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Robert Auer 08.11.2021 19:36

Zitat:

Zitat von Schlumpf1965 (Beitrag 2221012)
Da haste aber ein feines Studio :top:

Ja, nur müsste ich es mal renovieren. ;-)

Stuessi 04.01.2022 12:04

Hallo,

hier stelle ich meinen Adapter für Linhof Objektivplatten an der Horseman VCC PRO vor.

Ich habe eine flache Linhof Objektvplatten-Aufnahme zugeschnitten und auf eine innen erweiterte Polyamid-Objektivplatine geklebt.



Bild in der Galerie


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Darauf passen flache Linhof Objektivplatten. Diese besitzt auf der Vorderseite einen Anschluss für Minolta MC/MD Objektive


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und auf der Rückseite ein Gewinde zum Ankoppeln von Objektiven mit 55 mm Filtergewinde.


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So kann ich mit allen Minolta Objektiven auf unendlich fokussieren und es bleibt genügend Platz zum Drehen oder Kippen der Objektivplatte.

Um alle Möglichkeiten des Horseman Balgens auszunutzen brauche ich natürlich Objektive mit größerem Bildkreis. Ein 50mm Objektiv für 6x6-Kameras lag schon lange unbenutzt im Schrank.
Dieses habe ich mit einer Objektivplatte verklebt.


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So sieht meine Horseman Ausrüstung nun aus:



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Dazu kommen noch Vergrößerungsobjektive mit 39 mm Gewinde, die an die originale versenkte Objektivplatine oder eine weitere Objektivplatte passen.

Gruß,
Stuessi

Robert Auer 04.01.2022 14:58

@Stuessi: Wow Rolf, das ging ja fix! :top:
Ich hatte den Gedanken ja auch schon immer, bin aber über die Prüfung eines Nachbaus der originalen Lösung nicht hinaus gekommen.

Ich werde nächste Woche auch mit meiner dritten Sinar-Sony fertig und zeige dann auch noch meine Ergebnisse hier.
Gut so handlich wie die Horseman VCC PRO wird meine Lösung nicht, aber sie könnte die von mir auf Sinar-Standarten umgerüstete Arca Swiss oder eine von meinen drei Sinar-Kameras mit Sony-Adaption verdrängen.
Bis bald!

Stuessi 04.01.2022 18:40

Hallo,

diese Bilder entstanden in meinem "Testflur" mit Tilt-Einstellungen.

Die Bilder wurden mit einer Sony Alpha 7 gemacht, nur mit Text versehen und für das Forum verkleinert.

Für das MD20mmF2,8 musste ich eine neue Objektivplatte verwenden, denn mit der oben gezeigten wird das Gesichtsfeld stark eingeschränkt.


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Auch das MD28mm hat ein etwas eingeschränktes Gesichtsfeld.


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Ab 50 mm funktioniert die "alte" Objektivplatte sehr gut.


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Zum Vergleich das Zeiss 50mm/4 Objektiv:


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Dann noch MD85F2 und das GF Objektiv 90mm/8:


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Gruß,
Stuessi

Robert Auer 04.01.2022 19:20

Ja, die MD-Objektive haben für Scheimflug bzw sonstige T/S-Verstellungen einen zu kleinen Bildkreis. Aber ich finde es trotzdem sehr bemerkenswert, mit welchen kurzen Brennweiten du an der Horseman VCC PRO arbeiten kannst. Und das mit Objektiven, die für eine KB-Spiegelreflex gerechnet wurden. :top:

Stuessi 05.01.2022 17:51

Bildkreise am Horseman VCC PRO und Sony Alpha 7:

mit MD20F2,8


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mit Zeiss Flektogon 50F4


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Gruß,
Stuessi

Robert Auer 05.01.2022 19:53

@Stuessi: Da bräuchte ich noch eine Erläuterung. Sind die Bilder ohne Vignetten Ausschnitte? Sind alle Aufnahmen gestitcht?

Stuessi 06.01.2022 00:58

Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2228537)
@Stuessi: Da bräuchte ich noch eine Erläuterung. Sind die Bilder ohne Vignetten Ausschnitte? Sind alle Aufnahmen gestitcht?

Hallo Robert,

das 1. und 3. Bild sind die Einzelbilder mit Einstellung x,y = 0,0.
Die anderen wurden mit PtGui aus 9 Bildern erzeugt, wie dieser screenshot zeigt.



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Gruß,
Stuessi

Robert Auer 06.01.2022 08:52

Hallo Rolf, danke für die Info. So hatte ich es auch vermutet und habe jetzt Gewissheit! :top:

ps.: Ich werde demnächst mal meinen, auch für meine inzwischen auf vier GF-Kameras angewachsenen Bestand, etwas ausdünnen. Ich schicke dir vorab eine Übersicht, vielleicht ist ja auch etwas für dich und deine Horseman VCC PRO dabei? Ferner habe ich auch noch M39 Objektive, die ich nicht mehr benötige.

Robert Auer 06.01.2022 14:06

Ich möchte mich mal informieren:
Wer von euch hat eine Grossformat-Kamera und wer nutzt daran eine Digitalkamera als Digitalback? Wer nutzt ein Tilt/Shift-Objektiv und mit welcher Brennweite?

