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Dana 22.01.2010 10:46

Zitat:

Zitat von Aiwa (Beitrag 957512)
Hallo,
ich wurde gefragt bei einem Freund auf der Hochzeit Fotos zu machen. Natürlich möchte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Allerdings befürchte ich noch zu wenig geeignete Objektive und Zubehör zu haben. Was meint ihr? Ich habe mich bereits durch das Forum gewühlt und einige Erfahrungsberichte gelesen.

Body: Alpha 300
Kitobjektiv 18-70 (das kann man wohl vergessen)
Minolta 50mm f1.4
Metz Blitz 48

Damit ich nicht dauernd laufen muss, wäre vllt ein Tele oder Telezoom angebracht. Um "unbemerkt" Portraits zu machen.
Oder für die anschließende Party im relativ dunklem Raum ein Weitwinkel.
Brauch ich zwingend beides? Denn momentan könnte ich keine so große Investition tätigen.
Wie viel kostet es sich Objektive auszuleihen und gibt es überhaupt Händler, die Sony-Objektive zur Verfügung stellen?

Freue mich über jeden hilfreichen Kommentar

Puh...angesichts deines Objektivparks und mit meinen Erfahrungen bei Hochzeitsfotografie, würde ich dir ehrlich abraten.

Als Hauptfotograf, wenn du es noch nie gemacht hast, mit ner Festbrennweite rumzuspazieren, ist sehr riskant, das muss richtig geübt sein. Du brauchst auf jeden Fall, finde ich persönlich, ein Weitwinkelzoom und ein Telezoom, um alles zu erwischen. Dazu musst du deine Kamera BLIND beherrschen. Du hast keine Zeit, wild rumzusuchen, dann sind schon wieder mindestens vier Szenen vorbei.

Und es ist Stress pur. Nicht nur bei der Feier, sondern auch hinterher beim Bearbeiten.

Zum Feiern kommst du eigentlich keinen Moment, weil deine Augen überall sein müssen, zum Essen auch kaum, es könnte dir ja was entgehen...und das, WAS dir entgeht, ist dann exakt das, was die Braut gerne gesehen hätte.

Das ist für die beiden ein sehr wichtiger Tag und sie haben im Kopf schon gewisse Dinge vorprogrammiert. Wenn du das nicht triffst, kann das böse enden. Von daher lass dir nicht die komplette Verantwortung aufdrücken, nur weil die beiden wenig Kosten haben wollen.

Ich zB bin eine totale Perfektionistin und sitze dann eeeewig und drei Tage hinterher an den Bearbeitungen. Und du machst nicht nur 100 Bilder, du machst tausende. Dann aussuchen, welche doppelt oder dreifach sind, aber es bleibt immer noch dreistellig. Und ich kann es nicht leiden, wenn ich sehe, an dem Bild könnte noch was zu optimieren sein, also werden alle leicht bearbeitet...es ist echt Stress pur und ich bin am Überlegen, ob ich nochmal ne Buchung annehme, denn Spaß macht es mir nicht wirklich.

Aber das kann für jeden anders sein und es kann auch sein, dass du absoluten Spaß dran hast....ich gebe nur meine Bedenken wieder.

amateur 22.01.2010 11:20

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 957723)
Und es ist Stress pur. Nicht nur bei der Feier, sondern auch hinterher beim Bearbeiten.

Yepp.

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 957723)
Zum Feiern kommst du eigentlich keinen Moment, weil deine Augen überall sein müssen

Yepp.

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 957723)
Ich zB bin eine totale Perfektionistin und sitze dann eeeewig und drei Tage hinterher an den Bearbeitungen.

Wobei die Betonung auf ewig steht. Wenn man da keine Routine hat (hat man einfach nicht), solche großen Bildserien zu bearbeiten, dann dauert das echt lange. Vor allem, wenn man nebenher noch einen Fulltime-Alltag hat. Ein Fotobuch von letztem Jahr ist immer noch nicht fertig. Auch hier fehlt bei hohem Anspruch gleichzeitig die Routine.

Du brauchst in jedem Fall eine längere gute Brennweite jenseits der 50mm. Für ein paar Weitwinkelaufnahmen dürfte das Kit ok genug sein. Also so ein 70-200 wäre schon ideal. Vorher High-ISO-Aufnahme und indirektes Blitzen üben. Und die Erwartungshaltung Deiner Klienten steuern! Und die Locations vorher mal ansehen, falls möglich.

Fazit: Es ist viel Arbeit, manchmal zuviel, aber es macht auch einen riesigen Spaß. Du solltest aber wissen, was Du zu tun hast. Groß Zeit zum Nachdenken hast Du während der Veranstaltung nicht.

