträglich beim Korrekturlesen eigefügt...])

Ich hatte nur überlegt, was ich so in der letzten Zeit fotografiert habe, und was davon eine Kamera wie eine A9/A1 benötigt. Das waren die Fotos von den Hunden und die vom Tennis. Wobei man natürlich auch mit einer viel günstigeren Kamera sehr gute Bilder vom Tennis oder Hunden machen kann, es ist mit der A9/A1 nur einfacher und der Ausschuss ist potenziell geringer.

Nun schafft man sich ja eine Kamera an, weil man damit zum Spaß fotografieren möchte, es sei denn, man verdient damit seinen Lebensunterhalt.

Nun stellt sich die Frage, was macht denn den Spaß am Fotografieren aus?
Ich sehe da mehrere Punkte:

Punkt 1:
Ist es das Fotografieren selbst, also das Hingehen zur Location, das konkrete "Anfertigen" der Fotos? Das Experimentieren mit der Kamera, Spielen mit den Einstellungen etc.?
Antwort: Ja, ganz sicher!!
Klar, das macht Spaß!

Punkt 2:
Und wie sieht es danach aus? Also der Bearbeitung, der Freude an den (hoffentlich) gelungenen Fotos? Also dem berühmten "Grinsen im Gesicht" wenn man denkt, "wie geil ist das denn".
Antwort: Ja, auch ganz sicher!!
Ich find's geil, mich an den Computer zu setzen, die Fotos auf die Platte zu laden, sie zu sichten, die Besten zu finden und zu bearbeiten.

Punkt 3:
Wie sieht es damit aus, die Bilder anderen zu zeigen? Also um beim Beispiel der Tennis-Bilder zu bleiben, sie hochzuladen, den Link an die Fotografierten zu schicken, und sich daran zu erfreuen, dass sie sich bedanken und die Bilder geil finden. Denn Studien von schnellen Bewegungsabläufen kriegste mit dem Handy dann doch nicht hin, insofern stoßen die Bilder sehr oft auf Verwunderung, und manche sagen, "die sehen ja aus wie Profi-Bilder".
Antwort: Ja, geil, macht Spaß! Wer freut sich nicht über Dankbarkeit und Anerkennung?

Punkt 4:
Was macht man mit den Bildern, wenn sie erstellt, bearbeitet, verteilt und "bewundert" wurden?
Und das ist mein Punkt. Ich merke das schon daran, dass ich bei solchen Fotos immer nicht genau weiß, wo in meiner Struktur ich die ablegen soll.
Diese ist geprägt von einer persönlichen, auf mein direktes Umfeld bezogenen Struktur.
Also "Kinder", "Urlaube", "Hunde" und dann das blöde "Sonstiges".

Da waren wir ja schon, "Kinder" wollen nicht mehr, "Hunde" sind schon fotografiert, "Urlaube" waren keine mehr und werden erstmal auch nicht, wegen der Ausbildung, dann bleibt also nur noch "Sonstiges"

Und darin landen die Bilder dann, und werden kaum jemals wieder angeschaut.

Ich stelle an mir selbst fest, dass für mich der letzte Punkt irgendwie zu hoch priorisiert scheint.

Schon beim Aufnehmen des Fotos denke ich darüber nach, was ich denn mit dem Foto anschließend mache. Werde ich es mir jemals wieder anschauen? Kann ich es ins Jahres-Fotobuch aufnehmen?

Mir machen Punkte 1 bis 3 wirklich Spaß, aber letztendlich entscheidet offensichtlich für mich in besonderem Maße, was am Ende mit dem Foto passiert.
Die Idee ist, wenn ich das Foto nicht nochmal anschaue, dann muss ich es auch gar nicht erst machen. Ist doch eigentlich total bekloppt.

Demnach dürfte man auch nie ins Kino gehen, oder ins Theater, keine Ausflüge machen, schön Essen gehen, oder in den Urlaub fahren (wenn man dort nicht fotografiert).
Denn was hat man konkret von diesen Dingen, wenn sie vorbei sind? Jedenfalls nichts, was man anschließend irgendwo speichern/abheften/anhängen kann. Man hat Spaß an der Sache selbst, aber außer der Erinnerung bleibt nichts Konkretes, Anfassbares.

Und das ist ja wohl unbestreitbar Quatsch. Man macht all diese Dinge (die man als "Kultur" zusammenfassen könnte) aus Spaß am Moment und nicht, weil man am Ende etwas Konkretes daraus haben möchte.

So, und um wieder den Bogen zur Fotografie zu spannen:
Warum kann ich es da nicht genauso sehen? Ich könnte in den Wald gehen, Fotos machen und Spaß dabei haben. Dann bearbeite ich sie, hab Spaß dabei, zeige sie (z. B. ein paar auch hier im Forum), hab Spaß dabei, freue mich über Kommentare, konstruktive Kritik und anregende Diskussionen mit Gleichgesinnten und hab Spaß dabei.

Und dann kommen die Bilder in einen geeigneten Ordner. Und einige vielleicht vergrößert an die Wand. Und die kann man auch häufiger mal austauschen.

Das Fotografieren muss doch nicht immer einen konkreten Output haben! Die Freude an der Sache selbst, das ganze Drumherum ist doch auch eine tolle Sache!

Ich habe mir darüber noch nie so intensiv Gedanken gemacht, wie jetzt hier in diesem Posting. Kann wohl daran liegen, dass ich (leider) eher ein pessimistischer Mensch bin, der sich über viel zu viele Dinge den Kopf zerbricht, statt im Moment zu leben und zu genießen.

Das werde ich jetzt mal machen, und versuchen, meine ganze Einstellung zur Fotografie zu reflektieren. Und dann kommt der Spaß bestimmt auch zurück!

Und der Ordner "Sonstiges" wird überarbeitet und es kommen neue hinzu.

Puh, so viel Text. Aber mir hat's geholfen, das alles mal zu überdenken! Vielen Dank für Eure vielen Denkanstöße!

bjoern_krueger 01.06.2023 13:33

Zitat:

Zitat von fhaferkamp (Beitrag 2277059)
Mein Umstieg aufs E-Mount hat mich letztes Jahr auch viel Geld gekostet, allerdings konnte ich mich noch bremsen und habe keine A1 gekauft, weil ich noch kein einziges Objektiv fürs E-Mount hatte und erst da investieren wollte. (Was ich gekauft habe, steht in meinem Profil.)

Warum habe ich es gemacht?
Meine in die Jahre gekommene A77 hat den Geist aufgegeben und ich wollte wieder mehr fotografieren mit aktuellem Equipment. Zudem habe ich Spaß an der Technik und konnte es mir leisten. Rechnen tut sich das nie und nimmer, denn ich fotografiere nur zum Spaß und habe keine Absichten, damit Geld zu verdienen, insofern ist es auch keine Investition, sondern eine Ausgabe für ein Hobby. Ob das nun teuer ist oder nicht, liegt im Auge des Betrachters. Die einen würden sagen, Du bist bekloppt, so viel Geld da rein zu stecken, die anderen kaufen noch viel mehr oder viel häufiger neue Kameras. Je nach dem, was man sich leisten kann bzw. bereit ist, dafür auszugeben.

Was mache ich mit den Fotos?
Die meisten fristen ein Dasein auf der Festplatte. Dann gibt es welche, die in der lokalen Facebook-Fotogruppe meines Landkreises landen, wenige sind hier auch mal im Forum zu sehen oder sind Urlaubsbilder oder Familienbilder, die nur den Angehörigen gezeigt werden. Ich mache die Bilder also in erster Linie nicht, um Anerkennung oder Lob zu bekommen, sondern weil mir das Machen und Losziehen mit der Kamera als Vorgang an sich Spaß und Ablenkung vom Alltag bieten. Leider hat man meist viel zu wenig Zeit dafür. Ich habe mit der neuen Kamera bereits gefühlt mehr Bilder gemacht als die letzten 5 Jahre zusammen. Insofern hat es sich für mich schon deshalb gelohnt. Aber rechnen wird es sich niemals. Man kann den gleichen Spaß vielleicht auch mit weniger Geld erreichen, aber warum sollte ich, wenn ich es mir erlauben kann?

