![]() |
Ich trinke nicht alles, nur weil es alles zu trinken gibt.
Ich esse nicht alles, nur weil es alles zu essen gibt. Warum sollte man dann alles fotografieren? Warum ich Fotos von sterbenden Menschen machen soll, entzieht sich meinem Verständnis und ist mir eigentlich nicht mal einen Gedanken daran Wert. :roll: Meine Gedanken sind allein bei den Angehörigen der Toten, welche allesamt junge Menschen waren, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten. Gruß Wolfgang |
Wenn das Foto "im Kasten ist", dann stellt sich die Moralfrage nicht mehr, dann geht es um die Vermarktung des Bildes. Es gibt genügend Beispiele über Fotos vom Sterben die um die Welt gingen, einige davon waren bedeutende und wichtige Fotos andere befriedigten nur die Sensationsgier der Menschen.
|
Ich würde es nicht zeigen, das ist der Job Anderer und nicht Deiner oder meiner. Ich würds mir daheim ansehen, vielleicht Familie oder Freunden, aber was die Bild Zeitung gemacht hat, jeden Kopf einzeln, das ist fast noch brutaler für Angehörige als wie ein Bild der Massenpanik.
Man sieht von Autounfällen auch selten Blut, man sieht die Menschen betucht oder man hält nur auf die Wracks drauf. Rotten und ähnliche Seiten haben Ihre daseinberechtigung in der heutigen Zeit, aber das hat mit Journalismuss oder privater Hobbyfotografie nichts mehr zu tun. Schöne Bilder unter anderem auch Dokus sollen nicht abschrecken. |
Ich würde Fotos machen, veröffentlichen würde ich diejenigen, welche ich auch betrachten würde, die restlichen würde ich archivieren "für den Wandel der Zeit". Wegschauen ist meines Erachtens keine Lösung. Nicht nur jede Kultur hat eine andere Moralauffassung, sei es Zeitgeschichtlich (Römer, Griechen) oder religiös, auch ändert diese innerhalb einer Gesellschaft ständig (Ca. 1960 wurde über die Moral diskutiert, als das erste "oben ohne" Cover einer Zeitschrift erschien). Gruss, frank.
P.s.: Mit der Fotokamera haben wir ein Gerät in der Hand, welches mehr kann, als wir erwarten und wollen - Fotos können Macht ausüben, so dass ich diese Diskussion sinnvoll und einer der besten Themen finde. |
Zitat:
Ja, ein kommerzieller Reporter/Fotograf hat die Aufgabe Ereignisse zu dokumentieren, da darf er, das ist sein Job. Zum Teil sind solche "Dokumente" später bei Recherchen _die_ Möglichkeit, Ursache und/oder Verntwortung zu klären. Das ist also gut so. Wo die gewerblichen Fotografen und Video-CAM-Männer/-frauen in meinen Augen aber ihren legitimen Auftrag überschreiten ist + Leute zum Interview vor die CAM zu zerren, denn die Betroffenen sind uU gar nicht mehr selbst in der Lage für sich zu entscheiden "will ich wirklich mit meinem Leid in die Öffentlichkeit?" + in einem Interview wenn dem Gesprächspartner die Tränen kommen an das persönlliche Leid heranzu zoomen + in einer zB Verkehrsunfall-Situation an die Verletzten heranzu zoomen, sodass die Retter damit beschäftigt werden Sichtschutz hochzuhalten statt den Mnschen zu helfen. Letzterer Punkt wird gern mit der Pflicht der Information bergündet und gerechtfertigt. Ist in meinen Augeen aber fadenscheinig, weil genau darauf bei anderen schlimmen Ereignissen, zB Verlezte der Bundeswehr (die Öffentlichkeit soll nicht zu viel erfahren), genau auf diese Details verzichtet wird - scheinbar bundesweit abgesprochen. Denn niemand stellt hierzu Fragen. Hier müsste sich der Journalistenverband im Sinne der "Ehre" fragen, ob das alles nicht schon aus dem Ruder gelaufen ist, ma nachsteuern sollte. Gruß BTW: Was ich gar nicht mag, sind die privaten "Reporter" im MobTel-CAM-Zeitalter a la "dann werden Sie als N24-Reporter genannt". Ich hatte auch schon auf einer Ostsee-Fähre die "Gelegenheit" eine Hubschrauberrettung "dokumentieren" zu können. Ich habe es nicht gemacht, weil ich mir Gedanken darüber gemacht habe, das es einem Passagier sehr ernst schlecht gehen muss, wenn so eine Warteschleife auf See eingelegt wird. Ich war umringt von "Reportern", was zeigt, das Andere das anders sahen. |
Gewinnen Fotos die das Leid zeigen nicht immer die meisten und angesehensten Preise?
:roll: |
Zitat:
|
Zitat:
|
Wenn ich einen Agenturvertrag hätte, hätte ich natürlich in der Situation versucht, Fotos zu machen. Als Fotoreporter wäre das geradezu meine Pflicht gewesen.
Man darf nicht vergessen: In einer Demokratie muss Öffentlichkeit hergestellt werden, damit eine Diskussion (möglicher) Missstände in Gang kommen kann. Dazu dienen die Medien, sie sind so etwas wie die vierte Gewalt in unserem System. Als Privatmensch käme ich nie auf die Idee, die Jagd nach einem guten Foto über Zuwendung für Hilfsbedürftige zu stellen. Ja, mir wäre es höchst peinlich, in solch einer Notsituation überhaupt zu fotografieren - auch wenn ich nichts an dieser Situation ändern könnte. Martin |
Zitat:
|
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 00:02 Uhr. |