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Itscha 07.06.2013 13:17

So insgesamt kann man in ein paar Jahren schon froh sein, wenn die USA nicht präventiv einmarschieren, nur weil ein gewisser Prozentsatz der Telefonkunden eines Landes bei einem Telefonat über die Politik der USA einen hohen Blutdruck bekommt.


Oder werden die Blutdruckwerte der Telefonkunden noch nicht aufgezeichnet? ;)

Erschreckend, die Entwicklung.

André 69 07.06.2013 14:31

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1454018)
Moin André,

nun wird der Endkunde auch noch zur Kooperation gezwungen: clickclack!


Dat Ei

Nun, die informierten Gamer fühlen sich nicht nur wegen der 24h online, sondern vor allem wegen dem Thema "Gebrauchtspiele" und im Zusammenhang mit Verleihen und Verschenken von Spielen an den A.... gefasst.
Datenschutz interessiert da so gut wie gar keinen.

Gruß André

fotogen 08.06.2013 10:52

Ansichten zur US Internetüberwachung (Projekt PRism)
 
http://www.bild.de/politik/ausland/n...1490.bild.html

Ihr habt sicher schon in den Nachrichten mitbekommen, dass die US Behörden über Plattformen von Google, youtube, yahoo usw. sehr weitreichende Möglichkeiten erhalten, e-mails und andere Informationen zu scannen und im Rahmen der Terroristenabwehr einzusetzen.

Erste mögliche Reaktion, Schweinerei sowas, Überwachungsstaat etc.
Zweite Reaktion: Cyberkrieg und Internetnutzung zur Organisation terroristischer Akte sind reale Gefahren; lassen sich nur bekämpfen und verhindern, wenn die Behörden mit modernen Abwehrtools auf den gleichen Medien dagegen kämpfen.

Mein Fazit: ich lasse gerne mal versehentlich meine e-mails von der NSA mitlesen (interessiert nach dem Lesen dort eh niemanden mehr), wenn dadurch auch nur ein Terrorakt verhindert wird, bei dem Menschen ums Leben kommen.

Eure Meinung? Seid Ihr gegenüber solchen staatlichen Maßnahmen genauso tolerant?

daso 08.06.2013 11:13

ist ja nichts neues. alle paar jahre kommt das thema mal wieder in die medien und ist dann auch wieder ruck zuck vergessen. seit 9/11 schneiden die amis jeglichen traffic im netz bin (nicht nur facebook und co), ganz im sinne der anti-terror-bekämpfung... ob das jetzt gut oder schlecht ist bleibt wohl jedem selbst überlassen...

Karsten in Altona 08.06.2013 11:52

http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...d.php?t=132787
;)

turboengine 08.06.2013 12:17

Was die NSA da vorbereitet, ist nichts anderes als die Fortführung von ECHELON im Internet. Die USA betreibt im grossen Stil Industriespionage. Als ich noch in Deutschland gearbeitet habe, wurden daher vertrauliche Konferenzen über mehrere Telefonleitungen mit Sprachverwürfelung abgehalten, dass die grossen Ohren in Bad Aibling nicht einfach Informationen auf den Richtfunkstrecken der Telekom abgreifen können. Ich kann mir denken dass für die Amerikanische IT Industrie das zum Problem werden könnte, wenn grosse Firmen nach Möglichkeit Auf Amerikanische Schnüffelprodukte verzichten. Als Beispiel sei Blackberry genannt, das wurde trotz seiner Vorzüge seinerzeit explizit ausgeschlossen.
Die Amerikaner sind auf dem besten Weg, den Bogen zu überspannen. Hätte unsere Politik Rückgrat, würde sie da handeln. Und zwar für alle sichtbar - z.b die Entfernung von Apple und Microsoft aus der öffentlichen Verwaltung.
Als München das gemacht hat kam Herr Ballmer angereist und hat Drohungen ausgestossen und als dies nicht wirkte Geld geboten. Ohne Erfolg.

DonFredo 08.06.2013 15:15

Zitat:

Zitat von Karsten in Altona (Beitrag 1454262)

Angeklebt.... :cool:

fotogen 08.06.2013 16:30

Warum man ein ernsthaftes Thema in einen xbox thread verschieben muß, wundert mich.