Bin ich mit meinen Fotos zufrieden?
Natürlich nicht, es gibt immer Luft nach oben. Ich machen mich aber auch nicht verrückt, das perfekte Foto schießen zu müssen. Mir fehlt einfach die Zeit und Muße, mich stundenlang irgendwo hinzusetzen und tolle Naturaufnahmen zu machen. Vom Können mal abgesehen, das braucht ja auch viel Übung. Umso mehr freue ich mich, wenn mir mal ein halbwegs gutes Foto gelingt. Aber wichtiger ist mir, das Losziehen an sich, oft auch nur mit einem Objektiv, um mal zu schauen, was sich so ergibt.

Ob der TO das genauso sehen kann wie ich, muss er selbst entscheiden. Jeder hat andere Ansprüche. Aber man sollte nicht den Fehler machen, sich sein Hobby dadurch kaputt zu machen, dass man sich selbst zu sehr stresst, immer besser werden zu wollen. Schneller, höher, weiter gibt es im Berufsalltag schon genug, dann kann man sich auch dort profilieren. Ein Hobby sollte Ablenkung davon sein, so sehe ich das zumindest. Aber auch das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Ich habe Deinen Beitrag erst gelesen, nachdem ich meinen Mega-Text geschrieben habe, aber er zielt ja exakt in genau die Richtung! "Der Weg ist das Ziel" beschreibt es sehr gut!
Danke für Deinen Beitrag!

bjoern_krueger 01.06.2023 13:39

Zitat:

Zitat von averel (Beitrag 2277033)
Respekt! :top: Ich bin zwar 53, aber eine Klasur schreiben, wäre für mich zu viel.:crazy:;):lol:

Danke für den Respekt!
Bin eigentlich studierter Informatiker, hatte nach 25 Jahren Zahlen-Drehen keine Lust mehr darauf und habe im letzten Oktober eine Ausbildung zum Logopäden angefangen.
Puh...
Ich kann Dir sagen, das ist nicht so ganz ohne... Viel Lernerei, Klausuren, Praktika, Referate und dazu das geringe Einkommen. Hab vorher 4x so viel bekommen...

Daher kommt ja auch die Idee, sich mit der Fotografie etwas dazu zu verdienen. Aber wie hier ja schon von mehreren Seiten gesagt, müsste man da schon viel Energie reinstecken, und dafür fehlt mir die Zeit und Muße.

HaPeKa 01.06.2023 14:44

Vielleicht solltest du dir deine Ablage überdenken, ein Ordner 'Sonstiges' würde mich auch stressen. Es tönt nach nicht wichtig genug oder zu banal, um einen vernünftigen Namen zu bekommen.

Meine Struktur ist zweigleisig. Ich habe einen Ordner Wildlife, der in Vögel, Säugetiere usw unterteilt ist, mit entsprechenden Unterordnern wie z.B. Greifvögel, Unter-Unterordner Schwarzmilan oder Rehe, Gämsen als Unterordner von Säugetiere ...

Dann gibt es Ordner 2022, 2023, in denen Fotosessions gespeichert werden. Das können Urlaube, Kurzurlaube, Tagesausflüge oder auch Projekte sein. Da ich gestern von einem 7-tägigen Trip in den Jura zurückgekommen bin, gibt's einen Ordner 20230531 - Jura, es gibt aber auch einen Ordner 20230214 - Tierpark Dählhölzli, einen Ordner 20221107 - Vollmond usw.

Ein benannter Ordner verhindert, dass Bilder irgendwo im Diverses versickern und es spielt gar keine Rolle, ob der Ordner 3 Bilder oder 300 enthält. Du hast was fotografiert, das speichernswert war ...

Wär das mal ein Versuch wert?

Ernst-Dieter aus Apelern 01.06.2023 15:03

Zitat:

Zitat von bjoern_krueger (Beitrag 2277096)
Danke für den Respekt!
Bin eigentlich studierter Informatiker, hatte nach 25 Jahren Zahlen-Drehen keine Lust mehr darauf und habe im letzten Oktober eine Ausbildung zum Logopäden angefangen.
Puh...
Ich kann Dir sagen, das ist nicht so ganz ohne... Viel Lernerei, Klausuren, Praktika, Referate und dazu das geringe Einkommen. Hab vorher 4x so viel bekommen...

Daher kommt ja auch die Idee, sich mit der Fotografie etwas dazu zu verdienen. Aber wie hier ja schon von mehreren Seiten gesagt, müsste man da schon viel Energie reinstecken, und dafür fehlt mir die Zeit und Muße.

Mal ehrlich Björn, Du hast gerade eine Zäsur in Deinem Leben hinter Dir nach der es deutlich anders weitergeht als bisher.Versuche erst Spaß an der Fotografie wieder zu erlangen und plane nicht zuviel im voraus.

Porty 01.06.2023 18:51

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 2277101)
Mal ehrlich Björn, Du hast gerade eine Zäsur in Deinem Leben hinter Dir nach der es deutlich anders weitergeht als bisher.Versuche erst Spaß an der Fotografie wieder zu erlangen und plane nicht zuviel im voraus.

Dem kann ich nur zustimmen.
Solche Umbrüche im Leben werden die meisten aus eigener Erfahrung kennen und manchmal
ist es auch hilfreich toten Ballast abzuwerfen. Allerdings würde ich an Stelle des TO die Ausrüstung nur dann zu Geld machen, wenn es nicht anders mehr geht. Nur weil man wegen einer Ausbildung gerade etwas klamm ist oder meint, dringend Urlaub zu brauchen? Dazu ist der finanzielle Verlust einfach viel zu hoch und spätestens wenn die Ausbildung rum ist und wieder mehr Geld rein kommt, ärgert man sich schwarz. Gerade wenn man auf dem Niveau des TO unterwegs war.
Ich hab mir übrigens auch an so einen Wendepunkt des Lebens die A1 gegönnt. Einfach als Motivationshilfe nicht im Selbstmittleid zu versinken, sondern um den Hintern hoch zu bekommen und zum Fotografieren raus zu gehen. Mit Fotos Geld verdienen? Kann man heute vergessen. Ich fotografiere für verschiedene Manschaften bis erste Bundesliga (nicht Fußball), da gibt es freien Eintritt und allenfalls mal ein belegtes Brötchen und ne Spezi. Selbst im Spitzensport würden die meisten Vereine ohne Ehrenamt nicht über die Runden kommen. Und selbst die Fotografen von der Augsburger Allgemenine werden schon mal mit einer alten Nikon D70 mit Kitlinse losgeschickt. Für die 1-2 Fotos im grausigen Zeitungsdruck reicht das. Warum ich das überhaupt mache ? Siehe oben, weil es einfach Spaß macht und man sich über das Lob freut, wenn die Fotos gefallen.
Nach Rendite zu fragen, ist bei einem Hobby eh fehl am Platz. Aber dass ist wohl ein Problem der heutigen Zeit, dass es nur immen nach Rendite und Mehr, Mehr, Mehr geht und der Spaß bleibt auf der Strecke......

Ernst-Dieter aus Apelern 01.06.2023 20:08

Wenn die Ausrüstung kein Brot mehr frisst kann(sollte) man sie behalten.
Björn ,behalte Deine Ausrüstung und dann" Toi,toi,toi "wie man als Norddeutscher sagt!

karwendelyeti 01.06.2023 20:33

Schmodder
 
Ich kann den Thread überhaupt nicht verstehen, der TO hat keinen Bock mehr seine teuere Ausrüstung zu nutzen. Na und, lasst ihn doch machen

Ernst-Dieter aus Apelern 01.06.2023 20:55

Zitat:

Zitat von karwendelyeti (Beitrag 2277125)
Ich kann den Thread überhaupt nicht verstehen, der TO hat keinen Bock mehr seine teuere Ausrüstung zu nutzen. Na und, lasst ihn doch machen

Das wäre die einfachste Lösung, aber der TO hat sich ans Forum gewandt weil er verunsichert ist.

bjoern_krueger 01.06.2023 21:03

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 2277127)
Das wäre die einfachste Lösung, aber der TO hat sich ans Forum gewandt weil er verunsichert ist.

exakt. Und ich habe viele Denkanstöße bekommen, für die ich sehr dankbar bin!