Schmiddi 06.01.2022 22:04

Hallo,

ich habe eine Chamonix 45 F1, dazu 125mm + 180mm Objektive. Allerdings noch nie digital adaptiert, nur SW Film...
Ich hatte eine Zeitlang eine Sinar - aber die hatte keinerlei Gewinde an den Trieben. Für digital (ich hatte einfach einen M-E-Adapter auf eine Objektivplatte geklebt, mit der A7R ging das so gerade - Griff noch kleiner) war das einfach viel zu ungenau. Die Chamonix hat Gewindefokus - aber deutlich unter 80mm wird man da wohl nicht kommen. Für Tabletop sicher ideal, ich sollte mal schauen, dass ich mir da einen Adapter bastele...

Rodenstock hat die HR-Digaron-W/SW Serie, ab 32 mm Brennweite mit rund 70 mm Auflagemaß. Die sind aber nicht für 4x5, sondern für 40x54 mm, also digitales "Mittel"format konzipiert. Und sauteuer...

Sollte der Urlaub im Februar nicht ausfallen wie so ziemlich alles seit fast 2 Jahren, dann kommt die wieder mit. Film habe ich noch genug im Kühlschrank :D

Viele Grüße,
Andreas

Robert Auer 06.01.2022 23:58

Hallo Andreas, ich denke, dass auch für deine "tolle" Kamera noch deutlich kürzere Brennweiten möglich wären. Ich habe eine Weile gebraucht, kann nun aber an meinen Sinar X/P/F sowie an der Arca Swiss sogar auch das 47er Super-Angulon einsetzen und damit gut mit Tilt/Shift arbeiten. Nach mehreren Adaptionsversuchen bin ich beim "Versenken" der DSLM in die Bildebene (-Platine) gelandet:

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Eine solche Lösung sollte auch für deine Chamonix 45 F1 machbar sein. Ich habe mir mit OpenSCAD eine Platine für Sinar konstruiert und diese sollte sich auch ohne allzu großen Aufwand für deine Chamonix 45 F1 vergrößern lassen. Falls du Interesse hast, kann ich dir die CAD-Daten dazu senden.


ps.: Als aktuelles Projekt baue ich mir gerade eine Sinar F so um, dass die Sony A7RIV etc an einem speziellen Balgen direkt angeschlossen werden kann - damit entfällt (allerdings nur für Kameras nach dem Prinzip der optischen Bank*) der Konflikt des DSLM-Griffs mit dem Rahmen der Bildstandarte. Dieses Projekt stelle ich kommende Woche hier mit Bildern vor.

Da ich auch noch einen freien Sinar P2 Gelenkbock habe, überarbeite ich derzeit das letzte Projekt auch noch für die Sinar P und suche daher diese Platte:

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*) Ups, natürlich auch für Modelle wie z.B. die Horseman VCC PRO! Da habe ich mit das Prinzip ja abgeschaut. :oops:

Schmiddi 08.01.2022 15:26

Hallo Robert,
auf das Angebot gehe ich gerne ein - ich habe zwar kein SCAD (nutze Blender, wenn ich mal was in 3D konstruiere). Aber das lässt sich sicher importieren. Ich schreibe eine PN mit Mailadresse...
Ich habe die A7 mal angehalten - wenn man die versetzt anschraubt, dann kann der Griff in der Chamonix "verschwinden". Und dass ich dann nicht auf der optischen Achse bin sollte wurscht sein - einstellen tut man eh' via Liveview...
Auf Thingieverse habe ich einen Graflok - Canon Adapter gefunden - davon könnte ich eventuell die Plattenabmessungen übernehmen.
Viele Grüße,
Andreas

Robert Auer 08.01.2022 18:31

Hallo Andreas,
ich habe dir die Dateien bereits gemailt. Auch einen Link zu OpenSCAD, da die Modifikation damit wohl am einfachsten geht.

Ja, eine gewisse dezentrale Verschiebung der Achse in der Horizontalen ist auch schon bei der 171x171mm großen Platine der Arca Swiss gegeben und noch etwas mehr bei meinen Adaptionen auf die nur 140x140 mm großen Sinar Platinen. Aber das ist bei den hohen Verstellmöglichkeiten dieser Grossformatkameras nicht wirklich ein Problem.

Viel Spaß beim Adaptieren!

Preisgünstiger wie mit dem Anbau von DSLMs (KB oder MF) kommt man derzeit nicht zu einem Digitalback und, da die aktuellen Digibacks auch nicht mit größerem Sensor angeboten werden, ist man dabei auf der Höhe der Zeit. Zudem, durch die Versenkung der Griffwulste in die Platinen auf Bild-Ebene und die Verwendung von versenkten Platinen in der Objektiv-Ebene kann man auch mit kurzen Brennweiten ohne Retrofokus arbeiten!

Schmiddi 08.01.2022 19:25

Hallo Robert,

vielen Dank, ist angekommen. Ich hatte immer gegrübelt, wie Du das mit dem Bajonett gemacht hast - auf weglassen war ich nicht gekommen :D

Digibacks gibt es schon mit größerem Sensor: PhaseOne. Für ~43.000€ so als Hausnummer kriegt man ~40x53 mm Sensorgröße. Und 150 MP... Aber das sprengt dann doch mein Budget :crazy::crazy::crazy:

Ich werde basteln - Fittests gehen ja mit meinem 3D-Drucker. Eine endgültige Version müsste dann sicher metallisch gedruckt sein (oder hast Du das ausschneiden lassen?).

