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Moonklif 08.08.2010 22:14

Sehe ich genauso wie twolf, finde das Bokeh auch nicht besonders.

chkircher 08.08.2010 22:22

Um nur das Bokeh zu bewerten halte ich die Bilder in SW für angemessen.

In Bild 3 sieht man, dass das Bokeh zu 6-eckiger Form neigt. Nicht immer, aber ich meine oberhalb der linken ein Sechseck zu erkennen.

Bilder 1 +2: Das Bokeh haut mich nicht um... Habe ich beim 35-105 leider auch

Hast du es mal mit dem 90er Tamron mal verglichen?

Mir persönlich gefallen die Bukehs, wenn sie schön diffus (sämig) sind. Sobold eine Form 5-6-7 Ecken zu erkennen ist, hast du nur noch gekrissel.

Bilder vom 135STF finde ich ganz toll.

turboengine 08.08.2010 22:42

Tja, das Bokeh ist leider nicht besonders. Es wirkt in Gegenlichtaufnahmen unruhig und aggressiv. OK, ich bin Anspruchsvoll da ich das 1.8/135, das STF und das Minolta 1.4/85 habe. Die sich hier um Längen besser. (auch das Sigma 50 btw). Vor allem die die hellen Kringel um die Unschärfescheibchen sind leider ein Anzeichen, dass das Takumar hier mehr auf Schärfe als auf Bokeh getrimmt wurde.
Farbaufnahmen wären übrigens sehr hilfreich.

Stoney 08.08.2010 23:36

Zitat:

Zitat von chkircher (Beitrag 1053384)
In Bild 3 sieht man, dass das Bokeh zu 6-eckiger Form neigt. Nicht immer, aber ich meine oberhalb der linken ein Sechseck zu erkennen.

Abgerundete Blendenlamellen waren damals eben noch nicht üblich. So tragisch finde ich das nicht.

Finde das Bokeh insgesamt recht gut. Die angesprochenen Kringel sind m.E. zwar sichtbar, aber nicht sehr ausgeprägt. Das Bokeh ist also durchaus brauchbar.

Anaxaboras 09.08.2010 00:03

Zitat:

Zitat von Joshi_H (Beitrag 1052955)

Ich habe mir ein M42 Takumar 2.5/135 zugelegt, um dieses für Portraitfotografie zu nutzen. (...) was haltet ihr davon?

Hi Jörg,

die Bilder, die du uns bislang gezeigt hast, eignen sich halt nicht sonderlich, deine Frage zu beantworten :zuck:. Du möchtest doch Portraits aufnehmen :roll:. Mach doch mal so was:

http://www.martinvieten.com/galerie/...ls/2/MundK.jpg

Bitte jetzt keine Bilddiskussion - das soll nur ein Beispiel sein!

In meinen Augen ist die Art, wie ein Objektiv den unscharfen Bildhintergrund darstellt (= Bokeh) gar nicht so wichtig - wenn: Man bei der Aufnahme auf einen möglichst kontrastarmen Hintergrund achtet :D.

Erst in speziellen Aufnahmesituationen bekommt die Bokeh-Darstellung eines Objektivs Bedeutung. Etwa wenn, wie in meinem Beispiel, harte, kleinteilige Kontraste den Hintergrund beherrschen. Oder bei Nachtportraits, wo Lampen und andere punktuelle Lichtquellen im Hintergrund harte Kontraste erzeugen.

Martin

turboengine 09.08.2010 00:06

Zitat:

Zitat von Stoney (Beitrag 1053421)
Abgerundete Blendenlamellen waren damals eben noch nicht üblich. So tragisch finde ich das nicht.

Einige hochgelobte Zeiss-Optiken für Contax haben sogar ein Kreissägenblatt-förmiges Unscharfescheibchen. Kenner lieben das wie die Ahnung von Limousine-Eiche im Barrique-ausgebauten Rotwein. Na ja... Schönes Bokeh nach allgemeinem Geschmack zeigt aber nun mal makellos runde Scheibchen, die am besten aussen keine Kringel oder Farbsäume aufweisen.

So ungefähr (Extrembeispiel)...


-> Bild in der Galerie

Das Zeiss 135 tendiert im Hintergrund wie im Bild ersichtlich z.B. zu leicht grünlichen Kringeln aufgrund longitudinaler chromatischer Aberration (LoCA). Insofern wäre eine Farbaufnahme wichtig für die Einschätzung.