Und dass ich "keinen Bock" mehr habe, habe ich so nicht gesagt. Ich habe mich gefragt, ob es Sinn macht, so eine absurd teure Ausrüstung zu haben.

averel 01.06.2023 21:24

Zitat:

Zitat von bjoern_krueger (Beitrag 2277096)
Danke für den Respekt!
Bin eigentlich studierter Informatiker, hatte nach 25 Jahren Zahlen-Drehen keine Lust mehr darauf und habe im letzten Oktober eine Ausbildung zum Logopäden angefangen.
Puh...
Ich kann Dir sagen, das ist nicht so ganz ohne... Viel Lernerei, Klausuren, Praktika, Referate und dazu das geringe Einkommen. Hab vorher 4x so viel bekommen...

Daher kommt ja auch die Idee, sich mit der Fotografie etwas dazu zu verdienen. Aber wie hier ja schon von mehreren Seiten gesagt, müsste man da schon viel Energie reinstecken, und dafür fehlt mir die Zeit und Muße.


Boah, das ist aber eine Wendung! Warum den? War es so schlim in der IT-Welt oder lag es vielleicht am Arbeitgeber? :lol: Ich fühle mich wohl! ;)

Zum eigentlichen Thema von dir kann ich nur folgendes sagen. Ich habe zwar nur eine A7M2, aber den Unterschied zu einer Knipse oder einem Smartphone kann man sofort sehen. Zwar macht KI einiges, aber die Informationen, die auf dem größeren Chip gespeichert werden, kann KI nicht ersetzen, die kann nur nachahnen. Also für mich käme ein Verkauf gar nicht in Frage, weil ich nicht nur Spaß mit der Kamera hab, zu fotografieren, sondern auch mehr Informationen in den Fotos habe, und bei einem Augenblick, den man festhalten möchte, sollte so viel wie möglich Informationen auf der Speicherkarte gespeichert werden.

karwendelyeti 01.06.2023 21:28

Zitat:

Zitat von bjoern_krueger (Beitrag 2277128)
ob es Sinn macht, so eine absurd teure Ausrüstung zu haben.

Das.. verstehe ich nicht, wenns keine Freude mehr macht verkaufe ich den Schmodder und wer ausser Dir kann/soll des entscheiden. Käse Thread

Ernst-Dieter aus Apelern 01.06.2023 21:30

Zitat:

Zitat von bjoern_krueger (Beitrag 2277128)
exakt. Und ich habe viele Denkanstöße bekommen, für die ich sehr dankbar bin!

Und dass ich "keinen Bock" mehr habe, habe ich so nicht gesagt. Ich habe mich gefragt, ob es Sinn macht, so eine absurd teure Ausrüstung zu haben.

Lass doch mal den finanziellen Wert der Ausrüstung außen vor sage Dir ich habe eine Ausrüstung mit ich Fotos machen kann ,ob nun teuer oder preiswert.Momentan sollte der ideelle Wert für Dich wichtig sein.

averel 01.06.2023 21:58

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 2277133)
Lass doch mal den finanziellen Wert der Ausrüstung außen vor sage Dir ich habe eine Ausrüstung mit ich Fotos machen kann ,ob nun teuer oder preiswert.Momentan sollte der ideelle Wert für Dich wichtig sein.

:top:

joker13 01.06.2023 22:07

Zitat:

Zitat von bjoern_krueger (Beitrag 2277128)
exakt. Und ich habe viele Denkanstöße bekommen, für die ich sehr dankbar bin!

Und dass ich "keinen Bock" mehr habe, habe ich so nicht gesagt. Ich habe mich gefragt, ob es Sinn macht, so eine absurd teure Ausrüstung zu haben.

Ich verstehe die Situation gut. Entweder ich steige vollständig in das Hobby ein, mit aller Konsequenz, mit entsprechendem zeitlichem Aufwand oder ich lasse es bleiben.
Bei der Investition und der großen Wertminderung, wenn ein neues Modell erscheint sowieso!

Bei mir war es etwas anders, ich bin auf die Sony RX10M4 umgestiegen, weil mir die Schlepperei zuviel wurde. Ich war zuvor oft mit zwei Kameras mit verschiedenen Brennweiten unterwegs.
Mein Rücken hat sich immer öfter gemeldet:D Ich hatte die Sony RX10M4 ausprobiert und hatte die zunächst zusätzlich geplant, dann bleiben die anderen beiden Kameras und die Objektive immer öfter zuhause.
Die Sony RX10M4 reicht mir, immer die richtige Brennweite (24-600mm) an der Kamera hat große Vorteile. Bei guten Lichtverhältnissen ist die Bildqualität für meine Bedürfnisse völlig in Ordnung!
Vielleicht ist die Kamera auch etwas für Dich!

Ernst-Dieter aus Apelern 01.06.2023 22:14

Aber Du hast die alten Kameras noch?

Rudolfo 01.06.2023 23:15

Zitat:

Zitat von bjoern_krueger (Beitrag 2277092)
Ich hatte nur überlegt, was ich so in der letzten Zeit fotografiert habe, und was davon eine Kamera wie eine A9/A1 benötigt. Das waren die Fotos von den Hunden und die vom Tennis.
Nun schafft man sich ja eine Kamera an, weil man damit zum Spaß fotografieren möchte, es sei denn, man verdient damit seinen Lebensunterhalt.

Nun stellt sich die Frage, was macht denn den Spaß am Fotografieren aus?
Ich sehe da mehrere Punkte:

Punkt 1:
Ist es das Fotografieren selbst, also das Hingehen zur Location, das konkrete "Anfertigen" der Fotos? Das Experimentieren mit der Kamera, Spielen mit den Einstellungen etc.?
Antwort: Ja, ganz sicher!!
Klar, das macht Spaß!

Punkt 2:
Und wie sieht es danach aus? Also der Bearbeitung, der Freude an den (hoffentlich) gelungenen Fotos? Also dem berühmten "Grinsen im Gesicht" wenn man denkt, "wie geil ist das denn".
Antwort: Ja, auch ganz sicher!!
Ich find's geil, mich an den Computer zu setzen, die Fotos auf die Platte zu laden, sie zu sichten, die Besten zu finden und zu bearbeiten.

Punkt 3:
Wie sieht es damit aus, die Bilder anderen zu zeigen?
Antwort: Ja, geil, macht Spaß! Wer freut sich nicht über Dankbarkeit und Anerkennung?

Punkt 4:
Was macht man mit den Bildern, wenn sie erstellt, bearbeitet, verteilt und "bewundert" wurden?
Und das ist mein Punkt. Ich merke das schon daran, dass ich bei solchen Fotos immer nicht genau weiß, wo in meiner Struktur ich die ablegen soll.

Da waren wir ja schon, "Kinder" wollen nicht mehr, "Hunde" sind schon fotografiert, "Urlaube" waren keine mehr und werden erstmal auch nicht, wegen der Ausbildung, dann bleibt also nur noch "Sonstiges"

Und darin landen die Bilder dann, und werden kaum jemals wieder angeschaut.

Mir machen Punkte 1 bis 3 wirklich Spaß, aber letztendlich entscheidet offensichtlich für mich in besonderem Maße, was am Ende mit dem Foto passiert.

Man hat Spaß an der Sache selbst, aber außer der Erinnerung bleibt nichts Konkretes, Anfassbares.

So, und um wieder den Bogen zur Fotografie zu spannen:
Warum kann ich es da nicht genauso sehen? Ich könnte in den Wald gehen, Fotos machen und Spaß dabei haben. Dann bearbeite ich sie, hab Spaß dabei, zeige sie (z. B. ein paar auch hier im Forum), hab Spaß dabei, freue mich über Kommentare, konstruktive Kritik und anregende Diskussionen mit Gleichgesinnten und hab Spaß dabei.

Das Fotografieren muss doch nicht immer einen konkreten Output haben! Die Freude an der Sache selbst, das ganze Drumherum ist doch auch eine tolle Sache!

Das werde ich jetzt mal machen, und versuchen, meine ganze Einstellung zur Fotografie zu reflektieren. Und dann kommt der Spaß bestimmt auch zurück!

