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Vielleicht komme ich dieses Jahr noch dazu, hier auch ein paar Bilder einzustellen. Aber wie ich das sehe, kann ich kaum neue Motive zeigen. Viele der gezeigten Bilder finden sich auch auf meiner Speicherkarte ganz ähnlich.
Während der Woche habe ich insgesamt 38 Rumsausbilder geschossen, und die Bearbeitung geht nur langsam voran. Inzwischen kann die Software die Panos so machen, dass man sie auf dem iPhone drehen kann. Vorläufig sammle ich sie alle auf dieser Seite: Irland-Panos. @eac: mich würde interessieren, wie die Panos auf dem iPad wirken... |
Wieder sehr spannend zu lesen Dana und wieder weckt es Erinnerungen. Zum Beispiel an Galway und an die Kirche von Galway. Wir hatten in der Kirche damals das "Glück" den Pfarrer kennenzulernen, der sich sofort dazu auserkoren sah, für uns den Fremdenführer zu machen als er sah das wir Touristen waren.
Glück in Anführungszeichen deshalb, weil der Pfarrer schon reichlich betagt war und die ganze Tour in für uns natürlich völlig unverständlichem Gälisch abhielt :shock: nur zwischenzeitlich unterbrochen von einigen Brocken auf Englisch :crazy:. Höflich wie wir waren, folgten wir ihm eifrig nickend und haben trotzdem natürlich so gut wie kein einziges Wort verstanden :lol: . Alls wir uns dann nach der Tour verabschiedeten, fragte er uns auf Englisch ob denn nun alles was wir zur Kirche wissen wollten geklärt sei. Dabei grinste er so verschmitz, das ich mir bis heute nicht darüber im klaren bin ob der uns nicht nur veräppelt hat und genau gewußt hat was er da mit uns angestellt hat. Ich wundere mich und frage mich schon die ganze Zeit wann und ob überhaupt, Slieve League kommt. Allein die Fahrt dorthin ist Irland pur:top: und mit jeder Menge Schafen ;) . Ich frage mich das deshalb, weil ich gern wissen würde, wie ihr das fotografisch gelöst habt. Der perfekte Ort für ein Pano. An so eine Fahrt im dunklen zurück kann ich mich auch erinneren, allerdings mehr negativ. Hat mein Kollege doch auf der Fahrt in nahezu völliger Dunkelheit mit dem Aussenspiegel eine völlig schwarz gekleidete Frau mit dem Außenspiegel erwischt, der dabei sogar komplett abgerissen wurde :shock:. Da war echte Panik angesagt!! Gott sei dank ist der Frau außer einem gehörigen Schrecken nichts passiert. Aber vergessen werd ich das nie. |
Zitat:
Und wirklich schöne Bilder habe Ihr da alle mitgebracht. Das Wetter macht natürlich viel aus, und da hattet Ihr Glück. Ich kann auch Eure Begeisterung verstehen, da ich das alles (noch dazu in einem größeren Radius) voriges Jahr selbst erlebt hatte. Gruß Stefan |
Zitat:
Viele Grüsse, Michael |
Na da kann ich mich ja noch auf schöne Bilder von Slieve League freuen :D
In der Tat, ein absolutes Highlight :top: |
Naja, man kann in EINER Woche unmöglich alles schaffen. :D
Ich finde, wir haben schon ziemlich viel gesehen. Außerdem war es sicher nicht das letzte Jahr Irland. Ich kann nach Schottland ja mal fragen, ob wir wieder nach Irland wollen (diesmal dann halt südlicher oder nördlicher) oder ob es wirklich Schweden sein soll. |
Ne kann man auch nicht, ich war 8 mal dort und hab immer noch nicht alles gesehen ;) .
---------- Post added 12.05.2011 at 11:09 ---------- Und Nordirland gibt es ja auch noch, war ich zwar auch schon mal, aber nur für nen Tagesausflug und es ist wundeschön!! Allerdings sind dort die Straßen noch schlechter :lol: . |
Hui, dann können wir uns ja drauf gefasst machen. Bei unserem 5. Besuch demnächst gehts nämlich auch für 4 Tage nach Nordirland.
Und nach Slieve League will ich auch noch, obwohl wir ja schon da waren. Das war bisher das tollste, was wir in Irland gemacht haben. Da kommt selbst 4x Cliffs of Moher nicht mit. |
Ich hab mir gerade mal bei Google die Bilder dazu angeschaut. WOW.
Also da MUSS ich irgendwann hin. Jetzt ist aber erstmal die Anzahlung für das Haus geleistet und es geht das nächste Jahr eindeutig nach Schottland. :D |
Hab vorhin ne Beschreibung gelesen, die nichts für Leute mit Höhenangst ist. Die Straße geht da wohl ziemlich dicht an den Klippen entlang, die übrigens noch höher als die Cliffs of Moher sind. Und wie üblich ist die Straße nur so breit, daß gerade mal ein Auto draufpaßt. Wenn zwei Autos sich an einer ungünstigen Stelle begegnen, kann es wohl sein, daß man auch mal 100m rückwärts fahren muß, was wohl in so schwindelerregender Höhe so manchen vor Probleme stellt. :?