Das STF kann das alles natürlich noch besser...

Anaxaboras 09.08.2010 00:17

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1053430)
So ungefähr (Extrembeispiel)...

Tolles Portraitfoto :mrgreen:

Im Ernst: Das hier gezeigte Bokeh ist natürlich schon klasse - aber eben auf den genannten Anwendungsbereich nur bedingt übertragbar.

Martin

digitalCat 09.08.2010 00:34

Bemerkung am Rande zum M42-Pentax 2,5/135
 
Ich besitze dieses Objektiv (und noch andere) noch für meine Spotmatic-f Gehäuse.

Sehr überrascht war ich allerdings von einem Vergleichstest, den ich vor mehreren Jahren an meiner seligen Dynax 7D und dem gleichfalls später geklauten Sigma APO 4-5,6/70-300 durchgeführt hatte: zu meiner Enttäuschung zeichnete das Sigma bei 135mm deutlich schärfer und ich habe es nie wieder eingesetzt.
Vielleicht sollte ich es jetzt nochmal an Vollformat mit dem (Ersatz-)Tamron 70-300 vergleichen.

Gruss, Hans-Dieter

turboengine 09.08.2010 00:35

Zitat:

Zitat von Anaxaboras (Beitrag 1053433)
Tolles Portraitfoto :mrgreen:

Im Ernst: Das hier gezeigte Bokeh ist natürlich schon klasse - aber eben auf den genannten Anwendungsbereich nur bedingt übertragbar.

Martin

Ich sag ja: Extrembeispiel. Wenn ich ein Portrait vor z.B. einer glitzerndem Wasserfläche einfangen möchte, ist dies ein durchaus realistischer Fall. Übrigens: Das 70-200 ist übrigens bei ca. Bl. 3.5-4.0 und 150mm fast genauso gut.

Es stellt sich halt leider oft heraus, dass die als "Bokehwunder" gehandelten alten Schätzchen doch leider nur einfach unscharf und nicht brillant sind. Das hat überhaupt nichts mit Bokeh zu tun.

Wer Spass daran hat, in die Thematik so richtig tief einzusteigen, dem möchte ich die Lektüre dieses Artikels eines Zeiss Objektiventwicklers empfehlen.

http://www.zeiss.de/C12567A8003B8B6F...5_Bokeh_de.pdf

Anaxaboras 09.08.2010 01:02

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1053440)
Ich sag ja: Extrembeispiel. Wenn ich ein Portrait vor z.B. einer glitzerndem Wasserfläche einfangen möchte, ist dies ein durchaus realistischer Fall. Übrigens: Das 70-200 ist übrigens bei ca. Bl. 3.5-4.0 und 150mm fast genauso gut.

Sorry Klaus,

ich habe da so meine Einwände: Dein Bild entstand bei f1,8 und - ich schätze jetzt mal - einer Fokusdistanz von 1m bis 2m. Und auch die wunderschöne "Perlenkette" im Unschärfebereich deines Beispiels dürfte relativ nah am Hauptmotiv gewesen sein.

Das sind Bedingungen, wie man sie bei Portraitfotos wohl eher nicht haben wird. Gerade f1,8 bei 135 mm - da ist die Schärfentiefe doch viel zu gering.

Mein Beispiel entstand bei f5.6 und 100 mm (mit dem 70-200/2.8 G SSM). Weiter aufblenden hätte den Hintergrund sicher noch weicher gemacht. Aber eben auch die Schärfentiefe zu knapp werden lassen. Für meinen Geschmack sollte bei Portraits (um die es hier geht) von der Nasenspitze bis zum Ohransatz alles scharf sein.

Sicher: mit dem 135 SFT (oder dem formidablen 135/1.8) bekommt man einen "cremigeren" Hintergrund hin. Aber ohne zusätzlichen Kosten alternativ auch, indem man den Hintergrund weiter von den Portraits "entfernt".

Ihr seht schon, worauf ich hinaus will: Ein saugutes (und sauteures) Objektiv kann sicher für ein schönes Bokeh sorgen. Aber das kann der visierte Fotograf auch mit einer Billiglinse: Einfach deren Schwächen bei der Aufnahme einkalkulieren und das Portrait entsprechend gestalten :D.

Martin


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