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Conny1 01.03.2015 21:49

Zitat:

Zitat von ddd (Beitrag 1682133)
Wenn ich mir das Gemecker der Waldbesitzer und das Stöhnen der Jäger über den Aufwand der Kontrolle des Rehwild-Überbestandes anhöre, und die massive Zunahme der Wildschweine durch den Maisanbau sehe, dann wären ein paar Wölfe hier genau richtig.

Ähnliches gilt auch für die Region in der ich mittlerweile lebe (Oldenburger Land). Hier gibt es zum Teil mehr Wildschweine als Bewohner in den Dörfern, Monokultur (Mais) bis zum Horizont. Wildunfälle mit Wildschweinen sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Der Wolf ist, ich schrieb es bereits, auch weil er hier regulierend eingreifen kann, mir sehr willkommen. Ich konnte in Kanada freie Wölfe beobachten und hoffe, dass ich in absehbarer Zukunft auch hier die Gelegenheit erhalte .... sie sind schon da. :-)

Ergänzung: Wer in der Gegend ist, sollte einmal das "Wolfscenter Doerverden"
besuchen. Herr Faß und Frau sind ausgewiesene Experten in Sachen Wolf.

http://www.wolfcenter.de/Vision-Standpunkte.html

T.Hein 02.03.2015 11:02

Zitat:

Zitat von ddd (Beitrag 1682133)
Die Rinder hier in der Gegend sind wehrhaft genug um für Wölfe uninteressant zu sein: die Mutterkühe kommen sofort an, wenn ein Hund in Zaunnähe auftaucht und lassen keine Zweifel aufkommen, was bei weiterer Annäherung geschehen wird: die sind alle behornt und wissen auch, wozu der Kopfschmuck gut ist.

Naja, also ganz so einfach ist das wohl doch nicht: http://www.maz-online.de/Lokales/Obe...etoetet-worden.
Wie sollte das auch, immerhin töten Wölfe in Nordamerika auch Bisons und Elche.

Sorry, Video wieder entfernt. War wohl ein Fake, war aus Amiland und wohl auch ein Kojote, der sich da nen Fifi aus der Hütte geholt hat.
Bin aber trotzdem mal gespannt, was passiert, wenn der erste Wolf an den Mülltonnen vom Waldkindergarten gesichtet wird oder nach ner ernsten Konfrontation zwischen halbwüchsigen Wölfen und Kindern.

Wohl gemerkt, ich freu mich auch über die Rückkehr der hier früher heimischen Tierarten, beim Wolf bin ich mir aber nicht mehr so sicher und hier hörts meiner Meinung nach aber auf:http://www.siegener-zeitung.de/siege...2fd7fef3a48-ds

Andererseit frag ich mich, mit welchem Recht verlangen wir von den Indern ihre Tiger leben zu lassen, wenn wir nicht bereit sind, hier mit so vergleichsweise harmlosen Tieren zu leben.

Irmi 02.03.2015 18:41

Zitat:

Zitat von T.Hein (Beitrag 1682291)
...

Andererseit frag ich mich, mit welchem Recht verlangen wir von den Indern ihre Tiger leben zu lassen, wenn wir nicht bereit sind, hier mit so vergleichsweise harmlosen Tieren zu leben.

Das frag ich mich auch. :top:

goethe 02.03.2015 20:31

Die Wölfe sind willkommen!
Doch zur notwendigen Bestandsregulierung von Wildschweinen können diese paar Exoten nichts bewirken, weil die Wildschweine von der Jägerei vielerorts zwecks Jagdvergnügen angefüttert werden.
Klaus

Irmi 02.03.2015 20:33

Ja, im Auto manches Jagdbetreuers stehen auch zu jeder Jahreszeit Eimer mit Mais im Auto. :roll:

BeHo 02.03.2015 20:43

Zitat:

Zitat von goethe (Beitrag 1682507)
[...]weil die Wildschweine von der Jägerei vielerorts zwecks Jagdvergnügen angefüttert werden[...]

