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Dana 03.11.2016 01:11

Ich danke euch. =)

Vera kommt noch, ich versprechs! :D
UND sie ist dann die Dame für die Hintergrundinfos. Mit denen hab ich es ja nicht so. :D


Mittwoch, 19.10.
Töten...töten....töten...


Mööööh…wieder kein bunter Sonnenaufgang!
In mir tobte eine Mischung aus purer Dankbarkeit (mein Schlafmangel) und bodenloser Enttäuschung (mein Fotografenherz). So stand ich schnell auf, schmiss den Ofen an und legte mich wieder ins Bett. Schmollend. Wobei das Ofenanmachen mir die Laune schon wieder etwas gehoben hatte.

Der Ofen war einfach cool. Es war ein Holzpellet-Ofen, den man andauernd füttern musste (so alle zwei, drei Stunden). Die Pellets rochen wunderbar nach Holz und ich hatte gleich am ersten Tag ein Metallsieb aus der Küche zweckentfremdet, mit dem ich die Pellets in den Ofen schaufelte. Jaja, mit kleinen Dingen kann man mir eine Freude machen. :D

Während es in unserer Bude immer etwas wärmer wurde (wobei „warm“ hier auch relativ ist), versuchte ich wieder einzuschlafen. Nix. Auf der einen Seite…nix…auf der anderen…nix. Ach manno.
Ich stand auf, weil man ja nicht liegen bleiben soll, wenn man nicht schlafen kann. Man macht sich nur kirre. Ich zog mich warm an, nahm mein Buch und setzte mich auf die kleine Holzbank, die gegenüber vom Ofen an der Wand stand. Es roch toll…es war schön warm und kuschelig…und nebenan hörte ich die Atemzüge von Vera, die ungestört den Schlaf der Gerechten schlief…es war eine schöne, friedvolle Atmosphäre und ich genoss sie.

Dann machte ich doch mal ein, zwei Bilder von der Stimmung draußen, die sich, obwohl auch neblig, von der vom Vortage unterschied:


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Doch dann startete auch irgendwann dieser Tag richtig durch und nach dem Frühstück stand Vernazza, das vierte Cinque-Terre-Dörfchen, auf dem Programm. Danach wollten wir auch noch Monterosso, die fünfte Stadt besuchen. Riomaggiore und Manarola, in denen wir gestern waren, sind die ersten beiden Dörfer, dann kommt „Corinna“ (eigentlich Corniglia, aber da das wie ein Frauenname klang, vertat ich mich dauernd. Irgendwann war es dann einfach Corinna), dann Vernazza und dann Monterosso.

Corniglia ist ein Städtchen, in dem der Zug hält, aber keines der Taxischiffe…und auch sonst spricht man über dieses kleine Dorf eher weniger. Es gibt weniger Bilder im Netz zu sehen…insgesamt also eher etwas stiefmütterlich behandelt. Auch wir wollten es auslassen, um gleich nach Vernazza zu fahren. Einen Grund hatten wir nicht wirklich, außer dem, dass es mir im Netz nicht so hübsch erschien wie die anderen. Wir sollten noch erfahren, warum viele Menschen eher nicht in Corniglia aussteigen… :D

Als wir losfuhren, begleitete uns Regen und eine recht graue Wand. Och nö. Naja, wir wussten schon, dass dieser und der nächste Tag wettertechnisch eher mau werden sollten, daher störte uns das nicht. Danach sollte es wieder besser werden und wir wollten heute einfach alles mitnehmen, was so ging.

Unterwegs hielten wir auch kurz an, um von oben ein paar Sonnenflecken zu erhaschen, die über dem Meer sichtbar waren…ein wenig Licht in all dem Dunkel…


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In der Nähe von Vernazza regnete es so richtig. Aber dann bat ich Vera zu halten, denn die Sonne hatte sich auf die Küste gegenüber und auf ein Städtchen gelegt:


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Das war Monterosso! Monterosso war von Vernazza nur zwei Zugminuten entfernt, so schöpften wir Hoffnung und stiegen samt unserer tropfenden Kameras wieder ins Auto. Das wurde bestimmt schön in Vernazza! Und ein Eis mussten wir noch essen! Hatten wir ja noch nicht!

Der Parkplatz von Vernazza lag noch weiter außerhalb als bei den anderen beiden Dörfern. Ich ließ mir ein Parkticket ausstellen (da saß tatsächlich einer in einem Kabuff und stellte Tickets mit der Hand aus! Mit Stempel!), wir packten unser Gelärsch und stiefelten los. Ooooohmann…das alles mussten wir später wieder hoch!!! Naja, egal, wir waren es ja mittlerweile gewöhnt. Ein paar witzige Aussichten gab es auf dem Weg:


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Vor allem das Häuschen, das da gerade den Abgang machte…mei…da hatte einer wohl nicht auf festen Grund gebaut…

In Vernazza angekommen, fanden wir gleich zu Beginn eine Post, wo wir Briefmarken kauften. Und als ich auf Vera wartete, die sich ihre Kameras umschnallte, hüpfte mir mal wieder was in den Weg:


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Zwei Kurven später, richtig unten angekommen, stellten wir fest, dass es nun für eine Flucht wohl zu spät sei…jetzt waren wir den kompletten Weg hinunter gelaufen und die Massen an Touristen, die gerade über Vernazza ausgeschüttet worden waren, zwangen uns jetzt auch nicht, ganz umsonst hierher gelaufen gewesen zu sein!! SO.

Wir versuchten zuerst einmal, abseits der Massen zu laufen…und fanden einen kleinen Höhlenweg, der uns zum Strand von Vernazza brachte. Die Herde lief dran vorbei und wir freuten uns, mit ein paar Einheimischen und wenigen Touristen diesen schönen Fleck zu besuchen:


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Wie man sieht, hatte sich auch das Wetter teilweise wieder gebessert, jedenfalls krachte die Sonne wirklich zwischen den Wolken durch und beleuchtete schöne Szenerien.
Auch die Steinwand war einen Blick wert:


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Ja, der Strand hatte uns ausgesöhnt. Fern der Menge, mit Sonne im Gesicht…und einfach das Meer und den Duft genießen, den man am Strand so in die Nase bekommt.

„Jaja, von Luft, Liebe und Sonne alleine kann ich nicht leben!!“
Der Magen wieder. Gut, wir brachen auf, um mal zu sondieren, was es hier Essenswertes hatte. Zurück durch die Höhle, weiter hinunter zur Mole, wo sich mehrere Restaurants befanden. Da die Sonne immer wieder schien, wählten wir das Restaurant, das sich, bei Sonnenschein, auch in diesemselben befinden konnte. Die anderen Restaurants auf der anderen Seite waren im Schatten, auch wenn die Sonne durch kam. Und diese Wahl war gut! Wir bekamen zwei Riesenkarten ausgehändigt, ungefähr 20cm breit, aber sicher 70cm lang und suchten aus den Gerichten etwas aus, das wir essen wollten. Da wir beide zwar hungrig waren, aber keine Riesenportionen schafften, bestellten wir ein Essen zusammen: Spaghetti con Frutti di Mare. Oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooohhhh so lecker…. Die Nudeln strotzten vor Muscheln und Oktopusstücken, auch Scampi waren drin…und das Olio war extrem gut angemacht. Wir schmausten begeistert unter bunten Sonnenschirmen.


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Allerdiings wurde mein Essen ein wenig getrübt. Musikerohren hören grundsätzlich alles, was irgendwie Töne produziert…und versteifen sich drauf. Wenn Musik irgendwo im Hintergrund läuft, ist das durchaus anstrengend (es sei denn, ich kenne sie gut und kann sie ins Unterbewusstsein drücken), denn ich höre dauernd hin. Neben mir, in der Gasse neben dem Restaurant, stand ein ungefähr 240 Jahre alter Italiener. Klein, hutzelig, die Hände auf dem Rücken. Er stand einfach da, guckte herum…und pfiff. Wer mich kennt, weiß, dass Pfeifen in meiner Nähe etwas ist, das ungut für den Pfeifer ausgehen kann…ich HASSE es, wenn jemand in meiner Nähe pfeift. Selbst, wenn er schon mit den Berliner Philharmonikern gepfoffen hat!