Das ist mir zuviel "Spaß" !!! :roll:
Ich habe mal bewußt die Sätze mit "Spaß" zusammen gestellt. Wenn ich dich recht verstehe, hat dir die Technik und der Umgang damit Freude bereitet. Auch das Sichten und Nachbearbeiten der Fotos war eine Zeitlang reizvoll. Nun ist für dich die Hard- und Software ausgereizt. Jetzt benötigst du genaugenommen einen Animateur. Den gibts es aber nicht.

So bleibt nur noch eine Frage übrig: Warum fotografierst du überhaupt? Wenn du doch das meiste in den Ordner "Sonstiges" packst.

Ich habe nur eine Sony A7 mit einigen guten Objektiven. Inzwischen fotografiere ich meistens mit dem 24-70mm-Ojektiv. Die Kamera versuche ich so häufig wie möglich mitzunehmen. Ich interessiere mich seit vielen Jahren für die Natur, Astronomie, Wetterkunde, Geologie, Mineralogie, Pflanzen, Tier und Pilze. Hab ich noch was Vergessen? Die Kamera ist bei mir Mittel zum Zweck.

Ich nenne mal einige Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Astronomie und Wetterkunde:
- Ich habe mich an den letzen Kometensichtungen versucht und mit Erfolg das Fotostacking zur Helligkeitsverstärkung angewandt.
- Einmal habe ich mich schwarzgeärgert, dass ich die Kamera nicht dabei hatte, weil ich die wunderschöne Lichtsäule an der untergehenden Sonne nicht festhalten konnte. Ein Spektakel, was ich danach nie wieder gesehen habe. Trotzdem habe ich inzwischen einige andere ungewöhnliche Wettererscheinungen für mich festhalten können.

Hunde:
- Ich habe jetzt den dritten Hund. Besondere Momente habe ich im Bild festgehalten. Auf den Spaziergängen habe ich häufig die Kamera dabei. Leider kann ich andere Hunde und deren Besitzer selten fotografieren. Ich habe keine Lust auf Diskussionen, ob ich das überhaupt darf.

Heimat/ Nachbarschaft:
- Veränderungen in der Nachbarschaft habe ich fotografiert. z.B. ein schönes Haus mit einem riesigen wunderbar blühenden Tulpenbaum davor. Nach dem Besitzerwechsel wurde der Vorgarten komplett neu gestaltet. Der jetzige Schottergarten ist zwar nicht mein Ding, aber andere Nachbarn finden ihn schön. Ein Mitglied des Heimatvereins hat bereits die Idee geäußert, die Veränderungen im Stadtteil doch mal als Vortrag zu gestalten.

Pilze:
- Jeden Herbst gehe ich Pilze suchen. Manche landen im Kochtopf andere in der Kamera. Wenn ich Pize bestimmen will, reiße ich sie nur in Ausnahmefällen raus. Ich fotografiere sie und dann lassen sie sich meistens gut bestimmen. Im letzen Jahr habe ich hierbei mein Waterloo erlebt. Ich habe Pilze versucht zu bestimmen, die ich hier in der Gegend noch nie gesehen hatte. In meinen Pilzbüchern waren sie nicht auffindbar. Durch Zufall habe ich nach längerer Recherche im Internet herausgefunden, dass sie zu Neuankömmlingen aus Amerika gehören. Seitdem bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich genießbare oder ungenießbare Champignons unterscheiden kann.

Klimawandel:
- Seit drei Jahren sehen immer mehr Bäume sehr schlecht aus. Ich habe das Dahinsiechen von Eichen fotografiert. Die Eichen leiden unter der Trockenheit und werfen jedes Jahr viele kleine Äste ab, weil die Bäume sie nicht mehr ernähren können. Inzwischen sehen die Bäume verkrüppelt aus. Viele Menschen nehmen die Veränderungen nicht wahr. Ich habe sie dokumentiert.

Fazit: Ich könnte noch viele Beispiele anführen. Für ein Ergebnis bin ich richtig dankbar: Fotografie schärft den Blick für die Umgebung, für die Natur, für Kleinigkeiten usw. Wer außerdem noch bereit ist, dass Internet zur Vertiefung von Wissen heranzuziehen, kann zu manchem Foto viel neues erfahren. Alle Fotos werden in LR importiert, aussortiert und komplett verschagwortet. Die Verschagwortung ist zum Beispiel sehr hilfreich, mal alte und neue Bilder nebeneinander zu begutachten.

Jetzt ist für heute Schluss. Träumt was schönes.

jean1959 02.06.2023 10:22

Sinnkrise???
 
Habe den ganzen Thread bis hierhin gelesen, weil das Thema vielleicht jeden Fotobegeisterten irgendwann mal erwischt und es helfen kann, die Sicht der anderen darauf zu hören, zu reflektieren und auf neue Ideen zu kommen. Sehr viel Sinnvolles ist ja schon gesagt worden, das zeigt, dass sich die Forumsmitglieder Gedanken darüber gemacht haben und konstruktiv an das Thema herangegangen sind (o.k., ein paar -wenige!- Ausnahmen gab es auch!). Dafür muss man mal ein Lob aussprechen!
Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich auch meinen Senf dazu beisteuern sollte und ob der überhaupt hilfreich ist? Ich will 's mal versuchen:
1. Warum kommt der Thread-Ersteller überhaupt in diese Situation? Was war denn der Grund, sich eine -Zitat: so absurd teure Ausrüstung- anzuschaffen, wenn er doch nur Hundebilder, Kinder-, Urlaubserinnerungen damit schießen wollte, das hätte er ja theoretisch auch viel billiger bekommen können!
Er hatte halt plötzlich genug Geld in der Hand und ist der Versuchung erlegen, sich mal was richtig Gutes zu leisten!
Er ist aber mit unrealistischen Vorstellungen an das Thema herangegangen, zB Geld verdienen mit der Kamera! Das ist heutzutage ja kein Selbstläufer, Geld können nur die wenigen Spezialisten in einem Thema mit Bildern verdienen und das ist ein sehr langer Weg oder ein sehr exklusives Sujet.
Im Internet-Zeitalter hat doch fast jeder zu jedem Thema ein Bild gemacht/veröffentlicht, da gibt es also fast nichts mehr, was man noch verkaufen könnte, weil es aus der Masse der Veröffentlichungen noch heraussticht. Und selbst dann, muss man erst mal noch einen Käufer finden, der bereit ist dafür überhaupt Geld auszugeben, weil ja jeder denkt, das Bild mit seinem Handy selbst machen zu können!
2. Motiv-Wahl: Wenn man mit dem "derzeit maximal teuren technischen Overkill":cool: nur die normalen Knipserbilder machen will, weil man sich nicht in andere Themen einarbeiten will und die dafür notwendige Lehrzeit aufbringen will, dann kommt doch schnell eine gewisse Sättigung auf, die einen die Sinnhaftigkeit seines Tuns anzweifeln lässt! Da versacken massenhaft Bilder im Ordner "Sonstiges", die nach Sichtung dieses Ordners nach längerer Zeit als sinnlos/wertlos/überflüssig eingestuft werden müssen. Das ist der Fluch der Digitalfotografie überhaupt: Man schießt im Rekord-Tempo Bilder, die man anschließend am Computer sortieren oder bearbeiten oder aussortieren will und dann macht man es doch nicht, weil man gerade keine Zeit dafür findet! Das Resultat? Bildermüll en masse! Sinnkrise!
Dazu noch einen kleinen Nachtrag: Bilder sind nur dann interessant, wenn sie losgelöst von der Erinnerung an die Situation, in der sie entstanden sind, auch für neutrale Beobachter interessant sind! Wenn Du erst erklären musst, was das Bild für Dich interessant macht, hast Du kein interessantes Bild gemacht, das Bild spricht nicht für sich. Du hättest es dann gar nicht machen brauchen.
Zu Analogzeiten war das ja noch völlig anders: Jedes verschossene Bild kostete Geld, man musste sich vorher Gedanken machen, wie man ein Bild optimal belichtete, was man dem Labor für Anweisungen zur technischen Bearbeitung gab, man schleppte noch mehr Equipment mit sich rum..... Aber man war halt gezwungen, sich optimal vorzubereiten und nach 36 Bildern musste man einen neuen Film einlegen, auf die Entwicklung warten und konnte sich dann über gemachte Fehler ärgern! 36 Bilder sind heute u.U. in 2 Sekunden gemacht, echte Fehlbelichtungen kommen kaum noch vor, die Kamera fotografiert mit Augen-AF schnell bewegte Motive, ohne dass man darüber auch nur nachzudenken braucht! Aber es macht sich eine gewisse Belanglosigkeit breit. Also wo ist der Kitzel, sich mit der Technik auseinander zu setzen.
Und wozu brauche ich dann eine so teure Ausrüstung, wenn ich das Ganze auch z.B. mit einer RX10IV ablichten kann. Kompakt, leicht, kein Objektivwechsel....
Aber -unter uns Gebetsbrüdern!- wir vergleichen doch jetzt nicht diesen Minisensor mit dem Maß des Möglichen!
3. Sinnfrage: All diese Fragen hätte man sich natürlich vor der Anschaffung schon stellen müssen! Aber da war dieser Kitzel des Haben-Wollens und die Kohle war auch da. Willst Du die ein zweites Mal verbrennen, in der Aussicht, Dir die Ausrüstung so vielleicht kein zweites Mal leisten zu können? Leider ist der Werteverfall technischer Ausrüstung enorm und bei der Preisgestaltung bei Sony für die nächste Generation kann man sich ja eigentlich nur an den Kopf fassen. Neuanschaffungen kommen da ja doch schon einem Aderlass gleich und werden manchmal allein technisch schon nötig, weil, unbegrenzt haltbar sind diese Technikmonster ja auch nicht!
Ich würde so eine Ausrüstung nicht mehr hergeben, könnte sie mir derzeit garantiert nicht leisten und werde sie mit 64 Jahren sicher nie mehr amortisieren können!
Sei glücklich damit und suche Dir neue Motive, mit denen Du Dich intensiv beschäftigst, dann kommt auch der Sinn und damit der Spaß wieder!!!