Vielleicht informierst Du Dich einfach mal über Sinn und Zweck von Kirrungen? :roll:

Irmi 02.03.2015 20:47

Bernd, im Winter, bei hohem Schnee vielleicht ok, aber im Sommer, Frühjahr und Herbst :roll:

deranonyme 02.03.2015 21:04

Bei uns in Ostsachsen gibt es, ja man kann fast sagen reichlich Wölfe. Es gibt auch regelmäßig Verluste bei den Schafbesitzern. Ganz so einfach sind die Wölfe nicht davon abzuhalten sich leichte Beute zu holen wo keine Schutzmaßnahmen getroffen wurden. Ich habe auch schon einen Wolf gesehen; außerhalb des Ortes. Meine Frau hat eines Wintermorgens einen zwei Grundstücke weiter auf der eingezäunten Wiese gesehen. Er hat die Stelle gesucht wo er rein gekommen ist. Und hier gehen die Kinder auch morgens im dunklen zum Bus. Bis jetzt sind alle wieder nach Hause gekommen. Das die Wölfe hier so hungrig sind das Sie Menschen anfallen ist auf Grund des Wildbestandes wohl kaum zu erwarten. Allerdings haben sie den Bestand an Reh- und Muffelwild doch schon reduziert. Bei der Hirschbrunft habe ich aber noch keine starken Hirsche vermisst. Auch Frischlinge sollen sie recht gern mögen. Ich gehe davon aus das sie hier ihren Platz finden können.

02.03.2015 21:07

Zitat:

Zitat von Irmi (Beitrag 1682520)
Bernd, im Winter, bei hohem Schnee vielleicht ok, aber im Sommer, Frühjahr und Herbst :roll:

Eine Kirrung ist keine (Winter-)Fütterung.
Wie Bernd schon schrieb........einfach mal informieren.

BeHo 02.03.2015 21:09

Zitat:

Zitat von Irmi (Beitrag 1682520)
Bernd, im Winter, bei hohem Schnee vielleicht ok, aber im Sommer, Frühjahr und Herbst :roll:

Eine Kirrung ist keine Fütterung und es gibt strenge Auflagen. Wildfütterungen und Ablenkungsfütterungen gibt es zwar auch, aber von Schwarzwildfütterungen wüsste ich jetzt nichts.

Verantwortungsvoll angelegte Kirrungen werden aber gerne mal von Nichtjägern missbraucht, um dort verbotenerweise Essensabfälle, Altbackenes o.ä. auszubringen.

awdor 02.03.2015 22:42

In NRW und in Rheinland-Pfalz sind Winterfütterungen absolut verboten, auch, wenn z.B. der halbe Wildbestand dabei drauf geht.
Hier sind ja einige, die wissen, was Jagd ist. Hatte am Sonntag versucht, den Eisvogel bei uns (Ruhrgebiet) zu fotografieren. Da gibt es eine Stelle an der Ruhr mit einer Holzbrücke, wo sich immer die Fotografen tummeln. Es kam eine Beauftragte der Stadt (Mitglied des Naturschutzbundes) und erzählte, dass man dort nicht rauchen solle und die Kippen nicht ins Wasser werfen sollte. Wohl wahr. Dann fing sie von den Hasen und Fasanen an, die es nicht mehr geben würde, weil die Jäger die alle weggeschossen hätten. Habe ihr gesagt, dass wir schon lange keine Hasen und Fasanen mehr schiessen, sondern die Agrar-Monokultur (Felder zur Spriterzeugung) daran Schuld seien. usw. usw. Wusste auch nicht, dass der Jagdverband und der Naturschutzbund zusammenarbeiten und ich bei der Prüfung damals auch auf diesem Gebiet geprüft wurde.
Was die Kirrungen (Maiseimer im Jagdauto) angehen, sind sie das mindeste, um dem Schwarzwild beizukommen. Ich brauche nicht zu erklären, wie schwierig es ist, das Schwarzwild ausreichend zu bejagen. Ansitzjagden bei Vollmond im Schnee sind evtl. erfolgsversprechend. Aber die sind so schlau, die rennen erst dann über die Wiese, wenn sich Wolken vor dem Mond schieben. Bleiben die Drückjagden, wie ich hier las, zum Vergnügen der Jäger. Nein, sie ist die einzige Form, um ihrer habhaft zu werden. Vor 2 Jahren sind bei uns dabei 3 Hunde umgekommen, die einen Keiler aus einem Gebüsch jagen wollten.
Und was machen die Behörden? Die geben uns Abschusszahlen vor. Wenn die nicht erfüllt werden, bestellen die fremde Jäger, für deren Kosten wir dann aufzukommen haben. Vor ein paar Jahren hatten wir im Grenzgebiet NRW / Eifel die Schweinepest. Ein Aufschrei ging durch die Presse, die Jäger tun nichts, sind zu faul. Die Überpopulation (Maisanbau) und Küchenabfälle im Revier waren daran Schuld. Ein riesiger Aufwand. Vom Amt kam die Order, auf alles zu schiessen, was Schwarzwild war. Bachen, ob führend oder trächtig, alles weg. Alle erlegten Tiere mussten in einem speziellen zentralen Kühlhaus aufbewahrt werden. Proben mussten genommen und eingeschickt werden. Erst nach offizieller Freigabe durfte darüber verfügt werden. Es war eine riesige Panik. Impfaktionen (Verbuddeln von mehreren 1000 Einzel-Kapseln) hatten wir durchzuführen.
Leider kann der Wolf uns dabei kaum helfen, die können gar nicht so viel fressen, wie auf natürlichem Wege nachkommt.
Ja, der gefährliche Wolf, da kann das Wildschwein weitaus gefährlicher sein. In der Nacht ein Wildschwein anzuschiessen und dann nachzusuchen, hat schon manchem Jäger das Leben gekostet. Es ist alles nicht immer so einfach, wie es aussieht. Wir haben auch einen Hegeauftrag, der oft nur sehr schwierig ist, zu erfüllen.
Auf der anderen Seite gibt es die Wildschäden, für die der Jagdpächter aufzukommen hat (nicht versicherbar). Wenn mal in einer Nacht eine Rotte Schwarzwild eine Weidewiese umgräbt, werden mal soeben 16 000 Euro fällig. Neben der Jagdpacht! Nicht umsonst will kaum noch jemand eine Jagd pachten. Die Jagd- ein Vergnügen - nur zum Schein. Jagd bedeutet dauernd präsent zu sein, sein Revier zu beobachten, Tiere zu zählen, Abschusspläne der Behörde zu erfüllen, zu impfen usw.....
Bin froh, kein Pächter zu sein.

