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Jens N. 23.04.2010 20:58

Zitat:

Zitat von wrtlprmpft (Beitrag 1008723)
Guten Abend,

neue Erkenntnisse. Das Sigma 50 mm Makro fokusiert hochkant und bei Nutzung anderer Sensoren als dem mittleren Kreuzsensor wesentlich zuverlässiger.
Der " Blendenwert <= 2,8-Sensor" meiner Alpha 700 scheint also eine Macke zu haben.

Ich kann da nur Uwes Frage wiederholen:
Zitat:

Warum sollte dieser im Hochformat anders arbeiten als im Querformat?
Sicherlich ist besagter Sensor horizontal ausgerichtet, aber das bedeutet doch nicht, daß er bei vertikaler Ausrichtung der Kamera nicht oder anders funktioniert. Aber davon mal ganz abgesehen ist dieser Sensor, bzw. seine breitere Messbasis nur eine Ergänzung - wenn damit irgendwas nicht stimmen sollte, fokussiert die Kamera trotzdem ganz normal, genau wie sie es ja auch mit lichtschwächeren Objektiven tut.

Den AF-Sensor mal mit einem Blasebalg abpusten ist vielleicht einen Versucht wert, aber so richtig überzeugend ist das bisher alles nicht.

wrtlprmpft 23.04.2010 21:33

Zitat:

Zitat von Jens N. (Beitrag 1008740)
Ich kann da nur Uwes Frage wiederholen:

Sicherlich ist besagter Sensor horizontal ausgerichtet, aber das bedeutet doch nicht, daß er bei vertikaler Ausrichtung der Kamera nicht oder anders funktioniert. Aber davon mal ganz abgesehen ist dieser Sensor, bzw. seine breitere Messbasis nur eine Ergänzung - wenn damit irgendwas nicht stimmen sollte, fokussiert die Kamera trotzdem ganz normal, genau wie sie es ja auch mit lichtschwächeren Objektiven tut.

Den AF-Sensor mal mit einem Blasebalg abpusten ist vielleicht einen Versucht wert, aber so richtig überzeugend ist das bisher alles nicht.

Ich vermute, dass der Sensor, wenn er im Hochformat vertikal ausgerichtet ist, auf andere Strukturen reagiert. Die beiden Horizontalsensoren, oben und untet im Sucher eingeblendet, reagieren doch auch am besten auf vertikale Linien.
Ich muss morgen bei Tageslicht mal ausprobieren, ob es da einen Zusammenhang gibt.
Fakt ist jedenfalls, dass die die Fokusiergenauigkeit besser ist, wenn der mittlere Doppelkreuzsensor "lichtstarken Objektiven" nicht horizontal genutzt wird. Bei meinem Zeiss 16-80, das ja bekanntlich 1 Blende lichtschwächer ist, treten diese Fokusungenauigkeiten auch bei hrizontalem Einsatz der Kamera nicht auf.

Gruß Klaus

DonFredo 24.04.2010 07:57

Morgens zusammen,

vielleicht hilft das hier weiter :arrow: Doppelkreuzsensor

wrtlprmpft 24.04.2010 10:18

Zitat:

Zitat von DonFredo (Beitrag 1008853)
Morgens zusammen,

vielleicht hilft das hier weiter :arrow: Doppelkreuzsensor

Herzlichen Dank für den Hinweis!

Ich bin mit meinen Untersuchungen noch nicht am Ende. Wenn ich den genauen Grund für die Unschärfeproblematik des mittleren Sensors kenne, melde ich mich wieder.

Meine anfängliche Vermutung, bei Hochformataufnahmen eine bessere Schärfe zu erzielen, ist ins Wanken geraten.
Richtig ist jedoch, dass die um die Mitte angeordneten 10 anderen Sensoren ein deutlich besseres Fokusierergebnis schaffen.

Gruß Klaus

Jens N. 24.04.2010 10:53

Zitat:

Zitat von wrtlprmpft (Beitrag 1008756)
Ich vermute, dass der Sensor, wenn er im Hochformat vertikal ausgerichtet ist, auf andere Strukturen reagiert.

Das ist natürlich möglich, hängt dann aber vom Motiv ab und ist keine grundsätzliche Regel.

Zitat:

Fakt ist jedenfalls, dass die die Fokusiergenauigkeit besser ist, wenn der mittlere Doppelkreuzsensor "lichtstarken Objektiven" nicht horizontal genutzt wird.
Du meinst ein allgemeiner Fakt, oder bei dir ist das so? Denn ich kann das so nicht nachvollziehen, meine A700 fokussiert mit lichtstarken Objektiven sowohl in vertikaler, als auch horizontaler Ausrichtung gleich gut.

