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ingoKober 21.09.2021 20:42

Nach langer Pause geht’s weiter…dafür auch mit einem langen Beitrag. Auf die nächsten beiden Tage hatte ich mich nämlich besonders gefreut. Zu Recht, wie sich bald herausstellte. Wir verbrachten sie in der Regenwaldlodge La Tigra.
Hier beginnt die Zufahrt.

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Und schon sind wir da.

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La Tigra ist ein Deutsch Costaricanisches Kollaborationsprojekt, in dessen Rahmen eine Fläche von 32 ha Viehweide aufgeforstet wurde. Durch den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Natur soll außerdem die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde von La Tigra gefördert werden. Momentan gibt es auf dem Grundstück von Reserva Bosque La Tigra freie Flächen, Sekundärwald und Primärwald. Aktuell befindet sich auch ein Ökozentrum im Bau, in dem Schüler der Region, Interessierte und Reisende zu den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit aufgeklärt. Finanziert wird das ganze zum Teil über eine in das Gelände integrierte Lodge mit Zelthütten auf Stelzen, die einzeln mitten im Wald stehen. Dazu gibt es ein Zentralgebäude, wo die Mahlzeiten eingenommen werden und sogar einen mini Pool. Von deutscher Seite ist der vielen Forenten bekannte Rainer Stoll beteiligt und so ist es nicht unbedingt ein Zufall, dass das ganze Setup ein wenig an das Tented Camp in Makutsi erinnert.
So sah es in den Zelthütten aus.

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Sauber und ordentlich und vom Regenwald trennte uns nur ein Gazevorhang.
Leider habe ich das Bad nicht geknipst. Statt Dusche kam ein kleiner künstlicher Wasserfall aus der Wand. Sehr nett, aber leider eiskalt.

Das ist der Gemeinschaftsraum.

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Wenn die Wolken aufreißen und es nicht regnet ist die Aussicht ganz nett.

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Einmal haben wir dort auch selber gekocht.

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Gemüse und Kräuter kamen zumindest zum Teil aus einem kleinen eigenen Garten.

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Da beim Aufforsten auch eine Reihe kleiner Tümpel angelegt wurde, ist die Froschwelt inzwischen bereits sehr vielfältig. Am ersten Abend gab es eine geführte Nachttour zum Thema Frösche, wobei schon so einige gefunden wurden. Noch mehr fand ich später am Abend auf eigene Faust und auch in der nächsten Nacht, in der ich lange mit der Taschenlampe unterwegs war. Das hat sich echt gelohnt.
Der Einfachheit halber fasse ich mal all diese Touren in einer Bilderstrecke zusammen.
Beginnen wir mit dem unvermeidlichen „Tink frog“, der allüberall für eine basale Geräuschkulisse sorgt. Hier zeigte sich einmal einer direkt an der Hauswand.

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Den meisten Lärm im Gebiet aber machten die schönen Rotaugenlaubfrösche (Agalychnis callydrias), die wirklich sehr zahlreich waren. So konnte ich denn auch insgesamt vom Frosch selber, über ein Paar im Amplexus, ein reifes Gelege (Die Frösche hängen ihre Eier an ein Blatt über einem Tümpel und die schlüpfenden Quappen fallen dann ins Wasser) Kaulquappen und kleine Jungfrösche alles abbilden.

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Die schwach giftige Trugnatter (Leptodeira rhombifera) frißt besonders gerne die Gelege dieser Frösche und so konnte ich - ebenfalls über einem Teich hängend- auch ein Exemplar dieser hübschen kleinen Schlange finden.


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Mindestens ebenso häufig , aber etwas leiser als die Rotaugenlaubfrösche waren die kleinen Bromelienlaubfrösche (Dendropsophus ebbraccatus). Diese hübsch gezeichneten 2-3 cm „großen“ Fröschchen mag ich besonders gerne.

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Die Metamorphlinge sind winzig, vielleicht einen halben cm „lang“.

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Etwas größer und sehr laut quakend – der Artname ist Programm- ist Tlalacohyla loquax (loquax= gesprächig), von dem ich ebenfalls einige Exemplare fand.

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In einem Tümpel stieß ich auch auf eine große Süßwasserkrabbe, die ich leider nicht genauer bestimmen konnte. Aber sie hatte eine recht ordentliche Spannweite.

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Am zweiten Abend fand ich endlich auch den Erzeuger der lauten, irgendwie elektronisch klingenden „Whoop „ Rufe: Leptodactylus pentadactylus. Dieser größte Frosch Mittelamerikas ist schon ein beeindruckender Geselle. Wenn man ihn festhält, soll er quieken, wie ein Schwein. Das habe ich natürlich nicht ausprobiert, sondern ihn in Ruhe sein Ding machen lassen.

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Auch der Blick zum Boden war interessant. So gab es nett gezeichnete Pilze

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und auch außerhalb der Gewässer waren Frösche zu finden: Lithobates warszewitschii.

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Natürlich gab es auch hier diverse Insekten zu entdecken.
Auch diese hübschen sehr haarigen und großen Raupen.