Und dieser Italiener pfiff immer zwei Liedzeilen…und diese konstant während des Essens durch. In mir tobte ein Krieg zwischen Engelchen und Teufelchen. Teufelchen wollte nur töten…töten…töten…und Engelchen erklärte ihm zum wiederholten Male geduldig, dass das doch das Flair dieses Dörfchens sei und dass das zu Italien dazu gehöre und dass dieser kleine Italiener-Opa doch eigentlich total süß sei…war Teufelchen komplett wurscht und es wollte schon losstürmen, als es sich, nach einem kleinen Handgemenge, plötzlich geknebelt und gefesselt vorfand. Engelchen stand daneben, schaute in den Himmel und pfiff leise…

Der Italiener blieb also am Leben (Vera hat ihn wohl auch fotografiert), wir beendeten unser Essen und durften danach feststellen, dass „ein Klo für 20 Tische“ noch von „ein Klo für ca. 50 Tische“ getoppt werden konnte. Während Vera noch anstand (sie hatte zuerst auf unsere Sachen aufgepasst), setzte ich mich schon mal in die Sonne und schrieb die ein oder andere Postkarte. Starker Baustellenlärm ersetzte meine Ohrenpein. Zwei Pärchen, die hinter uns in dem von uns gerade besuchten Restaurant saßen, schmissen ein paar Tauben Brotkrumen hin. Und Tauben in der Stadt zu füttern, ist für mich fast genauso unerträglich wie Pfeifen direkt neben meinem Kopf. Natürlich blieb es nicht bei den vier, fünf Tauben, die hatten nichts besseres zu tun, als gleich nach ihren Kollegen zu rufen – und prompt flatterten plötzlich ungefähr 30-40 Täubchen umher. Super. Und unsere Kameras lagen in ihrem Dunstkreis.

Ich war vom Gepfeife, dem Lärm und von der One-Toilet noch so geladen, dass Teufelchen alles dran setzte, sich von den Fesseln zu befreien. Ich bin sicher, unter seinem Knebel irgendwas von „Kettensäge“ gehört zu haben. Doch Engelchen flüsterte ihm etwas ins Ohr, worauf Teufelchen sich grinsend zurück lehnte. Engelchen zwinkerte. Und just in dem Moment erhoben sich einige der Tauben. Eine schiss dem einen Brotkrumenwerfer direkt auf seine wohl teure Tasche, die neben dem Tisch stand. Lautes Fluchen und der klägliche Versuch, mit einer Papierserviette den gröbsten Dreck weg zu wischen, was scheiterte. Eine andere Taube flog halb panisch der zweiten Krumenwerferin direkt auf Tisch und dann den Teller. Plötzlich waren den Fütterern diese Vögel überhaupt nicht mehr sympathisch…Engelchen grinste, Teufelchen gluckste und ich kreischte innerlich vor Lachen. Manchmal kriegen es die, die es verdienen…

Vera kam zurück und wir gingen zur Mole, um das nun langsam schräger und schöner werdende Licht aufzunehmen. Wenn es denn mal da war. Da war Geduld angesagt, denn die Wolken nahmen uns immer wieder die Sicht auf die Sonne.


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Eine Möwe posierte auf einem Stein direkt vor uns:


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Merke: Wasserspritzer kommen immer dann, wenn man die Kamera gerade frustriert nach ellenlanger Warterei abgesetzt hat.


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Wir machten uns an den Aufstieg, um die Parkzeit nicht zu überschreiten. Wir hatten empfohlen bekommen, dies nie zu tun, da teuer.


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Am Parkplatz angekommen, mussten aber die Kameras noch einmal zum Einsatz kommen, zu schön war das Licht:


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Dann setzten wir uns ins Auto und fuhren zum Ausgang.
Der Parkwächter, der Brot kauend auf dem Zaun neben dem Parkplatz gesessen hatte, kam zu uns herüber:
„Momento!“
Er wollte unseren Parkschein nochmals sehen. Schaute drauf, etwas länger, nickte dann aber.
„Ouh…um zehn Minuten überzogen…“
Da war er aber sehr nett. Allerdings waren wir ja auch sicher schon fünf Minuten da gewesen. Also können auch Italiener kulant sein. =)

Die Fahrt nach Monterosso war geprägt von dauerndem Aussteigen, weil die Lichtverhältnisse auf das Meer hinaus einfach so genial waren.


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„Herrlich, nicht…“
Ein deutscher Fotograf gesellte sich zu uns, lächelnd über diese Schönheit des Lichts und der Umgebung. Wir sollten eine Weile in der Nähe des anderen weiter fahren und uns immer wieder treffen. Da, wo wir hielten, hielt er mit seiner Frau auch. Und ein Privatbus voller reicher Japaner auch. ;) Allerdings die immer erst dann, wenn wir gerade fertig waren oder noch nicht am Platz waren. Puh.

Ok, für Monterosso war es jetzt wohl doch etwas spät geworden. Alternative?
Zumal wir endlich mal tanken mussten – und das, was es in den Cinque Terre nicht gibt, sind Tankstellen. Steht sogar im Reiseführer. Wir beschlossen also, nach La Spezia zurück zu fahren, zu tanken und dann dort am Hafen ein wenig in der Dämmerung zu knipsen.

Merke: 24/7-Tankstellen sind immer Selbstbedienungstankstellen. Das war abenteuerlich, die EC-Karte dort einzustecken, zu tanken und dann den Automaten rechnen und abbuchen zu lassen. Aber es ist günstiger als an normalen Tankstellen. Danach warteten wir noch, am Straßenrand parkend, den Regen ab und gingen dann zum Hafen.

Noch war es in La Spezia grau-hell-wolkig,


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aber es wurde dann immer dunkler und sonnenuntergangiger (ja, das ist ein Adjektiv!).


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Das Schiff, das ihr da bei den Bildern oben seht, ist die „Harmony of the Seas“, das wohl momentan größte Kreuzfahrtschiff der Welt. In Vernazza hatte Vera schon einen Gast des Schiffes gehört, der sich mit allen möglichen Vergleichen brüstete und wollte das mal verifizieren…und er hatte Recht. Ein riesiges Teil…war schon toll, das in diesem kleinen Hafen zu sehen.


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Und weiter ging die Sonne unter und die Wolken und das Licht machten den Himmel einfach genial.


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....und noch dunkler:


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Als es dann dunkel wurde, wanderten wir Richtung Auto – und an großen Reklametafeln vorbei. Erst, als wir fast komplett alle hinter uns hatten, bemerkten wir, dass diese Rezepte enthielten! Alle möglichen italienischen Speisen waren dort aufgereiht und mit Rezept versehen. Ein Mensch mit dem fertigen Produkt war immer daneben abgebildet. Wir gingen im Dunkeln die komplette Reihe nochmals ab (es waren sicher so dreißig Tafeln) und fotografierten uns die Rezepte ab, die wir gerne mal nachbacken oder kochen wollten.

Da mittlerweile die Nacht Einzug gehalten hatte und wir uns nun hungrig fotografiert hatten, traten wir den Heimweg an. Vera fuhr uns wieder wunderbar nach Hause, durch die dunklen Serpentinen und die engen Wege, doch fühlte ich mich erst wieder richtig gut, als wir im (kalten) Haus waren und ich den Ofen anwarf. Da auch Gas heizt, fingen wir gleich das Kochen an. Es gab Hähnchenschenkel mit Kartoffelzwiebelpfanne. Vera war für die Pfanne zuständig, ich für die Schenkel. Leider hatte ich nicht gesehen, dass die Paprika keine süße Paprika sondern scharfe war…und dann war das Öl nicht passend und überhaupt…ich war frustriert. Aber das Schlimmste war: die Küche hatte keine Tür! Durch die große Öffnung ergoss sich der Geruch nach gebratenem Hähnchen in das komplette Haus…und wir brauchten zwei Tage, bis es wieder geruchsneutral war! Durch die Erfindung der Waschmaschine war ein Feuer und hinein geworfene Kleidung nicht nötig, aber übel war es schon.

Als die Zeit sich dem Nachtisch zuwandte, stellten wir fest:

Wir hatten schon WIEDER kein Eis gegessen!!!!!

Kleingärtner 03.11.2016 09:32

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 1864217)

Als die Zeit sich dem Nachtisch zuwandte, stellten wir fest:

Wir hatten schon WIEDER kein Eis gegessen!!!!!


So geht es ja mal gar nicht. :shock:


"By the way": Deine Beiträge und Fotos..... :top:

Tafelspitz 03.11.2016 10:18

Vielen Dank, sehr unterhaltsam und sehenswert! :top:

Zitat:

Der Ofen war einfach cool
Kein Wunder, dass ihr dauernd frort :cool:

kiwi05 03.11.2016 10:32

Da hat sich das reinschauen und lesen ja wieder gelohnt:top:
Ganz schön bedrohlich wirkende Stimmungen hast du da eingefangen.
....und wer in der Wohnung friert, hat wohl instinktiv keine Gelüste auf Eis.

carm 03.11.2016 11:55

Schöne Lichtstimmungen, die du eingefangen hast. :top: Und vieles habe ich wiedererkannt.