Grüsse
Horst

02.03.2015 23:06

....wahre Worte Horst......wahre Worte :top::top::top:

T.Hein 02.03.2015 23:51

Zitat:

Zitat von awdor (Beitrag 1682581)
Wenn mal in einer Nacht eine Rotte Schwarzwild eine Weidewiese umgräbt, werden mal soeben 16 000 Euro fällig.
Horst

Oha....da bauchts aber Totalschaden auf mindestens 5-6 ha, das schafft eine Rotte in einer Nacht eher nicht.:shock:
Sonst haste sicher recht.

awdor 03.03.2015 00:12

Ein grosser Milchbauer mit vielen Kühen, der diese dann mit Futter versorgen muss, das er kaufen muss. Habe die Verhandlungen selbst miterlebt.

Grüsse
Horst

wiseguy 03.03.2015 08:51

Passend zum Thema:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/...erum-1.2375053

Bei allem Verständnis für die Rückkehr der Wölfe kann ich verstehen, dass solche Bilder bei einigen zu Unwohlsein und Angst führen.

Mich würde interessieren, wie ein Wolf in so einer Situation auf Menschen oder gar auf Kinder reagieren würde. Neugier? Flucht? Oder mit Angriff?

amateur 03.03.2015 10:09

Zitat:

Zitat von wiseguy (Beitrag 1682639)
Passend zum Thema:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/...erum-1.2375053

Bei allem Verständnis für die Rückkehr der Wölfe kann ich verstehen, dass solche Bilder bei einigen zu Unwohlsein und Angst führen.

Genauso ist das. Mich würde übrigens auch ein herrenloser freilaufender Schäferhund oder ähnliches in der Spielstraße beunruhigen.

Stephan

carm 03.03.2015 10:52

Hallo,

ich war bis jetzt stiller Mitleser beim Thema Wolf.

Wenn in Afrika Löwen, Krokodile, in Südamerika Jaguare (Die Liste liesse sich beliebig verlängern) illegal abgeschossen werden, geht durch unsere zivilisierte Welt ein Aufschrei der Entrüstung. Man müsste halt mit den gefährlichen Tieren leben lernen und wenn sie dann mal Kühe reissen, Entschädigungen bezahlen usw. Und es gibt mehr Tote im Strassenverkehr und durch Krieg. Leider.