Rudolfo 02.06.2023 10:58

Ich habe mir noch mal das bisher gesagte noch einmal durch den Kopf gehen lassen:

Eine Erklärungsmöglichkeit ist zu kurz gekommen. @bjoern_krueger: Du hast erst später im Thread durchblicken lassen, dass du im höheren Alter einen kompletten beruflichen Neuanfang betreibst. Respekt! Die Weiterbildung und die Klausuren dürften viel Energie kosten.

Vielleicht ist im Moment einfach kein Platz, keine Zeit, keine Ruhe und keine zusätzliche Energie für das Fotografiehobby vorhanden. Die Prioritäten sind halt zwingend vorgegeben. Ich ziehe meinen Hut vor soviel Engagement.

Ich drücke dir die Daumen, dass deine Wünsche in Erfüllung gehen.

rudluc 02.06.2023 12:03

Mir kommen bei Björns Beitrag aber durchaus ebenfalls skeptische Gedanken.

Früher war es eigentlich immer etwas Besonderes, wenn nach einer Reise die 3-5 Diafilme gerahmt wurden, die Leinwand aufgespannt wurde, die Verwandschaft oder der Freundeskreis in Scharen zum Diaabend kam, auf provisorischen Sitzgelegenheiten Platz nahm und man dort für die tollen Fotos gelobt wurde. Damals war Fotografieren mit guten Kameras aber auch noch eine wenig verbreitete Tätigkeit. Nur sehr wenige hatten Tele- oder Weitwinkelobjektive, wenn überhaupt jemand immerhin eine Spiegelreflexkamera hatte, dann war es allenfalls eine Minolta RT-100 oder eine Canon AE1 mit Normalobjektiv, die er/sie mangels Kenntnissen über ISO, Blende und Verschlusszeit nicht richtig bedienen konnte. Da war das "Bildergucken" schon ein soziales Event. Reisen waren etwas Besonderes, gute Bilder waren etwas Besonderes.

Das gibt es ja in dieser Form nun nicht mehr. Fotografieren ist zu einer Allerweltstätigkeit geworden. Jeder kann fotografieren, weil jeder nun mal eine Kamera im Handy hat. Was in den Anfängen der Fotografie ein extrem komplizierter Vorgang war (Plattenkameras) und nur absoluten Spezialisten vorbehalten war, ist nun das Einfachste von der Welt! Man guckt die Bilder nun auf dem Bildschirm oder Fernseher, wo sich die Bilder einer 15.000€ Ausrüstung kaum von denen eines Smartphones unterscheiden (ok, auf einem hochauflösenden Top-Bildschirm ist es natürlich schon noch wesentlich besser, aber letztlich nur für einen selbst!). Die Leute, mit denen man die Bilder anschaut oder über Kommunikationsmedien teilt, erkennen zumindest selten einen Unterschied.

Und für den 1000. Sonnenuntergang, die Makroaufnahme einer Blüte, den Start eines Passagierflugzeugs oder den Kölner Dom im Abendlicht macht man doch keine Präsentation mit Familie oder Freunden, oder wie ist das bei euch? Kommt da jemand? Bei der Bilderflut da draußen ist das doch nichts Besonderes mehr, oder?

Fotografiert ihr nur für euch? Wem zeigt ihr eure Fotos? Ich denke, das soziale Feedback ist doch ein wesentlicher Faktor für die Motivation, fotografieren zu gehen.
Ich höre hier immer: die Sonne scheint... geht doch raus und fotografiere....
Wozu? Diese Motive haben wir doch schon Tausende Male gesehen und die locken doch keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor! Das schöne Wetter kann man auch ohne Kamera genießen!

Was ist in 20-30 Jahren? Welche Fotos haben dann noch einen Wert?
Wofür kauft sich ein Amateur eine sündhaft teure Ausrüstung, die dann auch noch so schwer ist, dass man sie nie mitnimmt?
Lohnt sich das? Und das auch noch in Zeiten, in denen eine Kamera wie die A1 nur als Body 6500€(!) kostet...

Wenn man Millionär ist, ist das völlig egal (das Teuerste wird schon das Beste sein...), aber mit mittlerem Einkommen und mit familiärer Verantwortung denkt man auch im Hobbybereich an das Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Ach ja, und noch etwas: wer ein gutes Auge hat, ästhetisches Empfinden und die technischen Grundlagen der Fotografie kennt, wird auch mit einem Smartphone Hervorragendes erzielen!

MonsieurCB 02.06.2023 12:39

Danke rudluc - du bringst es perfekt auf den Punkt ...

Rudolfo 02.06.2023 13:03

Zitat:

Zitat von rudluc (Beitrag 2277171)

Und für den 1000. Sonnenuntergang, die Makroaufnahme einer Blüte, den Start eines Passagierflugzeugs oder den Kölner Dom im Abendlicht macht man doch keine Präsentation mit Familie oder Freunden, oder wie ist das bei euch? Kommt da jemand? Bei der Bilderflut da draußen ist das doch nichts Besonderes mehr, oder?

Fotografiert ihr nur für euch? Wem zeigt ihr eure Fotos?

Mir gehen die gleichen Fragen durch den Kopf. Im Augenlick fotografiere ich für mich und meine Frau. Früher habe ich gern mal einen Vortrag mit überschaubaren Fotomengen gehalten und meist gute Resonanz erhalten. Heute scheue ich den Aufwand, weil die meisten Leute nur noch Konsumenten sind. Sie lassen sich berieseln. Ich freue mich jedesmal, wenn ich bei meinen Spaziergängen mit dem Hund mal auf einen Menschen treffe, der auch Augen im Kopf hat und mit dem man mal über irgendein Thema wirklich reden kann. Meistens erschöpft sich der Themenvorrat auf Bemerkungen:

- Wie geht es ihnen? (Vorsicht Wehwehchenfalle, kann dauern)
- Heute ist es wieder so kalt. Wann wird es mal wärmer? o.ä. (Vorsicht Wetterfalle, Gegenüber hat in der Regel keine Grundkenntnisse über das Wetter, will nur schwurbeln)
- Mit manchen Hundhaltern kann man sich wenigstens nett über die Vierbeiner unterhalten.
- Über aktuelle Themen will oder kann offensichtlich kaum jemand reden oder hat kein Interesse. Dabei sind unsere Zeitungen voll mit brennenden Problemen, die einer Lösung bedürfen.