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Notfalls Auto an einer breiteren Stelle stehen lassen und hoch laufen...? Ah, ich mach schon Pläne für in ein paar Jahren! :lol:
Erstmal dieses überleben... Sooo, der nächste Tag steht. Tag 6: Da die Aran-Fähre bereits gegen zehn Uhr ablegte und mit Sicherheit nicht auf uns wartete, frühstückten wir recht früh. BodenseeTroll und eac hatten sich unserer Aran-Gruppe angeschlossen, Robert, der ja mit BodenseeTroll noch eine Woche länger in Irland verweilte, beschloss, einen Ruhetag einzulegen und einfach im Haus zu bleiben (als wir später heim kamen, hatte er alles aufgeräumt und alles weggespült!! Total klasse, vielen Dank!), während Beso und ihr Mann die Loop-Head-Tour planten, die wir am Anfang gemacht hatten. Ich merkte langsam meine Knochen, die immer müder wurden, allerdings war ja jetzt Fährefahren und Inselerkunden angesagt, was mir so viel Vorfreude gab, dass mir das Zwacken im Rücken und in den Waden egal war. Die Sonne brannte schon morgens fröhlich auf unsere Schädel, weshalb wir uns mit Sonnenschutzfaktor 30 eincremten, um keine Hautschäden zu riskieren. Als wir in Doolin angekommen waren und zu den Fähren kamen, war es, wie Beso uns vorhergesagt hatte. Die Fährbetreiber versuchten, uns durch Winken und Zurufen in ihre eigenen Reservierhäuschen zu locken, wir gingen aber schnurstracks zu dem Häuschen, das Beso uns angeraten hatte. Dort gab es nämlich eine Kombi-Tour „Kleine Aran-Insel + Ausflug zu den Vogelinseln an den Cliffs of Moher“, das laut Beso sehr interessant war. Die komplette Tour kostete 30 Euro …stolzer Preis. Irena fragte, ob es für uns als Gruppe einen Rabatt gäbe, da betrat der Betreiber persönlich die Hütte und schenkte jedem von uns fünf Euro Rabatt. Auf unsere glücklichen aber dennoch fragenden Blicke hin, sagte die eine Angestellte: „It’s his birthday today!“ Aaaaah! Daraufhin stimmte ich einmal Happy Birthday an, was alle lauthals mitsangen und dem Betreiber die Gesichtsfarbe einer vollreifen Tomate bescherte. Die Angestellten lachten und meinten leise zueinander, dass sie ihn SO wohl noch nie gesehen hätten. Wir liefen zum Steg und guckten nach unserem Schiff. Das wurde gerade mit Menschen beladen. Und da der Fährmann genau sortierte, mussten wir eine ganze Weile oben warten, bis wir das Schiff betreten durften. Unten saßen alle, die weiter als bis zur ersten Insel fuhren, oben alle die, die auf der ersten Insel ausstiegen. Ich freute mich, draußen sein zu können, war doch Sonne, Wind und Wasser das, was ich mochte. Wir bekamen gesagt, dass wir bitte ruhig auf unseren Plätzen bleiben und die ersten zehn Minuten der Fahrt bitte nicht aufstehen sollten. Wir verstanden erst nicht, warum das wichtig war, ein anderer Gast wohl auch nicht, der aufstand und versuchte raus zu gehen, aber wieder unbarmherzig auf seinen Platz verbannt wurde. Als die Fähre dann losfuhr, wussten wir, warum. Es war gerade Ebbe und das Wasser so niedrig, dass die Fähre im Kriechtempo um die ganzen Unterwassercliffs herum fahren musste! Doch die Fähre kam heil im tieferen Wasser an und wir durften uns bewegen. Natürlich strebte ich gleich nach draußen und suchte mir einen Platz. Ich hatte Glück, einen zu erwischen, der im Windschatten lag, ich wäre sonst fast weggeweht worden! eac saß weiter „draußen“ und bekam sowohl Wasser als auch einiges an Windböen voll ab. Aber er trug es mit Fassung. So sah es aus der Fährenperspektive aus: (Sonnenbrillen auf! Manche Bilder krachen ziemlich, aber das war mir irgendwie wichtig, weil ich genau diesen Seheindruck hatte) Ich schoss ein paar Fotos und freute mich einfach über die Überfahrt. Allerdings war der Kapitän jetzt mutiger und schoss dahin auf diesem kleinen Schiff, das ziemlich schaukelte. Zum Teil so, dass an den Seiten das Wasser hereinschwappte. Man musste immer mit den Beinen ausgleichen, damit man nicht umfiel und ich ertappte mich bei leichten Angstgedanken, was wäre, wenn das Schiff kippte…aber natürlich passierte das nicht. Die Kapitäne dort werden Jahr und Tag da fahren und genau wissen, wann sie fahren dürfen und wann nicht. In meiner Angst wurde ich netterweise gestört. Erst brummte ein Propellerflugzeug über uns hinweg, dann hubschraubte sich ein Heli in die Luft. Lifeguard stand drauf…da war doch nicht etwa einer ins Meer gefallen? Herausbekommen haben wir das leider nicht. Auf der Aran-Insel angekommen, gab es direkt einen Fahrradverleih (aber für 10 Euro Miete für die kurze Zeit sind wir dann doch lieber gelaufen) und ganz viele Pferdefuhrwagen, deren Besitzer uns mit kräftigen Stimmen lockten. Wir wollten aber laufen und die Insel erkunden, mussten aber im Abstand von ein paar Sekunden, später dann von ein paar Minuten immer wieder erklären, dass wir NICHT auf einem Pferdewagen mitfahren wollten. Als wir losliefen, sahen wir einen nicht ganz sauberen Sandstrand (so richtig zum Liegen und Sonnen war er nicht geeignet, wohl aber, um seine Boote zu reinigen oder so). Weit entfernt und völlig alleine, spielten zwei kleine Kinder selbstvergessen im Sand. Ich habe keine Eltern gesehen, wer weiß, vielleicht dürfen die Kleinen immer alleine ans Meer? Wir kamen an einem Friedhof vorbei, der so am Meer natürlich unglaublich idyllisch lag. Man hatte fast den Eindruck, als wachten die Toten über das Meer… Ein kleines Häuschen sahen wir dort. Nicht höher als unsere Hüften. Ob es wohl ein Kindergrab war? Es gab auch ein Haus, das so halb unter der Erde war. War es früher mal ganz draußen oder ganz drunter? Fragen über Fragen. Aber