FG
Carlo

Dana 03.11.2016 12:36

Dankeschön! =)

Interessanterweise hat es immer nur dort geregnet, wo wir NICHT waren...daher sieht es sehr bedrohlich aus, weil oft schwarze Wolkenwände uns gegenüber standen...aber wir blieben, so ich erinnere, komplett trocken (außer am Anfang, wo die Kameras tropften...aber danach war das Wetter über uns immer gnädig) - und das war echt ein Geschenk.

fhaferkamp 03.11.2016 13:03

bin schon gespannt, ob ihr irgendwann noch ein Eis bekommt ...

gpo 03.11.2016 13:59

ja toller Bilder....

da kann man mal wieder sehen was so eine neue Frisur ausmacht :P
Mfg gpo

Ditmar 03.11.2016 14:31

So, nachdem ich mich durch diesen ganzen thread "gequält" habe, fällt mir nichts mehr ein, ganz tolle Bilder, und noch besserer Text.
Mach einfach Spaß alles anzuschauen und zu lesen! :top:
Suche jetzt einen Ghostwriter für meinen Usbekistanbericht, selber bekommen ich das nicht in die Reihe. Also bis zum April, sieht noch Gut aus. :D

Dana 03.11.2016 15:08

@Gerd: dann sollte ich meiner Friseurin danken, dass die Bilder nun noch besser sind. :lol:

@Ditmar: wäre schon schön, wenn du im Portugalbericht mit vorkommen würdest. ;)

Dana 04.11.2016 00:51

Donnerstag, 20.10.
Gute Güte, ist Pisa hässlich.


Und wieder kein Sonnenaufgang, der sich lohnte. Ich schlief diesmal sogar nochmals ein, allerdings nicht sehr lang, da wir nach Pisa wollten und daher früher als sonst aufstanden.

Jürgen (christkind7) hatte uns bei einem Abendessen letztens gefragt: „Was bitte wollt ihr denn in Pisa? Da isses doch voll hässlich?“
Ähnlich eine sehr abwertende Bewertung über Pisa, Parkplätze und sonstiges im Web: Man könne auch von der Autobahn aus gucken, das reiche völlig.“
Hm…ich hatte es schön in Erinnerung…anscheinend war ich einer geheimnisvollen Gehirnwäsche unterlegen, denn Jürgen und der Miesmacher hatten Recht.

Gut, es regnete Bindfäden und es war eindeutig der immer gefürchtete „Bäh-Tag“ (nix geht so richtig, alles läuft bisi schwerer und auch sonst ist alles eher „bääääh“…), aber mal abseits davon…die Stadt war hässlich. Die Häuser nicht hübsch, gut, es gab diesen tollen Domplatz mit Turm, Dom und Baptisterium…aber da waren auch geschätzte 45872038572093458 Touris unterwegs…und sicher zwei Drittel standen dort herum, den Arm depp in die Luft gestreckt. Sie „hielten den schiefen Turm“ fest…oder machten sonst einen Quatsch damit. Gebt bei „Google Bilder“ einfach mal „Pisa Pose“ ein…man wird erstaunt sein, was man findet. Oder auch nicht.

Ich machte zwei lieblose Bilder.


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Eine junge Russin stand da und streckte ebenfalls begeistert den Arm aus…bis ihr Freund ihr sanft erklärte, dass der Turm auf der anderen Seite sei…jo. Das Beobachten der Touris vor Ort war viel lustiger als dort irgendetwas zu fotografieren, daher liefen wir erst einmal eine Weile über den Platz. Es nieselte, es war kalt…ach mann. Und was tat man dann, man ging etwas essen und trinken! Das tat der Seele und dem Magen gut.

TripAdvisor hatte eine Pizzeria empfohlen, das Google-Navi führte uns hin. Tja. So toll man da ausgestattet war, dass dieser Laden schon eine Weile geschlossen hatte, hatte niemand eingetragen. Hmpf. Es regnete immer noch und es war noch kälter. Ich wollte einfach so in eins der Restaurants gehen, zwar nicht TripAdvisorgetestet, aber dafür OFFEN. Vera gab seufzend nach und wir setzten uns in ein etwas zugiges aber nettes Lokal und bestellten eine Pizza Parma, mit Rucola, Parmaschinken und Käse…lecker! Schön dünn der Boden und sehr fein im Geschmack. Konnte man lassen!

Dieser Tag wird recht kurz, denn wir taten nicht viel. Es hörte so halbwegs auf zu regnen, wir liefen wieder los. Vera wollte zum Arno, dem Fluss, der durch Pisa floss und so machten wir uns auf den Weg. Alles war trostlos und trist, selbst mit farbiger Hauswand…


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Auch die bunte Hose einer echten Hippiebraut konnte daran nichts ändern:


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Unterwegs sahen wir ein schönes Café, in das wir später gehen wollten, wenn wir mit der Stadtbesichtigung fertig waren.
Pisa war recht leer ansonsten, alles tummelte sich am Domplatz und durch die regennassen Straßen gingen nicht viele Menschen. Daher war auch der kleine Markt in der Stadtmitte total verwaist:


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Aber ich kaufte bei der sehr netten Dame des einen Standes eine Weintraube und die Trauben daran schmeckten wunderbar. =) Am Arno angekommen, schaute Vera sich das trübe Gewässer an und fasste alles in einem Wort zusammen:
„Bäh….“


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Es war einfach kein Wetter für Pisa. Als ich das letzte Mal hier war, war Sommer, 35 Grad und blitzblauer Himmel. SO war das irgendwie nix.


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Wir liefen durch enge Gässchen zurück:


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kauften am Markt bei der netten Dame nochmals etwas, nämlich eine Tüte Maronen zum Selbströsten und suchten dann das Café, das wir anfangs entdeckt hatten. Dort gab es in der Auslage süße Törtchen und sicher guten Kaffee.

Auf dem Weg dahin begegnete uns ein junger Italiener mit einer Gitarre auf dem Rücken. Ich lächelte ihn an (Musiker halt), als sein Rucksack fürchterlich zu jaulen begann. Mein Lächeln gefror augenblicklich, als ich sah, was er zutage beförderte: einen höchstens fünf Wochen alten Welpen! Der heulte fürchterlich nach seiner Mutter und ich war stinksauer. Ich blitzte den Mann an, der den Kleinen auf die Straße gesetzt hatte, wo er jaulte und herum torkelte (in dieser Kälte!!) und ärgerte mich lautstark darüber. Der Mann setzte sich dann doch auf den Bordstein, holte aus seinem Rucksack eine Decke, packte den Kleinen dort hinein und nahm ihn auf den Schoß, nachdem er ihn vorher versucht hatte zu überreden, mit ihm mit zu laufen. Ein fünf Wochen altes Hundebaby!! Der Kleine hatte ja gerade mal die Augen offen und das nur so halb!!

Den ganzen Weg über war ich wütend. Ich wusste, die Polizei zu holen (Tierschutz) würde hier keinen Sinn haben, nicht mal in Deutschland wäre das ein Fall für irgendein Amt…der Kleine war fünf Wochen zu früh von seiner Mutter weg, kaum Möglichkeit zur Sozialisation, zu früh von der Milch entwöhnt…und dann bei einem Straßenkünstler, der ihn sicherlich „liebte“, aber nicht richtig aufzog, wie man sah. Ich kriege immer noch Bauchweh, wenn ich dran denke…und überlege immer wieder, ob ich da nicht doch etwas hätte tun können. Nur was…

Wir kehrten für eine Weile in dem Café ein, das wir anfangs gesehen hatten, wo ich die absolut ekligste heiße Schokolade meines Lebens trank, was meine Laune nicht verbesserte. Irgendwie schmelzen die Italiener dunkle Schokolade ein und kippen sie in eine Tasse…das kann kein Mensch trinken! Es ist so dickflüssig und nicht genießbar, mehr wie Pudding. Eigentlich hätte mir das von Sizilien noch im Sinn sein müssen, aber ich hielt die Schokolade dort für eine einmalige Verfehlung…nun weiß ich es besser. Aber das kleine Erdbeertörtchen war lecker.

Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Auto, überquerten den immer noch nassen Platz vor dem Rathaus:


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knipsten noch Fassaden und was uns so in den Weg kam:


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…und ich sah ein zweijähriges Kind, das die Mutter auf dem Rücken trug, selig schlummernd, mit Daumen im Mund:


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Dass der Mutter nicht der Rücken brach, oder das Tuch riss… :D Der Kleine war ja doch schon etwas dem Säuglingsalter entwachsen. ;)

Zurück am Platz, machte ich noch zwei, drei weitere lieblose Fotos von den drei wichtigsten Bauwerken vor Ort:


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dann wanderten wir zum Auto zurück und fuhren weiter. Ziel sollte eigentlich noch Lucca sein, das in der Nähe lag, wir überlegten bis zur Autobahnabfahrt, ob wir das wirklich noch wollten, wollten dann und fuhren schnell ab, aber als wir dort ankamen, fanden wir erst einmal keinen Parkplatz und dann war das Licht auch schon weg. Noch drei Aufnahmen tätigte ich in der Umgebung:


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dann war Schluss. Ach egal…einfach heim.

Ich kochte uns Schupfnudeln mit Gorgonzolasoße und wir machten uns einen entspannten Abend im Warmen…na ja, jedenfalls so warm wie möglich. Ich hatte meist abends meine Jacke weiterhin an. Ja, ich Weichei.

Achja…und ein Eis…ihr könnt es euch denken.

der_knipser 04.11.2016 10:18

Gut, dass Du geschrieben hast, Pisa sei hässlich, das wär mir gar nicht aufgefallen... ;)

Und danke, dass Du die Internet-Touribildsammlung nicht um dieses eine obligatorische Foto erweitert hast! :top:

Superwideangle 04.11.2016 12:51

auch wenn es schon zigfach gesagt wurde:

sehr gute Bilder und traumhaft geschrieben:top::top::top:
Chapeau!