Viele Grüße,
Andreas

Robert Auer 08.01.2022 19:37

Ich habe mich gegen einen eigenen 3D-Drucker entschieden und lasse für ein paar Euro mehr in eingefärbten Polyamid drucken. Das ist sowas von stabil, besser ist Aluminium wohl auch nicht. Die Plattform dafür www.protiq.com kann ich sehr empfehlen!

Schmiddi 08.01.2022 23:47

Hallo Robert,

wo das Ding da ist, wird es auch genutzt :D Polyamid hatte ich noch nicht, war aber auf der Liste - Filament ist fast aufgebraucht, daher brauche ich eh' Nachschub. Vermutlich schwarz wg. Lichtdichtigkeit? Wobei: ist ja kein Filmmagazin...

Viele Grüße, Andreas

Robert Auer 09.01.2022 00:14

Hallo Andreas,
bei Protiq und seinen Partnern wird m.W. Polyamid in Sintertechnik verarbeitet. Das gibt nicht nur glatte Oberflächen sondern erhöht vermutlich auch die Homogenität. Ich bin kein Druckexperte, achte nur auf die Eignung des Materials für den jeweiligen Einsatz. Falls du Geld sparen willst, dann nimm Weiß und färbe das fertige Teil über Sprühen oder besser Tauchen schwarz ein. Und dies auch an den Kanten, man glaubt nicht, wie sich bei Aufnahmen das Licht durch das Material seinen Weg sucht und zu Kontrast-Verlusten führt.
Übrigens bietet man bei Protiq auch Metalldruck an, aber ein Blick auf die Preise führt schnell zu anderen Materialien. ;-)

usch 09.01.2022 02:23

Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2228600)
Wer von euch hat eine Grossformat-Kamera und wer nutzt daran eine Digitalkamera als Digitalback? Wer nutzt ein Tilt/Shift-Objektiv und mit welcher Brennweite?

Für die Akten: ;)
Kein Großformat, aber das 24mm T/S für A-Mount von Samyang. Mangels passender Motive allerdings schon lange nicht mehr zum Einsatz gekommen.

Robert Auer 09.01.2022 08:46

@usch: Danke für die Info. :top:
Das besitze ich auch und es ist abgeblendet auf Blende 8 auch an der A7RIV ganz ordentlich! Meine Hände sind nur etwas zu groß, um mit den kleinen Bedienelementen des Objektives wirklich Freude zu haben. Erst recht, wenn man sich mal mit verstellbaren Kameras beschäftigt hat.

Stuessi 09.01.2022 11:38

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 2229045)
Mangels passender Motive allerdings schon lange nicht mehr zum Einsatz gekommen.

Das gilt bei mir für dieses schöne Objektiv:


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Meine beste tilt-Kombination ist nun das Minolta MD20mm/2,8 am Horseman VCC Pro.
Die Sonnenblende ist mit der Objektivplatte fest verbunden und hält das Objektiv im Inneren des Balgens.


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Hier als Beispiel eine 5 m lange Schrankwand unter sehr kleinem Winkel fotografiert. Die Kamera befand sich nur 58 cm vom Schrank entfernt.


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Robert Auer 09.01.2022 15:28

@Stuessi: Rolf, du zeigst mir wieder mal was geht, wenn man es kann! :top:
Und ich hätte nie gedacht, dass das 20er Minolta für Scheimpflug so einen Bildkreis bewältigt. Respekt!
Das 35er Nikon gehörte auch lange zu meiner Objektiv-Ausstattung. Bei mir hat es allerdings den Schrank so gut wie nie verlassen.

Robert Auer 09.01.2022 15:44

@Schmiddi: Hallo Andreas, ich habe dir auch noch eine neuere Variante meiner Adapterplatine zugesandt. Dies, da ich die dir zugesandte Platinen-Datei peu a peu weiter entwickelt und auch noch einen dazu passenden Staubdeckel gebaut habe.
Als Problem erwies sich nämlich, das sich der Bereich des Objektiv-Auslöseknopfs sowie das angedeutete „Dachkant-Prisma“ zwischen A7III und A7RIV unterscheiden und so selbst unter den beiden A7RIV Nacharbeiten erforderlich waren!

Robert Auer 15.01.2022 17:26

Ich habe ja meine Horseman VCC PRO hier im Forum in kompetente Hände weiter gegeben und auch meine leichte und sehr gut transportable Arca Swiss (nach deren Umbau auf Sinar-Standarten) verkauft.
Dies da ich gedanklich schon eine Weile an einem neuen Projekt für eine Sinar-Sony mit Direktbalgen arbeitete und nicht auf zu vielen Hochzeiten tanzen wollte.
Hintergrund des Projektes:
Bisher hatte ich ja alle meine Sony-Adaptionen an/in Sinar-Kameras (P2 X/P F2 F = 4x5"-Kameras) über An-/Einbauten an/in Sinar-Platinen realisiert. Dies führte dann zu unterschiedlichen Kompromissen bzgl. versetzter Bildachsen oder einer Sensor-Lage außerhalb der Bildebene. Das hat zwar bis auf etwas geringe Freiheitsgrade bei Verstellungen mit WW-Objektiven und mehr Aufwand bei der Scheimpflug-Fokussierung ganz gut funktioniert, jedoch wollte ich den Komfort der Sinar P bzw. P2 Kameras (z.B. bei Einstellungen nach Scheimpflug) auch mit meinen adaptierten Digitalkameras optimal erhalten.
Das möchte ich nun mit einem Sinar-Sony-Balgen, wie er in den anliegenden Links gezeigt wird, optimaler realisieren: https://www.ebay.de/itm/282646657253...AAAOSwtItbp7UQ
bzw. https://www.ebay.de/itm/282072789529...8AAOSw48tfNgjd
Sachkenner werden feststellen, dass die in den eBay-Links angegebenen Lösungen immer noch nicht optimal sind, da sie den Sachverhalt der konsequenten Positionierung in den Horizontal- und Vertikalachsen (ohne Not) nicht beachten:

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Ich habe mich zu diesem Zwischenbericht entschieden, da sich mein Projekt länger hinzieht als mir lieb ist. Durch Urlaube und sonstige Ausreden meiner Teilelieferanten kommt es immer wieder zu Verzögerungen.
Zudem musste ich den Sinar-Sony Direktbalgen erst einmal reparieren, da dieser mit gelösten bzw. fehlenden Schrauben bei der Bajonett-Befestigung ankam und die Schrauben so lang waren, dass die nach innen ragenden Schrauben der Bajonettbefestigung die Hinterlinse von WW-Objektiven zu verkratzen drohten. Hier ein Bild von meiner Überarbeitung und Stabilitätssteigerung durch einen Gummiring und aus dem Balgen heraus geführte Verschraubungen:

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Ohne dem angestrebten optimalen Ergebnis mit meiner P2 vorzugreifen, möchte ich schon einmal ein paar Bilder vom Sinar-Sony Direktbalgen zeigen, den ich kurz in eine Sinar F eingesetzt habe:

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Kenner der Tilt/Shift-Vorzüge werden bereits jetzt erkennen, welche Vorzüge die asymmetrischen Schwenkachsen der Sinar P bzw. P2 ggü. der Sinar F bzw. F2 bieten. Allerdings hat die Sinar F/F2 auch ihre Berechtigung, wenn es bei Outdooreinsätzen um die Gewichtseinsparung geht.
Später liefere ich noch die Bilder zur Sinar P2.

Robert Auer 29.01.2022 18:20

Ich möchte nochmal im Zuge einer Zusammenfassung über meine bisherigen Herangehensweisen bei der Adaption von Sony KB-Kameras als Rückteile an meine 4x5“ Sinar-Kameras informieren. Für welches Modell ich eine F/F2 oder P/X/P2 verwendet habe, ergab sich eher zufällig aus der Reihenfolge meines Tuns und meiner jeweiligen Materialverfügbarkeit. Meine Prämisse bezüglich F oder P: wenn das Gewicht nicht die Rolle spielt, dann immer eine P/X/P2 wegen des höheren Komforts.
Modell 1:
Bei meiner Sinar X/P, die ich ausschließlich im Studio (entweder mit längeren Brennweiten oder für Nahaufnahmen) nutze, hatte ich zunächst einfach nur das analoge Rückteil durch eine Platine mit aufgesetzten Anschlussbajonett für meine DSLMs ersetzt. Dabei hatte ich – um den störenden Griffwulst der KB-Kameras zu überbrücken - zunächst (umgedreht verwendet) eine versenkte Linhof Technika-Platine eingesetzt. Dies, damit das Anbringen des Kamera-Bodys so nahe wie möglich und ohne eine Drehbewegung zum Einrasten des Bajonetts erfolgen kann. Die Kamera wird zuerst auf der kleinen (99x96mm) Platine arretiert und dann diese Kombination in die Adapterplatine eingesetzt.
Man kann natürlich ohne eigene Bastelei, eine solche (auf längere Brennweiten oder den Nahbereich beschränkte) Lösung auch fertig zukaufen, z.B. hier: Just Together - DSLR to View Camera (just-together.de)
Da auch meine Lösung mit der Technika-Platine den Einsatz von WW-Objektiven wie das Super-Angulon 5.6/47mm durch Kollisionen mit dem hinten auskragenden Objektivteil zu sehr begrenzte, habe ich diese Lösung sehr bald gegen die in den anliegenden Bildern gezeigte Bauweise ersetzt. Diese Änderung erforderte allerdings wegen der (zumindest bei Sony-Kameras) nahe am Bajonett liegenden Bajonettentriegelungstaste den Einbau einer Entriegelungshilfe – einen drehbaren Auslösering. Der größere Trichter ermöglicht jedoch auch mehr Bewegungsfreiheit für WW-Objektive (also für GF-Objektive mit kurzem Auflagemaß und weit auskragendem hinteren Linsenelement).

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Modell 2:
Bei meiner Sinar F2 wollte ich meinen Fokus auf mehr Weitwinkelfähigkeit durch eine Minimierung des Auflagemaßes legen. Dies gelang durch eine „Versenkung“ des Griffwulstes meiner Sony A7III/A7RIV Kameras in die bildseitig eingesetzte Platine (siehe meinen nächsten Beitrag). So kann ich auch das Schneider-Kreuznach Super-Angulon 5.6/47mm auf Unendlich fokussieren und dabei noch gut Tilten und Shiften. Ich habe es mit dieser Adaptionsvariante geschafft, den Sensor meiner Digitalkameras genau in die Bildebene der analogen Mattscheibe anzuordnen. Dies wird bei Sinar (wegen der nur 140x140mm Platinengröße) allerdings mit einer seitlichen Verschiebung aus der Bildachse des Objektivs um 18mm erkauft. Dies kann man jedoch bei der Grundeinstellung der Kamera (an der Bild- oder Objektivstandarte) berücksichtigen sind. Da hier Sinar in diese Richtung 70mm Shift zulässt, kein wirkliches Problem.
Anmerkung:
Den ersten Versuch mit in die rückseitige Platine versenkten DSLM-Kameras habe ich noch mit einer Arca Swiss B 4x5“ Platine aus Metall unternommen. Nachdem sich das System bewährte, habe ich die Platinen auch für Sinar mit OpenSCAD konstruiert und über die PROTIQ 3D-Druckplattform in Anthrazit eingefärbtem Polyamid drucken lassen. Je größer die Platinenbreite einer GF-Kamera, umso geringer ist eine seitliche Verschiebung aus der Grundachse erforderlich.