DonFredo 08.06.2013 16:32

Weil seit dem Beitrag #36 bereits darüber diskutiert wird.

fotogen 08.06.2013 18:08

Zitat:

Zitat von DonFredo (Beitrag 1454331)
Weil seit dem Beitrag #36 bereits darüber diskutiert wird.

Aah, in Beitrag 37 steht tatsächlich ein link aufs gleiche Thema. Insofern danke fürs Verschieben. ;)

Die Antworten auf meine Frage werden sich in ihrer Anzahl schon nicht großartig unterscheiden, ob die Frage jetzt hier steht oder in einem eigenen thread. Sorry, wenn meine Rüchfrage zu kritisch formuliert war. Alles gut.

DonFredo 08.06.2013 18:17

Schon OK... ;)

Dat Ei 09.06.2013 15:07

Moin, moin,

nett ist auch diese Meldung: clickclack!

Ob man damit die Verbündeten vor Dritten schützen möchte, oder nur die Zugangsmöglichkeiten zu den Systemen der Verbündeten aktualisiert, mag jeder für sich entscheiden.


Dat Ei

André 69 09.06.2013 16:48

http://www.handelsblatt.com/politik/...e/8319284.html

no comment ...

SteffDA 09.06.2013 18:08

Wie schrieb ein (ich glaube) Zeit-online-Leser sinngemäß: "Jetzt wird verständlich, warum Russland und China eigene Suchmaschinen und soziale Netze etabliert haben."

Gruß
Steffen

Cylophis 09.06.2013 18:27

Leicht paranoid das Ganze.

Ich meine wenn wir schon so anfangen, was ist da mit meinem Handy, das Teil hat 2 Kameras und ich nehme es sogar mit zur Toilette :oops:

Ich dürfte ja kein Objekt mehr nutzen welches sich einschalten lässt, eine Aufnahmefunktion irgendeiner Art hat und mit dem Netz verbindet.
Selbst eine Kamera mit WLan-Karte ist potentiell dazu geeignet mich auszuspionieren :roll:

Ich heiße es in keinem Fall gut wenn die heutige Technik genutzt wird um unerkannt zu spionieren. Hier gibt es klare Gesetze an die man sich zu halten hat.

Aber der Zeitpunkt den ganzen Möglichkeiten zu entkommen ist vorbei.

Wir haben an der Universität letztens ein Experiment mit Glas und Schallübertragung durchgeführt, hier war es uns möglich einen Satz der im Abstand von einem Meter vor einer Doppelfensterverglasung gesprochen wurde problemlos und verständlich abzuhören. Und das war keine Militärtechnik und wir sind nur eine Bande fauler Studenten:lol:

Abgesehen davon, wenn ich mir die Konsole kaufen würde, würde sie bei mir an einer Steckerleiste hängt, die nur bei Bedarf eingeschaltet werden. Und man mich dann sehen könnte während ich wie gebannt auf einen Bildschirm starre und auf Tasten drücke.

Der Aufwand für eine komplette Überwachung aller Geräte würde in keiner Relation zu irgendeinem Nutzen stehen.

Manche Leute glauben zu viel, andere zu wenig. Ich sehe mich als Realist irgendwo dazwischen


Edit: Einfach die Konsole ohne Kinect nutzen, hab noch nie verstanden warum ich vor meinem Fernseher rumtanzen soll :D

alberich 10.06.2013 14:46

Interview mit Edwar Snowden (PRISM Whistleblower)

Dat Ei 11.06.2013 14:38

Moin, moin,

dass immer noch Zweifel an den jüngsten Berichten über die Aktivitäten der NSA und deren Ausmaße existieren, ist verwunderlich. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere an das Stichwort "Echelon" und Diskussionen um Bad Aibling. Dieses globale Abhörsystem wurde bereits im Europäischen Parlament thematisiert. Hier kann man ein paar Ausführungen dazu nachlesen. Diese Ausführungen stammen vom 5.9.2001, also bevor die USA Ziel der Terroranschläge wurde. Seitdem hat sich sicherlich vieles geändert, aber es wäre naiv zu glauben, dass die Aktivitäten tendenziell eher nachgelassen hätten.