Ansonsten wäre -um mal zum eigentlichen Thema zurück zu kommen- auch eine ganz banale Dejustierung des AF-Sensors der Kamera möglich (bzw. für mich wahrscheinlich). Das kann auch der Fall sein, wenn andere (oft sind das dann lichtschwächere) Objektive einwandfrei fokussieren oder die anderen AF-Sensoren besser funktionieren.

rudluc 24.04.2010 11:58

Ich hatte den Effekt, den du beschreibst, auch schon mal, und zwar bei einem 90er Tamron und bei einem 100er Sony. Bei einem 105er Sigma jedoch nicht.

Das Tamron ist zurück zum Händler gegangen, das Sony wurde zum Glück nun gut justiert (hat aber vier Monate gedauert, nachdem es von Geissler wegen Unfähigkeit an Sony weitergeleitet werden musste!), aber jetzt bleibe ich auch beim Sigma, welches bei jeder Entfernung Spitze ist.

Aus dieser Erfahrung heraus teste ich jedes neue Objekitiv nicht nur in Unendlich bei verschiedenen Blenden, sondern auch bei näheren Entfernungen. Man will ja auch mal Portraits machen und dann sollen nicht die Ohren, sondern die Aufen scharf sein.

Ich frage mich wirklich, warum es offenbar nicht möglich ist, schon bei der Herstellung von Objektiven die Anzahl von Ausreißern auf Einzelfälle zu begrenzen. Dafür sind diese verdammten Dinger einfach zu teuer! Von meinen gesamten Objektiven, die ich neu gekauft habe, waren 50% fehlerhaft und brachten erst in einer zweiten Version die erwarteten Resultate oder mussten vom Service auf Vordermann gebracht werden. Und diese miserable Quote war bei Sony keinesfalls besser als bei Sigma oder Tamron!

Rudolf

Jens N. 24.04.2010 13:04

Zitat:

Zitat von rudluc (Beitrag 1008921)
Ich frage mich wirklich, warum es offenbar nicht möglich ist, schon bei der Herstellung von Objektiven die Anzahl von Ausreißern auf Einzelfälle zu begrenzen. Dafür sind diese verdammten Dinger einfach zu teuer! Von meinen gesamten Objektiven, die ich neu gekauft habe, waren 50% fehlerhaft und brachten erst in einer zweiten Version die erwarteten Resultate oder mussten vom Service auf Vordermann gebracht werden. Und diese miserable Quote war bei Sony keinesfalls besser als bei Sigma oder Tamron!

Dazu gibt es einen Grundsatzartikel irgendeiner Fotozeitschrift wenn ich mich recht erinnere. Tenor war, daß es einfach schwierig ist, die Technik in den Griff zu bekommen. Da müssen zig verschiedene Kameras und zig verschiedene Objektive harmonieren und alle Teile haben ihre Toleranzen und Problemchen bei der Herstellung. Es liegt mitnichten immer nur an den Objektiven, sondern auch an den Kameras oder eben an der Kombination beider Geräte, d.h. in so einem Fall gibt es eigentlich gar keinen richtigen Schuldigen.

rudluc 24.04.2010 16:43

Zitat:

Zitat von Jens N. (Beitrag 1008937)
Da müssen zig verschiedene Kameras und zig verschiedene Objektive harmonieren und alle Teile haben ihre Toleranzen und Problemchen bei der Herstellung. Es liegt mitnichten immer nur an den Objektiven, sondern auch an den Kameras oder eben an der Kombination beider Geräte, d.h. in so einem Fall gibt es eigentlich gar keinen richtigen Schuldigen.

Ich weiß leider nicht genau wie ein Autofokus funktioniert. Immerhin gibt es ja mehrere: welche, die auf Bewegung reagieren und solche die dies nicht tun, usw.

Aber es gibt im Sucher ein definiertes Zentrum, welches für die Spotmessung verwendet wird. Wenn für die Kamera in diesem Bereich kontrastierende Linien oder Kanten ermittelt und der Fokus stimmt nicht, dann werden diese Kanten breiter, verlieren ihre klare Abgrenzung und es entstehen statt dessen fließende Übergänge. Soviel ich weiß funktioniert so der alte Kontrast-Autofokus.
Eigentlich KANN bei einer solchen Technik doch gar kein Front- oder Backfokus auftreten, oder? Weil die Kamera die Einstellung nimmt, bei der die Übergänge möglichst klein sind.
Mir erscheint diese Technik ziemlich sicher. Weiß der Teufel, warum das trotzdem nicht klappt. Falls es an der Kamera liegt.

Oft sind Objektivfehler aber Dezentrierungen und das kann man ja der Kamera nicht anlasten, sondern dem Objektiv-Herstellungsprozess. Das dürfte eigentlich nicht passieren.

Rudolf

konzertpix.de 24.04.2010 16:47

Zitat:

Zitat von rudluc (Beitrag 1008973)
Eigentlich KANN bei einer solchen Technik doch gar kein Front- oder Backfokus auftreten, oder? Weil die Kamera die Einstellung nimmt, bei der die Übergänge möglichst klein sind.