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Oder diesen großen Nachtfalter der Gattung Automeris, der beim Abendessen auf der Regenjacke unseres Guides landete.

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Hat man erstmal das Auge dafür geschärft, sieht man auch immer wieder Stabheuschrecken

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Auch Laubheuschrecken waren präsent.

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Besonders skurril fand ich die „Einhörner“ der Gattung Copiphora.

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Je besser getarnt, umso schwerer sind die Insekten zu finden. Sehr gefreut habe ich mich daher, auf diese große Blattmantis der Gattung Choeradodis zu treffen.

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Manche Grillen waren OK…

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Diese Grillen dagegen waren meiner Frau zu spinnenartig.

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Als eine davon noch im Zimmer auftauchte, gefiel ihr das gar nicht. Na gut, die Unterfamilie, zu der die gehören, heisst auch Phalangopsinae und auf englisch spider crickets.

Echte Spinnen gabs auch

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Ein großes Highlight für mich war auch das Paar Rübenschwanzgeckos, Thecadactylus rapicauda, das außen an unserer Hütte wohnte. Diesen größten Costa Ricanischen Gecko sieht man nicht oft . Und wenn, hat er meist ein Schwanzregenerat. Das ist dann rübenartig verdickt….daher der Name. „Unsere Tiere“ hatten dagegen noch ihre langen, sogar etwas greiffähigen Originalschwänze.
Und sie waren an beiden Tagen die letzten Tiere, die vor dem Zubettgehen sah…danach höre ich noch lange auf ihre recht lauten Rufe.

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Durch die Nähe zum Children eternal Rainforest, tauchen in La Tigra auch immer mal wieder Jaguare, Pumas, Ozelots, Tapire und Co auf. Aber eine Sichtung wäre hier großer Zufall – meist zeigen sie sich eh nur auf Gamecam Fotos- und wir haben keine dieser Arten gesehen. Doch mit dem Pflanzen einiger Bäumchen haben wir immerhin dazu beigetragen, eine Waldbrücke zu diesem größten privaten Naturreservat in Costa Rica zu schaffen, so dass in Zukunft die beiden Gebiete zusammenhängen werden

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Auch Tags waren wir zu Fuß unterwegs. Das Gelände ist hügelig und als Quelle für die künstlichen Teiche dient ein kleiner Bach, der auch natürliche Kolke bildet.

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Einen Riesenlärm machte eine Gruppe Haubenguane

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Diese unscheinbare Gilbdrossel ist der Nationalvogel Costa Ricas. Deren schöne Stimme zählt bei den Ticos offenbar mehr als die knalligen Farben vieler anderer Vögel.

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Ab und an zeigte sich eine Stabheuschrecke und am Boden huschten die üblichen Ameiven und einige kleine Skinke, wohl der Art Marisora unimarginata umher. Leider gelang mir von letzteren kein Foto.
In einem Tümpel sonnte sich eine kleine Schlammschildkröte der Art Kinosternon leucostomum.


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Wie immer machten auch Zikaden einen Höllenlärm. Dieses Gegenlichtfoto zeigt sehr schön den luftgefüllten Resonanzraum im Hinterleib, der die großen Lautstärken überhaupt ermöglicht

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Auf einem Blatt saß eine nahe nicht singende Verwandte, eine hübsch gemusterte Kleinzikade.

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Laut sirrend landete ein 5cm großer Riesenmoskito neben uns…zumindest hielten einige das Insekt zunächst dafür. In Wirklichkeit war es natürlich eine Raubfliege (Familie Asiliidae)

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Gefälliger waren da die Glasflügler, die uns recht zahlreich umflatterten.

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Auch eine Stabheuschrecke zeigte sich

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Überall im Unterholz quakten übrigens auch hier tagsüber die kleinen Blue Jeans Erdbeerfröschchen.

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Mir hat La Tigra – erwartungsgemäß – richtig gut gefallen. Schade, dass wir dann nach dem letzten Morgenspaziergang weiter mussten.

Pura Vida

Ingo

raul 21.09.2021 21:32

La Tigra sieht sehr spannend aus, da schau ich gleich mal wann ich wieder Urlaub habe und deine Bilder machen wirklich Lust auf mehr. Danke fürs virtuelle Mitnehmen!

Gruß,
raul

ingoKober 30.09.2021 18:44

Da bin ich wieder.
Endlich habe ich mal wieder die Zeit gefunden, weite rünber unsere schöne Reise zu schreiben.
Ab und zu schaut ja offenbar auch nochmal jemand in den Thread hinein, also mache ich auch weiter.

Es folgt nun mal was anderes. Wir wechselten nämlich zeitweise das Transportmittel und machten eine Raftingtour von ca 12 km auf dem Rio Sarapiqui. Das hat viel Spaß gemacht, nur einmal flog jemand in hohem Bogen aus dem Boot, aber alle wurden sehr sehr nass. Nicht wirklich riskant, aber auch kein Spazierpaddeln. Durchaus mit Weißwasser, Stromschnellen etc. Grad drei, falls das jemandem etwas sagt.
Birgit hat das lieber sein lassen und uns von einer Brücke aus geknipst.


