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XG1 19.01.2011 00:39

Zitat:

Zitat von el-ray (Beitrag 1134245)
Hallo,

ich war gerade bei einem örtlichen Fotografen und habe ein Bewerbungsfoto machen lassen... fotografier wurdeich mit einer eos 10d mit Kitoptik, bearbeitet werden da die Bilder auf Win XP-Rechnern mit alten 17 Zoll Röhren usw...

Die eigentlich entscheidende Info wäre gewesen: Was hatte der für Licht und welche Art und Umfang an Hintergründen waren verfügbar. Dann könnte man über Zubehörklimbim philosophieren...

Daydreamer 19.01.2011 00:52

Der Unterschied ist doch ganz einfach:

Für den Profi ist die Kamera ein Werkzeug. Für uns Hobbyisten ein Spielzeug. (An dem wir freilich oft diverse Eigenschaften schätzen, die professionelle Werkzeuge ausmachen)

Ein Werkzeug muss dem Zweck angemessen sein, mehr nicht. Gut, ein Spielzeug auch, aber da ist der Zweck nur unser privates Seelenheil. Dass das manchmal einfach alle Verhältnismäßigkeiten sprengt, ist daher unvermeidbar.

Ich habe 2008 in der Redaktion meiner Studentenzeitung einen Besucher getroffen, der überlegt hatte, da mit zu machen. O-Ton: "Wenn ihr mal so richtig gute Fotos braucht, ruft mich an - ich habe da das richtige Equipment am Start." So platt, wie er die Bilder auf sein Equipment reduziert hat, wusste ich - ohne selbiges zu kennen - dass da fotografisch nicht viel hinter stehen kann. Wieder getroffen habe ich ihn einige Wochen später auf einem Musikfestival, als ich mich nach Ende der Bühnengraben-Zeit für Stimmungsbilder ein Wenig durchs Publikum geschlagen habe. Er erkannte mich sofort und reckte mir stolz wie Oskar seine 1D III mit Sigma-Dunkelzoom entgegen, die ich wahrlich auch gern auf der Schulter gehabt hätte. Er hat damit garantiert keine Bilder geschossen, die mich zufrieden gestellt hätten, wären es meine gewesen. Aber er war offensichtlich glücklich mit seinem Spielzeug, und das ist doch alles was zählt :)

Ich persönlich hole mir die Erdung immer im Fußballstadion - Obwohl mein Equipment vergleichsweise wenig Kompromisse macht, haben in der BuLi fast alle um mich rum noch größere Spielzeuge - da ist ausreichend Rechtfertigung für ein paar tausend Euro an Investitionen auf jeden Fall vorhanden ;)

el-ray 19.01.2011 00:55

Zitat:

Was hatte der für Licht und welche Art und Umfang an Hintergründen waren verfügbar. Dann könnte man über Zubehörklimbim philosophieren...
2 Blitze mit Softboxen, Hintergrundbeleuchtung und 3 Hintergründe ;)

twolf 19.01.2011 10:10

Für Passbilder sind 8 mp auch schon oversize,

Person bewegt sich nicht, keine af Probleme, Licht ist vorhanden, keine iso Probleme, und das ausgabeformat ist klein.

Das könnte man auch mit einer minolta 7 hi oder A1 machen.

Und reicht uns das ?

Meine Wirklichkeit, wenig Licht, schnelle Bewegungen und Ausgabe A3. Da ist die d10 aber nicht wirklich das richtige Werkzeug !