Sobald es sich aber in unsere heimische Natur verlagert, sieht die Sache anders aus. Will man Luchs, Wolf und Bär. Die Jäger sehen ihr Wild bedroht, Eltern ihre Kinder. Ja, eine potentielle Gefahr besteht. Aber die besteht immer. Wie wahrscheinlich ist diese?
In Frankreich, Italien Kroatien um nur diese Länder zu nennen, leben all die genannten Spezies. Probleme gibt es wenig bis gar keine. Ich war des öfteren in Wolfs-und Bärengebiet unterwegs. Gesehen habe ich weder den einen noch den anderen.

Ich freue mich auf ihre Rückkehr, denn vor allem der Wolf ist ein wichtiger Polizist für eine gesunde Wildpopulation.

VG
Carlo

amateur 03.03.2015 11:07

Zitat:

Zitat von carm (Beitrag 1682670)
Ich freue mich auf ihre Rückkehr, denn vor allem der Wolf ist ein wichtiger Polizist für eine gesunde Wildpopulation.

Aber wenn das diskutierte Exemplar wie ein Waschbär durch die Wohngebiete streift, dann ist das ja irgendwie nicht mehr so ganz im Sinne der Naturromantik.

Stephan

awdor 03.03.2015 11:11

Zitat:

Zitat von carm (Beitrag 1682670)
Ich freue mich auf ihre Rückkehr, denn vor allem der Wolf ist ein wichtiger Polizist für eine gesunde Wildpopulation.

VG
Carlo

Und darüber freue ich mich auch :top:

Wenn man absolut alles clean haben wollte, dann müsste man auch die Füchse fernhalten. Wenn sie von der Tollwut befallen sind, beissen sie zu. Wenn die Populationen zunehmen, kommen sie in die Vororte. Ob Schwarzwild, Füchse, Waschbären oder richtige Braunbären (habe ich selbst in USA miterlebt, wie die die Mülltonnen umkrempeln).
Der besagte Wolf war vielleicht von seinem Rudel ausgestossen und irrt seit dem herum. Dem bleibt eigentlich nur noch ein Platz im Zoo. Aber es wird in der Presse immer auf Sensationsmache geschrieben und so dargestellt, als ob wir jetzt täglich mit denselben Begegnungen rechnen müssten. Sonst wird es ja nicht gelesen.
Lehnt Euch mal ruhig zurück und träumt von Kameras und Objektiven :mrgreen:

Grüsse
Horst

carm 03.03.2015 11:13

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 1682677)
Aber wenn das diskutierte Exemplar wie ein Waschbär durch die Wohngebiete streift, dann ist das ja irgendwie nicht mehr so ganz im Sinne der Naturromantik.

Stephan

Natur war noch nie romantisch. Das ist eine Erfindung des Menschen.

amateur 03.03.2015 11:22

Zitat:

Zitat von carm (Beitrag 1682682)
Natur war noch nie romantisch. Das ist eine Erfindung des Menschen.

Der Wunsch, Wölfe in unser durchindustrialisierten und dicht besiedelten Landschaft wieder ansiedeln zu wollen, ist aus meiner Sicht aber nur genau aus ebenjener zu erklären.

Stephan

carm 03.03.2015 11:30

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 1682685)
Der Wunsch, Wölfe in unser durchindustrialisierten und dicht besiedelten Landschaft wieder ansiedeln zu wollen, ist aus meiner Sicht aber nur genau aus ebenjener zu erklären.

Stephan

Der Wolf wird meines Wissens nicht angesiedelt, er sucht sich neue unbesetzte Reviere, und stösst dabei immer weiter in unsere Regionen vor. Und hier hat er ja gelebt, bevor der Mensch ihn ausgerottet hat.

Orbiter1 03.03.2015 11:52

Zitat:

Zitat von awdor (Beitrag 1682680)
Der besagte Wolf war vielleicht von seinem Rudel ausgestossen und irrt seit dem herum. Dem bleibt eigentlich nur noch ein Platz im Zoo. Aber es wird in der Presse immer auf Sensationsmache geschrieben und so dargestellt, als ob wir jetzt täglich mit denselben Begegnungen rechnen müssten. Sonst wird es ja nicht gelesen.