die Ruhe war wunderbar. Man hörte nur den Wind, der einen umwehte (manchmal sogar nicht gerade sanft) und spürte die Sonne auf der Haut, sobald der Wind mal kurz pausierte. Die Dorfjugend kam hoch zum Friedhof mit Decken. Sie legten sich dort, neben die Gräber, einfach in die Sonne! Da war keine Flasche Alkohol dabei, keine laute Musik...sie redeten auch nicht laut miteinander, saßen einfach nur zusammen oder lagen...und genossen die Sonne. Nichts störte die andächtige Stille. Wir verließen den Friedhof, liefen zurück auf die kleine Straße davor und sahen gleich dieses Schild: Oookaaaay....gab es hier öfter mal nen Zusammenstoß? Somit war das wahrscheinlich doch nicht der ruhigste Ort. :D Interessant war, dass auf dieser kleinen Insel, wo es NICHTS gab, außer Steinen und Gras, doch einige Leute wohnten. Es gab durchaus viele Häuser, die auf die Steigungen und Hügel gebaut waren. Ich glaube, ich würde klaustrophobisch werden, würde ich auf so einer kleinen Insel leben und nicht wegkommen. Gerade bei Sturm ist man doch total abgeschnitten! Aber wenn ich dann aufs Meer sah... Hachja. Und nein, es fehlt KEIN Eyecatcher und es ist auch NICHT nötig, den Kontrast zu verstärken! :lol: Wir liefen los, immer ein wenig den Hügel hinauf, vorne am Meer entlang und ich stellte gedanklich ein paar Dinge fest: 1. es gab unglaublich idyllische Gartenhäuschen 2. es gab Unmengen von Steinmauern. 3. wir würden es nicht schaffen, die Insel komplett zu sehen, oder unsere Fähre verpassen. (Zu diesem Gedanken existiert kein Bild, aber ich hab euch eins gemalt, der Gerechtigkeit halber.) ![]() :mrgreen: Wir stalksten auf wackeligen Beinen zu dem rostigen Schiff, das linkerhand von uns war (siehe Gemälde) und das so aussah: Ich traute mich nicht hinein und drum herum, aber einige andere sehr wohl. Vielleicht könnt ihr gerade ein Bild noch anhängen? Immer in uns die Frage, ob wir rechtzeitig zur Fähre zurückkommen würden, hatten wir doch schon mehr als die Hälfte der Zeit hier her gebraucht. Als ich zum Weg zurück schwankte (lauft ihr mal über halb große, runde und völlig lose Steine!), war gerade ein Pferdewagen angekommen, dessen Inhaber in Ruhe auf die Familie wartete, die am Strand gerade ihren Spaß hatte. Ich fasste mir ein Herz und fragte ihn, ob er uns schnell zurück bringen könne oder ob die Familie gleich weiter wollte. Da der Weg zurück zu „Pferde“ recht schnell gehen würde, hatte die Familie nichts dagegen, dass wir ihren Pferdeflüsterer ausliehen und ich trommelte geschwind alle zusammen. Sechs Leute? Fünf Euro pro Person! Puh, das waren ja Preise. Er erzählte mir aufgrund meines erstaunten Blickes, dass man über die ganze Insel für zehn Euro pro Person bei sechs Personen pferdewageln könne und deshalb fünf Euro die Hälfte für die Hälfte der Strecke sei. Ich ließ mich drauf ein, allerdings wollten Shooty und Irena zurück laufen (wir durften trotzdem für je 5 Euro fahren). Sie riskierten, für mich persönlich, viel, eac nahm ihnen auch sicherheitshalber unsere Gruppenfahrkarte für die Fähre ab, aber es sollte sich heraus stellen, dass die beiden absolut Recht damit hatten. Der Weg zurück war nicht lang, wir hatten ihn halt nur fotografisch gestreckt. Kein Wunder, wenn Fotografen an jedem Grashalm stehen bleiben…dann dauert die Einfachstrecke halt so lang. Wenn man dann zügig zurück läuft, geht es ganz schnell. Trotzdem war der Pferdewagen ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Der warme Wind blies uns um die Nase, die Luft roch so unheimlich toll und dort lang zu fahren war einfach klasse. Der Pferdeführer war sehr schlau, er setzte uns nämlich vor dem Pub eines Kollegen, ganz nah am Fährhafen ab, wo „wir noch was trinken könnten, wenn wir wollten“. Natürlich wollten wir und aufs Klo konnte man dann auch grad noch. Das ist ja in Irland gar nicht so einfach, wenn man stundenlang in der Natur rumrennt und nicht gerade Büsche besuchen will. Wir nutzten also die Trink- und Klochance und trottelten gemütlich zum Hafen zurück, wo Shooty und Irena dann schon etwas nervös auf uns warteten, hatten sie doch gedacht, wir seien vor ihnen dort. Auf der Hinfahrt war ein Hufschmied mit an Bord gewesen, der allerlei Werkzeug und schweres Gerät bei sich trug. Da er unmöglich alles von der Fähre in einem Zug holen konnte, halfen ihm einige der Passagiere, auch Gottlieb nahm ihm was ab. Als wir zurück kamen von der Tour, sahen wir ihn im Hafengelände wieder, wo er der Reihe nach Pferde der Insel beschlug. Eine knallharte Arbeit – und immer mit dem Risiko verbunden, von den Pferden mal eins abzukriegen. SO toll finden die die Fußpflege nämlich nicht. Einige Pferde warteten noch auf den Beschlag und auch Pferdewagen standen wieder, um Gäste mit zu nehmen. Nachdem wir dann auf die richtige Fähre bugsiert worden waren, ging es zu den Vogelinseln. Die Fahrt war länger als die von Doolin nach Aran 1…und Irena wurde es schlecht. Sie stand auch die ganze Zeit in der Sonne, das Gesicht etwas gerötet…und so konnte sie diese wunderbare Erfahrung an den Vogelinseln nicht wirklich genießen. Schade. Wir, deren Mägen es besser abkonnten, kamen aus dem Staunen dann nicht heraus. Wir fuhren vorbei an riesigen Felsenmassen. Vögel flogen vor und neben der Fähre. An einem der Felsen ankerte unten ein kleines Bötchen: Es gab da einen Felsen neben den Cliffs, der aussah, als sei er von einem Riesen ins Meer gerammt worden..oder einfach von den Cliffs abgebrochen. Er stak aus dem Meer heraus und war umflattert und umflogen. Wir beobachteten mit Interesse, was da wohl