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binbald 13.02.2010 00:50

Zitat:

Zitat von Sofian (Beitrag 969004)
Ich habe über diese Entwicklung in der Wirtschaft mal in einer Hausarbeit über Wirschaftsethik geschrieben.
Man kann dies in einem spieltheoretischen Ansatz [...]

Ich finde, dass man den Ansatz eher im Nash-Equilibrium suchen müsste...

Zitat:

Zitat von CarlSagan (Beitrag 969167)
"Moral" (im weitesten Sinne) und Qualitätsorientierung sind scheinbar sogar in beratenden Firmen nicht von hohem Stellenwert.

Doch, sind sie.
Aber es gilt zugegebenermaßen auch ganz oft: wes Brot ich ess, des Lied ich sing.
Die Unternehmenspolitik orientiert sich an anderen Maßstäben als denjenigen, die Du für Dich zugrunde legst, ganz einfach weil andere Verantwortlichkeiten und Notwendigkeiten vorherrschen.

Natürlich ist es unmoralisch 1000 Leute zu entlassen. Aber wenn ich damit die Handlungsfähigkeit des Unternehmens sichere und garantiere, dass die restlichen 4000 auch in fünf Jahren noch eine Arbeitsstelle haben - was tun?

Was Du für Qualität erachtest, kostet vermutlich zahllose andere Kunden, weil denen Deine Vorstellungen sowas von schnuppe sind (z.B. kann mir persönlich die Kamera ab ISO400 rauschen wie ein Weihnachtsbaum im Silvesterfeuerwerk). Was, wenn eine deutliche gehobene Fertigungsqualität deutlich mehr Aufwand und Belastungen verursacht als eine zusätzliche Entsorgungsanlage für das billige Elektrogerümpel, das nach zwei Jahren anfällt? Was, wenn der geringere Qualitätsstandard dazu führt, dass regelmäßig Neukäufe getätigt werden, dadurch Innovationsdruck hervorgerufen wird und durch die kontinuierliche Nachfrage mehr Arbeitsplätze und höherer Wohlstand gesichert werden als durch den einmaligen Verkauf eines ultimativen Ewigkeitsgeräts?

Du siehst das alles nur aus Deiner Sicht, was für Dich persönlich wünschenswert ist. Das ist nicht falsch und steht Dir auch zu. Du als Techniker siehst Deine Sicht auf die Dinge. Bloß solltest Du akzeptieren können, dass Deine Maximen in diesem Fall nicht unbedingt tauglich sind um als allgemeines Gesetz gelten können ;)

Ich persönlich brauche auch kein Sony, dass mit Innovationen voranprescht und die anderen abhängt, so dass ich beim "Blick nach hinten" (wie du schreibst) die andere Marken sehe. Mir reicht hin und wieder vorgestellte halbwegs solide Arbeit für mein Hobby - und das liefert mir Sony in einigermaßen akzeptabler Auswahl. Mehr verlange ich nicht.

Sofian 13.02.2010 11:24

Zitat:

Zitat von binbald (Beitrag 969394)
Ich finde, dass man den Ansatz eher im Nash-Equilibrium suchen müsste...

Nicht eher, sondern ergänzend. Das Nash-Equilibrium ermöglicht eine Quanifizierung und einen mathematischen Beweis (bei gegebenen Annahmen!!) der Aussagen des Gefangenendilemmas. (dominante Strategie = unmoralisch handeln)

amateur 14.02.2010 01:57

Zitat:

Zitat von CarlSagan (Beitrag 969180)
Und von "bösen Tendenzen" und "dummen Nutzern" habe ich nichts geschrieben.
Aber zur unterschwelligen Diffamierung in der Argumentationskette, sind solche Eigenkreationen natürlich gern genommen. Ich finde das sollte man nicht tun.

Ja stimmt: Du sprichst nur von Erkenntnisresistenten und gemeinsamer Sache der Forumsbetreiber mit der Industrie bei der Vermarktung minderwertiger Produkte. Da habe ich mich mächtig vergallopiert. Aber welche Argumentationskette? Ich erkenne nur eine wirre Aneinanderreihung von Überheblichkeiten.

Stephan

CarlSagan 14.02.2010 02:00

Hallo Michael!

-Beginn OT-
Gerade DAS Erste ist es, was unser Land schon lange lähmt.
Verstand aus und weiter nach dem Brot greifen.
NACHdenken sollte für jeden der hier in die Schule gegangen ist, die oberste Prämisse sein. Egal ob ABI oder mehr/respektive weniger.

Was tun?
Manager feuern, die das nicht ohne Entlassungen hin bekommen, oder noch besser, rechtzeitig fähige Leute dort hin setzen bevor es so weit kommt.
In vielen Familienunternehmen sind die Entscheidungen ganz anders aufgestellt. Und gerade die, werden in unserem System nicht als das Ideal hingestellt.
-Ende OT-

Wenn man für "halbwegs solide Arbeit" auch nur "halbwegs solide Arbeit" Preise zahlen muss, würde ich dem sogar etwas abgewinnen können.