Ich bin übrigens der einzige Spaziergänger mit Kamera weit und breit. Wenn ich Spaziergängern begegne, habe die Jüngeren in der Regel das Smartfon in der Hand und sprechen oder tippen etwas hinein, egal ob noch Freunde, die Familie oder der Hund dabei sind. Dass Leute mit dem Smartfon fotografieren, sehe ich sehr selten. Am häufgsten ist dies auf einer nahegelegenen Bürgerwiese mit Grillhütten und Spielgeräten der Fall.

Die Gesellschaft scheint süchtig nach Animation, Spass und Events zu sein. Influenzer und Verschwörungstheoretiker haben Hochkonjunktur. Für solche Menschen möchte ich keinen Bildervortrag vorbereiten, obwohl ich genug Material hätte. Das wäre vertane Zeit und käme mir wie "Perlen vor die Sä.. werfen" vor.
Wie geht es euch? Habt ihr bessere Erfahrungen gemacht?

XG1 02.06.2023 13:18

Zitat:

macht man doch keine Präsentation mit Familie oder Freunden, oder wie ist das bei euch?
So etwas wie die gruseligen Diaabende von früher zu veranstalten, käme mir nie in den Sinn.
Zitat:

Kommt da jemand?
Sicher nicht!
Zitat:

Bei der Bilderflut da draußen ist das doch nichts Besonderes mehr, oder?
Absolut nicht.
Zitat:

Fotografiert ihr nur für euch?
Exakt.
Zitat:

Wem zeigt ihr eure Fotos?
Es gibt eigentlich nur eine einzige relevante Zielgruppe. Das sind die, die auf den Fotos drauf sind. Alles andere ist tatsächlich völlig irrelevant.
Zitat:

Ich höre hier immer: die Sonne scheint... geht doch raus und fotografiere....
Das war schon immer ein komplett blöder Totschlagspruch...
Zitat:

Diese Motive haben wir doch schon Tausende Male gesehen und die locken doch keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor!
So ist es. Und war es eigentlich auch schon immer...
Zitat:

Was ist in 20-30 Jahren? Welche Fotos haben dann noch einen Wert?
Da verstärkt sich der Effekt "nur für Leute interessant, die mit im Bild sind" um ein vielfaches. Oder eben die mit echtem Erinnerungswert. Z.B. "Wie sahen noch mal zu der Zeit die Autos und die Kleidung aus" oder so...
Zitat:

Wofür kauft sich ein Amateur eine sündhaft teure Ausrüstung, die dann auch noch so schwer ist, dass man sie nie mitnimmt?
Damit er Bilder hinbekommt, die er sonst nicht hinbekommen würde.
Zitat:

Lohnt sich das?
Nein, nicht finanziell.
Zitat:

Und das auch noch in Zeiten, in denen eine Kamera wie die A1 nur als Body 6500€(!) kostet...
Joo, da wird es dann schon echt grenzwertig bis nicht mehr "rechtfertigbar"...

@ Björn
Wenn es die Ausbildung ist, die Dich im Moment am meisten beschäftigt, könnte auch hier ein Motiv darin liegen, die Kamera mal eben genau dahin mitzunehmen... wenn es denn erlaubt ist. Das würden sicher sehr spannende Bilder, die sonst niemand hat - wer hat schon Bilder von seiner Ausbildung... ?

Ditmar 02.06.2023 13:28

Ich habe es jetzt mal bei einem einwöchigen Urlaub am Tollensesee nur mit der RX100 VII ausprobiert, bis auf wenige Male hat das vollkommen ausgereicht.
Muss mal schauen wie das weiter geht.

ingoKober 02.06.2023 13:58

Warum fotografieren und womit? Was bringt einem das für das Leben. Nun, für mich sieht das so aus: Erstmal, man muss ja nicht Geld damit verdienen.
Und ja, ich mache durchaus klassische Diaabende und manche meiner Freunde wollen schon vor einem Urlaub einen Termin für die Bilder danach.
Dann mache ich Kalender für mich und für Freunde, die die mögen.
Da sieht man das Ganze Jahr über die eigenen Bilder (Meine Frau mag die nicht wegwerfen und so hängen inzwischen 15 nicht aktuelle Din A2 Kalender im Haus. Sie dreht die alle jeden Monat um :) ).
Ebenso sehe ich täglich meine Bilder auf dem endlos Screensaver am PC. Bunte Erinnerungen aus vielen Jahren jeden Tag zufällig komponiert. Selbst Gäste setzen sich manchmal einfach nur davor, wenn der Screensaver läuft.
Dann teile ich ausgesuchtes in Foren und Gruppen und freue mich über Diskussionen und Feedback...dieser Aspekt läßt ja leider zunehmend nach...aber trotzdem.
Einiges hängt in groß und top Qualität an der Wand.
Anderes landet in Büchern und Artikeln (eigenen oder fremden) und bringt ein wenig Geldzurück...aber wenn da mal tausend Euro im Jahr zusammen kommen, dann ist das schon viel.
Viel mehr wert ist mir die Sammlung von Büchern und Journalen, in denen meine Bilder zu sehen sind. Besonders freue ich mich über Front Cover oder Ausklapp Centerfolds!
Und dann noch der große Spaß an der Fotopirsch als solcher!
Alles zusammen ein nennenswerter Motivations- und Freudeaspekt in meinem Leben.
Was scheren mich die Kosten? Ich kaufe mir ja eh nur, was ich mir leisten kann, ohne auf irgendetwas anderes verzichten zu müssen. Als Schüler war das dann basic, Zwischenringe habe ich mir selber gebastelt und entwickelt im Heizungskeller. Heute ist es ziemlich high end, aber die Investition gemessen an der eigenen finaziellen Möglichkeit ist eher geringer geworden.
Und die Möglichkeiten einer A1 finde ich schlicht Klasse...allerdings werden die Bilder mir manchmal dann auch weniger wert. Ein gutes Wildlifefoto mit einer manuellen SLR auf einem ISO 400 Dia-Film hinzubekommen war sehr viel schwerer, als heute vergleichbares oder besseres zu produzieren und der Stolz war dennoch größer! Obwohl ich dem also manchmal nachtrauere, will ich nicht zurück.
Hätte ich mir mit 15 schon Kameras, wie ich sie heute habe leisten können, ich hätte sie mir gekauft. Gleiches gilt fürs Auto ;) Damals unerreichbare Träume...heut umgesetzt :) ...Was gibt es schöneres?
Ich entwickle mich da scheinbar wenig weiter, was ich mit 15 toll fand, finde ich immer noch toll. Nur kann ich es mir jetzt leisten ;)...warum sollte ich da nach rein monetärer Kosten/Nutzen Ratio fragen?
Meine RX10 III bleibt fast immer zu Hause, weil es mit der A1 eben nochmal besser geht. Und verpasste Qualität, an der dei Kamera schuld ist, ärgert ebenso, wie verpasstes Motiv. Dafür ist die RIII auf Dienstreisen dabei, weil sie in jedes Handgepäck pass!
Und egal, ob tausende andere das gleiche Motiv wie ich und oft auch besser abbilden. Das ist und bleibt MEINE Löwenbegegnung, MEIN Haus-Rehbock, MEIN Regenbremsenmakro. Die Bilder sind nur EIN Teil des Erlebnisses, bringen mir das aber immer wieder nahe!
Darum fotografiere ich...und ich denke, vielen hier gehts ähnlich.
Und wenn Björn in sich geht, findet er ja in einigen der genannten Aspekten auch seine Motivation wieder...dann hätte sich der (zu) lange Erguss gelohnt! :crazy:

Sorry, wollte eigentlich nur 2-3 Sätze schreiben:roll:

Ernst-Dieter aus Apelern 02.06.2023 14:13

Fotografie als Amateur muss in erster Linie Spaß machen. Ist der unwiederbringlich vorbei,sollte man die Ausrüstung verkaufen oder wenn ein echter finanzieller Gau nicht vermeidbar ist.
Eine Stufe zurückgehen mit Bridge Kamera ist möglich aber garantiert nicht automatisch Spaß am Hobby.
PS Eine neue Bridgekamera von Sony wäre schön.

Ditmar 02.06.2023 15:47

Gut geschrieben Ingo. :top:

Und EDaA?
Manchmal verstehe ich Seine Sätze nicht, warum auch immer.

kiwi05 02.06.2023 16:03

Ich gehe mit Kamera aufmerksamer durch die Welt als ohne.
Und so erscheint mir die Welt vielfältiger…..was will ich mehr.