kam…und dann sahen wir die Rückseite. Ich glaube, ich habe noch nie so viele Vögel auf einem Haufen gesehen! Lauter kleine irische Pinguine (Beso, wie hießen die??) saßen laut krakeelend wie auf Theaterrängen, flatterten, flogen auf, setzten sich wieder…es war ein herrliches Bild. Das Schiff hielt dort eine kleine Weile und drehte sich einmal um, damit auch die Menschen, die hinten auf dem Boot waren, das Spektakel sehen konnten und fuhr dann auf direktem Weg nach Doolin zurück. Wir hatten wie die Wilden geknipst und freuten uns dann an den Bildern. Da es Irena sehr schlecht ging, fuhren wir schnurstracks zurück zum Haus, wo sie sich erstmal hinlegte. Ihre eine Gesichtshälfte war sehr stark gerötet und eac diagnostizierte einen Sonnenstich. Gottseidank ging es ihr am nächsten Morgen wieder besser und sie musste nicht einen Tag das Bett hüten. Wir machten uns einen gemütlichen Abend, guckten Bilder durch, hörten irische Musik und eac, Gottlieb und ich gingen dann noch einkaufen, um die letzten beiden Tage Verpflegung anzukarren. Ich kochte den Hauptgang und sah währenddessen, dass draußen ein wunderschöner Sonnenuntergang stattfand. Knallrot und dick stand die Sonne kurz über dem Cliff. Ich rannte nach meiner Kamera, drückte zweimal ab, hatte aber noch den Kochlöffel in der Hand, der mich echt störte, rannte nach drinnen, legte ihn ab…vorher war die Sonne noch so: (Hoffentlich ist das Bild bei euch nicht zu dunkel, ich seh noch alles, aber seit den Tulpen "drüben" bin ich verunsichert...) Danach war sie so!!! Unglaublich, wie schnell das geht. Am nächsten Tag probierte ich es dann nochmals...und es klappte besser. ;) Nach dem Abendessen saßen wir noch eine Weile zusammen, es gab Cyder, an den wir uns während der Woche immer mehr gewöhnt hatten und die Stimmung wurde zusehends lustiger. Cyder haut echt rein, wenn man nicht aufpasst. :D Der trinkt sich süffig wie Limo…und dann kommt die Breitseite. :lol: Somit waren wir später durchaus bettfertig. *g* Der Tag war wundervoll. Ich lag abends im Bett, hatte einen mords Schluckauf und freute mich aber über jede Minute dieses Tages. Was war es doch schön hier! Leise Wehmut mischte sich in meine Gedanken…morgen würde schon der letzte vollständige Tag hier sein… |
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Wir sind das Ding gefahren ( sind ja unerschrocken :) ). Es gibt extra eine Tafel mit Verhaltensregeln, wo klar drinsteht, dass man auf keinen Fall zwischen dem Startparkplatz und dem Endparkplatz anhalten darf. Das ist auch sinnvoll, denn viel Platz gibt es wirklich nicht, und wenn überall Autos rumstehen, läuft schnell gar nichts mehr. Ausserdem ist die Strasse nicht nur eng und ohne grosse Randsicherung an den Abhang gebaut, sondern vor allem steil. Sehr steil. Sehr sehr steil... Unser Vorteil war, dass direkt vor uns ein Bus hochzuckelte. :shock: Wenn der das schafft, schaffen wir das auch! Und klar, soo schlimm ist es gar nicht, am Ende ein wunderschöner Parkplatz, viel Aussicht, man kann die Klippe hochlaufen und dank fehlender Randsicherung auch runterfallen, aber dafür gibt es wenigstens keinen Andenkenladen. By the way, ich glaube inzwischen, mal sollte in Irland um alles einen Bogen machen, was etwas kostet. Gerade die Moherklippen sind so ein Ding, wo ein riesen Geschrei gemacht wird, wie toll die sind, und am Ende findet man viel schönere und ruhigere Klippen, die man "einfach so" ablaufen kann. Viele Grüsse, Michael |
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Gruß Oli |
Wieder sehr unterhaltsam Dana :top:
Die vielen Vögel die ihr an den Klippen gesehen habt sind übrigens Lummen, das nur mal zur Info. Das ich bei Slieve League war ist schon ne Weile her, aber dorthin zu laufen ist so gut wie unmöglich. Erst mal sind die Steigungen nicht grad schlecht und ich meine mich auch erinnern zu können, das die Fahrt dorthin auch mehrere Kilometer betrug. Wenn du dann irgendwann doch mal ankommen solltest, kannst du höchstwahrscheinlich deine Kamera auch nicht mehr ruhig halten :lol:. Vielleicht lags aber auch nur an der Strecke die wir uns ausgesucht haben und die mir so lang vorkam, so genau weiß ich das ehrlich gesagt nicht mehr. Für mich ist Slieve League das mit großem Abstand beeindruckendste was ich in Irland gesehen habe. Ich meine mich erinnern zu können, das Slieve League die höchsten Klippen Europas sind und das es da bis zu 1 Kilometer mehr oder weniger senkrecht runter geht. Für diese Angaben kann ich aber keine Gewähr übernehmen, ich hab das jedenfalls so in Erinnerung. Fischerboote die ich da von oben aus gesehen habe, sahen aus wie Spielzeugboote. Was die Aran Inseln angeht, es gibt da einen ziemlich berühmten, schon ziemlich alten Film über die Aran Inseln und über die Art und Weise wie die da früher mit ihren Curraghs gefischt haben und überhaupt gelebt haben. Curraghs sind Boote die ganz einfach aus geteertem Segeltuch gemacht wurde und die Fischerei mit diesen Dingern war wirklich lebensgefährlich. In dem Film sieht ein Junge vom Felsen aus einen großen Fisch, ich glaube es war ein Eishai, alamiert dann die Männer und die fahren dann mit diesen Booten raus um ihn zu fangen. Der ganze Film ist auf Gälisch und ich meine teilweise mit englischem Untertitel und natürlich in schwarz-weiß. Wenn man sowas mag, ein durchaus beeindruckender Film. Der Film heißt "Die Männer von Aran" und wurde 1932 gedreht. Wen das interessiert, der kann hier nachlesen. http://de.wikipedia.org/wiki/Die_M%C3%A4nner_von_Aran |
Toll geschrieben und ebenfalls tolle Bilder!