Dat Ei

André 69 11.06.2013 17:44

Wikipedia ist auch schnell, vor allem der letzte Punkt gefällt mir -> wir sind alle böse!

mrieglhofer 11.06.2013 19:15

Zitat:

Zitat von André 69 (Beitrag 1455303)
Wikipedia ist auch schnell, vor allem der letzte Punkt gefällt mir -> wir sind alle böse!

Ich finde die Naivität der "ich habe nichts zu verbergen" köstlich. Keine Puffbesuch als Pfarrgemeinderat, kein Tetate mit der Frau des Chefs, keine geheim gehaltene Krankheit, um die Kündigung zu vermeiden, kein lustvoller Blick auf ein gleiches Geschlecht, keine Geldsorgen, keine Mauschelei. Na, das Leben muss spannend sein;-)
Oder doch? Eine kleine Unterstützung, eine zugesicherte Diskretion und schon sind wir erpressbar. Und klar ist nichts gegen eine Kopie der neuen Schaltung oder die Vergabe an eine andere Firma einzuwenden, wenn man so richtig nachdenkt.

Tja, und Widerstand gegen Regierungspläne. Sie kennen dich, deine Vorlieben, deine Orte, deine Freunde. Da macht man dann ganz gleich Tabula rasa mit allen, die deine Freunde auf Facebook waren.

Also in dem Sinne viel Spass und lasst die Kämpfer gegen den Terror weiter mitlesen. Sonst erwischen sie ja die bösen Terroristen nicht, die sich auf Facebook den neuen Anschlag in einer geheimen Gruppe ausmachen ;-)

Also ich glaube, wir haben die Auswirkungen zu spät erkannt.

fotogen 11.06.2013 19:53

Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1455351)
Ich finde die Naivität der "ich habe nichts zu verbergen" köstlich. Keine Puffbesuch als Pfarrgemeinderat, kein Tetate mit der Frau des Chefs, keine geheim gehaltene Krankheit, um die Kündigung zu vermeiden, kein lustvoller Blick auf ein gleiches Geschlecht, keine Geldsorgen, keine Mauschelei. Na, das Leben muss spannend sein;-)
Oder doch? Eine kleine Unterstützung, eine zugesicherte Diskretion und schon sind wir erpressbar. Und klar ist nichts gegen eine Kopie der neuen Schaltung oder die Vergabe an eine andere Firma einzuwenden, wenn man so richtig nachdenkt.

Tja, und Widerstand gegen Regierungspläne. Sie kennen dich, deine Vorlieben, deine Orte, deine Freunde. Da macht man dann ganz gleich Tabula rasa mit allen, die deine Freunde auf Facebook waren.

Also in dem Sinne viel Spass und lasst die Kämpfer gegen den Terror weiter mitlesen. Sonst erwischen sie ja die bösen Terroristen nicht, die sich auf Facebook den neuen Anschlag in einer geheimen Gruppe ausmachen ;-)

Also ich glaube, wir haben die Auswirkungen zu spät erkannt.

Du kannst digital ja auch sehr leicht den mustergültigen Staatsbürger vortäuschen und wirst irgendwann völlig unerwartet befördert (ohne real etwas dafür getan zu haben).

mrieglhofer 11.06.2013 19:58

Zitat:

Zitat von fotogen (Beitrag 1455366)
Du kannst digital ja auch sehr leicht den mustergültigen Staatsbürger vortäuschen und wirst irgendwann völlig unerwartet befördert (ohne real etwas dafür getan zu haben).

Genau dahin wird eh laufen. Die digitale Welt täuscht einen braven, denkfaulen Spiesser vor und brieflich lässt die Sau raus und plant gleich noch ein paar Anschläge ;-)

Das Problem ist, dass wir es nicht mehr in der Hand haben. Braucht nur einer deiner vielen Freunde politisch aktiv sein und du wirst trotzdem im Bau sitzen. Stell dir mal vor, wenn es im dritten Reich diese Möglichkeit gegeben hätte.

Dat Ei 12.06.2013 15:05

Moin, moin,

während sich anscheinend andere EU-Staaten wie Belgien und die Niederlande von der NSA mit Prism-Daten versorgen lassen, erklären unser Innenminister und unser Chef des Verfassungsschutzes, dass sie von PRISM nichts wussten und erst durch die Medien Infos erhielten. Tja, entweder sind wir doch nicht so verbündet, wie wir immer dachten, oder zumindest nicht so wie Belgien und die Niederlande, oder aber man versucht uns wieder für dumm zu verkaufen. Am wahrscheinlichsten ist es, dass beides der Fall ist...