Häufig ist das Bildermachen, die Auseinandersetzung mit dem Motiv wirklich das spannendste…..das runterladen von der Speicherkarte, das Aussortieren, das Bearbeiten, das in Ordnern ablegen wird mir, von einzelnen Bildern abgesehen, immer unwichtiger….gerade auf langen Touren, wo jeden Tag Neues kommt.

Aber der gut bestückte Fotorucksack ist immer dabei.

Ernst-Dieter aus Apelern 02.06.2023 16:13

Zitat:

Zitat von Ditmar (Beitrag 2277204)
Gut geschrieben Ingo. :top:

Und EDaA?
Manchmal verstehe ich Seine Sätze nicht, warum auch immer.

Björn sollte verkaufen wenn er auf lange Sicht keine Verwendung mehr für seine Ausrüstung sieht oder finanziell gezwungen ist sie zu verkaufen!
Wir können nur subjektive Anregungen zum Spaß an der Freud geben was ja auch manigfaltig geschehen ist. Die Freude muß sich Björn aber letztlich selbst vermitteln. Bin gespannt wie es in 6 Wochen aussieht.

HoSt 02.06.2023 16:50

Dann gebe ich auch mal meine "2 Cent" an Meinung dazu. Auch wenn Sie zu 100% schon ein oder mehrmals hier auftauchte...

Fotofrust? Kennt wahrscheinlich fast jeder (ambitionierte) Hobby-Fotograf. Da liegt die Kamera mal gerne eine Weile ungenutzt rum.

Abhilfe? Mal neue Wege gehen, mit offenen Augen durch die Welt laufen. Bei mir kam gerade durch Corona ein Umdenken... ich hab mir aus Frust und Langeweile einfach die Kamera geschnappt und habe begonnen einheimische Vögle zu "Jagen" - mach ich heute noch mit Begeisterung.

Auch hilft es sich einen Kreis von Fotografen anzuschliessen - hier im Ort z.B. gibt es die "Fotofreunde Idstein" - die sich regelmäßig unregelmäßig treffen um zu Quatschen, zu Fotografieren oder einfach so. Da gibt es WhatsApp-Gruppen mit Monatsthemen, Fotowalks, etc. pp.

Man bekommt ganz neue Ansichten und Ideen in so einer Gruppe.

Last but not least... das Thema Geld verdienen... dafür muss man sich eine extreme Nische suchen - ich verkaufe ab und an mal ein Bild bei einer jährlichen Themenausstellung; und ich verdiene ein wenig an meinen Kalendern - alles sehr lokal und wenn man den Zeitaufwand berücksichtigt bestimmt kein tragendes Geschäftsmodell :D:D

Was dabei rumkommt... nach Steuern (ja, das muss man dann auch zahlen :evil:) leiste ich mir ab und an davon mal ein Objektiv oder rechne mir die neue Kamera schön :crazy:

Nicht mehr und nicht weniger...

Ich würde Dir empfehlen, das Ganze erst einmal setzen zu lassen - insbesondere bei dem Umbruch in deinem Leben und zu gegebener Zeit in Ruhe nochmal neu anzusetzen.

bjoern_krueger 02.06.2023 22:46

Leute!

Vielen Dank für Eure Postings! Puh, das sind ja teilweise wirklich extrem lange und ausführliche Texte, dafür mein besonderer Dank!

Ich versuche mal gesammelt darauf einzugehen, ohne zu zitieren, da würde ich ja Stunden sitzen!

Zunächst die Frage, die hier öfter durchklang, warum dieser krasse Umschwung im Leben. Ganz einfach, ich habe schon seit vielen Jahren keinen rechten Sinn in dem gesehen, was ich beruflich gemacht habe. Ich wollte etwas "Sinnvolleres" machen, als blöde Auswertungen, wer wann wo im Tchibo-Webshop gekauft hat, woher die Kunden kamen, und wie man sie dazu bekommt, durch noch gezieltere Werbung noch mehr nutzloses Zeug zu kaufen (um es mal vereinfacht und verkürzt darzustellen).
Und da meine Frau Ergotherapeutin ist, liegt eine Zusammenarbeit nahe. Wobei in der Hinsicht womöglich/wahrscheinlich der nächste einschneidende Umbruch bevorsteht...
Naja, und daher lerne ich jetzt Logopäde, was mich ziemlich fordert. Ist ein sehr, sehr komplexer Beruf, hätte ich im Vorwege so nicht gedacht.

Dann zum Fotografieren früher vs. heute.
Es stimmt, als man noch mit Dias/Negativ fotografiert hat, hat man vor dem Auslösen über das Bild nachgedacht, heute macht man es zum großen Teil nachher (überspitzt ausgedrückt)

und da hier in manchen Beiträge zwischen den Zeilen durchscheint, dass ich eher der Typ wäre, der sich teures Zeug kauft, ohne sich groß damit auseinander zu setzen, hier mal in Kürze mein fotografischer Werdegang, bzw. welche Kameras mich im Laufe der Zeit begleitet haben. Daraus geht vielleicht einigermaßen hervor, dass mein Erfahrungsschatz schon recht umfangreich ist, und ich mich sehr wohl intensiv auch mit den Hintergründen und der Technik auseinandersetze.

Angefangen hat bei mir alles vor über 40 Jahren, nämlich im Jahre 1980, als mir mein Vater zur Konfirmation eine Canon AE1 mit 50mm Objektiv geschenkt hat. Lustig, genau dieses Modell wurde hier ja genannt. Die war damals revolutionär, eine der ersten mit Offenblendenmessung und Blendenautomatik. Ich hab sie geliebt! Und mir irgendwann dazu einen Winder-a2 gekauft, 2 (!) Bilder pro Sekunde! Wahnsinn!

Naja, dann ging es irgendwann zur Nikon F601, die erste Kamera mit AF, die bei mir eingezogen ist.

Schließlich bin ich bei Minolta gelandet. Ich hatte 2 analoge SLRs, zuletzt eine Dynax 7xi und Dynax 600 si classic. Besonders letztere fand ich sehr genial. Die hab ich im Urlaub beide mit mir rumgeschleppt, eine mit 100er Film, die andere mit 400er!

Ich habe damals in Urlauben immer Dias gemacht, und bei einem 2-wöchigen Urlaub gingen dann so um die 20 bis 30 Filme drauf, also rund 700 bis 1.000 Fotos. Unglaublich, 1.000 Bilder ziehe ich heute locker bei einem einzigen Hundeshooting in einer Stunde durch!

Und dann kam 2004 die Nikon D70 ins Haus. Meine erste Digitale!
dann kamen diverse andere Nikons (D200, D300, D2H, D2xs, D3s, D4, D750), zwischendurch auch mal eine Canon (EOS-1D Mark III), die ging aber ganz schnell wieder weg, kam ich nicht mit zurecht.

Und dann wurde mir die D750 geklaut, und so bin ich zu Sony gekommen. A7III => A9 (gebraucht) => A1.

Man sieht schon, ich habe viele Modelle durch, und bin sehr oft dem Reiz des Neuen erlegen. Mag sein, dass ich damit immer mal wieder die Motivation reaktiviert habe. Denn mit neuer/besserer Kamera macht es gleich wieder mehr Spaß, was dann nach einiger Zeit wieder verblasst.

Naja, wie auch immer. Im Moment ist vieles neu, daher tritt die Fotografiererei wohl etwas in den Hintergrund.
Ich werde diese Durststrecke aber versuchen auszuhalten, bzw. mir neue Themen erschließen, die ich mit meiner A1 festhalten kann.

Dazu wird der Ordner "Sonstiges" neu strukturiert und neue Ordner angelegt, die ich dann füllen werde.

Es ist übrigens nicht so, dass - wie hier gesagt - die meisten Bilder in "Sonstiges" landen. Da landen nur die Bilder drin, die eben nicht in die anderen Ordner passen. Und da ich bis jetzt kaum etwas anderes als Familie und Urlaube fotografiere, ist der "Sonstiges"-Ordner der mit Abstand kleinste von allen.

Das soll sich aber ändern.