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Hier wieder ein paar Ergänzungen von mir. Wir waren ja einen Tag früher auf der Insel. Wer immer in unserem Reiseführer geschrieben hat, die beiden kleineren Aran Inseln hätten keine besonderen Attraktionen zu bieten, war kein Fotograf! Es wimmelt hier nur so von interessanten Motiven!
Ich hoffe jetzt nur, mein Farb-Management ist einigermaßen (für Hilfe und Tipps aus dem Forum wäre ich sehr dankbar). Pferdekutscher wartet auf Fahrgäste ![]() -> Bild in der Galerie Bei der Arbeit ![]() -> Bild in der Galerie Kutschpferd hat seinen freien Tag ![]() -> Bild in der Galerie Friedhof ![]() -> Bild in der Galerie ![]() -> Bild in der Galerie Ein bildschönes Rindvieh mit bildschönem Wrack im Hintergrund ![]() -> Bild in der Galerie Wrack ![]() -> Bild in der Galerie ![]() -> Bild in der Galerie ![]() -> Bild in der Galerie Mauer ![]() -> Bild in der Galerie Flieger beim Start ![]() -> Bild in der Galerie Die Vögel zu fotografieren, ist für mich immer eine besondere Herausforderung und ein besonderer Spaß. Die beeindruckenden Lummen-Kolonien hat Dana schon festgehalten. Ich zeige daher lieber meine Schnappschüsse auf offener See, die sowohl meinen Magen als auch meine 400mm Brennweite in grenzwertige Situationen brachte. Guillemots heißen die Lummen auf Englisch. Sie tauchen ab, wenn das Schiff zu nahe kommt. ![]() -> Bild in der Galerie ![]() -> Bild in der Galerie Ein Razorbill (den deutschen Namen weiß ich gar nicht), der oft mit den Lummen zusammen lebt und fischt ![]() -> Bild in der Galerie Für die Puffins (Papageientaucher) war es eigentlich noch zu früh im Jahr. Sie leben auf dem offenen Meer und kommen nur von Mai bis Juli zum Brüten an die Küste. In Schottland habe ich Tausende fotografiert, hier aber bin ich ganz stolz, einen einzigen erwischt zu haben, im Flug. Bitte um Nachsicht, die Schärfe ist nicht optimal (die Farbe vermutlich auch nicht, arrgh). ![]() -> Bild in der Galerie Kormorane ![]() -> Bild in der Galerie |
Schöne Bilder :top:
Der Vogel dessen Name du auf Deutsch nicht kennst (Razorbill), ist ein Tordalk. |
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Na kannst es doch! :D |
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Ach wie schön :top: endlich seh ich mal Bilder von den Cliffs von unten. Super. Die Fahrt wollten wir immer mal machen, hatten aber Angst vorm Schaukeln und Schlechtwerden.
Bei Slieve League ist es so, daß man sich wirklich entscheiden muß zwischen dem unteren und dem oberen Parkplatz. Auf meinem Panorama ich bin so frei es hier einzufügen :oops: sieht man links auf dem Bild den oberen Parkplatz. Von da muß man schon noch ein bißchen raufkraxeln zu eben einem solchen Aussichtspunkt. Man beachte die kleinen Menschlein. Vom unteren Parkplatz an zu laufen geht sicher auch, nur ist das sicher ein Tagesmarsch. Die Straße ist steil, eng und abenteuerlich. Mein Mann ist gefahren und ich habe beim runterfahren durch die Scheibe gefilmt, da wird einem beim Kucken schon schlecht. ![]() -> Bild in der Galerie |
Schönes Pano und die Menschen dort auf dem Weg nach oben, zeigen eindruckscksvoll wie gewaltig diese Klippen sind.
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Woaaaah, ein Superbild! :top:
Tja, dann muss Schweden wohl noch ein Jahr warten...oder so. :lol: Mal sehen, wie wir es machen. |
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Viele Grüsse, Michael |
Wo Beso gerade die Tiere gepostet hat is mir das noch eben über den weg gelaufen ^^
Nase popeln geht auch ohne Hände! :top: ![]() -> Bild in der Galerie ![]() -> Bild in der Galerie |
Moin Irländer
tut mir mal einen Gefallen... könnt ihr man euren Home-Ort angeben(das Haus) und dann mal die Touren...wobei sprunghaft reicht damit man mal die Locations mitverfolgen kann.....danke;) Mfg gpo |
Zitat:
![]() -> Bild in der Galerie ![]() -> Bild in der Galerie Das Haus ist das Haus vom Nickolaus schräg über Moby Dick Die Rälitär ist etwas abgewichen. Da kann wer anders dann was zu schreiben. ^^ |
oooH toll....