Elric 19.01.2011 11:08

Zitat:

Zitat von hennesbender (Beitrag 1134291)
Eben. :)
Eine abgeschriebene Kamera taucht in der "Rechnung" (Einnahmen/Ausgaben) überhaupt nicht mehr auf. Sie rechnet sich also gerade nicht mehr... :)

Falsch. Sie steht mit 1€ Erinnerungswert in der Bilanz. Wenn Du einen Auftrag abrechnest werden die Einnahmen nicht mehr durch die Abschreibung vermindert. Dein Erlös bei Nutzung der bereits abgeschriebenen Kamera ist höher. Allerdings auch die Steuer (sofern nicht andere Ausgaben diese noch beinflussen).
Zitat:

Zitat von hennesbender (Beitrag 1134291)
Ob sich die Anschaffung einer neuen Kamera rechnet, ist dann wiederum eine Ertrags- und Steuerfrage. Und eine Liquditätsfrage.
Ok, das war insgesamt ev. etwas zu spitzfindig... :)

Ebenso falsch. Wenn man das Prinzip der Abschreibung korrekt anwendet hat durch seine Annahmen die Anschaffungskosten der Kamera wieder verdient und kann sich im gleichen Wert wieder was Neues kaufen.
Das Prinzip der Abschreibung ist ja genau der, dass nach Ende der Nutzungsdauer das Geld für den Ersatz wieder verdient wurde und auf dem Konto ist.
Eine Nutzung darüber hinaus bringt bares Geld...

So long

Eric
PS: Ich habe den Kram studiert...

hennesbender 19.01.2011 11:15

Ich wusste gar nicht, dass es ein Steuerrechtsstudium gibt... :)

Und außerdem würfelst du betriebswirtschaftliche und steuerrechtliche Betrachtung durcheinander... :)

P.S.: Und solche Unternehmer beerdige ich regelmäßig... :)

Daydreamer 19.01.2011 11:18

Abschreibungen und Restbuchwerte haben mit dem Steuerrecht auch nur mittelbar was zu tun, aber die Diskussion gehört nun wirklich nicht hier her ;)

Jan 19.01.2011 11:37

Zitat:

, aber die Diskussion gehört nun wirklich nicht hier her ...
Genau!

Zitat:

man kauft sich ja auch keinen Porsche um schneller ans Kiosk zu kommen
Also wieder zum Kern der Sache: zum Kiosk fahre ich natürlich mit dem SUV, da bekomme ich das Päckchen Zigaretten leichter in de Kofferraum.


Im Ernst, ich finde den Hinweis gut (in beide Richtungen, die Profis sollten uns Amateuren den Spass am Spielzeug nicht vermiesen, wir Amateure sollten uns gegenüber ehrlich sein und überlegen, was wir warum brauchen / wollen.

Schon mit der D7 hat GPO professionell gearbeitet und dafür seine FX-Kodak geschont, er hat immer darauf hingewiesen, er hat Bilder gezeigt, die belegen, wie weit man mit gutem Licht kommen kann.

Jan

Stempelfix 19.01.2011 13:34

Sind wir ehrlich! Für Pass- und Bewerbungsbilder ist eine alte 10D mehr als ausreichend!

Ich habe im Moment eine alte D70s hier liegen, und das Teil macht wirklich gute Bilder, glaubts oder lasst es.

Die heutigen Boliden des Technik-Overkills machen einiges möglicher, einfacher und bequemer, automatisch bessere Bilder machen sie nicht.


Gruß Uwe

Ackbar 19.01.2011 17:09

Wenn du den Studioblitz angeschlossen bekommst, kann man Passbilder auch mit nem Handy machen.. Die benötigte Auflösung für die Bildgröße ist minimal, ob der einfarbige Hintergrund jetzt scharf ist oder nicht sollte auch keinen großen Unterschied machen, High-ISO ist bei guten Licht völlig unnötig und auch sonst wüsste ich keine wichtigen Spielereien. Eine gute Belichtungsmessung oder manuelle Belichtungssteuerung dürfte nützlich sein, das könnte gegen ein Handy sprechen.. Sonst fällt mir nichts ein. Aber die meisten Hobbyfotografen wollen größere Bilder, andere Motive und haben andere Umgebungsbedingungen. Da können neuere Kameras manchmal punkten.


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