Viele Grüße

Stephan

Ditmar 22.01.2010 12:16

Zitat:

Zitat von lüni (Beitrag 957513)
ich würde es nicht machen.. gerne als 2. Mann aber nie als hauptverantwortlicher....

Und warum nicht?
Ich habe bisher zwei Hochzeiten (Freundschdienst) gemacht, und die letzte zumindest ist absolut gelungen, wenn auch viele Bilder am Rechner gleich in den Müllkorb verfrachtet wurde. Und den Blitz darfst Du meist auch nicht nutzen, heist also Lichtstarke Objektive wie hier schon angemerkt wurde, eines hast Du ja schon, und dazu ein 2.8/70-200, das sollte reichen.
Und in beiden Fällen waren die Brautleute sehr zufrieden.

gpo 22.01.2010 12:17

Zitat:

Zitat von erich_k (Beitrag 957591)
Der Hinweis auf einen professionellen Fotografen ist meiner Meinung nach völliger Quatsch, wer kann es sich leisten, so jemanden den kompletten Tag gegen Honorar zu engagieren?

Mach die Bilder von der Feier und dazu ist deine Ausrüstung jederzeit geeignet.

Moin

ich schließe mich mal erich_k an....

genau genommen...ist Kamera, Ojektiv, Blitz ...furzegal:top::top::top:
(selbst Ken Rockwell sagt es genauso:top:)

natürlich setzte es voraus...das man seine Kombi gut kennt und sich nicht...
in Menuestrukturen verirrt und JEDES Bild erst auf dem Laptop begutachten muss
:roll:

DU solltest deinen Auftraggebern klarmachen das du diesbezüglich Anfänger bist...
dir aber ordentlich Mühe geben willst...
letztlich wirst du "umsonst" arbeiten, weil du KEIN Ergebnis....."garantieren kannst" :cool:

Rede mit den Leuten, versuche rauszufinden was sie wollen....
mach dir ne Abhakliste...:top:

und gehe davon aus...das nix so ist wie gedacht, es garantiert alles ganz anders kommt :shock::P:D
Mfg gpo

ViewPix 22.01.2010 12:37

Die oft nicht vorhandenen Ansprüche der zu fotografierenden (also wenn man so will der Kunden) gerade bei Hochzeiten werden von uns Hobbyisten oft überbewertet.

In den meisten Fällen haben die Leute nicht so viel Ahnung von Fotografie bzw. haben sich nie damit auseinander gesetzt und finden alles toll, chic und prima ;)

Bodo90 22.01.2010 12:41

Okay - wenn das Paar nichts großes erwartet - sag ihnen, das sie nix erwarten sollen und mach es.
Aber wenn das Paar ein wenig Anforderungen hat, würde ich es lassen.

Aber was ich allg. noch hinzufügen sollte: Bist du als Fotograf dabei, bist du KEIN Gast! Da ist nicht großartig Pläuschchen halten, 'n Stück Kuchen essen und mal so umher gucken. Dir sollte bei dem Job die Kamera quasi ans Gesicht gewachsen sein und zu solltest deine Konzentration auch wirklich aufs Fotografieren richten.

Das ist ein sehr wichtiger Aspekt, den doch viele unterschätzen - defenitiv unterschätzen!

Fakt ist einfach: bevor du dich oder das Paar (oder euch alle) entäuscht, lass es Jemanden machen, der Ahnung davon hat und sammel vor deinem ersten eigenen Hochzeitsshooting erstmal Erfahrung als Zweitfotograf! Dann bist du um einiges sicherer.

Vom 70-200 2.8er Objektiv ganz abgesehen, was du nicht besitzt. - Technische Vorraussetzungen, sollte man hier doch gewissermaßen mitbringen.


Grüße,
Basti

Dana 22.01.2010 12:58

Zitat:

Zitat von ViewPix (Beitrag 957776)
Die oft nicht vorhandenen Ansprüche der zu fotografierenden (also wenn man so will der Kunden) gerade bei Hochzeiten werden von uns Hobbyisten oft überbewertet.

In den meisten Fällen haben die Leute nicht so viel Ahnung von Fotografie bzw. haben sich nie damit auseinander gesetzt und finden alles toll, chic und prima ;)

Achja? :shock: Also...wenn ich so an meine Erfahrungen denke, dann ist das so, dass die ganz genau wissen, was sie wollen und wie. Von den meisten Paaren habe ich ne Liste bekommen von den Dingen, die ihnen wichtig sind...und kritisch sind sie auch. Gut, ich war nicht Freundin sondern gebucht, aber ich glaube nicht, dass Paare, die Freunde fragen, nicht auch gewisse Vorstellungen haben.