Was aber ist wenn tatsächlich mal etwas passiert und so ein streunender Jungwolf verletzt ein Kind? Wer erklärt den Eltern dass die Rückkehr des Wolfes eine Bereicherung unseres Lebensraums ist, dass damit aber auch nie ganz auszuschließende Risiken verbunden sind? Freiwillige vor!

carm 03.03.2015 12:04

Zitat:

Zitat von Orbiter1 (Beitrag 1682695)
Was aber ist wenn tatsächlich mal etwas passiert und so ein streunender Jungwolf verletzt ein Kind? Wer erklärt den Eltern dass die Rückkehr des Wolfes eine Bereicherung unseres Lebensraums ist, dass damit aber auch nie ganz auszuschließende Risiken verbunden sind? Freiwillige vor!


Wer erklärt den Eltern, dass das Auto nur von A nach B fahren wollte. Dazwischen aber ihr Kind verletzt wurde oder sogar umgekommen ist.:( Und dieses Risiko ist weitaus höher.

Der ärgste Feind des Wolfes ist der Mensch. Und von dem hält er sich fern. Für jeden gesichteten Wolf gibt es etliche in der Umgebung die man nie sehen wird. Er wird immer das Weite suchen, wenn er auf Menschen trifft.

wiseguy 03.03.2015 12:05

Wie oft werden Kinder von Hunden gebissen? Totzdem kommt keiner auf die Idee, deswegen die Haltung von Hunden als Haustiere in Frage zu stellen.

Ich bin in der Thematik hin und hergerissen. Nach Expertenmeinung droht so gut wie keine Gefahr durch Wölfe, da diese dem Menschen frühzeitig ausweichen oder selbst im Kontaktfall den Rückzug antreten.

So ein Bild wie das aus der SZ wirkt allerdings schon etwas bedrohlich.

Vielleicht sollte man sich vor Augen führen, dass die Wölfe seinerzeit nicht ausgerottet wurden aufgrund einer direkten Gefährdung für den Menschen, sondern weil sie Nutztiere rissen und dadurch eine existenzielle Bedrohung für die weitestgehend arme Bevölkerung darstellten. Es war also maximal eine indirekte Gefährdung, die von den Wölfen ausging.

Ich denke mit solchen Schäden kann man heutzutage besser umgehen, besonders wenn es funktionierende Entschädigungsprogramme für von Wölfen verursachte Schäden gibt.

Conny1 03.03.2015 12:17

Zitat:

Zitat von Orbiter1 (Beitrag 1682695)
Was aber ist wenn tatsächlich mal etwas passiert und so ein streunender Jungwolf verletzt ein Kind? Wer erklärt den Eltern dass die Rückkehr des Wolfes eine Bereicherung unseres Lebensraums ist, dass damit aber auch nie ganz auszuschließende Risiken verbunden sind? Freiwillige vor!

Das Leben an sich ist voller Risiken, auch für Kinder. Morgen kann die Decke über einem herabfallen. Die Gefahr durch einen in der freien Natur geborenen und aufgewachsenen (aufwachsenden) Wolf attackiert und verletzt zu werden, tendiert nach seriöser Expertenauffassung gegen Null. Wie Dein Vorposter schrieb, der Wolf ist nicht wiederangesiedelt worden, er hat sich das Recht genommen, sich seinen früheren Lebensraum zurückzuerobern. Willst Du ihm das Recht nehmen?
Bei uns ist der Wolf übrigens seit gestern quasi in Wardenburg im Vorgarten (http://www.nwzonline.de/politik/wolf...148010386.html).

Unsere Freude über die Anwesenheit des Wolfes wird nur durch die lokale Presse getrübt, die sich in ihrer Sensationsgier nur noch partiell von der Zeitung mit den Großbuchstaben unterscheidet und schon seit einiger Zeit zum Halali bläst!

Was spricht übrigens gegen Romantik?

ddd 03.03.2015 12:35

moin,

ich kann auch nur den Kopf schütteln. Alle bislang gesichteten Wölfe haben nicht mal versucht, sich weiter zu nähern, sondern haben sich getrollt.

Ich bin schon mehrmals nachts in Wildschweinrotten geraten. Wenn die loslegen hätte ich wirklich Mühe, heile wegzukommen, bislang konnte ich Angriffe vermeiden. Bei einem (einzelnen) Wolf sehe ich da im Gegensatz wenig Schwierigkeiten.

Nur zum Vergleich, in Afrika gehen tödliche Verletzungen durch Wildtiere nur in der Minderzahl auf Beutegreifer zurück, Hauptgefahr sind Nilpferde ...

Orbiter1 03.03.2015 12:44

Zitat:

Zitat von Conny1 (Beitrag 1682710)
Das Leben an sich ist voller Risiken, auch für Kinder. Morgen kann die Decke über einem herabfallen.