MEPE 04.11.2016 13:07

Du hast einen tollen Blick für die kleinen, vermeintlich unscheinbaren Motive, die 99% der Menschen nicht fotografieren bzw. gar nicht sehen würden.
Ein Paradebeispiel dafür ist die sich die spiegelnde Straßenlaterne.

Klasse Fotos und ein sehr lesenswerter Bericht.

Dana 05.11.2016 14:10

Ich danke euch sehr herzlich!
Schön, wenn die Bilder und Berichte geschätzt werden!

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Freitag, 21.10.
Man sollte Tintenfische für sich behalten…


Als der Wecker morgens klingelte, quietschte ich leise, denn ENDLICH gab es wieder mal etwas Farbe am Himmel! Ich hüpfte aus dem Bett, schmiss den Ofen an, kletterte in alle Klamotten, die so rumlagen und stellte mich auf die Terrasse, die Kamera am Anschlag. Von Vera hatte ich die Order: „du darfst mich wecken, wenn es sich lohnt.“ Hm….aber lohnte sich das??


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Ich war mir nicht sicher. Was, wenn sie dann wütend war, weil ich sie umsonst geweckt hatte? Ich beschloss, noch etwas zu warten.
Und dann kamen doch Farben! Aber lohnte sich das??


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Ach herrje. Diese Verantwortung! Vera hat einen stressigen Job und einfach Urlaub…konnte ich sie da wirklich aus dem Bett schmeißen? Das Licht war ja jetzt schon schön...

Da kam mir die Idee. Ich holte ihre Kameras auch noch und knipste somit mit vier Kameras den Sonnenaufgang. :D Da wir recht ähnlich geknipst hätten (was kann man da auch anderes machen als Ausschnitte ändern oder Lichtstimmungen aufnehmen), fotografierte ich für sie einfach mit. So hatte sie beides: Sonnenaufgang UND Ausschlafen. :D
Aber hey, was ein Stress! Eine sich schnell ändernde Lichtsituation mit VIER Kameras aufnehmen…das hatte was von Frühsport! Danach war mir auch wirklich warm. :lol:

So ging die Sonne an diesem Tag auf:


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Zwei Bilder durfte ich mir von Veras Speicherkarte holen, weil ich nicht so nah dran kam. Da sind 300mm an APSC schon besser. =)

Später, als die Sonne dann oben war, sah unsere Aussicht so aus:


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Wir hatten vor, heute mit dem Schiff die Cinque Terre von außen zu befahren. Das setzte eine genaue Ankunftszeit in Portovenere voraus, denn von dort startete das Boot, das alle Städtchen abfuhr. Wir machten uns fertig…und schauten auf die Uhr. Noch eine halbe Stunde Zeit bis wir eigentlich hier losfahren wollten! Was war mit uns los?? Keine Hetze, kein „los, wir verpassen ja den halben Tag!!“, nichts?? Wahnsinn. Ich setzte mich noch einen Moment draußen in die Sonne und genoss diese halbe Stunde Nichtstun.
Man hörte: Vögel verschiedenster Art zwitschern und tirilieren, das Plätschern eines Bergflüsschens, das Summen einer verspäteten Wespe, das Rufen des Förster…und sonst…? Nichts. Die Stille war so stark, dass sie sich einem sogar auf die Ohren legte, so ruhig war es. Toll. Unglaublich angenehm! Super. =)

„Liebes, bist du fertig?“
Ich erschrak vor meinem eigenen Rufen, denn es hallte einmal quer über das Tal. Ich hatte schon gehört, wie Hunde unten im Tal bellten, es in den Bergen widerhallte und die Hunde oben bei uns antworteten. Aber dass es SO stark verstärkt wurde, das hatte ich nicht gedacht. Ich konnte im Prinzip fast normal laut sprechen und auf der anderen Seite des Berges gegenüber hätte man mich verstehen können.

Vera WAR fertig und so fuhren wir nach Portovenere.

Auf dem Weg zum Auto begegneten uns eine süße kleine Eidechse und ein paar wunderschöne Blumen.


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Und los ging die Fahrt!

Das letzte Mal hatten wir unten einen guten Parkplatz bekommen, aber uns war schon klar, dass dies dieses Mal nicht so einfach werden würde. Wir fuhren an den am Straßenrand parkenden Autos vorbei. Es gab noch Lücken, aber wir waren auch noch sehr weit vom Hafen entfernt.
„Jetzt?“
„Neeee…warte noch bisi“…
Ich war bereit, mehr zu pokern.
„Hier?“
„Neeee…ist immer noch so weit…“
Tja, aber dann kam bis unten nichts mehr. Alles voll. Portovenere ist leider eine Einbahnstraßenstadt, das hieß „einmal unten, nicht mehr zurück“. So mussten wir eine große Runde fahren, um es noch einmal zu versuchen. Das Gute, wir hatten mittlerweile abgecheckt, wo es gute Plätze gab und ich meinte, mir einen gemerkt zu haben, der noch einigermaßen ok war von der Entfernung.

Als wir wieder unten angekommen waren, musste ich mir eingestehen, dass ich in Sachen Erinnerungsvermögen wohl doch nicht so gut war…also auf der anderen Seite wieder rauf. Die Abfahrtszeit rückte näher, doch diesmal fanden wir auf der Rückseite des Dörfchens noch einen Platz in der weiteren Entfernung, aber noch laufbar. Wir parkten, stiegen aus und hängten uns unsere Sachen um.
„Vorsicht!!“
Vera rettete mich und ihr Auto vor Kratzern, als sie mich vor dem Bus warnte, der gerade in zehn Zentimetern Entfernung an mir vorbei schrabbte. War aber auch eng hier…

Wir liefen zum Anleger. Unterwegs schaute ich übers Wasser und dachte, ich sei in Schottland!


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Dann lag Portovenere vor uns...im schönsten Sonnenlicht.


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Der Bootticketschalter hatte gerade Mittagspause und ein gemaltes Schild verkündete uns, dass es um halb zwei weiter ginge. Um 13:50h sollte das Schiff ablegen. Wir warteten also vor dem geschlossenen Fenster und immer mehr Menschen taten es uns nach. Leider stellen sich Italiener scheinbar gerne auf Tuchfühlung in Schlangen…jedenfalls möchte man gern mit einem großen Eisenfäustel mal voll ausholen, in die Menge schlagen und brüllen: „Sie befinden sich in meiner Sicherheitszone!!“ Ich mag es nicht, wenn fremde Menschen mich beim Warten berühren…oder mich fremde Hemdsärmel kitzeln, weil die Leute so dicht aufrücken, dass keine Luft mehr zwischen ihnen und mir ist. Ätzend!

Dann wurde endlich das einfache Holzbrett gelöst und auch wir lösten etwas, nämlich endlich unsere Tickets. Wir wollten alle Dörfchen abfahren, aber nur in Monterosso aussteigen, da das die einzige Stadt war, in der wir noch nicht gewesen waren (außer „Corinna“). Vera war so schlau, keine Tagestickets zu lösen, sondern genau zu erklären, was wir vorhatten, so sparten wir richtig Kohle, da die Karte nach Monterosso und zurück ein ganzes Stück günstiger war als eine Tageskarte. Nach einer kurzen Zeit kam ein Ruf „Cinqueterre??“ und wir durften auf ein Schiff, das hinten angelegt hatte. Da wir wussten, wie herum das Schiff fuhr, setzten wir uns auf die rechte Seite. Dies taten die ersten anderen, die mit auf das Schiff kamen, auch. Bevor das Schiff kläglich in den Fluten versank, kamen doch auch noch andere Passagiere, die sich nach links setzten und für Ausgleich sorgten.

Lange hatte ich überlegt, wo wir uns hinsetzen sollten…ganz nach vorne? Hm…dann könnte die Seite schwierig werden…so entschied ich mich für Reihe 4. Vera durfte ganz an den Rand (es gab immer drei Sitze) und ich nahm die Mitte. Zur Not konnte ich über sie hinweg fotografieren, sie ist ja wahrlich kein Hüne. :D

Vor uns nahm ein großer Skandinavier mit Frau Platz, den ich am liebsten zart und nett über Bord geschmissen hätte. Er nahm viel Raum ein und lehnte sich immer so weit mit seiner Miniknipse hinaus, dass er uns dauernd ins Motiv hing – oder zumindest mir, die in „zweiter Reihe“ stand. Ich wurde also öfter gezwungen, bei wilder Fahrt aufzustehen, um störungsfrei zu fotografieren…eine starke Herausforderung für meinen eh nicht so gut ausgeprägten Gleichgewichtssinn…trotzdem gab es wunderbare Aussichten und es war eine genussvolle Fahrt. Es war überhaupt nicht kalt, eine Jacke war nicht nötig, der Wind war zwar da, aber die Sonne wärmte ganz toll. Los ging es von Portovenere bis Riomaggiore!