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Modell 3
Bei meiner P2 wollte ich nun alles Wichtige beachten, d.h. die Achsen sollten zentriert und die Sensoren auf der Bildebene liegen. Dies alles auch, um den hohen Komfort der asymmetrischen Schwenkachsen der Sinar P Serien für die Arbeit nach Scheimpflug zu erhalten. Dazu habe ich von meiner P2 den Rahmen der Bildstandarte ausgebaut und durch einen Kamera-Support ersetzt. Den Balgen habe ich durch einen (wohl aus Asien importierten) Balgen mit Sinar und E-Mount-Anschluss ersetzt. Diesen Balgen konnte ich mit Anschlüssen für Sony, Canon und Nikon gebraucht erwerben, habe ihn allerdings auch schon im engl. Internet gesehen. Sinn des Verzichtes auf den Bildstandartenrahmen ist die bestmögliche Freiheit von Kamera-Body und den eingesetzten Objektiven. Die Befestigung der KB-Bajonette im Balgen musste ich allerdings überarbeiten. Einerseits um diese stabiler zu gestalten und andererseits um ein Verkratzen der in den Balgen hineinragenden Hinterlinsen von WW-Objektiven zu verhindern.
Kenner werden bemerken, dass zur weiteren Optimierung auch vorne bei der Objektivstandarte der Objektiv-Nodalpunkt direkt über der Nullpunkt-Markierung des Gelenkbocks angeordnet sein sollte. Ich vernachlässige diesen Punkt etwas, indem ich zu Gunsten einer optimalen Weitwinkeltauglichkeit meiner Kameras unter 90mm Brennweite mit versenkten (tlws. doppelt versenkten) Objektivplatinen arbeite. Die sich aus dieser Nodalpunkt-Verschiebung theoretisch ergebenden Nachteile habe ich in meiner Praxis noch nicht als nachteilig wahrgenommen.
Für mich ist das die perfekteste Adaption aus allen Lösungen (Modell 1-5)!
Anmerkung:
Dass ich auf den Sinar-Support (Kameraträger Nr 519.21) auch noch einen Panoramakopf geschraubt habe, hat nichts zu bedeuten. Mit dieser Lösung konnte ich am preiswertesten (für 20,- €/St.) die notwendige Höhenlage der Sensor-Mitte erreichen und gleichzeitig auch noch über einen Arca Swiss Fuß die Kamera genau mit Lage des Sensors in der Bildebene befestigen. Bei der Einjustierung auf die Bildebene hilft, dass sowohl die Gelenkböcke der P/X/P2 über eine Nullpunktmarkierung und die Sony-Kameras auf der gleichen Seite über eine Markierung der Sensorebene verfügen.

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Modell 4
Basis ist hier meine Sinar F, die ich aus Teilen aus meiner Krabbelkiste zusammengebaut habe. Bei dieser Variante wollte ich zudem mal ausprobieren, ob und wie man die Erfordernis eines Spezialbalgens (= zur„Direktmontage“ der KB-Kamera am Balgen) umgehen kann und mit preisgünstigen Bordmitteln (Teile aus dem gewöhnlichen Sinar-Standard) trotzdem die Freiheitsgrade der „Bildstandarte“ erhöhen kann. Die Idee, den Rahmen von der Bildstandarte zu lösen und die KB-Kamera direkt auf dem Gelenkbock zu installieren, war die Lösung dafür. Auch hier habe ich aus praktischen und ökonomischen Gründen mit einem Panoramakopf (analog Modell 3) gearbeitet. Das Ganze ist nicht besonders schön, aber sehr gut brauchbar.

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Modell 5
An der Fertigstellung dieser Variante arbeite ich noch, daher kommen die Bilder dazu später. Basis ist auch hier meine Sinar F, die ich bereits für Modell 4 verwendet habe. Geändert wird jedoch der Sinar WW-Balgen II. An dessen Stelle tritt ein konischer Sinar P3 Balgen (100/140mm), an dem auf der 100er Seite die Sony KB-Kamera direkt am Balgen angeschlossen wird. Dies erfolgt in bewährter Weise über eine (umgedreht verwendete) versenkte Linhof Technika-Platine mit einem Sony E-Mount Bajonett. Wobei hier die Verwendung von Standartenrahmen und 140er Platine entfällt aber die Lösung einer auf dem Gelenkbock befestigten KB-Kamera bleibt.
Es wird also so ein Zwischending zwischen Modell 3 und 4. Wie beim Modell 4 entfällt die Erfordernis eines Spezialbalgens (= zur„Direktmontage“ der KB-Kamera am Balgen) und mit preisgünstigen Bordmitteln (Teile aus dem gewöhnlichen Sinar-Standard) werden die Freiheitsgrade der „Bildstandarte“ erhöht.
Da mir der konische P3 Balgen für das Shiften ziemlich unbeweglich erscheint, könnte es alternativ auch eine Sinar C/C2 werden, zumal ich noch einen bislang ungenutzte 4x5“ P2 Gelenkbock rumliegen habe.