Aber für wenig solide Plastik und das noch garantiert innovationsfrei, sollte man sich Seitens der Hersteller mehr als Fragen nach der günstigsten Strategie stellen, wie man das Zeug trotzdem profitabel los wird.
So wie es leider für Wahlbetrug keine Strafgesetzgebung gibt, so ist sie für falsche Werbung längst ebenso überfällig!

Aber noch einmal mein Ausgangskritikpunkt. Warum ist es so schwer, sich als größter Sensorproduzent UND Massenproduzent in Richtung nach vorne und auf den Kunden zu zu bewegen?
Es ging doch schon mal scheinbar anders!

Zu der Theoriefrage kann ich aus Mangel an Informationen leider keinen Kommentar abgeben.

Eckhard


Zitat:

Zitat von binbald (Beitrag 969394)
.....
Aber es gilt zugegebenermaßen auch ganz oft: wes Brot ich ess, des Lied ich sing.
.....
Natürlich ist es unmoralisch 1000 Leute zu entlassen. Aber wenn ich damit die Handlungsfähigkeit des Unternehmens sichere und garantiere, dass die restlichen 4000 auch in fünf Jahren noch eine Arbeitsstelle haben - was tun?
.....
Mir reicht hin und wieder vorgestellte halbwegs solide Arbeit für mein Hobby - und das liefert mir Sony in einigermaßen akzeptabler Auswahl. Mehr verlange ich nicht.


CarlSagan 14.02.2010 02:08

Hallo Stephan!

Erkenntnisresistenz hat nichts mit dem Bildungsgrad zu tun!
Das ist eine omnipotente Kategorie.
Manche sehen selbst dann das Brett nicht, wenn es vor dem eigenen Blickfeld hängt. Sei es willentlich, oder aus Unfähigkeit.

Und wenn es "überheblich" ist Fragen zu stellen die sich förmlich aufdrängen und über deren Antwort laut nach zu denken, dann will ich es für Dich gerne sein.

Eckhard



Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 969834)
Ja stimmt: ..... Da habe ich mich mächtig vergallopiert. Aber welche Argumentationskette? Ich erkenne nur eine wirre Aneinanderreihung von Überheblichkeiten.
Stephan


binbald 14.02.2010 02:11

Zitat:

Zitat von Sofian (Beitrag 969470)
Nicht eher, sondern ergänzend.

Ja, das ist halt jetzt eine theoretische Frage, von welcher Seite man den Knoten vorzugsweise aufknüpfen will...

Zitat:

Zitat von CarlSagan (Beitrag 969835)
-Beginn OT-

Auf die gesellschaftspolitische Diskussion will jetzt nicht eingehen, zum einen, weil's nicht in die Forenöffentlichkeit gehört, und zum andern, weil ich den Eindruck habe, dass Du nicht erkennst/erkennen willst, dass sich die Situation differenzierter und mit mehr Sachzwängen verbunden darstellt als sich in ein paar populistischen Sätzen wiedergeben lässt. Das hört sich so schön geschrieben an, ist aber in der Praxis ganz anders.

Zitat:

Warum ist es so schwer, sich als größter Sensorproduzent UND Massenproduzent in Richtung nach vorne und auf den Kunden zu zu bewegen?
Das tun sie doch. Und zwar deutlich. Dass Du Dich mit Deinen Vorstellungen aus der Kundenzielgruppe dieses Konzerns selbst hinauskatapultiert hast, ist doch nicht das Problem von Sony. Die bieten ihr Produkt an und entwickeln es so, wie sie es für gut halten. Wenn es Dir nicht gefällt, hast Du die Freiheit des Marktes. Dies solltest Du nutzen.
Um es deutlich zu sagen: Sony braucht Dich nicht. Mit der entwickelten Strategie zielen sie auf einen anderen Kundenstamm. Wenn mir Linde keine Gabelstapler mehr liefert, sondern bloß noch auf Gas setzt, gehe ich eben woanders hin um meine Bedürfnisse zu stillen. Geschäftsfelder, Kundenbeziehungen, Marktstrategien haben sich schon immer gewandelt und werden das auch weiter tun. Auch wenn Dir das schwer fällt.

jqsch 14.02.2010 10:44

Hallo Eckhard,

zum letzten Mal.

wir lassen uns nicht unterstellen - sei es auch unterschwellig - wir seien ein gekauftes Forum.

Du hast hier in diesem Forum den Status eines Gastes. Bitte verhalte dich dementsprechend.

VG

Jürgen

Nachtrag: Diskussionen über diesen Beitrag im Thread haben zu unterbleiben.


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