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Auf dem einen Bild kann man zwei junge Männer erkennen, die einfach so auf dem Felsen saßen und uns anlachten. Keine Ahnung, wie die da hin geklettert waren, aber es war sicher waghalsig gewesen. Nun saßen sie da, tranken ihr Bier und schauten in Ruhe aufs Meer. Hachja, wunderbar. In der Vergrößerung würde ich sagen, es waren Brüder, die einfach ihren freien Nachmittag genossen.

Das Schiff steuerte Riomaggiore an und mir wurde übel. Nicht von der Fahrt, sondern von der Aussicht auf die dortige Mole! Da standen geschätzte 349857230456207608 Menschen, die alle auf das Boot warteten! Oh mein Gott…
Es kamen lauter giggelnde und laut quatschende Mädchen einer englischen Klasse, coole Jungs derselben Klasse, strahlende Fotografen, lachende Kindergesichter…aber halt SO viele…trotzdem waren wir erstaunt, es passten irgendwie alle in das Schiffchen! Klar, es wurde gut voll, aber wir gingen nicht unter. :D

Vera überlegte laut: „in meinem nächsten Leben verdiene ich viel mehr, dann kaufe ich uns ne Yacht, dann haben wir unsere Ruhe.“
Memo an meinen ImnächstenLeben-ToDo-Zettel: schön Acht geben, wo Vera wiedergeboren wird und Weg kreuzen! :mrgreen: Ich dachte an Yachten und Liegeplätze in Häfen…gutes Essen und Sternegucken…hachja…
Öhm…aber apropos Liegeplatz…
„Haben wir eigentlich ein Parkticket gezogen??“
Vera wurde blass.
„……………..“
Och nee. Wir waren beide so froh, einen Parkplatz gefunden zu haben und dann noch die Sache mit dem Bus…dann hatten wir endlich alles Zeug umhängen und waren einfach losgestiefelt! Oh weia…Parken ohne Parkschein war in Italien teuer…aber jetzt war es nicht mehr zu ändern.

Das Schiff legte bei Riomaggiore wieder ab.


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Weiter ging es nach Manarola,


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wo nicht ganz so viele Menschen einsteigen wollten, aber auch durchaus einige. Auch die passten noch! Die Fahrt an der Küste entlang mit der Sonne im Rücken war einfach wunderschön. Bombenwetter, gute Laune…und ein toller Ausblick ließ Pisa im Regen fast vergessen.

Plötzlich knatterte es in der Luft. Ein Heli flog vorbei, an der Leine etwas Großes…


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Wir überlegten, ob er etwas anlieferte (Baustelle) oder einen Supermarkt auf dem Berg versorgte oder ob das ein Hilfepaket für etwas war…interessant! Heraus bekommen haben wir es nicht.

Das Schiff hielt es wie wir: es fuhr an Corniglia vorbei.


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Warum?? Warum war Corniglia auf dem Stiefmutternplatz?

Die Lage erklärte es. Man konnte es nicht wirklich nah anfahren mit dem Auto (halt wie die meisten anderen der Dörfer auch) und musste weit laufen. Man konnte es mit dem Schiff nicht wirklich anfahren, kein touristischer Steg, mehr so etwas für Fischerboote. Dazu kam, dass es komplett ganz oben auf dem Berg thronte…und man sowohl von einem eventuellen Schiffslandeplatz als auch vom Zug aus unglaublich weit nach oben klettern musste. Vielevieleviele Stufen…Das wollten dann einfach nicht so viele. :D

Aber Vernazza wurde natürlich angefahren. Besonders gefielen mir zwei blaue Liegestühle auf einem Minibalkon:


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Das Bild aufzunehmen, hat mich sicher sieben, acht Versuche gekostet. Es schaukelte SO derb, dass mein Bildausschnitt eher Glückssache war. Doch nicht nur für das Fotografieren war der Seegang an dieser Stelle schwierig, auch für das Aus- und Einsteigen der Touristen! Der Bootsmann und sein Helfer standen auf dem stark schwankenden Boot Spalier und hievten sowohl die Menschen hinaus als auch hinein. Sie griffen den Leuten richtig unter die Arme, denn das Boot hatte eine kleine Stelle, an der das Geländer aufhörte, aber der Handlauf des Festlandes noch nicht begann. Bei der Schaukelei kein Kinderspiel. Doch alle schafften es heil aufs Festland und aufs Boot.

Monterosso war die letzte Station für uns. Durch den Seegang und die vielen Menschen, die ein und ausgestiegen waren, hatte das Schiff gut Verspätung. Wir kamen um kurz vor vier in Monterosso an und um fünf ging das letzte Schiff zurück. Eine Stadterkundung kam so nicht in Frage, so beschlossen wir, nur etwas zu essen, die Sonne zu genießen und den Stadtgang auf morgen zu verschieben. Da wollten wir alle Dörfer nochmals mit dem Zug bereisen und in aller Ruhe das aufnehmen, was wir bisher verpasst hatten.

Monterosso lag wunderbar im Licht:


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und als wir ankamen, genossen auch andere gerade die Sonne und die freie Zeit:


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Wir liefen zügig zu einem kleinen Restaurant mit wunderbarem Blick und bestellten jeweils einen Gang. Bei den Italienern ist es ja so, dass man mit einer Vorspeise beginnt, dann ein erster Gang folgt, der meist Pasta enthält und dann ein zweiter Gang sich anschließt, der etwas „Hochwertigeres“ bietet, wie Fleisch oder Fisch. Danach folgt Käse oder ein Nachtisch…und man sitzt lange und spachtelt. Ich fragte mich zwar immer, wie die Menschen es schaffen, nach einem Teller Spaghetti UND einer davor gegessenen Vorspeise noch eine Hauptspeise zu essen, aber es schien möglich. :D

Ich bestellte noch einmal Meeresfrüchtespaghetti (also einen ersten Gang), während Vera sich für einen zweiten Gang entschied und gegrillte große Gambas bestellte. Während wir auf das Essen warteten, ließen wir uns von der Sonne wärmen und durften mal wieder feststellen, dass wir mit unseren Kameras auffielen. Diesmal beeindruckten wir einen amerikanischen Gast aus Texas zutiefst mit unserer Ausrüstung und er war begierig zu erfahren, ob wir Profis seien.

Das Essen glich der Laune der Bedienung. Es war eher mäßig. Veras Gambas waren mehr als trocken. Der Länge nach aufgeschnitten, war der Gedanke des Kochs sicher der, den Gästen das Essen dieser Krustentiere zu erleichtern…aber es staubte fast aus der Schale. Meine Meeresfrüchte konnte ich an einer Hand abzählen und auch die Olio war nicht wirklich lecker. ABER ich fand einen ganzen kleinen Oktopus in meinem Essen, spießte ihn auf und ließ ihn vor Vera herum zittern, um ihn ihr zu zeigen.
HAPPS. Weg war er.
Ich schaute entgeistert auf meine leere Gabel, Vera putzte sich genüsslich den Mund ab und hielt dann inne.
„Was ist?“
„Ich wollte dir meinen EINZIGEN Oktopus nur ZEIGEN!“
„Oups……..“
Die Situation war so bekloppt, dass wir laut lachen mussten. Vera hatte halt gedacht, ich halte ihr das zum Probieren hin, während ich mich auf den Genuss des einzigen guten Meerestieres auf meinem Teller gefreut hatte. :lol: Nunja, natürlich habe ich ihn ihr von Herzen gegönnt („NEIN!!!!“ „Psssst…sei still…muss doch nicht jeder wissen…“ „Aber ich habe nicht…!!!!!“ „Shhht jetzt!“) und wir mussten noch lange über diese Gegebenheit schmunzeln…auch jetzt beim Schreiben wieder. ;)

Kaum fertig gegessen, mussten wir schon wieder zum Schiff zurück, um es nicht zu verpassen. Mei, was ein Stress. Die Sonne senkte sich schon und der Bootsmann erwartete uns:


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Das Heimfahren an allen Dörfern vorbei war einfach wunderschön. Das offene Meer...und die Sonne knallte orange auf die Häuschen und die Hügel (das ist NICHT getürkt und nicht zusätzlich gewärmt, nur dass das klar ist! :D).


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Während der Fahrt sprang ich immer wieder auf, weil Boote am Horizont erschienen, die ich erwischen wollte, während sie „durch die Sonne“ fuhren.


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Ich erhielt dafür zweierlei Grinsen: belustigtes von Nichtfotografen, verständnisvolles von Menschen mit Kamera. :D

Zurück in Portovenere erwartete uns eine herrliche Abendstimmung:


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Wir liefen zum Auto zurück, allerdings gemäßigt und fotografierend, denn WENN ein Knöllchen dran hing, dann hing es eh schon. Aber wir schienen vom Glücksgott geküsst zu sein, es war kein Zettelchen dran und bisher gab es auch keine böse Post.