Robert Auer 06.02.2022 14:23

Modell 5a

Basis ist auch hier meine Sinar F, die ich bereits für Modell 4 verwendet habe. An die Stelle eines beidseitig 4x5"-Balgens trat ein konischer Sinar P3 Balgen (100/140mm). Da an diesem auf der 100er Seite die Sony KB-Kamera direkt angeschlossen werden kann, entfällt der (beim Modell 4 noch lose benötigte) hintere Standartenrahmen. Der Anschluss der DSLM-Kamera erfolgt in bewährter Weise über eine (umgedreht verwendete) versenkte Linhof Technika-Platine mit einem Sony E-Mount Bajonett ( https://www.kamera-express.de/sirui-...3334373631334d ). Die Lösung einer auf dem Gelenkbock befestigten KB-Kamera bleibt erhalten.

Es ist also so ein Zwischending zwischen Modell 3 und 4. Wie beim Modell 4 entfällt die Erfordernis eines Spezialbalgens (= zur „Direktmontage“ der KB-Kamera am Balgen) und mit preisgünstigen Bordmitteln (Teile aus dem gewöhnlichen Sinar-Standard) werden die Freiheitsgrade der „Bildstandarte“ nochmals erhöht.

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ps.: Da der konische P3 auf 4x5" Balgen für das Shiften ziemlich unbeweglich ist, folgt (nächste Woche) alternativ hierzu noch die Vorstellung einer WW-fähigeren Variante auf Basis eines P3 auf 4x5" WW-Balgens als Modell 5b.

Anmerkung:
Ansonsten geht der Thread weiter mit einem auf P2 Basis bereits in Arbeit befindlichem Modell 6 - hier überlege ich noch, ob ich dabei die KB-Kamera auf die Dreh-/Schwenkachsen zentriere, oder ein auf die Größe des KB-Sensors abgestimmte Lösung der asymmetrischen Dreh-/Schwenkachsen teste. Falls mir das als reversible Lösung möglich wird, kommt beides.
Ferner möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass die verwendete Sinar GF-Kamera eher zufällig gewählt ist, also die jeweilige Lösung auch bei den meisten Modellen zwischen F/F2 und P/X/P2 Serien über das austauschbare Zubehör möglich ist und dass Vieles auch auf KB&GF-Kameras anderer Fabrikate übertragbar ist.

Robert Auer 08.02.2022 14:41

Modell 5b

Basis und Ausführung wie Modell 5a, jedoch mit WW-Balgen zur Verbesserung der WW-Fähigkeit (=geringere Minimalbrennweite) und Steigerung der Verstellmöglichkeiten, insbesondere im Shift-Bereich.

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Robert Auer 08.02.2022 15:55

Und nun noch zwei Modifikationen zum Modell 3, um es auf die Besonderheiten der Sinar-Baureihen P/X/P2 zu optimieren

Modell 3a:

Während beim Modell 3 der Sensor genau auf die Platinenmitte ausgerichtet war, wurde nun beim Modell 3a - nach einem Vorschlag aus dem Forum-Großformatfotografie und den Besonderheiten der Sinar P/X/P2 folgend - dieser unten und rechts jeweils an den asymmetrischen Schwenkkanten ausgerichtet => Damit werden die besonderen Vorzüge der Sinar P/X/P2-Serien - die asymmetrischen Schwenkungen - erhalten und auf KB heruntergebrochen.

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Zum Hintergrund:
Um die asymmetrischen Eigenschaften der Sinar P-Serien zu nutzen, muss man beachten, dass die gestrichelten Linien (außer beim Grundschwenk) die Schwenkachsen sind.
Darum ändert sich die darauf eingestellte Schärfe bei Tilt und Swing auch nicht.
Das Objektiv zentriert man dann problemlos mit den linearen Verstellungen der Frontstandarte.
Da die Sinar P/X/P2 die radialen Verstellungen über den Linearen haben, also torkelfrei sind, entstehen dabei auch keine Probleme bei den Verschwenkungen der Frontstandarte.
So funktioniert dann auch das Einstell-Prozedere der hier gezeigten P2

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Modell 3b:

Bei diesem Modell wurde der Sensor auf die (bei den Sinar P/X/P2-Serien asymmetrisch angeordneten) Schwenkachsen zentriert ausgerichtet.
ps.: Das Bildbeispiel hierzu entstand als Zwischenlösung mit einer F2 Objektivstandarte (=> Sinar C2). Dies, da die P2 Objektivstandarte noch nicht eingetroffen und überarbeitet ist und der Einfachheit halber mit einer vorhandenen F2-Objektivstandarte und dem P3 WW-Balgen.