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Danach ging es zu einer Lodge, die lediglich aus drei großen pseudo- indianischen Rundhütten mit jeweils mehreren Zimmern bestand.


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Wir waren die einzigen Gäste und es war sehr ruhig. Der Pool sah cool aus.


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Und die umgebende Vegetation war sehr nett.


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Im Dachbereich hingen etliche Fledermäuse, die uns nachts um den Kopf schwirrten.


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Vor dem Haus sonnte sich ein weiblicher Streifenbasilisk


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und um die Hütten huschten kleine Goldbaumsteiger.

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Auch ein Truthahngeier schaute vorbei

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und ein Rotscheitel-Maskentyrann liess sich knipsen.


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Beim obligatorischen nächtlichen Rundgang durch den Dschungel, in den die Hütten eingebettet waren, fand ich natürlich ebenfalls so einiges.
Mein Highlight für diese Nacht war diese nette Micrathena spec.


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Eine knallbunte Spinne mit Stacheln, Hörnern und einem Herzchen. Die Stacheln verhindern dass ein Vogel das Tierchen einfach verschluckt. Sie klemmen es aber auch lang genug im Schnabel fest, dass die Spinne eine eklig stinkende und schmeckende Flüssigkeit ausscheiden kann, bevor sie wieder ausgespuckt wird.
Der Vogel, der diese Erfahrung einmal gemacht hat, wird ganz sicher nicht noch einmal nach so einer Spinne schnappen.
Nahbei gab es eine beeindruckend große radnetzbauende Verwandte.


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Auf vielen Blättern schliefen kleine Anolis limifrons

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…oder fühlten sich gestört und machten kurz die Augen auf.

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Ein balzendes Laubheuschreckenpaar liess sich von mir dagegen gar nicht stören.


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Ebensowenig, wie ihre große Verwandte, die mich neugierig anglotzte

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Eine kleine bunte Zikade sprang aber nach der ersten Aufnahme sofort davon.


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Ich beendete meinen kleinen Rundgang dann auch. Am nächsten Tag erwartete uns schließlich eine lange Fahrt bis zur Karibikküste.

Pura Vida

Ingo

kiwi05 30.09.2021 19:26

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2216717)
....
Ab und zu schaut ja offenbar auch nochmal jemand in den Thread hinein, also mache ich auch weiter. ...

Einer von denen bin ich und ich freue mich, daß es noch weitergeht.:top:
Es ist doch immer wieder erstaunlich, was du alles an Exoten vor die Linse bekommen hast.....und am Text habe ich auch mein Vergnügen.

Andronicus 01.10.2021 10:04

:top:

perser 01.10.2021 10:22

Ich war auch schon mal zwei Wochen in Costa Rica, habe da so manches Tier auch gesehen, das Du uns hier zeigst. Aber nur sehr selten (außer vielleicht Brüllaffen, Faultiere und einzelne Kolibris) hätte ich keins davon benennen können. Man sieht eben vor allem, was man kennt...

In Zukunft sollte ich denn Deine lehrreichen Reise-Threads erst lesen, bevor ich dann in diese Länder aufbreche... ;)

ingoKober 01.10.2021 11:53

Danke...dabei hab ich schon ein schlechtes Gewissen, weil ich so viele insekten weitgehend unbestimmt hier rein stelle...


Viele Grüße

Ingo

BeHo 01.10.2021 12:23

Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 2216720)
Einer von denen bin ich und ich freue mich, daß es noch weitergeht.:top:[...]

Das gilt auch für mich. :D

Zum Rafting: Gehörnte Ehemänner? :crazy:

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2215895)
[...]Diese Grillen dagegen waren meiner Frau zu spinnenartig.

Bild in der Galerie[...]

Fehlt der das linke Hinterbein?

ingoKober 01.10.2021 12:51

Ja, scheint so..Birgit fand trotzdem, dass die noch zu viele Beine hatte ;)

Die Hörnchen sind übrigens die Reste von Ananässern, wie man sie hierzulande nie bekommt. Die Süße kann man sich kaum vorstellen.

Viele Grüße

Ingo

wus 01.10.2021 19:30

Toll, einfach toll was Du alles gesehen und fotografiert hast! Ich habe ja auch einiges an Fotos aus Papua mitgebracht, aber bei weitem nicht in dieser Vielfalt.

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2215895)
Leptodactylus pentadactylus. Dieser größte Frosch Mittelamerikas

Frösche werden ja mancherorts auch verspeist. Bei so großen Arten (laut Wikipedia bis 18cm Länge, damit sollte so ein Frosch ein ähnliches Gewicht auf die Waage bringen wie ein Hühnchen) würde sich das auch lohnen. Kann man den essen? Wie halten es die Ticos damit? Oder ist er zu selten, oder schwierig zu finden?

ingoKober 01.10.2021 20:10

Die Art ist weit verbreitet und ungefährdet. Lokal wird sie auch geräuchert gegessen, aber das scheint nicht so verbreitet zu sein und ich habe nie gehört oder gesehen, dass die Ticos das tun.
Da meine Kröten daheim teils noch um einiges größer sind (23 cm, 1,3 kg), finde ich große Frösche leider vor Ort längst nicht mehr so beeindruckend, wie früher.
Toll finde ich den Ruf dieser Art. So richtig alienartiger Dschungelsound.