Diese Argumentation werden die betroffenen Eltern sicher verstehen.
Zitat:

Die Gefahr durch einen in der freien Natur geborenen und aufgewachsenen (aufwachsenden) Wolf attackiert und verletzt zu werden, tendiert nach seriöser Expertenauffassung gegen Null.
Ohne Wölfe beträgt sie sogar 0,0.
Zitat:

Wie Dein Vorposter schrieb, der Wolf ist nicht wiederangesiedelt worden, er hat sich das Recht genommen, sich seinen früheren Lebensraum zurückzuerobern.
Das war aber nur möglich weil es die Behörden nicht verhindert haben.
Zitat:

Willst Du ihm das Recht nehmen?
Wenn du mich so direkt frägst, Ja.
Zitat:

Bei uns ist der Wolf übrigens seit gestern quasi in Wardenburg im Vorgarten (http://www.nwzonline.de/politik/wolf...148010386.html).

Unsere Freude über die Anwesenheit des Wolfes wird nur durch die lokale Presse getrübt, die sich in ihrer Sensationsgier nur noch partiell von der Zeitung mit den Großbuchstaben unterscheidet und schon seit einiger Zeit zum Halali bläst!
Es gibt halt auch Leute die anders darüber denken.

Zitat:

Was spricht übrigens gegen Romantik?
Nichts

raul 03.03.2015 13:13

Zitat:

Zitat von Orbiter1 (Beitrag 1682718)
Wenn du mich so direkt frägst, Ja.

Wenn man der Welt-Zeitung glauben darf, gab es in den letzten 50 Jahren in ganz Europa neun Wolfsvorfälle. Du bist doch fit in Statistik, rechne mal kurz und überleg dann, ob es das wirklich wert ist, diese x-te Nachkommastelle zu opfern und deshalb deinen Kindern und Kindeskindern nur noch Tiere im Digitalzoo von Google zeigen zu können, weil die NIMBY-Fraktion jede potentielle Gefahr für den Nachwuchs umbringen will.
Wie emotional die Diskussion geführt wird erkennt man z.B. daran, wenn man sich die Wespentoten/Jahr in Deutschland ansieht und dann überlegt, ob irgendjemand die Vertreibung/Ausrottung von Wespen beantragen würde! Ich bin übrigens Wespenallergiker und fotografiere die gerne und oft.

Gruß,
raul

Conny1 03.03.2015 13:29

Zitat:

Zitat von Orbiter1 (Beitrag 1682718)
.....

It is all more than answered by raul. :lol:

deranonyme 03.03.2015 14:01

Zitat:

Zitat von Orbiter1 (Beitrag 1682718)
Wenn du mich so direkt frägst, Ja

Willst du hundertprozentige Sicherheit? Dann lebst du in der falschen Welt. Was das für dich bedeutet musst du selbst entscheiden.
Ich für mich weiß, dass ich jeden Tag Risiken ausgeliefert bin die ich nicht immer selbst beeinflussen kann. Manchmal gehe ich sogar bewusst Risiken ein die ich vermeiden könnte. Warum sollte ich dann so ein minimales Risiko wie den Wolf vermeiden wollen.

dey 03.03.2015 14:20

Eure Argumentationsweise ist schlicht unklug.
Gegen eine Angst gegenhalten erzeugt nicht weniger Angst.

Es ist eine Sache eine, Gefahr nicht zu beseitigen, eine andere ist es eine neue Gefahr bewusst hinzuzufügen.
Genau das passiert gerade, in dem dem Wolf neuer Lebensraum zugestanden wird.

Die Frage stellt sich schon, wie gehen wir mit den ersten Opfern um, (so es je welche gibt). "Na ja, dass dein totes Kind von einem Auto überfahre wurde, ist viel wahrscheinlicher."

Wäre der Wolf einfach da, würden sich mit Sicherheit weniger dafür aussprechen ihn zu exekutieren, als sich jetzt dagegen wehren, ihn sich ansiedeln zu lassen.

Ich bin für den Wolf.
Aber für mich ist es auch einfach. Ich wohne nicht in der Nähe einer Gefahrenzone.