Doch, kann bei jeder Variante eines AF passieren außer einer: sobald nämlich der Abstand zwischen dem Punkt, an dem das Licht vom Objekt umgelenkt wird auf die AF-Felder abweicht vom Abstand vom selben Punkt aus auf die Sensoroberfläche. Die einzige Variante, die zum selben Abstand führt, ist ein AF, der mit Hilfe der Sensoroberfläche bestimmt wird.

LG, Rainer

Jens N. 24.04.2010 19:12

Zitat:

Zitat von rudluc (Beitrag 1008973)
Ich weiß leider nicht genau wie ein Autofokus funktioniert. Immerhin gibt es ja mehrere: welche, die auf Bewegung reagieren und solche die dies nicht tun, usw.

Ist immer das gleiche Prinzip, nur die Regelung ist dann eine andere (halt auf den Punkt/abgeschlossen oder kontinuierlich, evtl. mit Prädiktion usw.).

Zitat:

Aber es gibt im Sucher ein definiertes Zentrum, welches für die Spotmessung verwendet wird. Wenn für die Kamera in diesem Bereich kontrastierende Linien oder Kanten ermittelt und der Fokus stimmt nicht, dann werden diese Kanten breiter, verlieren ihre klare Abgrenzung und es entstehen statt dessen fließende Übergänge. Soviel ich weiß funktioniert so der alte Kontrast-Autofokus.
Richtig. Nach diesem Prinzip arbeiten DSLRs jedoch nicht. Die arbeiten mit Phasendetektion. Das, bzw. den Unterschied zum reinen Kontrast-AF kurz und verständlich zu erklären kriege ich leider nicht auf die Reihe, aber mit diesem Stichwort findest du sicher einiges darüber im Forum.

Zitat:

Eigentlich KANN bei einer solchen Technik doch gar kein Front- oder Backfokus auftreten, oder? Weil die Kamera die Einstellung nimmt, bei der die Übergänge möglichst klein sind.
Mir erscheint diese Technik ziemlich sicher. Weiß der Teufel, warum das trotzdem nicht klappt. Falls es an der Kamera liegt.
Da gibt es leider sehr viele mögliche Fehlerquellen: eine Dejustierung der Umlenkspiegel (das Bild wird auf die AF-Sensoren umgelenkt und wenn da etwas nicht stimmt, kann der AF "scharf" melden, obwohl es nicht scharf ist) oder die Ausrichtung des Sensormoduls zum Spiegel ist nicht ganz korrekt (ähnlich wie beim Spiegel, gleiches Ergebnis - kann justiert werden und wird im service auch justiert). Es gibt diverse Fehlerquellen beim Fotografen (verschwenken, ungenaues Anvisieren, z.B. weil die AF-Sensoren größer sind als die Markierungen im Sucher) und wie gesagt vieles, das beim Zusammenspiel zwischen Objektiv und Kamera schief gehen kann: zumindest modernere Objektive tun mehr, als sich nur von a nach b kurbeln zu lassen - wahrscheinlich sind in ihnen (und den Kameras möglicherweise auch) irgendwelche Korrekturwerte abgelegt usw. Genau weiß ich das leider auch nicht. Aber es gibt sowohl auf mechanischer, elektronischer, sowie menschlicher Ebene einiges, das einem die perfekte Fokussierung versauen kann. Dazu muß man sich auch mal vor Augen führen, welche minimalen Abweichungen über scharf oder unscharf entscheiden - wer häufiger manuell fokussiert weiß was ich meine.

Zitat:

Oft sind Objektivfehler aber Dezentrierungen und das kann man ja der Kamera nicht anlasten, sondern dem Objektiv-Herstellungsprozess. Das dürfte eigentlich nicht passieren.
Richtig, aber nicht jedes Objektivproblem ist auf Dezentrierungen zurückzuführen. Früher war die verbreitete(re) Annahme hier eher die, daß der Großteil aller Fokusprobleme an den Kameras liegt (schlechte Justierung der AF-Sensoren im Produktionsprozess, zu große Toleranzen o.ä.). Ich habe die Erfahrung schon selbst gemacht und vertrete diese Ansicht deshalb ebenfalls. Seit einiger Zeit scheint sie aber immer unpopulärer zu werden, was sicherlich auch damit zu tun hat, daß die Objektivhersteller nun (bei moderneren Objektiven wie gesagt) scheinbar gewisse Korrekturmöglichkeiten haben. Was da genau passiert weiß aber niemand so richtig und das Thema Fokusprobleme zieht sich quer durch alle Markenforen.

Wie gesagt, schwer in den Griff zu bekommende Technik. Ich habe auch besagten Artikel wiedergefunden: Klick Da wird die Technik etwas genauer erklärt, auf mögliche Probleme eingegangen usw. Der Artikel hebt anfangs sehr auf die Objektive als Ursache ab, relativiert dann aber auf Objektiv-Kamerakombinationen. Der Artikel ist schon uralt, aber das Problem bekanntlich nach wie vor aktuell.


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