Was die Vielfalt angeht: Die Hobbykollegen, die nur zum herping in Costa Rica unterwegs sind, finden meist noch viel mehr. Bei mir sind das ja immer nur Nebenaktivitäten beim Familienurlaub.

Viele Grüße

Ingo

wus 02.10.2021 07:47

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2216776)
Die Hörnchen

Welche Hörnchen - die von der Spinne???

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2216776)
die Reste von Ananässern, wie man sie hierzulande nie bekommt. Die Süße kann man sich kaum vorstellen.

Ich kenne das aus Thailand. Für die Thai ist die Ananas die Königin der Früchte, darum züchten sie sie mit besonderem Stolz.

Alle paar Jahre leiste ich mir (zu Hause) mal wieder eine Flug-Ananas, wenn der Exoten Müller (Händler am Münchner Viktualienmarkt) gerade mal welche hat. Um nicht ganz zu vergessen wie lecker Ananas sein können...

ingoKober 07.10.2021 12:06

So, noch sind wir nicht ganz am Ende, doch es nähert sich. Wir brechen jetzt auf zu unserer letzten Station, Puerto Viejio, an der Karibikküste, nahe der panamesischen Grenze.
Ihr erinnert Euch an die „Krokodilbrücke“? Nun, es gibt auch eine „Leguanbrücke“ in Costa Rica. Sie befindet sich nahe des Örtchens Muelle de San Carlos. Von dieser Brücke über den Rio San Carlos aus kann man Grüne Leguane in sämtlichen Größen und Farben bequem beobachten und fotografieren. Diese hängen nämlich in Augenhöhe zu überall faul und träge in den Wipfeln der Bäume direkt neben der Brücke. Die Tiere sind durchweg gut genährt, denn sie werden natürlich vom Besitzer des an der Brücke liegenden Restaurants gefüttert. Damit lockt der geschäftstüchtige Mann Leguane vor und Touristen in sein kleines, inzwischen dadurch gut besuchtes Lokal. Ganz ungefährlich ist das ganze dennoch nicht, denn in Minutentakt donnern dicke LKW über die recht schmale Brücke.
Hier einige Bilder.

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Dieses hier ist der größte Leguan, den ich je sah. Leider wenig fotogen tief m Geäst versteckt, kam er aber auf jeden Fall auf deutlich über 2 Meter Gesamtlänge. Ich bin ir übrgens ziemlich sicher, ihn schon vor 13 Jahren an genau der gleichen Stelle, sogar auf dem selben Ast schonmal fotografiert zu haben.

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Auch ein kleiner Kolibri schwirrte heran und liess sich auf dem Stromkabel vor der Restaurantfassade nieder

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Den Mittag verbrachten wir dann spontan bei einem Ananasbauern, der sich auf seiner Farm ein kleines Paradies geschaffen hatte. Ein kleiner Fluss und mehrere Teiche boten Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren.
Überall an den Ufern sprangen Basilisken herum. Vor allem Weibchen und Jungtiere. Bei Störung sprinteten sie los, rannten auf zwei Beinen eine Kurve über das Wasser und verschwanden dann wieder in der Ufervegetation.

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Räuber, wie dieser Schlangenhalsvogel hatten meist das Nachsehen.


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Basiliskenmännchen waren viel schwerer zu finden und hielten sich auch nicht unmittelbar am Wasser auf.
Hier ein männlicher Streifenbasilisk

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Und hier ein Stirnlappenbasiliskenmann. Die Männchen dieser Art alten sich vorzugsweise erhöht in Bäumen auf.



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Bevor ich das Gelände weiter erkunden konnte, wurden uns erstmal Ananas direkt vom Feld angeboten. So richtig an der Staude gereift, werden die Ananas so süß, wie man sie hierzulande nicht mal ansatzweise kennt. Köstlich.
Die Reste bekam Mathilde, das schon 13 jährige Haustierschwein des Besitzers.

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Auch Kakaofrüchte probierten wir.

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Das Fruchtfleich schmeckt übrigens nicht mal ansatzweise nach Schokolade. Dieser Geschmack kommt nur von den Kernen und nur nach dem Rösten.
Und Zuckerrohr pressten wir aus, um etwas süßem Saft zu genießen.

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Aber dann wurde es ernst: Wir fingen uns das Mittagessen aus einem Teich…

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Und schon wenig später waren die gefangenen Tilapien lecker angerichtet. Yummie!

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Gutes für uns..um schlechtes kümmerten sich die Geier.


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Auf dem Gelände fand ich dann noch ein Pärchen der Wildform unserer Warzenenete.

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Schöne Helikonien….

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Schimmernde Zwergsultanshühner…

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Und jede Menge Grüne Leguane. Von Kapital…


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Bis ganz klein.

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Auf der Weiterfahrt hielten wir noch neben einer großen Cecropia um einen freundlichen einzelnen Brüllaffenhernn bei seiner Mahlzeit zu beobachten.


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Er kanns auch…..