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Robert Auer 08.02.2022 16:22

Sorry, wenn mein Thema etwas kompliziert rüber kommt. Das liegt wohl an meiner Darstellung von möglichst vielen verschiedenen Adaptionsmöglichkeiten - und an meiner Lernkurve dabei. :oops: Ich will das Ganze noch einmal in einem Überblick kurz zusammenfassen:

Erst habe ich bei der Adaption von KB-Kameras "nur" auf die zentrale Anordnung des KB-Sensors geachtet, so wie es bei den handelsüblichen Lösungen erfolgt. Nur mit der Besonderheit einer komfortableren Bajonett-Entriegelung für Sony-Kameras. Diese Lösungen haben den Nachteil der Beschränkung auf Nahaufnahmen oder längere Brennweiten (= Modell 1)

Im zweiten Schritt war ich dann auf eine Erzielung möglichst kurzer Bildweiten zur Verwendung kurzer Minimalbrennweiten und einer Sensor-Lage in der üblichen Mattscheibenbildebene aus, was mir durch eine Versenkung des KB-Griffwulstes - allerdings nur mit einer dezentralen Bildachse - gelang (= Modell 2)

Im dritten Schritt gelang mir dann unter Einsatz eines Spezialbalgens die Verbindung der zentralen Sensor-Anordnung, einer Sensor-Lage in der Mattscheibenbildebene und die für WW-Objektive wichtige kurze Bildweite - dies alles mit optimalen Verstellmöglichkeiten (= Modell 3)

Da diese Spezialbalgen nur sehr schwierig zu bekommen sind, habe ich dann verschiedene Varianten gezeigt, wie man mit Sinar/Linhof-Standardteilen dessen Einsatz substituieren kann (= Modell 4, Modell 5a + 5b)

Auf meine Ausführungen hin - dass meine Adaptionen wahlweise mit Sinar F/F2 und Sinar P/X/P2 durchgeführt können, kamen im Forum-Großformatfotografie (m.E. berechtigte) Hinweise, dass
- man sich entweder auf Kameras mit zentralen Schwenkachsen wie Linhof (oder tlws. Sinar F/F2) konzentrieren sollte
- oder wie der Sensor liegen müsste, um die asymmetrischen Eigenschaften der Sinar P/X/P2 zu nutzen.


Noch hatte ich nicht die Zeit für ausgiebige Testreihen um für mich zu entscheiden, welche Lösung (Sinar F/F2 oder Sinar P/X/P2) für mich die optimalste ist. Wer weniger Aufwand betreiben möchte, ist sicherlich mit den Modellen 1, 4, 5a und 5b gut bedient. Wer etwas mehr Komfort möchte, wird sich auf Modell 3a u/o Modell 3b konzentrieren, erkauft dies allerdings mit dem hohen Gewicht der Sinar-Serien P/X/P2. Ich habe das Glück, dass ich von Sinar über eine F, eine F2, eine X/P und zwei P2 verfüge. Indoor bevorzuge ich die P-Serien, Outdoor die F-Serien.

Robert Auer 09.02.2022 17:06

Und nun noch ein paar Sätze zu meinen aktuellen Praxiserfahrungen:

zu Modell 5b:
Mit diesem P3-WW-Balgen lassen sich (egal ob mit F/F2 oder P/X/P2) Brennweiten unter 65mm nicht bei Unendlich-Einstellung nutzen, ab 90mm funktioniert aber alles so wie es soll. Gute Freiheitsgrade bei Tilt/Shift auch im Unendlich-Bereich. => Es empfiehlt sich also für Architekturaufnahmen doch die Investition in den Sinar-Sony-Balgen (sh. Modell 3, 3a).

zu Modell 3a:
Nach diesem Umbau der P/X/P2 auf eine Sensor-Lage an die horizontalen/vertikalen Schwenkachsen macht es Spaß die Vorzüge der asymmetrischen Schwenkachsen zu nutzen. Die Übertragung der Schwenkungsdaten von Bildstandarte auf die Frontstandarte erfolgt einfach und erfordert i.R. keine Nachjustierung der Schärfe.

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Ich bin einmal gespannt, wie sich dies beim Modell 3b (natürlich mit dem Sinar-Sony-Balgen) verhält, die mir dazu noch fehlende P2 Objektivstandarte dürfte Ende dieser Woche eintrudeln.

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Robert Auer 11.02.2022 18:19

Heute habe ich mir eine Sinar P2 zum Modell 3b umgebaut und direkt mit meiner zum Modell 3a umgebauten P2 bei verschiedenen Motiven verglichen.
Ich konnte es nicht glauben um wie viel einfacher, sicherer und schneller sich die asymmetrische P2 (=Modell 3a) gegenüber der auf zentrale Schwenkachsen umgebauten P2 (=Modell 3b) einstellen lässt! Ich habe nun vor, mir auch die zum Modell 3b umgebaute P2 auf ein Modell 3a umzurüsten!
Also, wenn man sich schon auf das höhere Gewicht einer Sinar P/X oder P2 einlässt, dann sollte man auch den Komfort dieser Kamera mit asymmetrischen Schwenkachsen erhalten! Wer dagegen die aufwendigere Arbeit mit sukzessiven Einstellungen (nach dem Try and Error Prinzip) nutzt, um sich an das Optimum heranzutasten, kann sich mit den deutlich leichteren Sinar F oder F2 begnügen.
Da ich mit meinen Sinar Kameras ohnehin immer vom Stativ aus arbeite und die Ausrüstung im Koffer fertig vorbereitet mit dem Lastenfahrrad transportiere, spielt das höhere Gewicht nicht die Rolle wie die Schnelligkeit vor Ort. Es gibt halt heutzutage auch viele Zeitgenossen, die so etwas nicht mehr kennen und einem bei der Arbeit mit Fragen und Tipps rund um die Fotografie nervend in den Ohren liegen. Das raubt mir die nötige Konzentration. :roll:

Robert Auer 04.03.2022 15:42

Ich möchte nun hier auch noch meine vorerst letzte Adaption meiner KB-Kameras, an einer Plaubel Peco Junior 9x12, zeigen. Die Plaubel, die ich als Fragment im Großformatfotografie-Forum erworben habe, soll nun für mich das ganz leichte Tilt/Shift-Outdoor-Besteck werden. Dabei habe ich drei Varianten verfolgt.