Dat Ei

mrieglhofer 13.06.2013 16:31

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1455651)
Moin, moin,

während sich anscheinend andere EU-Staaten wie Belgien und die Niederlande von der NSA mit Prism-Daten versorgen lassen, erklären unser Innenminister und unser Chef des Verfassungsschutzes, dass sie von PRISM nichts wussten und erst durch die Medien Infos erhielten. Tja, entweder sind wir doch nicht so verbündet, wie wir immer dachten, oder zumindest nicht so wie Belgien und die Niederlande, oder aber man versucht uns wieder für dumm zu verkaufen. Am wahrscheinlichsten ist es, dass beides der Fall ist...


Dat Ei

Hier auf die Politik zu hoffen ist verlorene Liebesmüh. Entweder sie wollen selbst die Daten (wissen ist Macht) oder sie sind so dämlich, dass sie die Auswirkungen nicht kapieren. Was gefährlicher ist, ist unklar.
Daher glaube ich, dass wir uns selbst schützen anfangen müssen. E-Mail nur mehr über SSL, Browser/Facebook usw nur über https.
Echte Freunde nicht in Facebook aufnehmen, besser die Feinde. Die sitzen dann für deine unbedachten Äußerungen. Startpage statt Google, Dropbox verschlüsseln,.... und wichtige Dinge wohl eher über Briefe ;-) Elektronisch nur das, was man dem BND, NSA usw. Sind so immer schon sagen wollte. Und ein paar Falke Accounts mit anderen Namen oder leicht veränderter Schreibweise ist auch nicht dumm.

alberich 13.06.2013 16:47

Ein paar Tipps. http://prism-break.org/

Dat Ei 13.06.2013 16:57

Moin, moin,

Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1456010)
E-Mail nur mehr über SSL, Browser/Facebook usw nur über https.

Zitat:

Zitat von alberich (Beitrag 1456016)
Ein paar Tipps. http://prism-break.org/

sorry, aber glaubt ihr wirklich, dass sich das Problem mit simplen Verschlüsselungen oder einem Wechsel des Betriebssystem oder Programms lösen lässt? :shock: :roll:


Dat Ei

mrieglhofer 13.06.2013 17:02

Nein, natürlich nicht.
Aber wenn jeder seine Übertragung grundsätzlich verschlüsselt, fallen die wichtigen Nachrichten nicht mehr auf.
Aber natürlich kann man schauen, dass man statt externer Dienst sich die Daten selbst hält und absichert.
100% ist nichts, aber nichts zu tun ist halt auch wenig. Und wennst dann als Unschuldiger 3 Mo im Gefängnis sitzt und als Terrorverdächtiger giltst, obwohl selbst das Gericht klargestellt hat, dass keinerlei Verdacht vorliegt, dann hast halt verloren.

Aber wie schon gesagt, mein bescheidener Beitrag kann und soll natürlich durch hilfreichere ergänzt werden.

alberich 13.06.2013 17:03

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 1456019)
sorry, aber glaubt ihr wirklich, dass sich das Problem mit simplen Verschlüsselungen ...

Natürlich, jedoch nur in Verbindung mit denen hier. Klappt super.

Dat Ei 13.06.2013 17:09

Zitat:

Zitat von alberich (Beitrag 1456024)
Natürlich, jedoch nur in Verbindung mit denen hier. Klappt super.

Das ist ja mal ´ne Alternative! :lol:
Früher hieß es immer: "Mit Linux wär das nicht passiert." Zukünftig muss es dann wohl heißen: "Mit Zipfelmütze wär das nicht passiert."