Als wir die Einbahnstraße nach oben fuhren, bat ich, noch eine Runde zu fahren, um vielleicht noch einen Briefkasten zu finden, um die Karten einzuwerfen. Geschrieben waren sie schon ewig, wir hatten nur mittwochs wirklich keinen Briefkasten gefunden und donnerstags in Pisa hatte ich sie im Rucksack vergessen, den ich im Auto gelassen hatte (da war dann natürlich an jeder Ecke einer!). So bogen wir NOCH einmal die Runde ab, zur Stadt hinunter. Briefkasten? Fehlanzeige. Aber ich sah den COOP, in dem wir schon einmal eingekauft hatten. Und da wir noch Dinge brauchten, fuhr Vera spontan und auf meine Anweisung hin ins dortige Parkhaus. Wir kauften ein paar Dinge, brauchten dafür 20 Minuten und zahlten dafür vier Euro. Vier. Euro. Das war mit Sicherheit die Strafe für das Nichtbezahlen eines Tickets vorher. Trotzdem waren wir damit absolut günstiger unterwegs gewesen. :mrgreen:

Als wir dann wieder an der Stelle oben ankamen, wo es hinunter nach Portovenere geht, wäre das Auto fast von alleine abgebogen, so gut kannte es nunmehr diese Strecke. :D

Dunkel wars…puuuuh, mag ich ja gar nicht. Trotzdem erspähte ich im dörflichen Nichts über La Spezia in einer dunklen Ecke einen Briefkasten!
„Stopp!“
Ich stieg aus, rannte die Straße zurück, ging zügig zum Kasten, warf meine Postkarten ein und stürzte zurück zum rettenden Auto. Für jemanden, der sich im Dunkeln eher wie ein Kleinkind verhält, das sich gerade das Knie aufgeschlagen hatte, war ich die Heldin des Abends. ;)

Der Weg durch La Spezia war etwas abenteuerlich. Anscheinend gab es dort ein Fußballderby, das Stadion war hell erleuchtet und wir wunderten uns, dass das Polizeiaufgebot sich in Grenzen hielt. Alles war eher entspannt. Doch beim Weiterfahren erblickten wir an jeder Ecke ein Polizeiauto. Und alle parkten auf Verkehrsinseln, hell blinkend, die Beamten neben ihren Wagen, die Straßen beobachtend. Ok? Wir fühlten uns eher unsicherer als sicherer, aber der Weg nach Hause ging auch schnell zu Ende.

Endlich daheim! Der Treppenweg zu unserer Haustür war jeden Abend bei dieser Dunkelheit ein reines Abenteuer. Gott sei Dank ist keine von uns gefallen. Möglichkeiten dazu gab es mannigfaltig. Da wir erst gegen 16h Mittag gegessen hatten, waren wir um halb neun noch nicht wirklich hungrig, so schnitten wir die Maronen kreuzweise ein und gaben sie in den Backofen, um noch einen kleinen Abendsnack zu verspeisen. Die waren so richtig lecker, konnten aber auch nicht über die aufkeimende Müdigkeit und die wieder sehr harte Kälte hinweg trösten. Der Tag war lang gewesen, die Seeluft machte nun mal auch müde und bei den Temperaturen wollte man doch eher ins warme (angewärmte!) Bett…tja, es wurde halt Herbst.

*bibber*

…und IMMER noch kein Eis gegessen!!!

kilosierra 05.11.2016 20:37

Dana,
ich habe Dir noch gar nicht gesagt, wieviel Spass es auch mir macht, Deinen Bericht zu lesen. Er ist einfach toll geschrieben und fotografiert.

Schön, dass Ihr so eine schöne Reise hattet.

Felsen, Meeresküste und alte Siedlungen sind schon eine fotogene Mischung.

Habt Ihr denn nun im Urlaub ein Eis gegessen?

Ich glaube, ich möchte auch mal dort hin. :lol:
Na, mal sehen, ich habe auch andere Ideen.

LG Kerstin

Dana 05.11.2016 23:39

@Eis: nana, hier wird nicht gespoilert. ;)

So, der Bericht ist repariert und fertig.
Vorhin musste ich schnell los...Trauung...singen... ;)

Reisefoto 06.11.2016 00:13

Sehr viele schöne, stimmungsvolle Bilder! Ich mag die warme Farbgebung!

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 1863574)
Plötzlich knatterte es in der Luft. Ein Heli flog vorbei, an der Leine etwas Großes…

Wir überlegten, ob er etwas anlieferte (Baustelle) oder einen Supermarkt auf dem Berg versorgte oder ob das ein Hilfepaket für etwas war…interessant! Heraus bekommen haben wir es nicht.

Konntet Ihr auch nicht, das stand unter NDA. Es war die erste Lieferung von A99II für die Region.;)

jean1959 06.11.2016 02:04

Liebe Dana,
viele wirklich schöne Bilder und ein schöner Reisebericht, der immer wieder auch zum Schmunzeln anregt. Z.B. auch über den Engel, der fleißig fegt (*breitgrins*): Es ist ein Hl. Georg, der den Drachen mit dem Speer tötet, aber sich einen fegenden Engel vorzustellen hat auch was!

Norbert W 06.11.2016 08:41

Hallo Dana,
der Helikopter mit dem komischen Dingens. Ihr wart zwar im Oktober, aber habt ihr was gehört, dass es noch Waldbrände in der Nähe gab?
Die fliegen oft und haben genau so wie auf deinem Foto große sogen. BigBags oder andere Behälter mit Wasser gefüllt unten anhängen, mit denen sie zielgerechter löschen können.
Kannst mal googlen "Helikopter Waldbrand löschen" und dann Bilder, da siehste viel ähnliches.

Dana 06.11.2016 12:09

Zitat:

Zitat von jean1959 (Beitrag 1864871)
Es ist ein Hl. Georg, der den Drachen mit dem Speer tötet, aber sich einen fegenden Engel vorzustellen hat auch was!

:D

Ok, man sieht hier keinen Drachentöter, ich dachte zuerst an einen "Fährmann" oder sowas...wahrscheinlich hätte ich 3m größer sein müssen, um da noch einen Drachen zu sehen. :D

"Der kleine Feger" ist doch nett. :mrgreen:
Aber vielen Dank für die Info! Wieder was gelernt!

Zitat:

Zitat von Norbert W (Beitrag 1864876)
Hallo Dana,
der Helikopter mit dem komischen Dingens. Ihr wart zwar im Oktober, aber habt ihr was gehört, dass es noch Waldbrände in der Nähe gab?

Huhu, Norbert! Eigentlich ist dafür weder die Jahreszeit noch der Breitengrad gewesen...Ligurien hat eher unsere Temperaturen - und bei dem Nebel und 14 Grad kann ich es mir eigentlich kaum vorstellen. Außerdem war ich schon bei Bränden anwesend (zB an der Côte d'Azur) und wenn es brennt oder nur schwelt, dann sieht man das schon.

Ansonsten hast du natürlich Recht, dass es so aussieht. Vielleicht haben die trotzdem Wasser transportiert für irgendwas. Danke für deine Info!

joke69 06.11.2016 13:19

Wundervolle Bilder.:top:
Das erinnert mich an meine Reise, die fast identisch war. Da gab es noch keine Digitalkameras und die Fotos mit Negativen hat meine geschiedene Frau.
Leider ist sie nicht so nett und leiht sie mir aus.

Dana 07.11.2016 01:39

Du hast aber eine blöde Exfrau. :(

Nun der quasi letzte Teil! =)


Samstag, 22.10.
Bezüglich des Eises nehme ich Wetten an.
:mrgreen:

Auch an diesem Morgen sprang ich wieder zur Sonnenaufgangszeit aus dem warmen Bett in die klirrende Kälte. Ja, lobt mich ruhig mal für meine mutige Konstanz. :cool:

Der Sonnenaufgang war ok, aber keiner war mehr so wie der am ersten Morgen. Und da war ich aus Zufall aufgewacht. Was für ein Glück! Trotzdem war es nett auf der Terrasse und ich knipste wieder mit allen Kameras, um Vera ihren Schlaf zu lassen:


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Eine schöne Nebelbank hielt sich diesmal, bis die Sonne komplett oben war.


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Danach machte ich Frühstück und weckte Vera. Unser letzter Tag sollte in Ruhe begonnen werden und auch fortgeführt, denn heute wollten wir mit dem Zug durch die Dörfer tingeln und in Monterosso (dem letzten Dörfchen ganz hinten) beginnen.
Es gab eigentlich nur einen Tagesordnungspunkt auf unserer Agenda:

EIS.

HEUTE.

Wir machten uns fertig und begannen unsere Fahrt – erst einmal zum Bahnhof. Vera tippte das Ziel ins Navi und wir ließen uns leiten.
Vera: „Ähm….da stimmt doch was nicht…“
Wir fuhren seltsam durch Ministraßen, immer tiefer nach La Spezia hinein…und plötzlich landeten wir an einem sehr kleinen, süßen Bahnhof. Niemals war das der Hauptbahnhof.
„Oha…La Spezia hat mehrere Bahnhöfe und das Navi hat sich mal diesen ausgesucht…“
Wer weiß, was die Bahnhofsmafia da mit den europäischen Navis gedreht hatte, dass dieser Minibahnhof auch mal Gäste abbekam…ABER: wir lernten: Autosensoren sind doch durchaus hilfreich! Ein Laternenmast hätte ein böses Loch in Veras Auto gehauen, hätte der Sensor nicht Alarm geschlagen. Meine Güte, wie sehr der im toten Winkel gestanden hatte!