und sowas servierst du mir als Navigator:roll::flop::shock::cry: das ging nich noch "einfacher" oda :?: |
:lol:
Warte, ich suche dir den genauen Standpunkt unseres Hauses und die Tourenetappen raus. ;) Gottlieb schreibt im nächsten Beitrag eine Karte mit rein, in der er unser Haus und die Touren eingezeichnet hat. Gewohnt haben wir in Liscannor, direkt am Meer. Die Gebiete dort heißen dann auch noch anders, zB Clahane und so weiter. Unser Ferienhaus hieß "Clahane Lodge". Montag: Tour von dort aus an der Küste entlang nach Süden:
Dienstag: Fahrt durch das Burrengebiet, dann entlang der Küste nach Norden bis Galway. Mittwoch: Fahrt der Castles und kleinen Städte, Richtung Landesinnere (Osten):
Donnerstag: Fahrt an der Küste entlang, Richtung Nordwesten. Abstecher nach Galway, dann weiter bis drei kleine Inselchen kommen. Das ist dann schon im Connemara-Bereich. Freitag: Aran-Islands Samstag: Nochmal Burren |
Ich bin ja auch einer der Mitleserinnen und ich muss sagen ich bin sehr begeistert von Irland und von dem Thread. Wir fahren vielleicht im nächsten Sommer mal hin.
Sagenhafte Landschaften und Bilder, abenteuerliche Berichte :D |
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Will dich ja nicht unterfordern das dir langweilig wird *G* :D |
Toll geschrieben und die Fotos sind einfach Klasse! Ihr seit echt zu beneiden! ;)
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Für Gerd und alle anderen Interessierten habe ich die Tagestouren in die Karte gezeichnet.
![]() -> Bild in der Galerie |
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Also, wenn ihr schon am Überlegen seid, kann ich euch nur anraten, es zu tun! Irland war unglaublich prägend...einfach klasse. Zitat:
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da muss mal immer ein echter Planer ran...shooty leidet wohl noch unter irischem Butterentzug :lol: ich hatte mal versucht per G-Earth das nach zu vollziehen...was an den schlechten Sat Bildern kaum gelang...:roll: was interessant ist....ist immer wieder die falsche Einschätzung von Karte(am grünen Tisch) und der gefahrenen Realität...:oops: iast ja keine ganz so kleine Insel ;) Mfg gpo |
Ich hab mal irgendwo gelesen das es in Irland keinen Ort gibt, der weiter als 100km von der Küste entfernt ist. Allerdings können 100km in Irland schon zu einem kleinen Abenteuer werden ;) .
Keine Ahnung ob das überhaupt stimmt, vielleicht ist das auch nur eine clevere Behauptung vom Irischen Fremdenverkehrsamt ;) . Vielleicht ist das genauso wie mit der Behauptung über die Seenplatte von Cavan. Da wird auch gesagt es wären genau 365 Seen, also praktisch für jeden Tag des Jahres ein See. Soviel ich weiß, hat diese Seen aber noch niemand wirklich gezählt ;) . |
Ich dachte, das mit den 100km bis zum Meer wäre Schottland?
Irland ist ja schon bisi dicker so... |
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Daß unsere Tagestouren kilometermässig eher bescheiden waren, lag sicher mit daran, dass wir hin und wieder eine kleine Fotopause eingelegt haben... Viele Grüsse, Michael |
Und der letzte Tag ist fertig. =)
Tag 7: Uah, letzter Tag! Ich sprang aus dem Bett, wollte mir nichts entgehen lassen! Der Himmel blau wie ungemischt aus dem Wasserfarbenkasten, die Sonne hell am Himmel, wieder ohne ein Wölkchen! Da wir die ganze Woche wie verrückt gelaufen, geklettert, gefahren, ausgestiegen, eingestiegen, Schiff gefahren und wieder gelaufen waren, wollten wir es ENDLICH mal ruhig angehen lassen. Wir brachen Richtung Burren auf, weil wir am 3. Tag ja nur gaaaanz wenig davon gesehen hatten. Nur einen winzigen Teil. Beso und ihr Mann wollten auch ins Burrengebiet und dort wandern gehen und fragten, wer von uns denn mit wolle. WANDERN???? Ich schüttelte sofort den Kopf, war ich doch von meinen Eltern jahrelang gezwungen worden, irgendwelche Berge raufzukraxeln…den Beweggrund, sich über so eine Schinderei zu freuen, habe ich bis heute nicht verstanden…auf jeden Fall schienen die anderen ähnliche Erfahrungen gemacht zu haben, denn die beiden brachen zu ihrer Wanderei alleine auf. Wir fuhren in unserem Quietschroten mitten ins Burrengebiet und schauten, ob wir schöne Dinge sehen würden. Gottlieb hatte sich die Koordinaten von ein paar netten Plätzen ins Navi getippt, aber schon der erste war irgendwie nicht zu erreichen, weil die Straßen eine ganze Weile vorher aufhörten. Da wir ja nicht wandern wollten, winkten wir ab, wenn wir auf dem Schild „1,5km“ lasen. :D Faule Säcke, wir… Naja, wir wollten ja LOW machen. So ließ sich unsere Faulheit leicht begründen. Wir fuhren weiter, immer weiter in den Burren hinein, plötzlich quietschte ich, weil sich links von uns eine tolle Hügelstraße nach ganz oben erstreckte! Shooty quietschte auch, da er schon seit dem ersten Tag im Burren nach so einer Hügelstraße gesucht hatte. Er hatte ein bestimmtes Motiv im Kopf, das er unbedingt ausprobieren wollte. Die Straße musste mehrere Hügel haben, sie musste mit Steinmauern umfasst und am besten nicht geteert sein. SO oft blieb Gottlieb während der Woche stehen und zeigte auf das Straßenstück vor uns: „So?