Dat Ei

Gerhard61 13.06.2013 17:45

Zitat:

Zitat von KSO (Beitrag 1449115)
Gegen die TOTALE Überwachung hilft ein kleiner Kniff:
Netzstecker ziehen! ;)

Geniale Idee. Eventuell tut es auch die neue Konsole von Sony...billiger, gebrauchte Spiele laufen und zumindest die Option Überwachung scheint dort nicht vorhanden...ansonsten wie vorgeschlagen...Netzstecker raus...oder läuft das Ding mit Akku weiter?

mrieglhofer 14.06.2013 00:03

Zitat:

Zitat von Gerhard61 (Beitrag 1456049)
Geniale Idee. Eventuell tut es auch die neue Konsole von Sony...billiger, gebrauchte Spiele laufen und zumindest die Option Überwachung scheint dort nicht vorhanden...ansonsten wie vorgeschlagen...Netzstecker raus...oder läuft das Ding mit Akku weiter?

Klar, und dann nur mehr mit Bargeld zahlen, unter der Brücke schlafen, zu keinem Arzt gehe, in kein Krankenhaus,...
Entkommen gibt leider nicht, da hilft nur sich aktiv zu wehren, solange es noch geht.

fotogen 14.06.2013 07:01

Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1456180)
Klar, und dann nur mehr mit Bargeld zahlen, unter der Brücke schlafen, zu keinem Arzt gehe, in kein Krankenhaus,...
Entkommen gibt leider nicht, da hilft nur sich aktiv zu wehren, solange es noch geht.

Da wirst Du in 20 Jahren aufpassen müssen. Wenn man für vier Wochen keine elektronischen Zahlvorgänge von Dir identifiziert wird man Dich legitimiert für tot erklären dürfen, die Rentenzahlungen einstellen und die Müllabfuhr stornieren. Dann stehst Du ganz schön blöd da mit Deinem Bargeld. ;)

mrieglhofer 14.06.2013 10:38

Ist eh das Beste, was dir passieren kann wennst über Bargeld verfügt. Da kannst dann tun, was du willst, weil es dich ja nicht mehr gibt ;-)

Aber ernsthaft, heute im ORF:

Bericht: Tausende US-Firmen kooperieren mit Geheimdiensten
Die Zusammenarbeit zwischen US-Geheimdiensten und -Unternehmen ist laut einem neuen Medienbericht noch breiter, als es die jüngsten Enthüllungen vermuten ließen.

Tausende Firmen versorgten die Geheimdienste mit Informationen und bekämen im Gegenzug Vorteile wie Zugang zu geheimen Spionageerkenntnissen, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen.

Firmen aus vielen Branchen beteiligt
Die Unternehmen gäben dabei Informationen wie Gerätespezifikationen weiter, um Kundendaten gehe es nicht. Mit solchem Wissen könnten die Geheimdienste zum Beispiel fremde Computer leichter ausspähen. An diesen Kooperationen beteiligten sich verschiedenste US-Unternehmen wie Hersteller von Software und Geräten, Banken, Anbieter von Satellitenkommunikation und Spezialisten für Internetsicherheit, schrieb Bloomberg.

So liefere der Windows-Riese Microsoft Geheimdiensten Informationen über Fehler in seiner Software, bevor die Schwachstellen mit Updates geschlossen werden. Ein Konzernsprecher sagte Bloomberg, solche Vorabhinweise sollten der Regierung einen Vorsprung für die Risikoeinschätzung geben.

Die Bloomberg-Quellen betonten zugleich, solche Unterstützung durch Microsoft und andere Unternehmen erlaube es den US-Diensten, Schwachstellen in Software auszunutzen, die an Regierungen anderer Länder verkauft werde.

Wie war das? Hort der Freiheit? Da kannst ja gleich Accounts befinden Chinesen auf machen. Du kannst dir bei keiner APP oder Soft-und Hardware aus dem Raum halbwegs sicher sein, dass die dich nicht ausspioniert. Da wird open source wieder ein Thema.

oskar13 14.06.2013 12:26

Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1456302)
Da kannst ja gleich Accounts befinden Chinesen auf machen.