Also…neu das Navi einstellen. Der Hauptbahnhof lag an völlig anderer Stelle, aber wir erreichten ihn trotzdem heil und in Bälde. Es regnete Bindfäden, als wir um ihn herum fuhren, um nach einem Parkplatz zu suchen. Ohje. Enge Straßen drum herum, es gab nur einen Eingang in einer „Mauer“, sehr merkwürdig. Später, als wir zurück kamen, entdeckten wir, dass eine Straße weiter ein Vorplatz des Bahnhofes war, aber auch da wären keine Parkplätze gewesen.

Wir waren supermutig und sind einfach mal in die Nebenstraßen gefahren. Dort bekamen wir einen Parkplatz, der nur 80 Cent die Stunde kostete, das war echt günstig für ligurische Verhältnisse! Wir warteten noch etwas den Regen ab, schauten entsetzt kompletten Busladungen von Japanern hinterher, die an dem Mauereingang ausgespuckt wurden (da wollten wir eh nicht sofort hinterher), dann löste ich das Ticket und wir machten uns auf den Weg. Ohne Schirm. Ohne dicke Jacken. Wir hatten beschlossen, dass das Wetter ab jetzt ein Einsehen mit uns haben würde. Ab SOFORT.

Und das hatte es. ;)

„Umbrella?“
Einer der Straßenverkäufer bot uns zum 430985632087566. Mal einen Schirm an. Sobald es regnete, wurden Taschen und Schmuck in Regenschirme getauscht und die Händler versuchten, die Dinger an den Mann und die Frau zu bringen. Wir zeigten grinsend auf unsere Kapuzen und er zuckte die Schultern.

Vera kaufte für uns Cinqueterrekarten, die uns bis Monterosso bringen würden und uns das Recht verliehen, an jedem Dörfchen auszusteigen und später weiter zu fahren, wenn wir wollten. Wir bekamen die Ansage, sie vorher zu entwerten, sonst wäre sie nicht gültig – und das konnte teuer werden.

So…welcher Zug?
Auf der Anzeigetafel stand irgendwas mit „…nterosso“ im durchlaufenden Band.
Ah…Gleis 5.
Wann?
In einer Minute.
Vera: „DAS schaffen wir nicht mehr.“

HA. Wer mich kennt, kennt meinen unumstößlichen Danaoptimismus!
Ich schnappte Vera und wir rannten los. Der Zug stand noch auf der Plattform mit offenen Türen. Wir sprangen hinein und freuten uns diebisch, dass wir es geschafft hatten.
Ich wedelte mit meiner Cinqueterrekarte vor Veras Nase herum:
„Sollten wir die nicht irgendwo abstempeln?“
„Och neeee!!!!“
Also…wieder aus dem Zug raus springen, zum nächsten Automaten rasen, Karte abstempeln und zum Zug zurück.
Tür zu.
Auf Knopf drücken.
Zu.
Mist!!!!!!!!
Wir sahen eine Dame, die weiter vorne gemächlich lief und sich bei unserem Fluchen zu uns umdrehte.
Ich guckte an der Dame vorbei:
„Da vorne ist noch eine Tür offen!!!“
Wir rannten los wie der Blitz, an der Dame vorbei und hüpften in den Zug.
HAAA!!!! Geschafft!!!
….da war das die Schaffnerin, die seelenruhig hinter uns durch die Tür trat, pfiff und die Tür schloss.
Danke, du blöde Kuh…hättest uns ja mal sagen können, dass wir da noch hätten reinspringen können!
Wir suchten uns einen Platz, der Zug war schön leer. Als wir saßen, kamen mir dann die Zweifel, ob ich wirklich richtig gelesen hatte…ganz lesen konnte ich es ja nicht. Aber ja, es stimmte und der Zug rollte Monterosso entgegen.

Mit dem Auto war man eine ¾ Stunde über die Berge und die Serpentinen unterwegs von La Spezia bis Riomaggiore. Mit dem Zug ging das in fünf Minuten! FÜNF. Wir fuhren trotzdem erst einmal durch bis Monterosso. Vera war dort schon einmal stationiert, als sie vor einigen Jahren mit einer Reisegruppe mal in den Cinque Terre war und freute sich auf das kleine Städtchen. Ich persönlich empfand Monterosso den Tag zuvor als nicht ganz so hübsch. Es war flacher, noch touristischer…aber ich ging natürlich gerne mit Vera mit.

Als wir in Monterosso ankamen, war das Wetter mäßig, aber trocken. Wir liefen los und kamen an einer kleinen Bude vorbei. Ich bremste abrupt.
„JETZT. EIS. SOFORT. HIER.“

Und tatsächlich. Wir holten uns ein Eis. Ich eine Kugel Schokolade, Vera eine Kugel Stracciatella. Und wir beschlossen, in JEDEM Dorf eine Kugel Eis zu essen. SO. Rückwirkend, für die ganze Woche, in der wir keins gegessen hatten.
Eine kleine Schnecke hatte auch gerade Mittagspause und aß ihre Stulle:


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Außerdem wurden wir mit viel Liebe empfangen:


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Das Eis war keine Offenbarung, aber es kamen ja noch ein paar Dörfchen. Wir schlenderten zur Burg hinauf, schauten aufs Meer, wie zwei Asiatinnen ebenfalls:


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kletterten hinten wieder hinunter und schritten in die Altstadt. Eine halbwegs hübsche Kirche,


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billige Sonnenbrillen…und tausend Möglichkeiten, ein besseres Eis zu kriegen…aber hier hatten wir ja nun schon eines gegessen. :D

Und dann kamen die Touris. Jetzt verstanden wir erst mal, was es hieß, wenn Züge ganze Massen ausspuckten. Plötzlich war es in der kleinen Stadt dicht. Menschen drängten sich in die Restaurants, machten die Gassen zu, man konnte sich kaum mehr frei bewegen. Na super. Ich machte keine Fotos mehr, denn ich HASSE Menschenaufläufe. Nicht mal mit Käse überbacken eine Möglichkeit. Wir flüchteten abseits in die kleinen Gässchen.


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Witzige Türen gab es in einer der schmalsten Gassen, eine davon sah so aus:


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und auf einer anderen stand auf italienisch: „Wenn Sie kein Fisch sind, kein Eintritt!“

:shock:

Traurig darüber, kein Fisch zu sein, machten wir uns auf den Rückweg. Waren wir vorher über die Burg gelaufen, gingen wir jetzt durch den Verbindungstunnel, der den einen Stadtteil mit dem anderen verband. Am anderen Ende saß ein Akkordeon-Spieler und spielte echt gut. Da Musiker immer zusammen halten, bekam er von mir eine schöne Münze und freute sich richtig drüber. Anscheinend waren die Touristen eher geiziger. Aber er spielte wirklich gut und hatte sich das Geld verdient.

Das Wetter wurde düsterer, die Farben waren heftig, die Sonne gab sich Mühe, durch zu stoßen…herrlich.


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Weiter ging es zum nächsten Dörfchen Vernazza. Zwei Minuten mit dem Zug ungefähr. Hier war es nun eher kühl und es sah nach Regen aus.
Hunger.
Dolle.
Ich zog Vera schnell durchs Gedränge, wollten wir doch wieder in „unserem Restaurant“ Meeresfrüchtespaghetti essen. Die waren beim ersten Mal SO lecker gewesen! Vera hatte nicht die leiseste Chance, irgendwo stehen zu bleiben und ein Bild zu machen. :oops: :lol: Entschuldigung nochmals. :D Aber erst einmal essen, alles andere danach.

Schade, es gab in diesem Restaurant wohl zwei Köche, die sich die Schichten teilten. Diesmal hatten wir den anderen Koch erwischt, denn die Spaghetti waren lange nicht so gut wie beim ersten Mal, auch die Meeresfrüchte waren rar gesät, Sachen, die es beim ersten Mal gegeben hatte, waren nicht drauf…etwas enttäuschend. Aber satt waren wir natürlich.

Und WIEDER gab es ein dummes, dummes Taubenfütterehepaar!! Und auch die schmissen das Brot in unsere Richtung, so dass die Tauben sehr nah an unsere Kameras pickten. Die Frau bemerkte meinen überaus grimmigen Blick und stoppte das Füttern, auch ihrem Mann sagte sie Bescheid. Allerdings tat sie das mit so einem fiesen Grinsen, dass ich sie gerne mit Honig und Vogelfutter beschmiert hätte, um sie dann auf dem Marktplatz anzubinden. :evil:

Das Wetter war so öde, dass wir lediglich noch durch ein Gässchen liefen, das fast genauso aussah wie das in Monterosso:


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und dann zurück zum Zug. Als wir an der Station ankamen, mussten wir an der Treppe sicher fünf Minuten warten, weil SO viele Menschen diese hinunter gestiegen kamen! Gut, dass wir WEG wollten und nicht erst hierher kamen!
Eis…och nö, wir waren noch zu satt vom Mittagessen.