Zitat:

Zitat von Bodo90 (Beitrag 957780)
Okay - wenn das Paar nichts großes erwartet - sag ihnen, das sie nix erwarten sollen und mach es.
Aber wenn das Paar ein wenig Anforderungen hat, würde ich es lassen.

Japp.

Zitat:

Aber was ich allg. noch hinzufügen sollte: Bist du als Fotograf dabei, bist du KEIN Gast! Da ist nicht großartig Pläuschchen halten, 'n Stück Kuchen essen und mal so umher gucken. Dir sollte bei dem Job die Kamera quasi ans Gesicht gewachsen sein und zu solltest deine Konzentration auch wirklich aufs Fotografieren richten. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt, den doch viele unterschätzen - defenitiv unterschätzen!
Kann ich nur zu nicken.

Wenn ich ne Hochzeit geshootet habe, bin ich abends mit nem Kreuzblick heimgegangen und heftigen Kopfschmerzen. Du hast die ganze Zeit die Kamera auf Anschlag, meist noch mit Blitz drauf...das ist wirklich richtig anstrengend.

Von daher würde ich wirklich dringend von dem Job als "Hauptfotograf" abraten, wenn du es nicht gewohnt bist und alles aus dem FF kannst.

Pixelmatz 22.01.2010 13:09

Ich beschränke mich nur auf "Paarfotos" vor der Trauung oder während der Hochzeit, Fotos von der ganzen Feier mache ich nicht, das ist mir zuviel Stress und Arbeit.

Wenn ich irgendwo eingeladen bin, dann nehme ich gerne meine Kamera mit und mache Fotos, die gebe ich dann aber so weiter, wie aufgenommen.

Aiwa 22.01.2010 13:20

Ich danke erstmal für die vielen Antworten und Ratschläge..
Es ist mir schon bewusst, dass ich entweder nur Gast oder nur Fotograf sein kann. Aber ich hab trotzdem richtig Lust Bilder zu machen, auch wenn es anstrengend wird.
Mit meiner Ausrüstung kenne ich mich recht gut aus, ein Profi bin ich sicherlich nicht.

Wie ich sehe gehen die Meinungen zur Hochzeitsfotografie weit auseinander. In meinem Fall werde ich erstmal das Gespräch mit dem Pärchen suchen und fragen, was sie gerne hätten. Daraufhin stimme ich ab, ob ich hauptverantwortlich fotografieren möchte. Dann werde ich mir spätestens bis zur Hochzeit noch ein Teleobjektiv besorgen.
Dieses 70-200mm 2.8 ist bestimmt ein Knaller, aber mit über 600€ viel zu teuer für mich. Habt ihr noch eine Alternative, auch wenn ich dann Abstriche insbesonder bei Innenraumaufnahmen machen muss?

marksman-ab 22.01.2010 13:28

hmm ich würde den Schwerpunkt auf die Vorbereitung legen und es dennoch machen.
1. Schau dir die örtlichen Gegebenheiten an und das zu dem Zeitpunkt wo die Ereignisse statt finden. Mache dir Notizen von wo kommt das Licht aus welchen Winkel mache ich welche Aufnahmen gehe ruhig mit deinem vorhandenen Objektiven die Räumlichkeiten ab.
2. Mache dir eine Liste welche Aufnahmen du tatsächlich machen musst und welche du dir wünscht. Denke daran das vieles auch schon vor den eigentlichen Feierlichkeiten aufgenommen werden kann. Hochzeitstrauss , arragement der Hochzeitstafel , Hochzeitstorte, Brau mit Braut Kleid, Paar u.s.w. sind Dinge die man gezielt DAVOR schon im Kasten haben kann. Der Vorteil ist das man nicht in totaler Hektik ist wenn die Ereignisse sich überstürzen.
3. Spreche mit dem Paar über deren Vorstellungen und Wünsche. Teile ihn realistisch mit was für dich unter den besichtigten Örtlichkeiten und Umständen machbar ist und was schwierig oder auch unmöglich wird. Schraube deren Erwartungen evtl. runter.
3. Nimm dir Gruppen zusammen bevor die alkoholisierte Stimmung die Gesellschaft zerfasert...
u.s.w.
Mit einer guten Vorbereitung. einer Liste deiner benötigten Ausrüstung und der Aufnahmen die du abarbeiten willst und evtl. noch einem Zeitablaufplan wirst du der Aufgabe gewachsen sein ! auch mit dem was du hast .


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