1)
Zunächst die Version analog Modell 2 mit einer wie ein Mattscheibenrückteil in die Bildstandarte eingesetzten Platine, in die die Sony KB-Kameras versenkt eingesetzt werden können (sh. Bild zur Patine).

Diese Lösung ermöglicht die KB-Adaption ohne jede Veränderung der Plaubel Peco Junior. Damit liegt der KB-Sensor allerdings um 5mm versetzt zur vertikalen Schwenkachse und der obere Rahmen der Bildstandarte verhindert die Verwendungsmöglichkeit eines Funk-Triggers im Zubehörschuh der KB-Kamera.

2)
Danach mit Balgen der Fuji GX680 (WW-Balgen + Normalbalgen zusammengesetzt) als Direktbalgen ohne Bildstandartenrahmen direkt ans KB-Bajonett angeflanscht. (ohne Bild)

3)
Und als finales Projekt mit der Halbierung des Bildstandartenrahmens und der Verwendung eines Plaubel Peco Junior 6x9 WW-Balgens, auch direkt an das KB-Bajonett angeflanscht (= Modell 6).
Mit dieser 3ten Lösung zeige ich hier mein finales Ergebnis


Modell 6:

Dieses Modell beachtet, dass der KB-Sensor genau in der Ebene der horizontalen Schwenkachse liegt. Ferner sind die horizontale und die vertikale Schwenkachse genau in der Mitte des KB-Sensors angeordnet. Auch lassen sich mit dieser Variante die verschiedensten Zubehörgeräte im Blitzschuh der KB-Kamera verwenden. Der Balgen ist austauschbar und vorne sorgt eine Platine zur Aufnahme von Technika-Platinen (aus Polyamid gedruckt) für den einfachen Objektivwechsel. Einziger Nachteil der Plaubel ist, dass sie mit meinen Super-Angulone "nur" mit einer Minimalbrennweite von 58mm noch die Unendlich-Fokussierung erlaubt.


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Stuessi 15.03.2022 13:40

Hallo Robert,

mit Säge und Feile habe ich eine A7 in einen Linhof Rahmen eingepasst. Die Sensorebene liegt in der Planfilmebene, aber natürlich nicht zentriert.
Zum Batteriewechsel muss ich die Kamera ausbauen ....


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Für die Praxis bleibe ich aber doch bei meiner Horseman oder (bei größeren Brennweiten ab 90 mm) bei dem verschiebbaren Sony-Adapter an Linhof.

Viele Grüße,
Stuessi

Robert Auer 15.03.2022 15:49

@Stuessi: Das sieht doch schon mal sehr gut aus! :top: Wie "kurz" ist nun deine Minimalbrennweite für Unendlich-Einstellung? Und woher hast du den schönen Balgen mit dem direkt angebauten E-Mount-Bajonett? So einen (weiteren) könnte ich auch noch brauchen! Gerne als Sinar (140x140mm) oder notfalls auch Plaubel (120x120mm), damit ich nicht noch eine neue Fabrikats-Baustelle aufmache! :crazy:

ps.: Ich habe mir gerade ein Sinar Sinaron Digital 35mm F4.5 geleistet, musste dabei allerdings feststellen, dass ich dieses trotz aller meiner Tricks nur mit einem speziell flachen Hasselblad-Adapter für V-Magazine & DigiBacks auf Unendlich scharf stellen kann. Die hintere Linse hat zudem einen sehr großen Durchmesser, sodass selbst die Lösung mit meinem "Direktbalgen" für Sony wegen des Griffwulstes noch nicht flach genug an das Objektiv heran reicht. Auch muss ich wohl den Hinterlinsenverschluss zur Betätigung der Blende wohl durch einen Zwischenlinsenverschluss oder Blendenkörper ersetzen. Aber das Arbeiten mit Mattscheibe und analog finde ich doof. Daher bin ich nun unsicher, ob ich für diese Linse nun doch noch auf ein (gebrauchtes) Phase One, Hasselblad oder Sinar DigiBack sparen soll. :oops:

Robert Auer 20.03.2022 09:06

Also ich habe einen Weg gefunden, wie ich das Sinar Sinaron Digital 35mm F4.5 auch mit den Sony A7III/A7RIV-Kameras im Unendlich-Bereich an meinen Sinar P Kaneras verwenden kann. Ich habe es auf eine versenkte Sinar-Platine umgekehrt in einen Zwischenlinsenverschluss eingebaut. Dabei funktioniert es mit meinen Platinen zur versenkten Adaption der DSLMs besser als wie mit dem Direktbalgen, da letzterer ja durch das Bajonett und dessen Verschraubung schon wieder zu viel aufträgt und die Gefahr einer Berührung mit der Hinterlinse birgt. Um den Verstellbereich noch etwas zu steigern, werde ich an meinen Platinen zur versenkten Adaption der DSLMs auch noch die Winkel zur Fixierung der Folie durch niedrigere Blechstreifen ersetzen. Kleine Anmerkung: Die Standarten der X bzw P Sinar-Kameras lassen sich minimal enger zusammen schieben als die der F Sinar-Kameras.


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