Diesen Satz habe ich als einfachstrukturierter Mensch nicht verstanden.:?::?:

leministredupoudre 14.06.2013 14:49

Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1456302)
Da wird open source wieder ein Thema.

das hat doch nichts mit open- oder closed-source zu tun, wenn Anbieter Daten weitergeben oder Zugriffe auf diese Daten zulassen. Das ist doch für die NSA gerade das schöne an der Sache, dass sie nicht mühsam jedes pieselige Endgerät überwachen muss und dabei ertappt wird, sondern die Daten schön aggregiert und aufbereitet vom jeweiligen Anbieter zur Verfügung gestellt bekommt. Ob das beim Anbieter auf open-source läuft oder nicht ist doch wurscht. Im Gegenteil, sowohl Facebook, als auch Google stellen einen Großteil ihrer entwickelten Software wieder als open-source zur Verfügung.

mrieglhofer 14.06.2013 19:45

Zitat:

Zitat von oskar13 (Beitrag 1456347)
Diesen Satz habe ich als einfachstrukturierter Mensch nicht verstanden.:?::?:

Schreib mal auf einem Tablett mit Rechtschreibprüfung. Aber bei den Chinesen war ja immer klar, dass alle mitlesen., das war eigentlich der Unterschied zu freien Welt.

mrieglhofer 14.06.2013 19:51

Zitat:

Zitat von leministredupoudre (Beitrag 1456401)
das hat doch nichts mit open- oder closed-source zu tun, wenn Anbieter Daten weitergeben oder Zugriffe auf diese Daten zulassen. Das ist doch für die NSA gerade das schöne an der Sache, dass sie nicht mühsam jedes pieselige Endgerät überwachen muss und dabei ertappt wird, sondern die Daten schön aggregiert und aufbereitet vom jeweiligen Anbieter zur Verfügung gestellt bekommt. Ob das beim Anbieter auf open-source läuft oder nicht ist doch wurscht. Im Gegenteil, sowohl Facebook, als auch Google stellen einen Großteil ihrer entwickelten Software wieder als open-source zur Verfügung.

Wenn du den Artikel oben liest, dass 1000de Firmen dabei mitmachen, würde ich mal nicht ausschließen, dass sie nicht nur die Lücken der NSA melden statt sie zu schließen, sondern auch dass sie gleich die passenden Backdoors implementieren oder die Pläne gleich mir ihrer Software weiterleiten.
Bei open source kannst solchen Verdacht überprüfen, bei closed source erst wenn die Daten Beine bekommen. Und dann kann die Firma behaupten, dass du dir halt einen Virus eingegangen hast.
In dieser Situation halte ich SW von amerikanischen Firmen als potentiell kompromittiert.

leministredupoudre 14.06.2013 23:48

Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1456476)
Bei open source kannst solchen Verdacht überprüfen, bei closed source erst wenn die Daten Beine bekommen. Und dann kann die Firma behaupten, dass du dir halt einen Virus eingegangen hast.
In dieser Situation halte ich SW von amerikanischen Firmen als potentiell kompromittiert.

ich bin ein großer Freund von open-source bzgl "freie Software für freie Menschen", aber das open-source sicherer ist, ist wohl schon lange ein Trugschluss, dazu sind die Projekte zu groß und komplex. Wenn ich alleine sehe, wie oft der Source-Code bei Debian schon kompromittiert wurde... prinzipiell hast Du ja Recht, aber wenn selbst die Maintainer eines Projekts das nicht mal mehr gewährleisten können....

Unabhängig davon, Daten bekommen ja auch nicht einfach so Beine, die diffundieren ja nicht einfach durch die Luft zur NSA. Auch diese müssten sich einer Netzwerkverbindung bedienen und diese kann man reglementieren, überwachen und auswerten. Auch als potentielles Ziel hat man einige wirkungsvolle Werkzeuge und Maßnahmen zur Verfügung und nicht jeder Rechner ist ein offenes Scheunentor.

mrieglhofer 15.06.2013 10:51

Zitat:

Zitat von leministredupoudre (Beitrag 1456545)
ich bin ein großer Freund von open-source bzgl "freie Software für freie Menschen", aber das open-source sicherer ist, ist wohl schon lange ein Trugschluss, dazu sind die Projekte zu groß und komplex. Wenn ich alleine sehe, wie oft der Source-Code bei Debian schon kompromittiert wurde... prinzipiell hast Du ja Recht, aber wenn selbst die Maintainer eines Projekts das nicht mal mehr gewährleisten können....

Unabhängig davon, Daten bekommen ja auch nicht einfach so Beine, die diffundieren ja nicht einfach durch die Luft zur NSA. Auch diese müssten sich einer Netzwerkverbindung bedienen und diese kann man reglementieren, überwachen und auswerten. Auch als potentielles Ziel hat man einige wirkungsvolle Werkzeuge und Maßnahmen zur Verfügung und nicht jeder Rechner ist ein offenes Scheunentor.