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Weiter oben im selben Baum döste ein Faultier. Dieses Bild zeigt gut, wie man Faultier üblicherweise findet und beobachten kann…..undefinierbare Klumpen in irgendeiner Astgabel.


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Schliesslich erreichten wir unser Ziel: die Namuwoki Lodge.
Schöne rustikale Unterkünfte in Sekundärwald.

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Mit fußnah erreichbarem Karibikstrand


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Hier sollten wir die letzten drei Tage verbringen. Dazu später mehr.

Pura Vida

Ingo

ingoKober 17.10.2021 11:48

Ich will den Thread nicht so kurz vor dem Ende versanden lassen…..also nun doch mal wieder weiter im löblichen Werke:

Am Abend gingen wir noch zum Essen in den Ort. Puerto Viejio ist ein Überbleibsel der 60er Jahre. Wir haben den Trubel gemieden, doch es gab ihn durchaus. COVID war dort erstmal in Costa Rica offenbar kein Thema. Man fühlte sich in beschwingtere Vergangenheit versetzt. Reggaemusik, Rastafaris mit Surfbords unter dem Arm und bunten T-Shirts und überall ein Marihuanahauch in der Luft. Alles war locker, nicht zuletzt auch, da die nächste Polizeistation offenbar über 20km entfernt war.
Aber wie gesagt…wir bleiben dem Trubel fern…wegen COVID. Keine Bilder.
Erstmal gings eh nur auf die Suche nach einem Restaurant.

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Nach dem abenteuerlichen Abendessen (Die Bedienung sprach keine uns oder dem Fahrer bekannte Sprache und servierte demnach alles möglich, aber nur wenig von dem bestellten) knipste ich nur noch ganz wenig in der Lodge.

Zuerst mal wieder einen kleinen Tink Frog, direkt vor unserer Haustür

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Einen schlafenden Anolis limifrons

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Einen cremefarbenen Polydesmiden

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Die Laubheuschrecke mit dem längsten Legestachel, den ich je gesehen habe.


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Einen kleinen Jungferngecko (die Art pflanzt sich parthenogenetisch fort und es gibt nur Weibchen)

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Und ein Gelege des großen Laternenträgers. Leider fand ich keine der - ebenfalls- psychedelisch anmutenden Großzikaden selber

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Sowie erstmals unser Hausaguti, ein Hasengroßes Nagetier, das wie eine Kreuzung aus Dik Diuk und Meerschweinchen aussah und sich jeden abend bei unserer Hütte zeigte.

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Dann ruhte ich noch ein wenig in der Hängematte, bevor ich shclafen ging.

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Wie schon im Arathread gesagt, war die Nacht kurz.
Hier nur noch einer der hochwilkommenen Ruhestörer, da ich von denen schon viele Bilder gezeigt habe.

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Den Vormittag verbrachten wir am Strand.
….Mittelprächtig schön.

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Mit vielen Reiterkrabben
Und etwas mehr im Landesinneren

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….noch mehr Landkrabben (Cardisoma crassum)

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Die Strömung war leider stark, das Wasser trübe und es gab auch nicht viel dort zu sehen.

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Am Nachmittag fuhren wir zum Cahuita Nationalpark


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Hier konnte man schön die Küste entlangschlendern.

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Am Strandrand wurden Schildkrötengelege der selteneren Arten gut geschützt inkubiert.

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Ohne Schutz hätten sie dieser kleine Mann und seine Kollegen mit den langen Nasen wohl bad gefunden und gefressen

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Brüllaffen relaxten in den Bäumen.


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Hier hatten die Männchen ein schön rötliches Rückenfell.

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An einem Fluß…..

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stand zwar ein Warnschild:


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Aber wir hätten ihn dennoch (nahe dieses Schildes) überqueren müssen, um weiterzukommen.
Kleidungstechnisch waren wir nicht darauf eingerichtet bzw der Fluß zu tief und wenig einladend….so kehrten wir mit Bedauern nach kurzer Beratung um.
Wenigstens fand ich auf dem Rückweg dann zum Trost noch eine schöne Greifschwanz Lanzenotter (Bothriechis schlegeli). Diese Art kommt in vielen Farbformen vor, Cahuito ist bekannt für seine schön gelben Exemplare.

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Fortsetzung folgt.

Pura Vida

Ingo

wus 18.10.2021 15:55

Das wird wirklich jedes Mal noch besser hier! Danke Ingo!

Macht echt Appetit endlich selber mal nach CR zu fahren. :top:

Allerdings würde ich wohl nicht in der Regenzeit fahren. Genauer: ich vielleicht schon, aber meine Frau nicht, und die würde auch sehr gerne mal nach CR.

Sieht man in der Trockenzeit auch so viele exotische Insekten, Frösche und Echsen?

ingoKober 18.10.2021 21:01

Kommt darauf an, wo Du bist. Tendenziell ist es trockener und heißer und man sieht weniger Tiere.
In Monteverde zB ist der Unterschied aber gering, in Guanacaste dagegen ist es dann weitgehend grau oder braun und viele Bäume sind ohne Blätter.