Ernst-Dieter aus Apelern 02.06.2023 22:53

Lutsch Deine vorhandene Ausrüstung richtig aus inklusive Bildbearbeitung, welches Bildbearbeitungsprogramm nutzt Du?

Rudolfo 02.06.2023 22:54

Danke für die Klarstellung. :top:

bjoern_krueger 02.06.2023 23:44

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 2277253)
Lutsch Deine vorhandene Ausrüstung richtig aus inklusive Bildbearbeitung, welches Bildbearbeitungsprogramm nutzt Du?

Ich nutze seit langer Zeit Adobe Lightroom Classic.

Ein Bisschen trauere ich allerdings dem guten alten Nikon Capture NX hinterher, allerdings nicht, weil es bessere Funktionen hätte, sondern weil man dort keinen Katalog brauchte, sondern die Bearbeitungen einfach in den RAWs gespeichert wurden. Da musste man sich null Gedanken machen, wo man die Dateien ablegt, konnte die einfach irgendwo speichern, oder auf mehreren Rechnern bearbeiten etc. Einfach genial und wesentlich weniger umständlich.

Das ist allerdings auch der einzige Punkt, den ich vermisse. Was die Bearbeitung angeht, ist LR natürlich Welten besser

bjoern_krueger 02.06.2023 23:54

noch zum Thema Geld verdienen:
Die Idee war, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Die Actionfotos von meinen Hunden sind ziemlich gut, dass jeder, dem ich sie zeigte, total begeistert war. Daher war die Idee, einfach mal auf dem Hundeplatz Leute anzusprechen, und dann die Fotos anzubieten.

Macht ja auch Spaß, mal andere Hunde zu fotografieren, statt immer nur schwarze/beige Pudel ;o)

Naja, war wohl naiv. Wie schon geschrieben, war der erste Versuch ein totaler Reinfall. Null Interesse.

Ich habe auch keine Internetseite, wo ich die Fotos und mich selbst präsentieren könnte, und um eine zu erstellen, fehlt mir die Zeit. Und wenn ich selbst Fotos von jemandem kaufen wollte, würde ich erwarten, dass der Fotograf auch eine ordentliche Seite hat, wo ich mich informieren kann. Alles andere wirkt wohl eher unprofessionell.

Naja, egal, wäre schön gewesen, aber geht wohl nicht. Ich habe jedenfalls nie die Idee gehabt, die Kamera damit zu finanzieren.

HaPeKa 03.06.2023 06:14

Zitat:

Zitat von bjoern_krueger (Beitrag 2277256)
Ein Bisschen trauere ich allerdings dem guten alten Nikon Capture NX hinterher, allerdings nicht, weil es bessere Funktionen hätte, sondern weil man dort keinen Katalog brauchte, sondern die Bearbeitungen einfach in den RAWs gespeichert wurden.

Genau das ist ein Vorteil, wenn man in Lightroom mit DNG Files arbeitet, die Bearbeitungen werden im DNG Wrapper gespeichert. Du kannst also im Urlaub die Fotos auf dem Notebook bearbeiten und später die bearbeiteten DNG Files auf den PC kopieren und in Lightroom synchronisieren.

Es werden nicht die einzelnen Arbeitsschritte in ihrer Reihenfolge gespeichert, aber alle Einstellungen und Masken. Die kannst du dann bei Bedarf weiter bearbeiten oder auch zurücksetzen, dann hast du wieder das Original File ohne Bearbeitungen.

Dirk Segl 03.06.2023 07:07

Bei mir ging es auch Auf und Ab mit der Ausrüstung, bis ich das Optimale für mich fand:

Und es gab auch massive Fehlentscheidungen:

- A57 mit Tamron 150-600G2 : ISO und AF waren begrenzt.
- A7R3 mit Tamron 150-600G2: ISO Klasse aber ich wollte noch mehr Schärfe und Kompaktheit
- A7R3 mit Sony 100-400 und 1,4er TC: Da wollte ich dann mit der A7RIV noch mehr Auflösung und besseren AF
- A7RIV mit Sony 100-400 und 1,4er TC: Da kam dann das 200-600er und ich versprach mir noch mehr Brennweite: 840mm/f9.
- A7RIV mit 200-600: da gefiel mir der AF dann wieder nicht und die Blende F9 bei 840mm
- A7RIV mit 600/4: Das war schon Klasse und eine meiner besten Kombinationen, aber es ärgerte mich schon etwas die Größe. Dann kam die A1. Und ich konnte theoretisch Fotos machen wie Eric oder andere Fotografen, die aber immer noch Jahrzehnte mehr Erfahrung haben.
- A1 mit 600/4: Der Hammer und die Fotos wurden nicht besser. Der Overkill für mich und ich fiel in ein Loch. Ich wusste gar nicht mehr was ich wollte. Max. Bildschärfe einhergehend mit Unflexibilität oder immer die Gedanken beim 100-400er "Hätte ich nur das 600/4 dabei gehabt, dann wäre das "DER" Schuß gewesen.

Der Frust war einfach riesig ! :cry::cry::cry:

Also weg mit dem 600/4, mal ein Foto auslassen und auf "Später" verschieben und jetzt wieder richtig motiviert und leicht unterwegs zu sein wie in "alten Zeiten".

Zum Glück hatte ich nie zu viel Geld verbrannt. :crazy:

Ich hab jetzt wieder richtig Bock auf Wildlife mit A1 - 100-400 und 1,4er TC.

Grüße !!
Dirk

bjoern_krueger 03.06.2023 08:44

Zitat:

Zitat von Dirk Segl (Beitrag 2277266)
Bei mir ging es auch Auf und Ab mit der Ausrüstung, bis ich das Optimale für mich fand:

Und es gab auch massive Fehlentscheidungen:

- A57 mit Tamron 150-600G2 : ISO und AF waren begrenzt.
- A7R3 mit Tamron 150-600G2: ISO Klasse aber ich wollte noch mehr Schärfe und Kompaktheit
- A7R3 mit Sony 100-400 und 1,4er TC: Da wollte ich dann mit der A7RIV noch mehr Auflösung und besseren AF
- A7RIV mit Sony 100-400 und 1,4er TC: Da kam dann das 200-600er und ich versprach mir noch mehr Brennweite: 840mm/f9.
- A7RIV mit 200-600: da gefiel mir der AF dann wieder nicht und die Blende F9 bei 840mm
- A7RIV mit 600/4: Das war schon Klasse und eine meiner besten Kombinationen, aber es ärgerte mich schon etwas die Größe. Dann kam die A1. Und ich konnte theoretisch Fotos machen wie Eric oder andere Fotografen, die aber immer noch Jahrzehnte mehr Erfahrung haben.
- A1 mit 600/4: Der Hammer und die Fotos wurden nicht besser. Der Overkill für mich und ich fiel in ein Loch. Ich wusste gar nicht mehr was ich wollte. Max. Bildschärfe einhergehend mit Unflexibilität oder immer die Gedanken beim 100-400er "Hätte ich nur das 600/4 dabei gehabt, dann wäre das "DER" Schuß gewesen.

Der Frust war einfach riesig ! :cry::cry::cry:

Also weg mit dem 600/4, mal ein Foto auslassen und auf "Später" verschieben und jetzt wieder richtig motiviert und leicht unterwegs zu sein wie in "alten Zeiten".

Zum Glück hatte ich nie zu viel Geld verbrannt. :crazy:

Ich hab jetzt wieder richtig Bock auf Wildlife mit A1 - 100-400 und 1,4er TC.

Grüße !!
Dirk

Wie cool, kommt mir bekannt vor! Nur dass ich dieses Spielchen Hersteller übergreifend gespielt habe. Ich will nicht wissen, wie viel Kohle ich dabei verbrannt habe...

Am Ende sind wir an der exakt gleichen Stelle gelandet, A1 + 100400 + TC1, 4.
Das 100400 ist bei mir eigentlich immer an der A1, ich mag lange Brennweiten. Den 1,4 nutze ich allerdings fast nie.

wenn man sich diesen ganzen Kauf-Verkauf-Kauf-Prozess mal überlegt, ist das ja ein Findungsprozess, der auch ein Teil des Hobbies ist, wenn auch ein kostspieliger.

Es sollte aber wohl nicht zum Selbstzweck werden, und die Fotografie selbst in den Hintergrund drängen.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:42 Uhr.