Corniglia schenkten wir uns. Mal wieder. Wir hatten einfach keinen Bock mehr, so weit und so hoch zu laufen. Auch nicht für ein noch so gutes Eis.

Der Zug hielt in Manarola:


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Und das Wetter war wesentlich besser. Hach, schön! Die Aussicht auf das Meer war wunderbar, das Wasser glitzerte wie tausende Diamanten.


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Direkt neben dem Bahnhof begann die so genannte „Via di amore“…die Liebesstraße, die einmal an der Küste entlang lief. Leider war sie an einigen Stellen komplett gesperrt, so dass man sie nicht wirklich erwandern konnte und als wir die Treppe hoch gelaufen waren, um mal zu schauen, war das SO derb unromantisch (nur Metalltreppen, Metallplattformen, eingepackte Berge), dass wir umdrehten und nach Manarola hinein liefen.

Auch hier musste man durch einen Tunnel in die Stadt, aber das ging ja flott und danach wurde es schön. Wir wanderten in Ruhe durch Manarola durch.


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„Eis?“
„Eis!“
TripAdvisor erklärte uns, wo eine gute Eisdiele sei…aber wir fanden sie nicht. Statt dessen fanden wir eine, die auch gut aussah und wir kauften eine Kugel Zitroneneis für mich und eine Kugel Maronenglacé für Vera. Das Zitroneneis war ultrahammer, Vera war mit ihrem Maroneneis nicht ganz so zufrieden, ich durfte aber probieren und empfand es auch als sehr lecker. Vielleicht hatte Vera sich da etwas anderes vorgestellt, es schmeckte trotzdem prima.

Ich hatte oben am Berg eine einsame Bank entdeckt, die auch gerade leer wurde, weil eine Gruppe Jugendlicher weiter zog. Ich lief hin und schmiss mein Handtuch drauf (nein, ich setzte mich einfach) und so aßen wir gemütlich unser Eis und schauten auf die Bucht von Manarola, die wir beide sehr mochten.


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Auf dem Geländer vor mir saß ein kleines Insekt…irgendwie wirkte es wie eine Milimeterkrabbe…aber mit Sicherheit war es etwas anderes:


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Um noch weiter nach Riomaggiore zu kommen, packten wir unsere Sachen und wanderten zurück zum Bahnhof. Die Sonne machte jetzt einen auf „Drama Baby!“ und schenkte uns noch ein paar hübsche Motive:


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Allerdings nervte uns eine Reisegruppe mit furchtbarer Reiseleitung. Eine italienische Dame mit Plüschblume, mit der sie dauernd herum fuchtelte, schrie in brüchigem Englisch alle möglichen Pläne und Überlegungen in die Runde – und das, obwohl sie alle ein Headset aufhatten. Das ist was Neues und eigentlich recht cool: die Reiseleitung hat ein Mikrofon umhängen und jedes Mitglied hatte ein Bluetoothheadset im Ohr. So musste die Reiseleitung nicht brüllen und jeder verstand alles. Hier nervte es, weil diese Dame so unglaublich unsympathisch rüber kam, dass wir beide froh waren, als der Zug endlich kam.

Als wir dann im Zug saßen, merkte ich, wie müde ich war.
„Veraaaaaa…..?“
„Hm?“
„Wollen wir wirklich noch nach Riomaggiore? Es wird doch auch bald dunkel…“
Vera grinste.
„Haste genug?“
„Jjjjjaaaaa….“
Sie nickte den Plan ab, Riomaggiore auszulassen, da wir das beim ersten Mal auch mit am längsten besucht hatten und gleich heim zu fahren.

Wir gingen noch schnell etwas einkaufen, um für die Rückreise gewappnet zu sein und fuhren dann heim. Das erste und einzige Mal im HELLEN! Es war kurz vor sieben, als wir los fuhren und so konnte ich diesmal noch meine Hand vor Augen sehen, als ich die buckeligen Treppen zu unserem Heim hoch stieg.

Noch einmal den Ofen an…noch einmal zusammen essen und die Zeit genießen…dann war es Zeit fürs Bett, um sich auszuschlafen. Am nächsten Tag ging es nach Hause!

Morgen erzählte ich euch noch das Abenteuer unserer Heimfahrt. :D Zwar ohne Fotos, aber der Vollständigkeit halber. ;)

kiwi05 07.11.2016 08:38

So lebendig erzählt und schön bebildert, wie immer bei dir, Dana:top:
Aber einen Tagesbericht mit dem Wort/Satzungetüm " Bezüglich des Eises..." anzufangen ist schon sehr speziell:mrgreen:

CB450 07.11.2016 08:56

Ich weiss ehrlich nicht warum ich im Urlaub in aller Frühe aufstehe, endlos durch die Gegend fahre um einen schönen Sonnenaufgang abzulichten,
wenn es Unterkünfte gibt die das alles von der Terasse bieten. :shock::lol:;)

Dana 07.11.2016 11:45

Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 1865151)
Aber einen Tagesbericht mit dem Wort/Satzungetüm " Bezüglich des Eises..." anzufangen ist schon sehr speziell:mrgreen:

Was deeeenn? :D Ist doch richtig! Alle haben gerätselt, wie das mit dem Eis war... ;)

Zitat:

Zitat von CB450 (Beitrag 1865152)
Ich weiss ehrlich nicht warum ich im Urlaub in aller Frühe aufstehe, endlos durch die Gegend fahre um einen schönen Sonnenaufgang abzulichten,
wenn es Unterkünfte gibt die das alles von der Terasse bieten. :shock::lol:;)

Ähm...nunja, du musst überlegen, dass wir knappe 1000 Kilometer gefahren und auch sehr früh aufgestanden sind, um da hinzukommen. :lol:

Songoo57 20.11.2016 21:44

Ich bin erst dieses Wochenende dazu gekommen (hatte auch die Muße), Deinen umfangreichen bebilderten Reisebericht zu lesen. Ich hatte zwischendurch (als Du ihn geschrieben hast) immer einmal auf Deine tollen Bilder geschaut und auch die ein oder andere Textstelle "erhascht".
Ein ganz, ganz großes Lob für den textlichen Part (machst Du das beruflich -> das Schreiben?) und natürlich erst recht für die stimmungsvollen Bilder von Eurer Reise. :top:
Ganz besonders haben mir gefallen, um nur einmal fünf zu nennen:


Bild in der Galerie

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Für den Adventskalender 2016 hast Du ja wohl genug Bilder zusammen ;)

Ach ja wg. dem Schreiben: Du solltest vielleicht einen Reiseblog beginnen oder bei einer Fachzeitschrift (Reisen) anklopfen.

Vielen Dank für den unterhaltsamen Sonntag-Nachmittag mit dem Bericht und den Bildern (man fühlte sich mittendrin als nur dabei :)). Ich glaube in die Ecke muss ich auch einmal verreisen. Macht definitiv Lust auf mehr.

juergendiener 23.11.2016 11:08

Hallo, liebe Dana!

Was für eine tolle Reportage! Vielen lieben Dank für all diese Arbeit!

Ich war vor drei Jahren zu Fuß in der Gegend, wir sind zu dritt den Ligurischen Küstenweg gegangen. Von daher kenne ich einige Orte und Deine Fotos haben mich natürlich wieder an diesen tollen Wanderweg erinnert.
Ist wirklich eine einzigartige Ecke, fast schon schade, dass jetzt immer mehr Menschen diesen Flecken entdecken, aber so ist das nun mal.

Dana 23.11.2016 14:52

@Andreas
Hoppala, deinen Beitrag hatte ich gar nicht gesehen!

Danke für deine Begeisterung! Das freut mich immens. Ich weiß nicht, ob ich so etwas als Blog oder für eine Zeitung machen wollen würde...ist ja schon sehr privat. Und ohne die ganzen privaten Sachen und Witze fehlt den Berichten dann ja schon was. Ein Blog hatte ich früher mal...aber das ist viel Arbeit und hat mir irgendwann keinen Spaß mehr gemacht. Beruflich mache ich das nicht, hatte mich aber immer gereizt.

@Jürgen: danke dir für deinen wohlwollenden Beitrag!
Die Ecke ist wunderwunderschön...aber schon jetzt so überlaufen, dass es in der Hochsaison sicher absolut unmöglich ist, in Ruhe zu fotografieren. Wir waren ja im Herbst, selbst da war es noch recht voll. Im Winter will da keiner hin, weil beschwerliche Wege etc...und sonst spucken die Kreuzfahrtschiffe schon Massen aus...aber da wollen sie ja jetzt entgegen treten. Keine Ahnung, wie, aber da soll sich was ändern. Für die Anwohner ist es mittlerweile mehr als lästig, obwohl sie ja vom Tourismus leben.


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