Viele Grüße

Ingo

ingoKober 23.10.2021 13:02

Und ja, es ist immer noch nicht vorbei…..am nächsten Tag probierten wir einen weiteren Strand aus. Wir hatten ja Strandentspannung angesagt.


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Auf dem Weg dahin sahen wir übrigens – leider weit weg- diesen Baum mit Oropendula Nestern. In Amerika gibt es ja keine Webervögel, die Nester der Oropendulas (hier Montezuma Stirnvogel) stehen ihnen aber in nichts an Kunstfertigkeit nach.


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Der Strand war ganz nett und ich schaute mal, was es beim Schnorcheln so zu sehen gab.
Na ja…es war trüb und die Strömung stark.
Aber immerhin, ein paar Bilder gibt es zu zeigen.
Algen, die an Laubbäume erinnern.


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Ein Falterfisch

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Ein Doktorfischlein.


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Einige wenige Steinkorallen


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Nicht so prickelnd fand ich, dass die Kids gerade dort plantschten, wo sich dieser Stechrochen rumtrieb. Spätestens seit Steve Irwins Tod habe ich Respekt vor den Viechern. Aber hübsch sind sie.


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Mein Highlight war dann noch diese Muräne.


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Am Strand trieb sich übrigens Diebsgesindel rum.
Erstmal vorsichtig schauen, was es so gibt


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Dann vorsichtig anschleichend…immer schauen, dass keiner guckt


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Ah…fast geschafft

ingoKober 23.10.2021 13:22


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Den finalen Zugriff habe ich dann allerdings unterbunden und unser Eigentum gerettet.

Im Wald hinter dem Strand tummelten sich Anolis limifrons

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Und es saßen einige fette Taeniopoda reticulata Schrecken sich ihrer Gifitgkeit bewusst gelassen herum.


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Und am Boden gab es Erdsterne zu sehen.

Männliche und weibliche Gonatodes albigularis fand ich an einer Hütte

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Und besonders gefreut habe ich mich bei der Heimfahrt noch über diese Bauchstreifen Erdschildkröte, Rhinoclemmys funerea, da sie recht selten ist.
Dieses Prachtexemplar, dass an einem Bachufer saß, hatte um die 40 cm Carapaxlänge

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Daheim noch schnell zwei Laubheuschrecken geknipst

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Und dem Hausaguti einen Snack hingeworfen und Gute Nacht gesagt.

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Pura Vida!


P.S.: früher war mehr Lametta. Will sagen, es kamen auch bei Reisethreads deutlich mehr Diskussionen auf. Woran liegts?

LucasMaria 23.10.2021 19:16

Hallo Ingo,

danke für das Zeigen der tollen Bilder. Wie immer finde ich Deine Beiträge spannend und sehr interessant. Deine Beschreibungen der Tiere sind immer sehr lehrreich. Weil mir oft die Zeit fehlt, lese ich meistens nur still mit. Im November hatte ich tatsächlich vor nach Costa Rica zu reisen. Aber die Corona Zahlen waren mir zu hoch. Gerade sinken die Zahlen wieder und ich könnte mir vorstellen im März 2022 dorthin zu reisen. Es wird wieder Zeit etwas anderes zu sehen. Namibia muss leider noch warten bis Corona wieder verschwunden ist. Auch wenn ich geimpft bin, ist mir das jetzt irgendwie zu gefährlich. Ich möchte dort nicht an Corona erkranken, die Rückreise wäre mir viel zu lang. Ich denke viele werden sehnsüchtig darauf warten, dass es endlich wieder möglich ist sicher zu Reisen.

Gruß Benedikt

ingoKober 23.10.2021 20:10

Wir haben uns in Costa Rica sehr sicher gefühlt. Die Corona Maßnahmen werden strikt beachtet und sind stringenter als bei uns.
Meist ist man eh abseits der Menschen unterwegs.
Im südlichen Afrika sinken die Inzidenzien gerade und liegen an den meisten Orten um 10 und darunter. Südafrika und Namibia gelten schon beide mehr als Hochrisikogebiet.
Natürlich gibt es keine Garantie, dass es so bleibt. Aber so nach und nach wird alles wieder einfacher.

Viele Grüße

Ingo

ingoKober 28.10.2021 11:59

Hello again,
Erstaunlicherweise bin ich immer noch nicht am Ende. Auch mit dem heutigen Beitrag nicht, denn aus Zeitgründen handele ich nur einen halben Tag ab. Dabei lasse ich auch noch die schönen Ara Begegnungen weg, da die ja einen eigenen Thread haben.
An diesem Morgen folgten wir also der Küstenstraße bis zu ihrem südlichen Ende. Weiter kommt man in Costa Rica nicht in dieser Richtung. Anschließend beginnt der Manzanilla Nationalpark und der geht durch bis Panama.
Wir betraten also nun über eine kleine Brücke den Park


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Und hatten das Glück, im brackigen Wasser der Flußmündung einige Hornhechte schön beobachten zu können.


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Wegen der Reflektionen gefällt mir dieses Bild dabei besonders gut


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Das Willkommen Schild war dann hinter der Brücke (Manatis sahen wir bei unserem Besuch leider keine)


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Das Vorankommen war auf breiten flachen Wegen parallel zur Küste sehr bequem


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Und die Küstenlandschaft wunderschön. Genau so, wie man sich Karibikstrände eben so vorstellt.