“ Und prompt kam immer von hinten: „Neeee…nicht gaaaanz…“ Es fehlte der Straße immer was. Entweder waren es zu wenig Hubbel oder die Straßeneinfassung war nicht aus Stein oder die Straße war geteert…irgendwas stimmte nie. Wir hofften trotzdem weiter und wurden dann belohnt! Die Straße war wirklich ein Traum und Shooty schoss ein paar Bilder. Ich auch. :D Das Oberdumme nur: sie war nicht zu befahren. Sie war nur zu belaufen. Arghs…aber ich wollte uuunbedingt da hoch, weil ich der Meinung war, dort oben die absolute Aussicht und Freiheit genießen zu können. Und so steil sah es ja nicht aus, nur ein paar "Hubbel". So schleppten wir uns die Steigung hoch, die kein Foto wirklich wiedergeben kann. Auf den Fotos sieht es aus wie kleine Hügelchen, aber es war echt richtig hoch. Man unterschätzt es, wenn man unten steht. So auch ich. Denn nach diesen "Hubbeln" kamen noch einige weitere Hubbel. Aber wir haben es geschafft! Wir waren ganz oben, kletterten dann noch über ein Gatter und befanden uns auf einer wunderbaren Blumenwiese! Gottlieb warf sich gleich ins Gras, Irena auch, Shooty auch. Leider sah ich Shooty zu spät, daher ist er auf dem Bild angeschnitten, aber sonst ist es zu süß! Beso sagte uns später, dass es wilder Enzian gewesen sei, den wir fotografiert hatten, alleine dafür hatte es sich schon gelohnt. Noch ein paar Eindrücke, allerdings stelle ich fest, dass Fotos die Atmosphäre da oben wirklich kaum wiedergeben können. Ich bin einfach in Landschaftsfotografie noch Anfängerin. Ich stelle fest, dass ich keine Eyecatcher bei solchen Bildern brauche. Für den Fall, dass das bei anderen anders ist: ;) Ein irisches Alien haben wir übrigens auch noch gesehen: Wir blieben eine Weile dort oben, genossen die Stille, rochen den Duft dieser Wiese…und machten uns an den Abstieg. Auf dem Rückweg trafen wir noch zwei Damen, die beide eigentlich nicht aus Irland stammten, aber beide hier wohnten, die eine schon seit zwanzig Jahren. An ihrem Akzent merkte ich, dass sie eigentlich keine englischsprachige Frau war und ich fragte sie auf englisch, woher sie denn komme. „black forest“ sagte sie, worauf ich meinte: ei, dann könnemer ja deutsch reden! :D Die andere Dame konnte auch gebrochen deutsch, verstand jedenfalls alles, aber wir verfielen wieder ins Englische, weil es erstens inzwischen Gewohnheit war und zweitens die eine Dame uns dann wirklich flüssiger antworten konnte. Die beiden erzählten uns von den mystischen Orten Irlands und wo wir eigentlich hätten überall gewesen sein sollen. Das war ungefähr das Programm von einem halbe Jahr und nachdem sie erfuhren, dass wir nur eine Woche hier gehabt hatten, winkten sie lachend ab. „You will come back…“ …und wir nickten. Als wir uns verabschiedet hatten, fuhren wir weiter. Ich musste extremst aufs Klo, weshalb wir nach Zivilisation Ausschau hielten. In der Nähe war eine „Parfümerie“, die auf groben Holzschildern ausgeschrieben war. Wir fuhren den Schildern nach und kamen in ein kleines Stück Zivilisation mitten im Steingebiet. Eine niedliche Gruppierung von Häuschen kam da zum Vorschein, ein kleines Parfümgeschäft, eine Parfümdestillerie, ein Kräutergarten und ein süßes Teehäuschen, wo es Tee, Kaffee, Schokolade und Kuchen gab. Der Earl Grey schmeckte hervorragend, aber da Kuchen 4,50 – 6 Euro kostete (also nicht der ganze Kuchen…pro STÜCK!), beließ ich es bei dem köstlichen Heißgetränk. Als erstes rannte ich erstmal auf das stille Örtchen, das eine Besonderheit hatte, die mich doch sehr verunsicherte. Es gab auch einen Riegel AUSSEN! Die Türen hatten keine Klinken und wären immer wieder aufgeschlagen, wäre dieser Riegel nicht…aber die Vorstellung, dass draußen sich einer einen Scherz machen und mich in der engen Kabine einsperren könnte, war so präsent, dass ich einen kurzen Moment echt zwischen Dorthingehen und Platzen abwog. Nachdem ich mich gegen Platzen entschieden hatte und danach seligst und gottseidank in Freiheit meinen Tee trank, sahen wir einen silbernen Kia eintrudeln. Das gab es ja nicht! Wir trafen Beso und ihren Mann in dieser gottverlassenen Gegend! Sie setzten sich zu uns, aßen eine Kleinigkeit, wir erzählten ihnen von unserer Wanderung, worauf sie sagten, dass sie kaum gewandert seien, diesen einen Weg wohl gesehen hatten, es ihnen aber zu hoch hinauf gewesen sei (HUA!) wir spazierten durch den Kräutergarten und genossen die wärmende Sonne. Da sag noch mal einer, Irland hätte alle Viertelstunde anderes Wetter, vor allem jede Menge schlechtes! Die Tulpen am Haus waren SO schön! Und die Luft war SO schön! Und einfach alles war so toll! Mein Herz ist richtig gehüpft…immer und immer wieder.Wir gingen eine Weile durch den Kräutergarten und Beso, die wirklich JEDES Pflänzchen kennt, was man ihr hinhält, hat uns einiges erklärt. Der kleine Teich enthielt eine Menge an Kaulquappen und kleinen Lurchen. Ich möchte nicht wissen, was das später für ein Gequake gibt, sollten das Froschkaulquappen gewesen sein! Irena war begeistert von diesen Naturparfüms, die an diesem Ort hergestellt wurden…ich war kurz in dem Laden und bin rückwärts wieder rausgefallen. Meine Nase ist sehr fein, ich bin ein totaler Nasenmensch, rieche sehr gerne feine Düfte und kann mich an ihnen