Na ja, wenn heute Photoshop über Https anstatt ein Update einen Trojaner einspielt oder statt das Update zu checken deine Adressdaten hoch lädt, tust dich auch bei einer Inspektion der Verbindungen rechts schwer. Wenn du aber davon ausgehst, dass potentiell alle Programme das können, du aber nicht weiss, welches es tut, musst ja jede neue Version laborhaft evaluieren. Das macht ja die Sache so problematisch. Weniger für mich, meine Ansicht ist eh überall bekannt, aber für Firmen. Und wennst dann noch wichtige Daten aufs Android transferiert, dann hast eh verloren.

Dat Ei 15.06.2013 11:04

Moin, moin,

Zitat:

Zitat von leministredupoudre (Beitrag 1456545)
Unabhängig davon, Daten bekommen ja auch nicht einfach so Beine, die diffundieren ja nicht einfach durch die Luft zur NSA. Auch diese müssten sich einer Netzwerkverbindung bedienen und diese kann man reglementieren, überwachen und auswerten. Auch als potentielles Ziel hat man einige wirkungsvolle Werkzeuge und Maßnahmen zur Verfügung und nicht jeder Rechner ist ein offenes Scheunentor.

ich glaube, es ist zu kurz gesprungen, wenn man nur die Software-Hersteller ins Visier nimmt. Für mich sind auch Unternehmen im Hardware- und Netzwerkbereich zu hinterfragen. Mir fallen da z.B. Cisco, Broadcom, Brocade, EMC etc. pp. ein.


Dat Ei

leministredupoudre 15.06.2013 12:39

einigen wir uns darauf, dass es viele Wege gibt. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass der jeweils simpelste Weg immer noch der effektivste und gebräuchlichste ist. Ich trete den Firmen einfach in die E..r und erpresse sie auf Rausgabe der Daten, so wie es die NSA derzeit mit Prism macht. Als NGB (Non-Government-Bösewicht) muss ich halt etwas erfinderischer sein, aber das hatte ich ja oben schon mal angerissen.

Die Szenarien bzgl Hintertüren in Hardware etc. Da bin ich aus Erfahrung einfach skeptisch. Man sagt Checkpoint Firewalls seit 15 Jahren eine Hintertür für den Mossad nach, trotzdem sind sie Marktführer und es gab niemals Rumors, dass es sich bestätigt hat. DIe US-Regierung hat für eine Regierungsausschreibung die Produkte von Huawei jahrelang auf den Kopf gestellt und ebenfalls nichts gefunden. Genauso wird sicherlich auch mit anderen Herstellern verfahren. Die US-Regierung (ich weiß - blödes Beispiel) lässt sich alle Geräte und Software, die sie und ihre Partner sowie Dienstleister etc. einsetzt, zertifizieren, damit halt nicht der nächste Chinese um die Ecke mitlesen kann. Ich halte daher geheime Backdoors für Schnüffelzwecke etc eher für Wunschdenken, da einfach zu aufwändig. Sollte sowas einer Firma wie Cisco, EMC, Huawei, Avaya/Nortel, usw nachgewiesen werden oder nur das Gerücht die Runde machen, dann könne die doch direkt einpacken. Klar wurden immer mal wieder Fälle von undokumentierten Wartungszugängen, Default-Passwörtern und hidden-Accounts öffentlich, aber das waren sicherheitstechnisch meist Fälle von purer Nachlässigkeit, die aber trotzdem für die Hersteller peinlich waren. Technisch könnte ich das noch weiter ausführen, aber das würde wohl den Rahmen sprengen.

ich bin zB viel mehr gespannt, wie sich das Thema Cloud nach der Bekanntgabe von Prism weiter entwickeln wird und dies ist ja auch Kern des Threads über die XBox-one. Welche Daten werden gesammelt, wo werden sie gespeichert, wo und wie werden sie ausgewertet und wer hat schlussendlich Zugriff darauf? Themen, die auch für andere Cloud-Services gelten und wo bisher die Hersteller/Anbieter bzgl Sicherheitsbedenken abgewiegelt haben... und was nun doch in anderem Licht gesehen werden darf.


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