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Beim Landschaft knipsen flatterte mir auch noch ein nicht weiter bestimmter Wasserläufer dekorativ vor die Linse.


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Auch der Küstenwald war sehr hübsch anzuschauen.


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Viele bunte und große Schmetterlinge verschönerten ihn noch, liessen sich aber fast nie zum Sitzen nieder und entgingen so meinen Fotokünsten.


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Ab und an zeigte sich auch ein Brüllaffe im Blattgewirr.


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Überall im Wald krabbelten Landeinsiedler (Coenobita clypeatus) in allen Größen und Farben herum


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Manche kletterten auch auf Bäume (das tun sie bei mir daheim im Terrarium auch. Gäste finden das immer unerwartet)


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Auch Landkrabben (Cardisoma crassum) gab es reichlich. Sie verschwanden aber bei jeder Bewegung sofort in ihrem Bau, von dem sie sich nie weit entfernten.


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Außer, sie kletterten mal auf einem Baum herum, was auch diese Krebstiere taten.


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Der sandige Boden mit Wechselspiel aus Licht und Schatten war ein ideales Habitat für Vierstreifenameiven (Ameiva quadrilineatus) und es huschten hunderte davon herum.


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Die Ähnlichkeit zu unseren Eidechsen beruht übrigens nicht auf Verwandtschaft (Ameiven gehören zu den Tejus/Schienenechsen), sondern ist eine konvergente Anpassung an ähnliche Lebensweisen.

Und selbst in der Karibik gibt es leckere Regenwürmer:


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Auch ein hübsches Jungtier der Mittelamerikanischen Ameive (Holcosus festivus) lief mir über den Weg.


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An Flußufern gab es Stirnlappen- und Streifenbasilisken. Leider aber konnte ich keine enziges Männchen entdecken.


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An nahezu jedem Palmstamm saß ein Paar des eingeschleppten Kammanolis, Anolis cristatellus.

Weibchen


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Und Männchen


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Nicht viel seltener waren die kleinen Taggeckos der Art Gonatodes albigularis zu sehen.
Hier ein besonders prächtig gefärbtes Männchen.


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Wir hatten übrigens auf der ganzen Reise immer noch keinen einzigen Weißkopfkapuzineraffen gesehen und im Manzanilla NP sollten die zahlreich sein. Wir freuten uns daher besonders auf die kleinen hochintelligenten Primaten….leider aber liess sich kein einziger blicken.
Doch unverhofft kommt oft…aber später

Windbreaker 28.10.2021 15:22

Wow, ich bin sehr begeistert von der Vielfalt, die ihr da erleben konntet. Obwohl ich jetzt nicht der Reptilien- und Krebsfan bin, gefällt mir sehr, was Du uns zeigst. Für die Strände und Palmenlandschaften könnte ich mich auch begeistern. Vielen Dank, dass du deinen Reisebericht so ausführlich ausarbeitest und uns so viele schöne Bilder zeigst.

ingoKober 28.10.2021 15:41

Danke, das höre ich gerne. Und ja, es war wirklich schön und vielfältig. Jeden Tag.
Aber für die kleinen Dinge muss man manchmal schon gut hinsehen (können).

Viele Grüße

Ingo

BeHo 28.10.2021 15:54

Danke für das unermüdliche Fortsetzen des schön bebilderten Reiseberichts. :top:

Von den kleinen Tieren hätte ich garantiert einige übersehen. :oops:

Zu den Hornhechten: Weißt Du, ob die dort auf dem Speiseplan stehen? Deren grüngrätige Verwandte in der Ostsee hatten wir vor längerer Zeit im Urlaub geangelt, geräuchert und verspeist.

P.S.: Hier wäre ich gerade gern:


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ingoKober 28.10.2021 17:23

Ich habe jetzt keine auf dem Markt gesehen aber auch nicht darauf geachtet. Ich nehme schon an, dass die auch gegessen werden.

Viele Grüße

Ingo

wus 29.10.2021 01:16

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2218937)
P.S.: früher war mehr Lametta. Will sagen, es kamen auch bei Reisethreads deutlich mehr Diskussionen auf. Woran liegts?

Das fiel mir auch schon auf, weiß aber auch keine allgemeine Antwort.

In Deinem speziellen Fall könnte das aber auch daran liegen dass Du die denkbaren Fragen schon mit Deinen Beiträgen weitgehend beantwortest. Und das ist super :top:

Vielen Dank nochmal! Ich bin schon gespannt auf den bzw. die nächsten Beiträge hier!

ingoKober 05.11.2021 18:19

Nach langer Pause kommt nun der letzte Berichtsbeitrag.
Wie schon erwähnt, waren wir etwas enttäuscht, in Manzanilla keine Kapuzineraffen getroffen zu haben.
Sind das doch prominente Primaten der neuen Welt. Hochintelligent, erkennen sich im Spiegel, erstellen und benutzen Werkzeuge.
Aber kaum waren wir vom Manzanilla NP zurück, rumorte es laut über unseren Dächern. Ein ganzer Trupp der Weisskopfkapuziner tobte da herum und war gar nicht begeistert, dass wir ihnen nun natürlich voll Freude dabei zuschauten. Wir wurden reichlich mit Ästen und Früchten beworfen.