Conny1 03.03.2015 14:22

@deranonyme

Gruß nach Ostsachsen! Ihr scheint mir eine unaufgeregte/gelassene Einstellung zum Wolf zu haben. Vielleicht macht es die geografische Nähe zu den Wolfsgebieten in Polen oder die Sachsen sind einfach so. ;-) Meine Familie und ich sollten die Lausitz wieder einmal besuchen. :D

deranonyme 03.03.2015 14:53

Zitat:

Zitat von Conny1 (Beitrag 1682747)
@deranonyme

Gruß nach Ostsachsen! Ihr scheint mir eine unaufgeregte/gelassene Einstellung zum Wolf zu haben. Meine Familie und ich sollten die Lausitz wieder einmal besuchen. :D

Naja, auch hier kommen nicht alle mit dem Wolf gut klar. Wer Schafe hat und durch den Wolf besucht wurde ist oftmals anderer Meinung. Jäger haben aus unterschiedlichen Gründen eine ambivalente Einstellung zum geschützten Grautier. Das geht über Trophäengier bis zur Konkurrenzangst. Und da gibt es sicher noch einige Beispiele mehr.
So viele Rudel wie hier leben - und trotzdem haben bis jetzt nicht wirklich viele Menschen einen Wolf gesehen. Und wenn dann nur kurz. Der oder die Tiere haben sich immer verdrückt. Ich glaube bei vielen sind noch die alten Bücher mit den schlimmen Horrorgeschichten im Kopf wo der Wolf regelmäßig Menschen gerissen hat. Es gibt ja auch genug neuzeitlichen Schund in dieser Richtung. Ich habe selbst als Kind ein solches Buch gelesen. Aber ich habe mich davon frei gemacht. Wenn ich durch dem Wald streife achte ich definitiv mehr darauf nicht direkt mit Schwarzwild in Kontakt zu kommen als Wölfe zu meiden. Und in Polen und weiter östlich und nördlich ist der Wolf ja schon länger zu Hause. Wie viele Menschen hat er denn dort schon angefallen? Hat jemand dazu vielleicht Statistiken. Ich habe übrigens selbst beim Joggen schon mehr unangenehme bis gefährliche Situationen mit Hunden erlebt als mit Wildtieren. Und jetzt sagt mir nicht, dass ein Rottweiler der sein überfordertes Herrchen im Liegen an der Leine hinter sich er schleift wolle nur spielen, selbst wenn das Herrchen ihn einen knappen Meter vor mir doch zum Stehen bekommt. Und ich fordere weder Hunde noch Wölfe abzuschaffen.

Besuchen kannst du die Lausitz übrigens immer gern. Und wenn du vorher Bescheid sagst können wir uns dazu gern austauschen oder uns auch mal hier treffen.

raul 03.03.2015 14:56

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 1682746)
...Gefahrenzone.

Nennt man Wälder heutzutage so?:mrgreen:
Da die meisten Unfälle im Haushalt passieren, sollte man dringend in solche "Gefahrenzonen" ausweichen um seine Mortalitätsrate drastisch zu senken. Am Besten mit Hund, da wirst du statistisch gleich noch ein paar Jahre älter. SCNR.;)

Gruß,
raul

dey 03.03.2015 16:36

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1682759)
Nennt man Wälder heutzutage so?:mrgreen:

Klar, da kann man verhungern und erfrieren.
Vielleicht sollte man Wolfskontaktgefährdungsptotenzialzone.

Wald allein reicht ja wohl nicht. Er muss wohl schon eine gewisse Größe haben.
Odenwald ist 30km entfernt und dürfte reichen?

hpike 03.03.2015 16:46

Das Wolfdingens ist aber falsch geschrieben lol :crazy: :lol:

dey 03.03.2015 17:36

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 1682790)
Das Wolfdingens ist aber falsch geschrieben lol :crazy: :lol:

Bin halt ne Dramaqueen :oops:
Wo ist Dramaqueensmiley?

Conny1 03.03.2015 18:44

So wird jetzt mit "unserem" Wolf verfahren:

https://www.ndr.de/nachrichten/niede...,wolf1368.html

An der Herangehensweise kann man aus meiner Sicht nichts auszusetzen haben, sofern Vergrämung bzw. Umsetzung des Wolfes zunächst tatsächlich erstes Gebot sind und nicht die finale Lösung.

Itscha 03.03.2015 18:53

Besonders schön die Formulierung: "Finale Entnahme aus der Natur".

Is des net cremisch ... :lol::flop:
Schön zum kotzen, diese Stilblüten der politischen Rhetorik.


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