erfreuen. Meine Sinne explodierten in diesem Geschäft! Es gab SO viele Düfte, die alle miteinander verschwammen, dass mir ganz mulmig wurde. Ich setzte mich lieber wieder raus an die frische Luft. Besonders viel Spaß machten uns die Katzen des Hauses. Die waren richtig fett gefressen und latschten immer behäbig um unsere Tische herum. Sobald ein Tisch fertig war und die Menschen weg, sprangen sie auf denselben und klauten die komplette übrig gebliebene Sahne aus Tassen, von Tellern oder aus den Gefäßen. Auch bei uns beäugten sie unsere Reste kritisch, aber wir ließen uns davon nicht beeindrucken. Eine rote Katze, groß und schwer, kam an, als wir langsam gehen wollten. Sie sprang auf den Stuhl neben Beates Mann und guckte ihn an. Er schüttelte den Kopf und sagte. „Neeeiiin…“ Sie legte provokant ihre Pfote auf den Tisch. Beates Mann stubste drauf, sie tat sie weg. Guckte ihn an. Legte sie wieder auf die Tischkante, er stubste drauf. „Nein.“ Sie nahm sie weg, guckte ihn an, legte sie wieder drauf. Er stubste…und so weiter. Das Spiel spielten sie sicher ein paar Mal, bis es ihr zu dumm wurde und sie aufgab. Aber ich wusste, sobald wir dem Platz den Rücken gekehrt hatten und die Bedienung nicht schnell genug abräumte, war die Sahne auf dem einen Teller ihre! Nach dieser Stärkung und einer schönen Pause, wollten wir noch zu einem bestimmten Hünengrab, an dem die drei Jungs einen Tag vorher gewesen waren. eac hatte schon so gegrinst, als er es uns vorschlug und als wir in die Nähe dieses Gebiets kamen, wussten wir auch, wieso! Die Straße war ultraschmal und supersteil. Gottlieb fuhr ganz langsam und ich betete nur, dass das Auto die Steigung schaffte, damit wir nicht runterrutschten und den steilen Abhang hinunter fielen! Doch Gottlieb hatte den Wagen voll im Griff und wir kamen oben lebend an! Auch dort natürlich wieder über Gatter klettern, auf Weiden rumlaufen, Steinhaufen knipsen…um dann endlich wieder müde und glücklich im Autositz zu versinken. Die Abfahrt war genauso abenteuerlich, denn runter sah alles noch schlimmer aus! Wir hatten den Abgrund direkt vor uns und Gottlieb musste dauernd bremsen, damit wir nicht zu viel Fahrt bekamen, um die Kurven zu kriegen! Es war wirklich nichts für schwache Nerven, aber auch das bewältigten wir. Diese Steigung habe ich nicht fotografiert, weil ich einfach zu beschäftigt damit war, Angst zu haben und zu schauen, dass Gottlieb sich nicht verbremste oder verlenkte. Aber ansonsten habe ich ein paar Bilder der Umgebung geschossen: Wir beschlossen, langsam aber sicher den Heimweg anzutreten, um nachmittags einfach noch etwas Zeit im Haus zu verbringen, aus dem wir am nächsten Morgen ja ausziehen mussten *seufz*. Natürlich blieb das „STOPP!!“ und „ANHALTEN!!“ nicht aus... (hier das ein oder andere Ergebnis davon - da sind übrigens die EBV-Pferde bisi mit mir durchgegangen...zu viele Bilder hatte ich schon bearbeitet, das MUSSTE einfach mal sein jetzt. :D) Beim nächsten Motiv schrie ich, wir hielten an...und dann hatte Shooty, ohne mit mir Absprache zu halten, dieselbe Idee gehabt. Das Bäumchen, was jetzt kommt, hatte einfach totales Afrikaflair und ich bearbeitete es in zwei Formen. Noch ein Kirchlein: Und dann wollten wir wirklich langsam heim. Es war auch inzwischen durchaus Essenszeit: Wir erreichten am frühen Abend das Feriendomizil. eac hatte sich aus dem Net ein Pancake-Rezept runtergeladen und buk ein paar dieser leckeren Pfannkuchen. Wir haben auch noch einen bekommen, er war wirklich gut! Ich hatte auch total Hunger, hatte ich doch in dieser Parfümerie nichts gegessen und genoss den Geschmack total. Als die Sonne unterging, lief ich schnell vorne zum Wegrand, um diesmal den Moment abzupassen, an dem die Sonne den Cliffrand berührte. Und diesmal hinderte mich auch kein Löffel daran! Abends kochte eac dann Chili. Das war so verdammt lecker und so verdammt viel! Ich glaube, manche haben vier oder fünf Portionen gegessen und immer noch war der Topf halb voll! Beso nahm die Reste dann am nächsten Tag mit zu ihrer Bekannten, bei der sie weitere Nächte blieben, auch sonst die Kühlschrankreste gingen mit ihr mit. Wir hatten gut gewirtschaftet, kamen mit dem vorher eingesammelten Wirtschaftsgeld gut aus und hatten auch nicht zu viele Reste rum stehen. Die Gewürze lässt man ja meist da, da sammelt sich dann immer was Nettes im Gewürzschrank an, von dem wir auch profitiert hatten. Ja…und dann ging es ans Packen. Mir wurde richtig schwer ums Herz, als ich ein paar Dinge schon zusammen räumte, um sie am nächsten Morgen in den Koffer zu packen (zum komplett Packen waren wir viel zu müde). Die Woche war so wundervoll gewesen…das hätte ruhig noch eine Weile so weiter gehen können. Der Schlaf wollte fast nicht kommen, dafür aber die Tränchen. Die Woche war rum…aber auf der anderen Seite war auch die Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, was man alles hatte erleben dürfen. Dass wirklich alles geklappt hatte…alles war gut so, wie es war. Und so hat man auch was, auf das man sich vielleicht in fernerer Zukunft nochmals einlassen kann….und sich freuen. =) ENDE |
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