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Ein paar Swainsons Tukane im selben Baum zogen sich auch sicherheitshalber ins dichte Geäst zurück.


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Für uns war das noch eine tolle abschließende Beobachtung.
Abschließend? Zumindest für mich wurde das noch getoppt durch den Helmleguan, Corytophanes cristatus, den ich bei meinem abendlichen Rundgang mit Hilfe der elfjährigen Dana fand.


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Helmleguane können sich zwar rasch bewegen, sitzen aber oft tagelang unbeweglich und sind dann gut getarnt. Daher findet man sie nicht so leicht. Es sind meines Wissens nach die einzigen Echsen, bei denen schon Moos auf dem Kopf wachsend nachgewiesen wurde.

Am nächsten Tag ging es dann durch die Berge zurück nach San Jose. Erdrutschbedingt gab es Umleitungen und wir brauchten statt knapp 4 fast 8 Stunden.


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Es war nass und nebelig


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und in den Hochlagen wuchsen am Straßenrand die tollen Gunneras, deren Blätter gerne mal als Regenschirme benutzt werden, wenn man grad keinen zur Hand hat.


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Dann verbrachten wir noch eine Nacht im selben Hotel wie am Anfang.
Hier noch einige Eindrücke von dort.

Ein Asiatischer Hausgecko.


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Ein Gecko, bezüglich dessen Artzugehörigkeit ich rätsele


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Nette Gonatodes albigularis.

Weibchen


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Männchen


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Als wir in Costa Rica ankamen hatte diese nette an einem Baum wachsende Vanda spec noch kleine Knospen.
Nun blühte sie:


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Gasteracantha Spinnen überall…ich mag die.


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Genauso abundant wie überall auf dieser Reise: Seidenspinnen…man sieht oben gerade noch dass Männchen, dass sich vorsichtig zwecks Paarung nähert


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Ein Baum war voll seltsamer Raupen


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Und am selben Baum saß dieser nette Falter…..ob die aber etwas miteinander zu tun haben? Keine Ahnung!


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Am nächsten Tag war es dann endgültig vorbei mit Pura Vida und wr flogen zurück. Auch Corona wurde wieder präsenter: Einige Mitreisende hüllten sich für den Flug in Ganzkörperschutzanzüge.


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….wie die sich wohl zehn Stunden lang im Flieger gefühlt haben? Fanden wir schon mit einfacher Maske nicht soo prickelnd.

So, das wars dann also!
Aber nach der Reise ist vor der Reise!
Die nächste Tour wird uns im Januar nach jenseits des Polarkreises bringen und ich hoffe, dass ich mit der Nordlichtfotografie klarkomme!
Wenn ja, zeige ich dann hier wieder etwas.

Pura Vida!

Ingo

Schlumpf1965 05.11.2021 18:30

Hallo Ingo,

Wieder ein toller Reisebericht in Kombination mit fantastischen Bildern und dazu dein Wissen über Flora & Fauna. Unerreicht!!! Danke dafür.

Auf euer "jenseits des Polarkreises" bin ich mal gespannt, ähnliches hatte ich von dir noch nicht auf dem Schirm.

ingoKober 05.11.2021 18:41

Danke Norbert.....
ja, der Norden ist halt so reptilienarm.
Aber völlig unbekannt ist er mir auch nicht


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Aber so weit im Norden, wie im nächsten Januar waren wir tatsächlich noch nicht. Ist auch eine wirklich abgelegene Lodge mitten in der nordfinnischen Wildnis.
Ich bin gespannt und habe gerade Thermowäsche bestellt!

Viele Grüße

Ingo

BeHo 05.11.2021 19:07

Nordfinnland im Januar verhält sich zu Island im Juli wohl wie Dein Wohnort im Januar zur Südsee im Januar. :lol:

Oli kann wahrscheinlich Bekleidungstipps geben. :D

P.S.: Ich habe gerade meinen Rechner ins Wochenende geschickt und werde mir Deine neuen Bilder demnächst ansehen. Auf jeden Fall nochmals danke für Deinen Bericht.

Windbreaker 05.11.2021 19:17

Auch von mir vielen Dank für deinen bebilderten Bericht! Auch wenn solche Fernreisen nicht so mein Ding sind, sehe ich doch sehr gerne, was ich so alles verpasse.
Vielen Dank für deine Mühe und ich wünsche Dir schon jetzt viel Spaß in Finnland.
Dieses Reiseziel ist schon eher auch was für mich.

ingoKober 05.11.2021 19:23

Meine Erfahrungen gehen bis maximal -27 Grad...und eingefrorene Cola in der Flache auf dem Nachttisch....aber das ist laaang her.
Doch das Gute für Januar ist: Der Reiseveranstalter stellt adäquate Overalls und Stiefel, die Hütten sind geheizt und haben Sauna!

Viele Grüße

Ingo


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